Ist Jesus Buddha, oder Buddha Jesus?
10 Antworten
1. Historisch gesehen:
Der historische Buddha (Siddhartha Gautama) lebte etwa 500 Jahre vor Jesus.
Geographisch und kulturell waren sie in völlig unterschiedlichen Welten: Indien (Buddha) und das römisch beherrschte Judäa (Jesus).
Es gibt keinerlei ernsthafte historische Hinweise darauf, dass sie dieselbe Person wären oder je direkten Kontakt miteinander hatten.
2. Spirituell gesehen:
Beide werden in ihren Traditionen als ganz besondere Wesen angesehen:
Buddha wird gesehen als der, der das Erwachen (Bodhi) gefunden und den Pfad der Befreiung gelehrt hat.
Jesus wird gesehen als der Sohn Gottes, der gekommen ist, um die Menschen zu erlösen und ihnen das ewige Leben zu schenken.
Die Grundbotschaften sind ähnlich in dem Sinne, dass beide:
über Leiden sprachen,
Mitleid und Liebe lehrten,
den Menschen einen Weg zur Befreiung zeigen wollten.
Aber:
Die Natur der Befreiung und der Weg dorthin sind sehr verschieden:
Für Buddha: Befreiung durch Einsicht in die Leerheit des Ichs, Auflösung des Begehrens.
Für Jesus: Erlösung durch Glauben an ihn als Sohn Gottes und durch die Gnade Gottes.
3. Tiefere mystische Sichtweise:
Manche spirituell offenen Menschen sagen:
> "Vielleicht sprachen beide aus derselben ewigen Wahrheit heraus, aber in anderer Sprache."
Das bedeutet: Vielleicht berührten beide den gleichen Urgrund des Seins – nennen ihn aber anders:
Buddha: das Todlose (Amata), Nirvāṇa
Jesus: das ewige Leben im Vater
Das wäre eine sehr mystische Interpretation, aber keine im Sinne der offiziellen Lehren von Christentum oder Buddhismus.
LG
Das was Jesus zu Jesus und Buddha zu Buddha machte, war ein bestimmter Seinszustand, der überall auf der Welt vorkommt und seit Anbeginn der Menschheit berichtet wird.
Er nennt sich unter anderem Satori, Bodhi, Nirvana, Moksha, Einheitserfahrung, Samadhi, Ich-Auflösung, die Gnade Gottes, mystische Erfahrung oder Erleuchtung.
In diesem Zustand löst sich das Gefühl, ein subjektives isoliertes Wesen zu sein, auf, und man verschmilzt mit dem Absoluten - ob man es nun Dao, Gott, Sunyata, Nirvana oder Soheit nennt.
Je nachdem, was der kulturelle Hintergrund ist, wird diese Erfahrung anders interpretiert.
Jesus interpretierte es als "Ich bin eine Verkörperung Gottes", Buddha interpretierte es als "Ich bin das Alles und das Nichts".
Letztlich ist jede Interpretation falsch, weil sich dieser Zustand dadurch kennzeichnet, undefinierbar zu sein, weil er kommt, bevor man versucht, die Wirklichkeit in eine konzeptuelle Box zu pressen und verstehen zu wollen.
Doch "Ich bin Alles und Nichts zugleich" kommt als Idee schon am nähesten von dem, was dieser Zustand ist, auch wenn es nur ein Finger ist der auf den Mond zeigt, sodass man den Finger nicht mit dem Mond verwechseln sollte.
Daher war Jesus Buddha und Buddha Jesus. Aber somit bin auch ich Jesus und Buddha, und du auch - wir wissen es nur nicht.
Deshalb sagt man im Buddhismus auch, dass jeder bereits ein Buddha ist.
Das kann sein das weiß ich nicht. Letztlich ist das aber irrelevant.
Das was Jesus realisiert hat, existiert in allem und jedem. Es existiert in einem Stein genauso wie im Vakuum oder in einem Menschen oder einer Fliege
In diesem Zustand realisiert man auch, dass Zeit und Trennung durch Raum beides Illusionen und Konstruktionen sind. Letztlich ist alles und jeder bereits in diesem Zustand, weil es nichts außerhalb von ihm gibt.
Doch für Jesus war es selbstverständlich, Buddha hat es (mühsam) gesucht.
Ich verstehe, du willst sagen, dass alle Religionen vielleicht irgendwie einen wahren Kern haben aber der Christentum besser ist als alle anderen.
Das kannst du machen. Man sollte die subjektive persönliche Wahrheit aber nicht mit der objektiven Wahrheit verwechseln
Das Christentum ist gewiss NICHT besser als "alle anderen"! Was lässt dich annehmen, ich wäre anderer Ansicht?
Dann habe ich das falsch interpretiert.
Weil du die ganze Zeit darauf beharrst das Jesus Einheitserfahrung nicht mit Buddhas zu vergleichen ist
Woher willst du das wissen? Auch Jesus war immer wieder in Zuständen des "ringens" - heute würde man sagen in psychischen Prozessen.
Jesus brauchte nicht in das "Reich Gottes" ein zu treten, danach brauchte Er nicht zu suchen. Was wer heute dazu sagen würde ist unwichtig.
Ich weiß, dass das viele Christen so sehen, nur ich sehe das nicht so. Für mich war einer von uns - jeder Mensch hat genau eine Seele und genau ein Schicksal und muss irgendwas daraus machen und keiner braucht sich verstecken. Und weder Buddha noch Jesus war tatsächlich eine ganze Stufe drüber.
Jede/kann das/es sehen, wie sie/er es will. Das ist bloss die Sichtweise, die sagt allerdings nicht, wie es such verhält.
Nein. Ich glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Jesus hat vielen Menschen geholfen, wie man im Neuen Testament nachlesen kann. Und ich glaube, dass Jesus auch heute noch Menschen hilft. Ich bin über die Möglichkeit, Vergebung durch ihn zu bekommen, froh. Er hat meiner Meinung nach eine gute Lehre verbreitet. Ich glaube an die Auferstehung.
Nein, Buddha lebte der Überlieferung nach vor Jesus. Wobei zentrale Punkte in den Lebensläufen beider Männer auf wackligem Boden stehen und wir letztendlich nur wenig sicheres Wissen über sie besitzen.
Interessant ist, dass es in den Überlieferungen über den Buddha und Jesus erstaunliche Parallelen gibt. Eine von Wundern geprägte Zeugung, die Namen der Mütter (Maya & Maria), die Geburt der Kinder unter freiem Himmel, der Gang in die Einsamkeit zu Beginn ihrer Mission, die (versuchte) Verführung durch das Böse, gewisse Ähnlichkeiten in der Lehre... Teilweise schon ziemlich auffällig.
Wer weiß, welche Entdeckungen die Forschung zu diesem Thema noch machen wird.
Nein, kann schon zeitlich nicht passen.
Jesus hatte diesen Zustand immer, war in ihm auch bereits vor seiner Geburt, Buddha hat diesen Zustand während seines irdischen Lebens erlangt.