Ist die AFD Wirtschaftsliberal oder wie genau würde dieses ihre Finanzpolitik handhaben?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Beschreibung der AfD ist sehr gut: Sie hat keinerlei Konzepte oder Lösungen für irgendetwas. Sie plappert über viele Themen in populistischer Art und Weise und verzerrt Fakten. Ihr "Parteiprogramm" besteht nicht aus dem, was im Internet steht, sondern ausschließlich aus 3 Punkten, nämlich Hass, Hetze, Dagegensein.

AfD'ler sind Wölfe im Schafspelz. Sie vertreten nicht die Interessen der kleinen Leute. Das wird den bildungsfernen Schichten nur vordergründig suggeriert, um Wähler zu generieren. Sie werden die Reichen reicher machen und die Armen ärmer. Sie werden die Demokratie abbauen und die Bürgerrechte einschränken.

Das alles kann nicht in deinem Interesse sein, oder? Sollte sie jemals an die Macht kommen, was glücklicherweise nicht der Fall sein wird, wirst du dich wundern, wie egal du als Kleinbürger der Partei bist. Du wirst ein böses Erwachen erleben.

Die Afd hat den Vorteil, dass sie sagen kann was sie will, es droht keine Gefahr dass sie es auch mal umsetzen muss.

Sie hat vieles mit den Linken gemeinsam, hat ihre Wähler unter den sich benachteiligt fühlenden, schimpft auf "die da oben" und verspricht sowohl Umverteilung wie auch Schutz der Vermögen vor dem Zugriff des Staates.

Wäre sie konsequent gegen "die Eliten" wäre das mehr sozialismus, Umverteilung. Vertritt sie die Auffassung vom Staat der sich um nicht kümmert ausser um die Sicherheit und die Grenzen, dann müssten sie ihren arbeitlosen Wählern sagen: seht zu dass ihr Arbeit findet, von uns gibts keine Hilfe, wer zum Bodensatz der Gesellschaft gehört ist selber schuld.

Vielleicht würden sie auch den arbeitslösen Deutschen, dessen Grosseltern als Gastarbeiter gekommen sind schlechter stellen als den "BioDeutschen". Wie das mit unserem GG vereinbar sein sollte, ist mir allerdings nicht klar.

Das kommt darauf an, was man unter sozialer Gerechtigkeit versteht. Wenn man darin pauschale Umverteilung sieht, ohne jedwede Leistungsansprüche (Bedingusloses Grundeinkommen, keine Sanktionen für Arbeitslose, die sich nicht bemühen etc.) dann entspricht das nicht der Politik der AfD.

Die AfD setzt sich eher dafür ein, dass diejenigen, die Leistung erbringen für den Staat (sei es "nur" durch Steuern als Arbeitnehmer) - dass diejenigen mehr von ihrem Gehalt übrig haben und, dass bei welchen, die von Sozialleistungen leben, genau geprüft wird, warum diese keine Arbeit haben/finden/annehmen.

xubjan  25.04.2023, 07:54

Das ist schlichtweg völlig falsch. In erster Linie geht es der AfD ausschließlich um Superreiche (Siehe Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer), denn die normalen Arbeiter betreffen diese Pläne gar nicht. Ansonsten will sie massive Steuererhöhungen (z.B. Abschaffung der ermäßigten Mehrwertsteuer und neu eingeführte Digitalsteuer), um diese Steuergeschenke an Superreiche wiederum zu finanzieren.

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Die AfD setzt ihren Fokus ähnlich der FDP auf die Förderung der Mittelschicht respektive familienfördernde Sozialpolitik. Sie schlägt aber gleichzeitig Kapital aus der mangelhaften Integration der Flüchtlinge, was zentralorientierte Wähler rechts wählen lässt.

Davon abgesehen und zurück in die Diskussion: Die AfD kommt politisch den Republikanern in Übersee gleich. Betrachtet man den extremen Öllobbyismus in den USA bemerkt man, dass man doch stärkere staatliche Eingriffe braucht, da ein liberal gestalteter Markt zu extremen sozialen Ungleichgewichten führt. Die AfD will so eine Wirtschaft einrichten, die Folgerung kannst du selbst verordnen.

Die Sozialleistungen, die von der AfD gefördert werden, sollen aber nicht diese Ungleichgewichte korrigieren bzw. kompensieren, sondern Anreize schaffen. Folglich decken sie sich nicht vollständig mit einer freieren Wirtschaftsordnung.

xubjan  25.04.2023, 07:59

Leider völlig falsch. Die AfD will vor allem mit der Einführung ihrer Idee einer Digitalsteuer den Wirtschaftsstandort Deutschland, sowie Kleinbetriebe und Mittelstand nachhaltig zerstören. Denen ist unsere Wirtschaft komplett egal, sonst würden sie ja so etwas gar nicht erst im Kopf haben.

da ein liberal gestalteter Markt zu extremen sozialen Ungleichgewichten führt.

Sieht man ja an Neonazi Putin, der mit günstigem Erdgas und Öl eine so große Abhängigkeit schuf, dass er dann beginnend mit Mitte 2021 anfing, uns alles abzuschalten und damit massive Probleme verursachte und das auslöste, was die AfD als "Deindustrialisierung" bezeichnet. Trotzdem laufen sie hinter Putin her und sehen in ihm eine Art Heiland.

Die Amis haben mit ihrer Politik so etwas nie vorgehabt oder auch nur ansatzweise umgesetzt.

Davon mal abgesehen: Es sind die Saudis, von denen wir uns die Preise diktieren lassen. Sie treiben die Preise hoch, um dann "The Line" von uns bezahlt zu bekommen. Eine absurde und groteske Farce von allem, was wir als normal betrachten auf dieser Welt.

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TakRauzer  25.04.2023, 15:55
@xubjan

Du liegst faktisch falsch:

Die AfD betreibt eine liberale Wirtschaftspolitik mit einigen wenigen Ausnahmen, die das Gesamtbild jedoch nicht verschieben, da ein freier Markt immer z. T. eingeschränkt werden muss. Unsere wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland ist bedingt durch die untätige Große Koalition. Um wirtschaftlich stabil zu bleiben befördert die AfD Russland als Handelspartner.

Du hast mich zitiert, aber das Zitat nicht verstanden. In den USA beispielsweise gibt es eine breite Bevölkerungsschicht, die in Armut lebt als Resultat des wenig gemaßregelten Kapitalismus. Du klagst die gesellschaftlichen Konsequenzen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland an, was ironischerweise auch diesem System entspricht, und wagst es mich dann zu kritisieren? Weil du zu illiterat bist, meine Argumentation aufzubröseln?

Oppositionell und widerspenstig, aber ohne Legitimation – du könntest Mitglied der AfD sein.

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xubjan  25.04.2023, 17:24
@TakRauzer

Achso. Ich liege also falsch. Wieso nur gehst du mit exakt 0 Worten auf die AfD-Digitalsteuer ein? Erkläre doch mal, was exakt ich an diesem Punkt völlig falsch sehe, statt mit inhaltlosen Parolen daher zu kommen.

Um wirtschaftlich stabil zu bleiben befördert die AfD Russland als Handelspartner.

Das ist absoluter Blödsinn. Das wurde ja vorher gemacht und hat uns das Problem überhaupt erst eingebrockt. Der Neonazi im Kreml will Deutschland zerstören. Darum geht es die ganze Zeit. Deswegen hat er begonnen, Europa das Gas abzudrehen. Da war die Ampel noch gar nicht in der Regierung, da hatte er schon damit begonnen.

Es ist vollkommen wirr, dann auch noch Russland weiter zuzujubeln und die Abhängigkeit nicht zu lösen.

Du hast mich zitiert, aber das Zitat nicht verstanden

Doch. Ich habe es sehr gut verstanden. Putin hat genau diesen sehr liberalen Markt ausgenutzt, um mit absichtlich niedrigen Preisen Europa und Deutschland in eine größtmögliche Abhängigkeit zu treiben und um dann mit Verteuerung und Abschalten ein Chaos auszulösen. Das war keine Schnappidee, sondern ein lange vorbereiteter Plan.

In den USA beispielsweise gibt es eine breite Bevölkerungsschicht, die in Armut lebt als Resultat des wenig gemaßregelten Kapitalismus. 

Das Lustige ist, dass die AfD genau das ja auch will. Sie will die Reichen beschenken, die Armen mit massiven Steuererhöhungen bedenken und auch sonst viele "Hindernisse" eines "unnötigen Bürokratismus", namens Arbeitnehmerrechte und Verbraucherrechte abschaffen.

du könntest Mitglied der AfD sein.

Ich will dir mal zugute halten, dass du einfach nicht verstehen willst, was ich geschrieben habe. Zugegeben, ich habe argumentativ nicht weit genug ausgeholt. Würdest du wissen, was du hier schreibst, würde ich das als unflätige Beleidigung ansehen und dich zur Entschuldigung auffordern.

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TakRauzer  25.04.2023, 22:05
@xubjan

Das ineinander türmen von Hypotaxen, flankiert von ausgesucht redundanten Beispielen, nennt man nicht Argumentation, sondern ein inkohärentes Cherrypicking; meine "Parolen" sind wenigstens fundiert.

Der semantische Unterschied zwischen Faschist und Neonazi scheint dir außerdem fremd.

Du begründest z. T. sogar meine Argumentation:

Die AfD fördert politisch einen liberalen, wenig kontrollierten Markt, was zu globalen Abhängigkeiten führen kann wie beispielshalber die zu Russland. Das Fundament dieser Handelsprozesse nennt man Kapitalismus. Die Reichensteuer zu senken usw. spielt genau in mein dargelegtes Bild einer AfD, die diese sozialen Ungleichheiten in Kauf nehmen. Dementsprechend gleicht sie der republikanischen Partei in den USA.

Womit bist du nicht einverstanden?

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xubjan  25.04.2023, 23:15
@TakRauzer
meine "Parolen" sind wenigstens fundiert.

So? Wieso kommt dann nur exakt 0 Fundament von dir?

Noch immer gehst du mit exakt 0 Worten auf mein Beispiel der AfD-Digitalsteuer ein, obwohl das deiner ersten Kernaussage klar widerspricht, dass die AfD den Mittelstand fördern wolle. OK. Dann spiele ich dein Spiel der ständigen Ablenkung einfach mal mit.

Der semantische Unterschied zwischen Faschist und Neonazi scheint dir außerdem fremd.

Du denkst also, dass meine Bewertung von Putin als Neonazi falsch wäre? Diese ist sachlich fundiert. Im Putinismus findet man alle Merkmale des Nationalsozialismus. Wirklich alle. Die da wären:

Das ganze ist eine radikal antisemitische, rassistische, ultranationalistische, völkische, sozialdarwinistische, antikommunistische, antidemokratische und antipluralistische Ideologie.

Wenn du Fragen zu den einzelnen Punkten hast, dann stelle sie. Ich beantworte dir gerne die Grundlagen meiner Bewertung.

Womit bist du nicht einverstanden?

Die Republikaner sind derzeit hoch gespalten in die eher völkische und teils rassistische Tendenz eines zudem "pseudologischen" Trumps und in die normal konservativen und wirtschaftsfreundlichen Gegenspieler. Das zerreißt die Partei jetzt schon und könnte in vielen Punkten gegensätzlicher nicht sein. Die AfD wäre vor allem auch aufgrund der gleichen pseudologischen Neigung erst mal bestenfalls dem Trump-Lager zuzurechnen. Zudem rennt sie Putin hinterher und will das exakte Gegenteil einer echten liberalen Grundeinstellung. Das zeigt sich immer wieder, wenn sie der Gesellschaft das Leben selbst vorschreiben will, die Familienmodelle und wenn sie Dinge wie Forschungszweige verbieten will.

Das alles sind teils eher schizophrene und unvereinbare Positionen. Begründet im Werdegang der AfD. Sie war mal eine eurokritische Partei, was an sich bereits streng genommen das exakte Gegenteil eines eher liberalen Marktes ist, also den Markt eher wieder auf die kleine Bundesrepublik einschränkt, da der Euro Inbegriff eines europäischen Marktes geworden ist bzw. umgekehrt, der europäische Markt sich im Euro verfestigt hat.

Dann wurde die AfD stark unterwandert von einerseits völkischen, aber auch rechtsradikalen Kräften. Oft genug dasselbe. Es wurde dann im ersten Schritt eine stark EU-kritische Partei daraus. Ein Inbegriff von Widerspruch, denn ich kann nicht einerseits marktliberal sein, dann aber alles abschaffen wollen, was den Markt beispielsweise international beflügelt und liberal werden lässt.

Dann kam der völkische Character zum Vorschein, bei dem man alles auf das vermeintliche Volk umdichtete und alles ablehnte, was nicht diesem AfD-Volksbegriff entsprach. Damit lehnt man aber erneut ebenfalls weite Teile des liberalen Marktes ab, denn auch Arbeitskräfte, internationale Beziehungen, internationale Firmenverflechtungen usw. sind nun mal Teil eines liberalen Marktes.

Man kann eine Weile so weitermachen und findet immer mehr dieser Widersprüche. Die ursprünglichen liberalen Gedankenbilder des liberalen Flügels, die noch zur Gründungszeit da waren, sich vielleicht noch irgendwie mit der reinen Abschaffung des Euros als vermeintliche fehlerhafte Währung irgendwie vereinbaren ließen, lassen sich überhaupt nicht mehr mit dem vereinbaren, was die AfD darstellt. Dementsprechend diese hoch widersprüchlichen Forderungen der AfD.

Weshalb ich dir widerspreche ist eigentlich sehr simpel: Die AfD ist zu einer reinen Verbotspartei geworden und der rechtsradikale/völkische Teil hat den Machtkampf und Richtungskampf schon lange gewonnen. Themen, die die AfD seit Jahren umtreiben, haben schon lange nichts mehr mit Liberalismus oder liberalen Marktmechanismen zu tun. Zu Corona mag das nochmal kurz aufgeblitzt sein, nachdem man selbst sofortige Shutdowns forderte, dann aber wurde es direkt zu einer Ausländerhetze und zu einem "Wir haben keine Demokratie" Gehetze.

Der eigentliche Liberalismus, der ist in der AfD nur noch in Schatten zu finden, die keine Rolle mehr spielen. Weder in den aktuellen Parteiprogrammen, noch in der Grundausrichtung.

Soweit meine Sicht auf die AfD. Ich kann die Sicht durchaus fundiert belegen.

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Die AfD ist eine reine Protestpartei. Sie wird immer das Gegenteil von dem machen was die Mehrheit gerade möchte.

Das ist der einzige Grund sie zu wählen. Aus Protest.

Ich finde Protestwählen bescheuert aber kann es zumindest verstehen.

Doch die AfD für ihr Programm zu wählen ist komplett sinnlos. Ist so als ob man sich einen Porno für die Story anguckt.