Ist die Chinesische Medizin Seriös?

10 Antworten

Man muss es im gesamten betrachten. Einige Teilbereiche der TCM erachte ich durchaus für sehr hilfreich und wirksam. Viele Kräuter, auf pflanzliche Mittel beruhende Behandlungsmethoden und vor allem die Akkupunktur haben schon einen weiterverbreiteten guten Ruf! Und andere Teilbereiche, wo man Tierorgane, Nashörner etc. verwendet, werden zum Glück immer weiter zurückgedrängt und verlieren ihren Glauben an die Wirksamkeit mehr und mehr daran.

Von daher denke ich, dass man in jedem medizinischen Bereich sich weiterbilden und von anderen etwas lernen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bachelor in Sinologie und war schon paar Mal in China.

Im Grunde wollten und wollen die chinesischen Machthaber ihre eigene Medizin zu Gunsten einer modernen Heilkunst loswerden. Das sagt eigentlich schon alles.

Während kleine Teile der persischen und arabischen Heilkunst Eingang in die Medizin der Neuzeit gefunden haben, sieht es bei der TCM eher mau aus. Einzig die Akupunktur stieß zur Behandlung von posttraumatischen Stresserkrankungen bei einigen Ärzten auf ein gewisses Interesse.

Absolut. Das ist die kurze Antwort zu der kurzen Frage.

Der große Unterschied zu unserer westlichen Medizin ist, dass TCM den Menschen ganzheitlich betrachtet. TCM achtet auch eine Balance und deswegen dauert eine TCM Behandlung eine lange Zeit, mitunter Jahre. Stell es dir wie ein Boot vor, welches langsam, mit kleinen Schubsern auf Kurs gebracht wird.

TCM ist zum überwältigen Anteil pflanzlich und das berühmte Nashorn wird schon seid 30 Jahren nicht mehr verschrieben (aus Tierschutzgründen) sondern wurde durch Büffelhorn ersetzt, welches nahezu die gleiche Wirkung hat.

Ich denke immer, bei TCM wird die Krankheit, bzw. der Mensch behandelt.. bei der Schulmedizin das Symptom.

Bei nahezu jedem Medikament der Schulmedizin wird zudem der Körper über Gebühr belastet, so schädigt man Leber oder Niere um irgendwo anders Symptome zu lindern. Wer kennt es nicht, mit zunehmendem Alter werden es mehr und mehr Pillen..

TCM ist auch eher vorbeugend, Chinesen gehen manchmal jede Woche zum Arzt, manchmal nur einmal im Monat. Es ist eine schnelle und kostengünstige Art zu gucken ob das "Boot" auf Kurs ist und macht es einfach kurz anzuschubsen um zu korrigieren.

Für akute Probleme, Notfälle empfiehlt sich die westliche Medizin - hier gibt es ausgefeilte Diagnostik und spezialisierte Behandlungen. Aber sobald der Patient stabil ist und der akute Schaden abgewendet wurde empfiehlt sich TCM für die weitere ganzheitliche Behandlung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – China, meine zweite Heimat. Bin in China, meist in Beijing.
Von Experte Norbert981 bestätigt

Die TCM mit ihrer Jahrtausende alten Tradition muss, wo Ärzte nur dann entlohnt wurden, solange der Patient gesund blieb(!), wohl so einiges richtig gemacht haben.

Ich hege sehr viel Respekt vor dieser Heilkunde, denn sie hat mir schon vielfach geholfen.

Meist wird als Argument gegen die TCM die Überlieferung von Horn als Stärkungsmittel für einzelne männliche Körperfunktionen angeführt. Von Leuten, die sich bestimmt noch nie mit Heilung und wie sie im Zusammenspiel von Körper und Geist wirklich zustandekommt, befasst haben, liest man da Vokabeln wie Kokolores, Quatsch und dgl. - naja, da fehlen halt ein paar Dimensionen in der Betrachtung.

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Speziell i.S. Horn zur Potenzsteigerung sollte man vielleicht mal genauer hinschauen: Horn(-Dünger für Pflanzen!) besteht aus Stickstoff, bekannt als Baustein von Aminosäuren. Mit den richtigen Baustoffen versorgt, wachsen Pflanzen kräftig in die Höhe und bekommt 'mann' auch eine akkurate Sexualleistung hin.

Sollte sich die hochheilige westliche Medizin evtl. mal dazu herablassen, diese Zusammenhänge zu untersuchen? Schließlich knabbern viele Menschen ja manisch Fingernägel ab: auch die bestehen aus Horn - und es ist ja bekannt, dass der Körper sich über den Appetit genau die Stoffe holt, die er dringend braucht. Und seien es bloß Spuren! -

Warum also soll Hornpulver aus tierischen Hörnern nicht diese Funktion erfüllen? Die Bevölkerungszahl dieser Länder sollte da besonders zu denken geben.

Lukrativ für die Pharmaindustrie wäre eine solche Untersuchung allerdings nicht direkt: Fruchtbarkeit und Wachstum, die mit natürlichen Mitteln beeinflussbar sind, wären für sie kontraproduktiv.

Was ich aus der TCM anwende:

QiGong, Akupressur, Akupunktur, Tuina-Behandlungen, Organuhr, Nahrung (Heilpilze, Heilkräuter-Tees, Früchte). Die Aufzählung ist möglicherweise unvollständig.

Je nachdem, was man unter 'seriöser Medizin' versteht!

Bild zum Beitrag

Ich finde die TCM seriös und gestehe ihr im Vergleich zu westlichen Behandlungsweisen die Bezeichnung 'Heilweise' zu.

 - (Gesundheit, Medizin, China)
Von Experte EinAlexander bestätigt

TCM (traditionelle Chinesische Medizin) ist der Versuch zu heilen mit teilweise absurden Hokuspokus-Mitteln. Heute ist sie aufgrund der besseren Kenntnislage überholt.

Also zum derzeitigen Zeitpunkt: Kappes!

Ist was für Abergläubische und Anhänger von "jahrtausenden von Jahren alten Weisheiten". Vor Jahrtausenden haben die Leute auch noch Jungfrauen geopfert, wenn das Gewitter zu arg wurde.

jsch1964  25.03.2022, 13:25

Die Kräuter funktionieren heute noch genausogut wie vor 1000 Jahren.

Dass bestimmte Dinge (wie Teile von Hörnern etc.) eher dem Aberglauben zuzuordnen sind, bedeutet nicht, dass andere Teile nicht sehr gut wirksam sind.

Bitte genauer hinsehen und nicht alles über einen Kamm scheren.

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shagdalbran  25.03.2022, 17:35
@jsch1964

"DIE" TCM funktioniert nicht. Wenn einiges an "uralter Kräuterkunde" darin enthalten ist - ja, Phytomedizin hat Inhaltsstoffe und Wirkung - so ist mir doch die "uralte Kenntnis" wesentlich verdächtiger als moderne Pharmakologie. Die basiert allerdings schon auf alten Rezepten und eliminiert den Unfug darin, so daß die wirkliche Wirkung erkennbar wird und angewendet werden kann. Aber das ist für manch einen ja schon böse.

Und wenn heute noch Leute Schwachsinn aus Hogwarts Hexenküche akzeptieren, nur weil mal ein Kräutersud was bewirkt hat, obwohl nicht bekannt ist warum, dann kann ich nur den Kopf schütteln.

Aber natürlich ist für manche Menschen "uralt" bereits ein sinnvolles Entscheidungskriterium. Dem schließe ich mich nicht an - ich halte es mit moderner evidenzbasierter Forschung.

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