Ist ein Studium besser als eine Ausbildung?

3 Antworten

Das kommt ganz auf den Job an.

Es gibt auch genug Jobs mit Ausbildung, wo man gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, weil Fachkräfte dort gesucht werden und ja, auch bei einigen großen Firmen. Gerade im Bereich Handwerk und Pflege findet man recht leicht neue Jobs.

Wenn man Absolvent eines Massenstudiengangs ist und dann auch nur mittelmäßige bis schlechte Noten, hast du deutlich schlechtere Chancen als so mancher Azubi.

Vom Rang her und meist auch von den Verdienstmöglichkeiten natürlich schon.

Aber wichtiger ist, dass Du später einen Job findest, der Dir Spaß macht. Denn meistens übt man Berufe ziemlich lange aus.

Ein Studium ist auch eine Ausbildung, nur eben keine Berufsausbildung.

Ich habe zu DDR-Zeiten eine Berufsausbildung mit Abitur gemacht, später zweimal studiert und abgebrochen, habe noch zwei weitere Berufsausbildungen gemacht und noch einige Weiterbildungen. Hat mir alles weitergeholfen, wenngleich auch meistens nicht sofort. Auch wenn es zu einem Studienabschluss nicht gereicht hat, habe ich meine Noten im Studium, welche ich glücklicherweise alle noch schriftlich habe, gut nutzen können. Habe damit vom Sozialhilfeempfänger bis zum Arbeitgeber mit 20 Arbeitnehmern alles mitgemacht. Bin jetzt seit 13 Jahren Arbeitnehmer in einem RELATIV sicheren Job.

Heutzutage muss jeder bereit sein, sich weiterzubilden, egal welchen Schulabschluss, welche spätere Ausbildung und was für Talente er hat. Sowas wie Ausbildung gemacht, Job gefunden und bis zur Rente behalten gibt es schon lange nicht mehr.

Die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt (ob auf Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerseite) haben übrigens die Leute, die zum Abschluss der Schule eine klare Vorstellung von dem haben, was sie einmal werden wollen. Und dabei spielt es weniger eine Rolle, welche Abschlüsse sie noch machen, dafür aber um so mehr, wie sehr sie sich für ihre Ziele einsetzen. Und wer keine klaren Vorstellungen hat, der hat es eben schwer, sich für seine Ziele einzusetzen.

Bil Gates ist übrigens der reichste Studienabbrecher der Welt. Er hat sein Studium geschmissen, weil er einen kürzeren Weg fand, genau das zu tun, was er wollte (und natürlich dabei richtig viel Kohle zu machen). So viel Glück haben die wenigsten.

Zwei junge Kerle bewarben sich einmal gemeinsam bei Yahoo, einer der ersten Suchmaschinen. Die fanden die Bewerbung übrigens sehr gut aber nicht passend zum Konzept der Firma und gaben den beiden den Tip, doch mit ihrem Konzept eine eigene Firma zu gründen, sie unterstützten sie anfangs sogar dabei. Nun ja, kurze Zeit später konnte sich die Chefetage bei Yahoo in den Arsch beißen, denn die beiden jungen Kerle gründeten Google. Eigentlich sollte der Laden Googol heißen, was für "10 hoch 100" steht, aber irgendwas lief bei er Registrierung der Domain falsch.

Eine Putzfrau bewarb sich bei Microsoft. Die wollten von ihr eine Email-Adresse. Sie wusste überhaupt nicht, was das ist. Nachdem sie bei der nächsten Bewerbung auf das gleiche Problem stieß, drehte sie die Sache um und gründete ihren eigenen Laden. Bewerbung über Internet? Nee, alles Papier. Sie fand ausreichend Mitarbeiter, darunter auch einige, die wussten, was Email ist. Und nun ist sie Inhaberin der größten Putzfirma in Seattle, welche auch bei Microsoft putzt.

Die richtige Ausbildung zu haben, ist ein Baustein in der Karriere. Die Bausteine zielgerichtet zu nutzen, ist mehr, sehr viel mehr.

helmutska 
Fragesteller
 05.10.2023, 00:44

haha wie heißt ihre Putzfirma denn?

Ich will auch eine eigene Firma, aber man braucht zu viel Kapital. Aber als Putzkraft braucht man nicht viel. Nur ein Lappen, Besen und Spülmittel usw.

Sowas ist aber auch nur in USA möglich.

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Kwalliteht  05.10.2023, 01:20
@helmutska

Keine Ahnung, wie der Laden heißt. Ich habe es vor ein paar Jahren in einer Fernsehreportage über Seattle gesehen. War für mich durchaus plausibel. Die Dame war (in der Reportage) schon knappe 60 und wohl nicht sonderlich hoch gebildet, sie erweckte aber durchaus den Eindruck, dass sie nicht auf der faulen Haut liegt. Und (das darf man nicht unterschlagen) sie machte einen sehr sympatischen Eindruck (sowas kann manchmal sehr weit helfen, Bildung hin oder her).

Als Putzkraft braucht man nur die üblichen Arbeitswerkzeuge. Will man eine eigene Putzfirma haben, bedarf es einiger Kleinigkeiten mehr. Sie hatte einfach Glück, zur richtigen Zeit die richtigen Leute getroffen zu haben, und sie hat diese Möglichkeiten genutzt. Gut so.

Aber noch einmal zu Deiner Frage zurück: Wie genau sind Deine Vorstellungen über das, was Du in Deinem Leben vorhast. Ja klar, viel Geld verdienen ... will eigentlich fast jeder. Geld ist schließlich ein Mittel zum Wohlstand. Ein wenig genauer? Was macht Dir Spaß? Willst Du Spaß und Arbeit trennen oder Spaß an der Arbeit haben? Hat beides seine Vor- und Nachteile. Es ist die Frage, was DU willst und was DU bereit bist, für DEINE Ziele zu tun. Wenn Dir das klar ist, dann solltest Du Dir Gedanken darüber machen, welcher Bildungsweg im Rahmen Deiner Möglichkeiten für DICH der richtige ist.

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