Ist das 49-€-Ticket auf in Deutschland Lebende beschränkt?
oder steht es auch Touristen zur Verfügung?
1 Antwort
Da es nur im Abo erhältlich sein soll, wird der Erwerb für nicht in Deutschland lebende Menschen sicher nicht einfach möglich sein, rein europarechtlich kann man zumindest EU-Bürger aber nicht davon ausschließen.
Andere Baustelle: Problematisch ist der nicht unerhebliche Staatszuschuss zu den Fahrkarten, für die Verkehrsunternehmen eine potenzielle indirekte Subvention.
Dürfen sich in Deutschland nicht auch Verkehrsunternehmen des europäischen Auslands bewerben?
Die dürfen sich durchaus an den Ausschreibungen beteiligen, gleichwohl muss hier eben eine Prüfung erfolgen, ob so etwas den Wettbewerb verzerrt.
Aber dann erhielten sie doch auch diese Stastssubvention des Tickets und die Kommission kann nicht von Benachteiligung sprechen.
Da es ein digitales Abo werden soll, dürfte der Abschluss auch für Ausländer relativ unkompliziert möglich sein. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Verkehrsverbünde nicht trotzdem darauf bestehen, Papierkram unnötig per Post durch die Gegend zu senden.
Digitales Abo heißt aber nicht zwingend Smartphone, genügend Verbünde setzen auf eine elektronisch lesbare Karte - schon geplatzt. Und dank Abo mit Einzugsermächtigung wird es auch nicht ohne Papier gehen.
genügend Verbünde setzen auf eine elektronisch lesbare Karte - schon geplatzt
Kein Problem, so lange es mindestens einen gibt, der stattdessen eine App o.ä. anbietet. Man kann sich ja aussuchen, wo man das Ticket kauft.
Und dank Abo mit Einzugsermächtigung wird es auch nicht ohne Papier gehen.
Na klar. Lastschriftmandate sind auch gültig, wenn man sie online akzeptiert, siehe Paypal, Amazon oder z.B. auch die DB App. Alternativ gibt es noch Kreditkarten und Paypal, auch alles ohne Papierkram möglich.
Hui, Kreditkarte und Paypal überhaupt in den Mund zu nehmen, pfui, das geht in Deutschland bei Abos doch ganz überwiegend noch gar nicht - und SEPA-Lastschriften ohne explizite Unterschrift sind rechtlich tatsächlich nicht ganz ohne, da gibt es noch ein digitales Loch.
und SEPA-Lastschriften ohne explizite Unterschrift sind rechtlich tatsächlich nicht ganz ohne, da gibt es noch ein digitales Loch
Interessant, das wusste ich nicht. Scheint praktisch jedenfalls allen egal zu sein...
Na ja, theoretisch könnte man mit der eAusweis-Funktion unterschreiben - nur können das schon in Deutschland nicht all zu viele Menschen, Ausländern steht die wiederum gar nicht zur Verfügung. Das Problem ist, dass am Ende der Inhaber der Forderung zweifelsfrei nachweisen können muss, dass der, gegen den er die Forderung erhebt, auch tatsächlich sein Einverständnis erteilt hat; ein paar mehr oder weniger anonyme Klicks reichen da eben nicht ...
Ach Deutschland und die Digitalisierung mal wieder...
Möglich sicher schon, es sagt ja keiner, dass außerhalb von Deutschland lebende das Abo nicht abschließen können. Die Frage wäre nur, ob es sich dann lohnt
Die Frage ist, warum man es überhaupt als Abo macht… ich finde es so ziemlich unpraktisch, vor allem wenn man es nicht jeden Monat braucht.
Die Frage, warum es ein Abo wird, ist leicht zu beantworten: Man will genau die chaotischen Zustände mit überfüllten Zügen wie beim 9 €-Ticket nicht noch einmal, die Bestandskunden haben - zurecht - mächtig gemeckert.
Und für Ausländer könnte sich das durchaus lohnen, insbesondere für sog. Grenzgänger, die im Ausland leben, aber in Deutschland arbeiten.
Da wäre interessant, ob und wie weit es im kleinen Grenzverkehr gilt, also z.B. auf Linien, die von deutschen EVU betrieben werden
Die chaotischen Zustände waren u.a. maßgeblich dadurch verstärkt, DASS es eben von vornherein nur auf drei Monate begrenzt war, und viele alles, was sie lange aufgeschoben haben (vorher waren ja zwei Jahre die Möglichkeiten ohnehin eingeschränkt, und Preise sind seit Beginn der Pandemie schon überdurchschnittlich gestiegen, viele ohne Auto konnten sich weitere Reise mit der Bahn auch so schon nicht unbedingt leisten) in dieser Zeit abgearbeitet haben (mir ging es mit es mit einigen Ausflügen ja auch nicht anders)
Ziel soll letztendlich ja die Motivation sein, auf ÖPNV umzusteigen, und da muss man die Preise auch für Gelegenheitsfahrer deutlich reduzieren. Es gibt nicht wenige Leute, die sonst nicht unbedingt ein privates Auto brauchen, aber es sich nur für privaten Urlaub und Ausflüge halten.
Es gibt hier einen unauflösbaren Zielkonflikt - ist das Ticket zu billig, kommt es zu leicht zu Mitnahmeeffekten, wie wir sie im Sommer gesehen haben, aber auch ganz simple Dinge wie Regen oder Schnee haben das Potenzial, beispielsweise Radler dazu zu bringen, dann mal eben in die Öffis umzusteigen ...
Von daher halte ich den Preis für einen guten Kompromiss, letztlich ist das selbst für eine weitere Reise im Monat noch spottbillig, die vorhandenen Pendler werden entlastet, aber gleichzeitig wird die Überfüllung vermieden, weil es eben nicht die Kapazitäten gibt und diese sich auch nicht schnell schaffen lassen.
dann dürfte die EU-Kommission ja nicht dagegen meckern dürfen, aber wer weiß!