Ist es Gold, was glänzt? ;)
Hallo Leute,
ich habe im Urlaub am Ufer eines Sees im Norden Europas einen kleinen Gesteinsklumpen gefunden, welcher in der Sonne schon vom Weiten aufblitzte. Der Stein ist schichweise wie Blätterteig aufgebaut. Auf der Ober- und Unterseite bekommt man einen direkten Blick auf die Schichten. Es sieht so aus, als ob zwischen jeder dieser Schichten sich eine hauchdünne gelbe metallische Schicht befindet, die bei Lichteinfall reflektiert wie eben Gold. Gibts hier Experten, die sich damit auskennen, wie man sowas überprüfen kann?
Ich konnte ein wenig von der Schucht runterkratzen und habe versucht ein Stück davon zwischen die Spitzen meines Messgerätes, welches auf Durchgangsprüfung bzw Widerstand gestellt war. Siehe Bild mit der Spitze eines Kugelschreibers. Es scheint schonmal nicht leitend zu sein, was gegen Gold sprechen würde.



9 Antworten

Hallo Braunbaerkuchen,
du hast es ja schon geahnt, es ist kein Gold, was du da gefunden hast. Es ist auch nicht einmal Katzengolf oder Pyrit, wie manche User es hier vermuten. Es handelt sich ziemlich eindeutig um einen Glimmerschiefer. Das ist ein metamorphes Gestein, das durch Temperatur und Druck in der Tiefe in so eine blättrige Struktur gepresst worden ist, wie du sie ja beschrieben hast. Die hauchdünnen und glänzenden Blättchen, die du beobachtet hast, sind sogenannte Schichtsilikate, die diesem Gestein auch seinen Namen gegeben haben (Glimmer!). Meist ist dies Muskovit oder Biotit, der in unterschiedlichen Farben glänzen kann, je nach Verunreinigungen beim Auskristallisieren.
Glimmerschiefer sind auch in Skandinavien sehr verbreitet, weshalb es nicht verwunderlich ist, wenn du dein Fundstück am Ufer eines Sees in Nordeuropa aufgelesen hast.
Google mal unter Glimmerschiefer, verwandte Gesteine sind auch die Gneise, da findest du verschiedene Fotos, die deinem Stein sehr ähnlich sehen, es gibt aber sehr unterschiedliche Ausprägungsformen. Zwar ist dein Fundstück also nicht wertvoll, aber trotzdem ein schönes Stück!

Ja ... du hast (wieder einmal) recht ... diese Bilder schauen wirklich ganz anders aus.
Danke dafür
e


Sieht nach Pyrit aus. So wäre zu findest meine Ferndiagnose. Aber interessante Gesteinkultur.

Wegen seines metallischen Glanzes und seiner goldenen Farbe wird der Schwefelkies auch Katzen- oder Narrengold genannt, im Englischen "Fool's Gold". Katzengold leitet sich vom Wort Ketzer ab, d.h., anders zu sein, als es der Glaube zulässt. Die Bezeichnung Narrengold rührt daher, weil es immer wieder Menschen gab, die auf die äußerlichen Eigenschaften hereinfielen und glaubten, Gold gefunden zu haben.
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mineralienportrait/Pyrit?lang=de&language=german

Also ich würde auf Pyrit tippen, aber geh eventuell mal zum Juwelier mit dem Stein.

Das ist ein Glimmerschiefer und das was da so schichtig abbrökelt ist das Schichtsilikat (und ein Glimmer) Biotit. Nichts mit Pyrit
Da es hier so viele Pyritfans gibt, noch eine Anmerkung: Pyrit bildet keine solchen hauchdünnen Strukturen aus, wie sie hier beschrieben werden (das machen eben die Schichtsilikate, Glimmer!). Pyrit kristallisiert würfelförmig.
https://www.google.de/search?q=pyrit&biw=1600&bih=789&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=pvuwVNiyNabOyQP8x4DoBw&sqi=2&ved=0CCcQsAQ