Ist es gut das Kind vom Anfang an 3sprachig zu erziehen?

12 Antworten

Generell spricht absolut nicht dagegen, wenn es die Situation hergibt.
Allerdings ist es ganz wichtig, dass jeder konsequent nur in seiner eigenen Sprache spricht, damit das Kind ganz "normal" von einer in die andere Sprache wechselt.
Und da liegt mMn bei euch das Problem: Dein Mann spricht 2 Sprachen, d.h., er müsste sich wahrscheinlich für eine von beiden entscheiden, denn ich weiß nicht, ob das Kind 2 Sprachen von ihm "annehmen" wird. Solch einen Fall kenne ich bislang nicht.
Schaden wird es auf keinen Fall, ich würde es daher versuchen. Ihr werdet es ja merken, wie euer Kind darauf reagiert. :-)
Selbst wenn euer Kind evtl. nicht alle Sprachen aktiv sprechen wird - verstehen wird es sie, und das ist allemal eine sehr hilfreiche Voraussetzung, um sie später einmal zu lernen.

verreisterNutzer  29.07.2015, 12:42

Also aus eigener Erfahrung meine  ich das sich ein Partner ausgeschlossen fühlen kann immerhin versteht er nicht was der andere zum dem Kind sagt. Das macht Familienkommunikation doch recht schwierig. Oder sehe ich das falsch?

0

Ich habe erst spät das sprechen gelernt, das daran lag das meine mam am Telefon und sonst wenn Besuch da war polnisch sprach,das hat mich anscheinend gestresst.. Für Fremdsprachen lernen ist noch genug Zeit im leben

SuMe3016  28.07.2015, 23:34

Hier geht es aber um Muttersprachen. und es ist vollkommen ok und sogar gut sein Kind mehrsprachig zu erziehen von Geburt an (vorausgesetzt man beherrscht die Sprache).

2

Ich würde sagen: einsprachig erziehen. Ich habe dies mitgemacht: Bin in Lugano aufgewachsen meine Mutter ist Tessinerin (Ital.Schweiz) mein Vater  ist Deutschschweizer, ich lernte zuerst Italienisch mit elf Jahre kam ich in die Deutschschweiz und lernte Deutsch und mit 16 Jahren ging ich nach Lausanne und lernte Französisch: also es braucht einige Zeit bis man 3 Sprachig ist!!

SuMe3016  28.07.2015, 23:32

Bei Kindern braucht es eben nicht seine Zeit. Sie saugen versch. Sprachen praktisch schon "mit der muttermilch" auf.

4

Astrids Antwort ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen. Erzieh dein Kind unbedingt mehrsprachig, denn es ist noch so einfach, kleinen Kindern eine Sprache beizubringen. Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kinder viel weniger Vorurteile, machen sich weniger Gedanken über die Sprache und plappern einfach, sobald sie können. 

Mehrsprachigkeit ist etwas sehr Schönes, und wenn man bereits im Kindheitsalter die Chance hat, mehrsprachig zu werden, sollte diese unbedingt genutzt werden. 

Mehrsprachigkeit hat auch viele Vorteile gegenüber Einsprachigkeit:

- mehrsprachige Menschen können mit mehr Menschen kommunizieren 

- mehrsprachige Menschen denken oftmals kreativer und flexibler 

- mehrsprachige Menschen sind besser im Lösen von Problemen

- mehrsprachige Menschen sind oftmals etwas "offener" oder toleranter gegenüber Neuem, gerade gegenüber neuen Kulturen 

Nur um mal einige zu nennen. :) 

Und lass dich nicht einschüchtern, sollte dir je jemand sagen, dass du das Kind mit 3 Sprachen überforderst. Solche Kommentare kommen eigentlich nur von Menschen, die selbst einsprachig aufgewachsen sind und sich mehr als eine Sprache im Kindheitsalter nur schwer vorstellen können. Kinder kann man problemlos mehrsprachig erziehen. =) 

Hallo,

unter folgendem Link findet sich, wie ich meine, ein ganz interessanter Artikel zum Thema zweisprachige Erziehung:

eltern.de/kleinkind/erziehung/zweisprachig-erziehen-1.html

Ich bin grundsätzlich auch für eine bilinguale Erziehung und bilinguale Kindergärten und Schulen, denn bekanntlich wird das Gehirn in den ersten 5 Lebensjahren gestaltet.

Wer schon einmal im fremdsprachlichen Bereich mit Kleinkindern zusammengearbeitet - nicht gelernt, gedrillt, gepaukt, sondern gespielt, gesungen, geturnt, gebastelt, gemalt, gereimt, erzählt, gekocht - hat, weiß dass Kleinkinder wahre Sprachgenies sind.

Kinder saugen Wörter (Redewendungen, Tonfall, Sprache) wie ein Schwamm auf, während Erwachsene sich Vokabeln 'einhämmern' müssen. Im Gegensatz zu Erwachsenen kennen Kinder keine falsche Scheu, reden wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, haben keine Angst davor etwas falsch zu machen, sich eine Blöße zu geben.

Schade, dass dieses Potential in Deutschland erst so (zu!!!) spät genutzt wird. Skandinavien und andere unserer europäischen Nachbarländer sind uns hier um Nasenlängen voraus.

Schade auch, dass man sich in Deutschland auf diesem Gebiet so schwer tut, hitzig über das Für und Wider diskutiert und sich mit Händen und Füßen gegen den frühen Erwerb einer Zweitsprache wehrt.

Auch drei Sprachen sind kein Problem. Meine Freundin ist gebürtige Ungarin, lebte 25 Jahre in Australien und kam dann nach Deutschland (vor ca. 30 Jahren), wo sie ihren deutschen Mann geheiratet hat. Sie spricht fließend ungarisch und englisch, außerdem deutsch, ihr Mann spricht deutsch und durch jahrelange Aufenthalte in England und Amerika sehr gut englisch.

Ihre Tochter (heute 25) ist dreisprachig - wenn man den bayerischen Dialekt dazuzählt, 4sprachig - aufgewachsen, d.h. spricht fließend englisch, deutsch, ungarisch (und bayerisch). Die Mutter hat mit ihr von klein an nur ungarisch und englisch gesprochen, der Vater in der Hauptsache englisch. Deutsch hat die Tochter von den deutschen Großeltern, in Kindergarten/Schule, über Radio und Fernsehen, im Alltag gelernt.

Wo man bei der Anzahl der Sprachen die Grenze zieht oder ziehen sollte, ist generell nicht zu sagen. Das kommt sicherlich auch auf den Einzelfall an.

:-) AstridDerPu