Ist das enorme Filialsterben bei den Banken nicht positiv zu sehen?
Banken haben früher bei den Mitarbeitern für Wohlstand gesorgt. Seit Jahren aber gibt es ein enormes Filialsterben u.a. durch die Digitalisierung. Ist dies nicht positiv zu werten da nun neue Berufe entstehen und gebraucht werden?
8 Stimmen
5 Antworten
Ja, es entstehen neue Berufe, ebenso fallen aber auch andere weg, wodurch diese ggf. arebitslos werden.
Gerade wenn sie schon älter sind und dadurch Probleme haben sich umzugewöhnen und neues zu lernen.
Ebenso können Kunden, die Beratung brauchen, diese auch immer weniger bekommen, dazu werden Wege dahin immer länger. In der Stadt ok, setzt man sich mal in die U Bahn zur nächsten Filiale, aber auf dem Land ist das ein großes Problem. Ja, da wird es ggf. dann mit er Zeit auch mehr Angebote wie Videoberatung geben, aber gerade Personen die älter sind und mit Technik nicht klarkommen oder auch Personen mit Behinderungen (die ohne Betreuung), werden so immer weiter ausgeschlossen.
Auch werden dadurch immer mehr regionale Banken zu Fusionen gedrängt, es gibt also immer weniger Banken, wodurch auch immer weniger Konkurrenzdruck um Kunden entsteht, was langfristig für die Kunden teurer werden kann.
Die normalen Bankangestellten wie der typische Privatkundenberater ist damit im übrigen nie zu echtem Wohlstand gekommen. Das tun die obersten Positionen, wie in vielen anderen Jobs auch.
Du gehst einen ziemlich großen gedanklichen Schritt.
Das Filialsterben ist nicht positiv, da der direkte Kontakt und die Lokalität verloren geht. Besonders für ältere Leute ist es schlecht, dass sie keine Vor-Ort-Ansprechpartner mehr haben. Aber auch wenn es um kleinere lokale Unternehmen geht: Die haben früher unter Umständen einfacher Kredite bekommen: Weil es einen persönlichen Kontakt gab.
Digitalisierung ist aber - wie du ja auch sagst - nur eine Teilursache für das Filialsterben. Problematischer ist, denke ich, dass die Banken nicht mehr so viel Geld aus Zinsen... verdienen und deswegen andere Maßnahmen ergreifen (müssen).
Digitalisierung an sich ist schon nicht verkehrt, auch dass eben immer mehr "von zu Hause aus" geschehen kann.
Unschön ist aber durchaus, wenn Arbeitsplätze nicht sozialverträglich wegfallen... also Leute arbeitslos werden... Diese Leute lassen sich auch nur beschränkt für die "neuen" Berufe einsetzen, da ja zum Teil völlig andere Grundvoraussetzungen bestehen.
... für Wohlstand gesorgt ... kommt natürlich drauf an, wie man Wohlstand definiert. Richtig fette Kohle jedenfalls machen oder haben die wenigsten gemacht.
Ich kann das Filialsterben aus mehreren Gründen nicht positiv finden:
1. Sind insbesondere die Filialbanken in ihrer Region auch sozial aktiv mit Spenden für Schulen und Vereine. Sie stellen Ausbildungs- und Praktikumsplätze für die jungen Menschen bereit und versorgen Firmen und Privatkunden mit Krediten und Bargeld. Was davon tun reine Onlinebanken in der Region?
2. führt das zu immer mehr Konzentration auf wenige grosse Bankhäuser, der einzelne Kunde rückt immer mehr aus dem Focus und der Wettbewerb wird geschwächt mangels Alternativen.
3. Gerade ältere oder eingeschränkte Mitmenschen sind oft auf die Filiale vor Ort angewiesen und werden mehr und mehr ausgegrenzt und abgehängt.
4. Geschäftsleute mit hohem Bargeldaufkommen haben immer weniger Möglichkeiten sich damit zu ver- bzw. entsorgen.
Dass neue Berufe entstehen, mag stimmen, war aber schon immer so und hat mit der Fragestellung eigentlich nichts zu tun. Diese Diskussion wird immer nur meist von jungen Leuten auf der Ebene was will ICH, was brauche ICH, und es darf nichts kosten geführt ... dabei gehen viele Dinge verloren, die andere oder sogar man selbst vielleicht doch mal braucht.
Ja, Digitalisierung und Modernisierung sind wichtig und lassen sich nicht aufhalten, aber man muss im Blick behalten, was dafür wegfällt ...
Gruss
Durch die Digitalisierung und dem zunehmenden Einsatz von KI fallen vor allem Jobs im IT-Bereich an. Allerdings ist nicht jeder begabt auf diesem Gebiet, weshalb diese Berufe nicht von jedem ausgeübt werden können, dafür fehlen die Berufe, für die diejenigen das Talent hätten.
Ich bin bisher noch nicht wirklich überzeugt davon.
Wieso? Ist doch gut wenn man das automatisieren kann
Wenn du das gut findest, dann hast du dir die Frage ja selbst beantwortet.
Natürlich, Personalproblem in der Branche hätte sich erledigt. Aber meinst du wirklich, dass ein ehemaliger Banker ein guter Kindergärtner wäre?
Das was die Kaufleute früher gemacht haben kann alles die KI erledigen. Ist ja nicht nur bei Banken so.