Ist es so schwer Freunde an der Uni zu finden?
Ich studiere nun seit einigen Semestern und mir ist aufgefallen, dass es für mich extrem schwierig ist, Freunde in der Uni zu finden.
Zwar habe ich durchaus nette Unibekanntschaften, eine Kommilitonin, die ich mittlerweile als "Freundin" bezeichnen würde und noch alte Bekanntschaften und Freunde, die ich auf der Uni wiedergefunden habe, aber oft fühle ich mich in den Seminaren ziemlich einsam.
Ich bin zudem auch leider eher introvertiert und verschlossen, oft auch dem zugrunde liegend, dass ich körperliche Gebrechen habe, die mir den Alltag anstrengend machen und meine Laune dämpfen. Ich werde mit vielen einfach nicht warm. Zwar ist man gegenseitig freundlich zueinander und wechselt ein paar nette Worte, aber ich merke ziemlich schnell, dass sie kein tief greifendes Interesse haben und oft verlaufen dann die Gesprächsversuche im Sand.
Manchmal lerne ich jemanden mal in der Vorlesung kennen, durch die Größe der Veranstaltung sieht man sich danach aber oft nicht mehr wieder.
In Seminaren haben sich oft schon Gruppen gebildet und mir fällt es dann schwer da rein zu kommen.
Ich bin leider im Smalltalk nicht sonderlich begabt und auch nicht charismatisch. Wirke auf andere erstmal langweilig und unsympathisch und die meisten nehmen sich dann natürlich nicht die Zeit mich genauer kennen zu lernen.
In Gruppen in denen ich lange bin, sind dagegen aufgeschlossener, weil diese mich und meine Macken kennen und mich einschätzen können.
Aber trotzdem stellt das für mich natürlich ein Problem dar, weil ich immer das Gefühl habe, nicht angenommen und verstanden zu werden.
Weiß jemand wie man sich da ändern kann? Charmanter und sympathischer wirken? Ich weiß einfach nicht wie, je mehr ich das erzwinge, desto künstlicher und schlimmer wirkt das ganze natürlich. Ich habe nur Angst, mir damit Chancen und Bekanntschaften zu verbauen.
2 Antworten
Meine Tochter ist da ganz anders als du. Sie ist extrovertiert und sehr kommunikativ. Wenn ihr jemand gefällt oder auffällt, dann quatscht sie den einfach an. Was ist das Schlimmste, was dir passieren kann? Dass man widerspänstig antwortet. Da mit kann man leben. Niemand wird dich deshalb negativ angreifen oder angehen.
Also trau dich. Sobald da jemand genauso lost wirkt wie du, geh auf ihn zu. Der Mensch macht XXX, weil er jemanden zum Reden hat.
Meine Tochter hält sich auch nicht lange mit Smalltalk auf. Die ist sehr direkt und fragt gleich, welche Fächerkombi er hat und ober er Interessen am Austausch hat. Dann werden Nr.n getauscht und über den Lernstoff kommt man irgendwie zu Privaten.
Wenn sie möchte, könnte sie Partyhopping machen. Ist nur nicht ihr Dingen.
Na, so war das gar nicht gemeint. Ich habe nur beschrieben, wie es andere machen.
Es ist mir nur in der Schulzeit noch leichter gefallen, Freunde zu finden. Auf der Uni ist es eigentlich schwer, KEINE Freunde zu finden, und ich bin introvertiert. Es lässt sich im Grunde auch nicht vermeiden. Ständig bist du in irgendwelchen Seminaren, musst mit den Leuten zusammenarbeiten, man geht noch was trinken usw. Man muss schon aktiv "nein" sagen, ansonsten findet man leicht Freunde.
Ging mir auch so. Ich war an zwei Unis, und wir haben andauernd noch was nach der Uni unternommen, man ist miteinander in die Mensa oder in Café gegangen, selbst mit Leuten, die man kaum kannte. Irgendwer hat immer gefragt.
Nun bei mir ist es aber anders. Ich habe bisher egal, wo ich war leichter Freunde gefunden als auf der Uni. Und abgewiesen habe ich auch niemanden
Das ist sehr merkwürdig. Was glaubst du, woran das liegen mag, dass du andernorts mehr Freunde gefunden hast? Das ist ja schon auffällig, oder? Ich würde genau da anknüpfen und die Methoden anwenden, die es dir ansonsten ermöglichten, Freunde zu finden.
"Sei einfach so extrovertiert wie meine tolle Tochter" 😂