Ausbildung bei der Sparkasse?
Ich habe vor kurzem ein Praktikum bei der Sparkasse gemacht, weil ich für die Schule eins im kaufmännischen Bereich absolvieren musste. Da ich mit BWL nichts am Hut habe und extrem schlecht in Mathe bin, habe ich mich nicht gerade darauf gefreut. Allerdings war es dann viel interessanter als ich dachte... Ich hatte ein ganz falsches Bild von dem Beruf. Eine Beraterin und sogar die Filialleiterin selbst haben mir erzählt, dass sie selber früher schlecht in Mathe waren und man das eigentlich nur im Controlling oder so wirklich braucht... Beide fanden in der Schule Sprachen viel interessanter und wollten eigentlich gar nicht zur Bank und mir geht es genauso. Ich war schon immer gut in Sprachen und habe Mathe und Wirtschaft gehasst. Doch wenn es mehreren Mitarbeitern der Bank genauso ging, scheint das ja nicht zu bedeuten, das der Beruf deshalb nicht zu mir passt... Ich habe durch das Praktikum verstanden, dass die Mitarbeiter dort die Leute nicht über den Tisch ziehen und nur wegen dem Geld dort arbeiten, im Gegenteil: Die Atmosphäre war total familiär, die Kundengespräche ein Austausch auf Augenhöhe. Ich habe mich mal länger mit der Filialleiterin unterhalten und hatte nach dem Gespräch das Gefühl, das ist es! Allerdings bin ich sehr sprunghaft und mache mir schnell zu viele Gedanken, verlasse mich nicht gerne auf meine Intuition. Ich will einfach nicht die falsche Entscheidung treffen und weiß nicht, ob ich das Zeug zur Bankkauffrau habe. Ich habe recherchiert und wie gewünscht bin ich sehr analytisch und möchte bei meinem späteren Beruf unbedingt viel Kundenkontakt haben, wie ein Berater. Aber als Praktikantin hatte ich nicht wirklich etwas zu tun mit inhaltlichen Arbeiten, also dem ganzen Papierkram und dem Vor- und Nacharbeiten bei Kundengesprächen. Bin ich falsch in der Bank, wenn ich mich nicht für BWL und Wirtschaft interessiere? Wie viel hat man denn da wirklich im Arbeitsalltag damit zu tun? Ich freue mich sehr über Meinungen oder sogar Erfahrungsberichte von Azubis?
3 Antworten
Hallo,
als Kundenbetreuer brauchst du keine Ahnung von Wirtschaft zu haben und auch kein Mathe. Das System berechnet alles für dich. Kundenfreundlichkeit ist da viel viel wichtiger.
Du gehst hin, du betreust den Kunden, du musst wissen, welche Produkte deine Bank anbietet und was die Voraussetzungen sind. Du musst bei Rückfragen nicht mal alles wissen, aber wissen wen du in der Bank fragen kannst. Du musst auch bei Beschwerden freundlich sein. Du führst Vertragsänderungen durch (Dispo erhöhen, Kontenänderungen, Vollmachten etc.)
Und Mathe brauchst du auch nicht, ggf. Prozentrechnung und Addieren. Aber definitiv nichts, was schwierig ist.
Und selbst wenn Filialen schließen - den Job braucht man trotzdem. Abgesehen von Kundenberatern vor Ort, Kundenberater per Telefon oder Video. Es gibt es auch die Mahnabteilung (Anrufe entgegen nehmen, wenn jemand in Rückstand ist oder sich meldet, dass es bald in Rückstand kommt), Datenänderungen, Tod der Kunden und Erbschaftssachen etc.
Sparkassen bieten auch Versicherungen an, Kreditkarten, Tagesgeldkonten. Und all diese Kunden haben Fragen oder Änderungen und müssen eben freundlich bedient werden.
Es gibt sooo viel, was man machen kann. Und das hat nichts mit Wirtschaft oder Mathe zu tun.
Also ich kann es weiter empfehlen.
Bei der Sparkasse und allen anderen Banken gilt für Schalterpersonal nur:
verkaufen verkaufen verkaufen
Daran wirst du gemessen werden.
Ich könnte noch viel anderes erzählen, aber wenn du damit nicht konform gehst, wirst du in dem Job nicht glücklich werden.
So siehts aus. Stimmen die Abschlüsse nicht, gibts schnell ein Motivationsgespräch.
Vor 20 Jahren hätte ich gesagt ‚cool… sicherer job‘
heute frage ich mich, was all die Bankkaufleute heute überhaupt machen…bei uns in der City haben von sieben Banken mittlerweile drei ihren Standort geschlossen, allein die Sparkasse hat sich von acht Filialen im Stadtgebiet auf vier halbiert …
So krisensicher das fast alle großen Banken tausende Stellen abbauen wollen
. Banken sind in dieser Krise und vielen anderen Krisen sehr gut weggekommen. Und mal aufräumen tut jedes Unternehmen
Wie gesagt, ich frag mich was all die Bankkaufleute aus den bei uns geschlossenen Filialen jetzt machen.., István nicht so, das es in anderen Städten anders aussähe…
Bei uns arbeiten die aktuell ganz normal im home Office weiter. Wir arbeiten alle seit März 2020 im home Office. Keine kurzarbeit, Unternehmen fährt trotz corona hohe Gewinne ein, freiwillig corona Bonus gezahlt, normaler jährlicher Bonus eh, weiterhin Gehaltserhöhungen 2020 und 2021. Kann man sich nicht beschweren.
Und wenn wegen fehlender Nachfrage Filialen geschlossen werden, arbeiten die Mitarbeiter eben in der Zentrale oder im back Office.
Naja… wie gesagt, bei uns haben vier von acht Spar Kassen Filialen dicht gemacht, so groß ist die Hauptstelle gar nicht, das da alle arbeiten könnten.,,
Doch, doch. ist bei vielen Banken so. Die Arbeit bleibt ja da, nur der Ort ändert sich. Die Kunden bleiben weiterhin da, sie gehen bloß nicht mehr in Filialen. Aber sie rufen an, schreiben Mails, wollen Beratungstermine, machen online banking. Die Arbeit bleibt, deswegen bleiben auch die Mitarbeiter im Unternehmen.
Kundenbetreuer oder als Bankkauffrau brauchst du keine Filialen. Und Banken sind definitiv krisensicherer als andere Branchen.