ist der Feminismus zu radikal?
Hi,
Viele sagen, dass Frauen aus westlichen Ländern durch den radikalen Feminismus maskuliner geworden seien als andere. Z.B sind Frauen aus Südamerika, Türkei, Osteuropa, Japan und anderen nicht-westlichen Ländern femininer. Ist der Feminismus ausgeartet ?
Auch wenn dem so wäre, will ich anmerken, dass der Feminismus wichtig ist und Männer, die auf Frauen herabsehen, bekämpft werden müssen, da diese zu Straftaten und sexuellen Übergriffen neigen. Ich will den Feminismus, den wir sehr dringend brauchen, also nicht schlecht machen . Es geht nur darum, dass einige Frauen aus westlichen Ländern maskuline Züge annehmen - zumindest ist es das, was ich von Menschen höre und ich will wissen, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Wie können wir eine Gesellschaft haben, in der Männer sich an Regeln halten und Frauen wieder in ihre natürliche Energie gehen können ?
6 Antworten
Feministische Perspektiven und die Arbeit dazu ist sehr wichtig für eine patriarchaischen cis heteronormativen Gesellschaft wie der deutschen. Es hat immerhin Jahrzehnte gedauert bis zum Beispiel die Vergewaltigung der Frau innerhalb der Ehe unter Strafe gestellt wurde. Und noch immer müssen weiblich gelesene Menschen für ihre menstruationartikel zahlen. Dafür und für noch viel mehr braucht es feministische Arbeit
DER Feminismus ist meiner Meinung nach nicht ausgeartet.
Man hat wie bei vielen großen Bewegungen allerdings Gruppen die sich radikalisiert und meiner Meinung nach auch von dem Eigentlichen Sinn der Feministischen Bewegung entfernt hat.
Die ganze Sache, dass Frauen durch Feminismus maskuliner werden ist ein bisschen schwieriger. Schließlich ist es schon als eine maskuline Eigenschaft anzusehen, wenn man Selbstständig, Ehrgeizig oder Stark ist.
Die Begriffe Maskulin und Feminin stammen aus Zeiten in denen Männer und Frauen bestimmten Rollenbildern entsprechen sollten. Heutzutage, gerade in den Westlichen Ländern entfernen wir uns immer weiter von diesen Rollenbildern. Der Mann muss nicht mehr der Brotverdiener der Familie sein, welcher Stark und oft gefühlskalt wirkt und die Frau muss nicht mehr die Zärtlich und einfühlsame Hausfrau sein.
Die natürliche Energie einer Frau von der du da sprichst ist nicht bloß Feminin, sondern eher ein Mix zwischen Feminin und Maskulin. Und natürlich mag es oft in der Natur von Frauen auch Einfühlsam zu sein (es macht Biologisch gesehen Sinn) aber sie können gleichzeitig auch Stark sein und Durchsetzungsvermögen besitzen ohne direkt als "maskulin"(im Sinne von Männlich) zu gelten.
Feminismus heißt gleichbehandlung und gleichberechtigung für alle Menschen nicht mehr und nicht weniger, niemand soll Benachteiligung oder Ausgrenzung erfahren.
Jeder braucht für Feminismus Männer, Frauen, Kinder und Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen
Das Problem ist, dass von "dem" Feminismus geredet wird.
Die Antworten hier sind dann entsprechend es wird davon geschrieben das "der" Feminismus ausgeartet sei oder absurde Züge angenommen habe.
Gemeint ist allerdings nur eine radikale Minderheit.
Männer (und auch manche Frauen ) zeigen mit dem Finger auf diesen radikalen Feminismus, sagen, dass der Feminismus viel zu radikal ist und treten Frauen, die mit diesem radikalen Feminismus gar nichts zu tun haben, mit den Füßen. In diesem alltäglichen Bereich findet so tatsächlich eher ein Rückschritt statt.
Es wird mittlerweile ziemlich lautstark gefordert das Frauen sich wieder traditioneller Werte besinnen sollen, schließlich war früher ja alles gar nicht so schlecht und Frauen werden in bester Tradition für einen hohen Bodycount beschämt (Das hat ja schon im Mittelalter funktioniert). Ganz dramatisch wird es wenn dann die radikalen Feministinnen sogar mit jenen Leuten die eine Rückkehr zu einer Zeit vor dem Feminismus anstreben, gemeinsame Sache machen. Da dienen diese dann nicht nur als Alibi um Frauen zu treten sondern liefern gleich noch die feministische Legitimation um dies zu tuen.
Der Feminismus ist nicht zu radikal, aber wir schauen nur auf die extremsten Strömungen und vergessen dabei die Mitte und den alltäglichen Kampf gegen Sexismus, Chauvinismus und Patriarchat. Dieser Kampf ist bitter nötig den er befreit die Gesellschaft als ganzes ....
Doch das ist so. Auch in der Arbeit oder in realen sozialen Gruppen werde ich, immer wieder damit konfrontiert, dass gesagt wird, die Feministinnen sind zu extrem und als Beispiel werden dann Forderungen von radikalen Strömungen genannt.
Die "natürliche Energie" ist eine anerzogene Rolle. Deshalb ist der Feminismus für die Ablegung von Rollendenken. Jeder sollte so sein, wie er oder sie nun mal ist, ohne Geschlechts-spezifische Erwartungen erfüllen zu müssen.
Natürliche Energie kommt von Natur. Es ist eben nicht anerzogen, das ist ja der Punkt.
Das behaupten die, deren Beleg ist, dass es seit Jahrhunderten so ist. Doch da waren erzwungene Geschlechter sehr dominant. In Gesellschaften wo das nicht existiert(e), konnte man immer wieder beobachten, wie die Unterschiede zwischen den Geschlechtern verschwinden.
Natürliche Energie kommt von Natur.
Genau, die Unterschiede zwischen den Individuen kommen aus der Natur. Deshalb gibt es dominante und folgende Frauen, dominante und folgende Männer.
Die Idee, alle Frauen und Männer wären dagegen gleich und würden nur durch ihr Geschlecht geformt, ist eine typisch menschliche Kulturidee.
Eigentlich so gut wie niemand. Außer unsere daueraktiven Forenbewohner in ihrer Netzhohlwelt ;)