Ist man als Vegetarier/Veganer moralisch im Recht ggü Fleischesser was Tierwohl betrifft?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Weder noch 52%
Sonstiges 19%
Fleischesser sind moralisch im Recht 14%
Veganer/Vegetarier (moralisch) etwas 5%
Veganer/Vegetarier (moralisch) deutlich 5%
Nur Vegan sein ist ok 5%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Veganer/Vegetarier (moralisch) etwas

In diesem konkreten Bereich des Tierwohls sind Veganer/Vegetarier den Fleischessern moralisch voraus (wenn man es so sagen kann).

Aber eben nur in Bezug auf das, das sagt nichts über den Menschen an sich aus.

Ich z.B. esse Fleisch und stehe ganz offen dazu dass mir Tierwohl ziemlich egal ist. Massentierhaltung? Hab ich kein Problem mit. Ist einfach so.

Da ist der Standpunkt des Vegetariers, selbst für mich, sicherlich moralischer und ich hab kein Problem das zuzugeben. Das macht ihn aber nicht gleich zum besseren Menschen.

Weder noch

Es gibt kein richtig und kein falsch. Hier geht es um eine persönliche Entscheidung. Und dabei gibt es noch Wege dazwischen.

Ich esse auch Fleisch, aber nur wenig und ökologisch aufgewachsenes. Das sind Tiere, die Tiergerecht gelebt hatten und nicht in irgendeinen Schlachthof gekarrt werden. Klar wir töten Tiere, diese Tiere, wenn wir sie essen. Das ist mir bewusst. Aber letztlich hätten die gar nicht gelebt, wenn sie nicht gegessen würden.

Aber umgekehrt werde ich jeden Tag auch irgendwie von Veganern moralisch angegangen - nein nicht persönlich, aber mit Artikeln und Berichten. Sogar für das Weltklima müssen carnivore Menschen als Sündenbock herhalten.

Aber wenn ich dann z.B. entgegne, dass Methan z.B. in erheblicher Konzentration z.B. beim Reisanbau entsteht, dann kommt sofort ein whataboutism, oder sehe ich das auch wieder falsch. Was ist mit den Waldrodungen in Indonesien wo dann Orangs verbrannt werden - bei lebendigem Leib- nein nicht für Tierfutter, die sind wegen des Palmöls für z.B. Pommes

Auch meine Argumente, was denn mit den Tieren geschehen solle, wird gern abgetan. Was ist mit den Schwäbisch Hällischen oder dem Iberico Schwein, das im Wald seine Nahrung selbst sucht? Was mit den Heidschnucken, die für den Fortbestand der Heide sorgen, was mit den Deichschafen? Was mit der Vielzahl von Rinderrassen?

Hunde könnte ich ggfls, mit Ersatz füttern aber Katzen, das wäre schon ein Problem. Was ist mit Kaninchen und Rehen im Feld und Hirschen im Wald? Wer reguliert den Bestand und vor allem , wer zahlt dafür? Brauchen wir dann mehr Bären und Wölfe?

Wie schreibst du voller Hochmut zum Ende der Frage?

.. ..allerdings finde ich sind Vegetarier und vorallem Veganer moralisch in diesem Thema im Recht

Diese Frage ist ein weiteres "in die Ecke stellen" - trotz aller Beteuerungen.

Woher ich das weiß:Hobby – ökologisch immer: aber schmackhaft gekonnt
Holzwurm56 
Fragesteller
 04.10.2023, 17:46

Das ist halt meine Meinung.

Ich persönlich finde nicht das Fleisch essen verboten sein sollte bzw es gibt schon Gründe aus womit man Fleischverzehr rechtfertigen kann, allerdings finde ich Vegetarier/vegan trotzdem moralisch was das Thema Tier betrifft im Recht.

Eine Frage (Gedankenspiel) noch

Wie würdest du oder Fleischesser reagieren, wenn jemand ein Hund oder eine Katze grillen würde?

Würdest du dann immer noch sagen es ist seine Entscheidung oder würdest du die Person moralisch verurteilen?

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binschonda100  04.10.2023, 17:58
@Holzwurm56

Es gibt Länder wo Hund eine Delikatesse ist; wieso sollte ich das verurteilen? Davon abgesehen schmeckt Fleisch von carnivoren sehr streng - ich hatte das bei indigenen Menschen in Bolivien schon mal gegessen (auch Meerschweinchen).

Was ist besser, einen Hund artgerecht zu halten und zu essen oder ihn als süßen kleinen Hund zu kaufen und wenn er dann alt ist, auszusetzen, verwahrlosen zu lassen und nicht mehr zu füttern (oft in Spanien gesehen). Was ist mit den Hunden, die jedes Jahr in Deutschland an der Autobahn in der Ferienzeit ausgesetzt werden?

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Veganer/Vegetarier (moralisch) deutlich

denken sie zumindest.

Du redest von Tierwohl. Das unterstützen aber nur Menschen, die bei ihrem Einkauf die höherwertigen Haltungsbedingungen bevorzugen.

Veganer sind gegen Tierprodukte, nicht für Tierwohl.

Das sind 2 verschiedene Sachen.

Nehmen wir an, du hast gesehen, wie eng es in den Schweineställen ist. Deswegen wirst du vegan.

Ist dem Tier damit geholfen? Hat es mehr Platz? Nein. Das Tier lebt immer noch im engen Stall, am nächsten Tag hat es zugenommen, ist gewachsen und hat noch weniger Platz.

Aber du bist ein Held, weil du moralisch überlegen bist, es dem Tier durch deine Entscheidung aber aktuell nicht besser, langfristig sogar schlechter geht. Ziel der Veganer ist es, die Tiere bis zu ihrem natürlichen Ableben in dem Stall zu lassen, wo es nach angaben der Veganer gequält wird.

Jeder der ein Tier aus diesem engen Stall herauskauft und nach den schlachten aufißt, tut mehr für das Tierwohl als jeder Veganer.

Weder noch

Moral lässt sich nicht nur anhand der Ernährung bestimmen.

Holzwurm56 
Fragesteller
 04.10.2023, 17:14

Das stimmt

Ich meine auch nicht insgesamt, sondern nur auf Tierwohl bezogen

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Weder noch

Moral ist subjektiv, es gibt keine objektiv richtige Moral.

Biologisch betrachtet ist der Mensch ein Allesfresser. Wenn sich Personen dazu entscheiden, sich nur noch pflanzlich zu ernähren, dann ist das ihre Sache.

Womit ich allerdings ein Problem habe, ist das Leugnen von Fakten und die Verbreitung von Halbwahrheiten oder gar Falschaussagen. Das gibts auf beiden Seiten, die sektenhafte Glorifizierung des Veganertums überschreitet die Grenzen zwischen subjektiver Wahrnehmung und kompletter Lüge aber extrem oft. Viele haben nicht mal grundlegendes Wissen über Landwirtschaft, Ökologie etc. drauf, aber erlauben sich ein Urteil aus der Position des "Bessergestelten", was einfach nur erbärmlich ist.

Als Landwirt und Ökologe kann ich nur immer wieder den Kopf schütteln, wenn ich die Argumente einiger Veganer sehe.