(Islam)Was ist wenn man eine Sünde wiederholt,es versucht aufrichtig zu bereuen, jedoch dann eine Sucht entsteht, wie überzeugt man sich selbst um aufzuhören?

10 Antworten

Grüß Dich thewolverine353

Vieles was im Islam haram ist, ist noch lange keine Sünde. Es wird aus religiösen bzw. traditionellen Gründen zur Sünde erklärt. Oft steckt die Angst dahinter, der Moslem wäre kein williges Werkzeug mehr der Mullahs und würde daher disziplinlos werden.

Du musst also kritisch nachdenken, ob das was islamisch Sünde ist, den humanistischen Vorstellungen des Menschen entspricht.

Humanismus bedeutet „Menschlichkeit“.

Allgemein bezeichnet man mit Humanismus eine Geisteshaltung oder Einstellung. Wer eine humanistische Geisteshaltung hat, achtet die Würde jedes einzelnen Menschen. Er strebt ein Leben ohne Gewalt an, in dem jeder seine Meinung frei äußern darf. Die Grundprinzipien des Humanismus sind Selbstverwirklichung durch individuelle Freiheit, Toleranz und Mitgefühl gegenüber anderen Menschen.

Humanisten sind Menschen, die ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben und auf ethischen und moralischen Grundüberzeugungen beruht, die nicht auf religiöse Dogmen zugreifen, die man gezwungener Maßen bei Strafe durch Übertretung befolgen muss. Mittlerweile sind bereits mehr als 40 Prozent der deutschen Bevölkerung konfessionsfrei

Das humanistische Menschenbild begreift den Menschen als ein beziehungsorientiertes, freiheits,- und entscheidungsfähiges, verantwortungsvolles, bildsames und nach persönlicher Entfaltung strebendes Wesen.

Das gilt auch für Dich!

Wenn Du also zum Schluss kommen solltest, dass das was islamisch Sünde ist aber nicht ist, dann gibt es keinen Grund Schuldgefühle zu entwickeln. Da Du aber die islamischen Regeln nicht abschaffen kannst, müsstest Du dann die Glaubensrichtung Islam verlassen, um das was Sünde sei und nicht ist, hinter Dir zu lassen.

Dann wärest Du frei aber nicht gesetzlos, denn dann gilt nur das Gesetz der Bundesrepublik Deutschland das humanistisch ist. Wenn Du so vorgehst, ist das absolut ausreichend, um ein tugendhaftes Leben zu führen.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

Ohne religioeses Tamtam. Der Ausweg aus einer Sucht haengt mit davon ab, um was fuer eine Sucht es sich handelt. Manche Suechte, wie z.B. Alkohol-, Tablettensucht, etc., kann man nur mit Hilfe thearapeutischer und evtl. medikamenter Unterstuetzung bewaeltigen. Anderen Suechten, wie Suechten, die verhaltensabhaengig sind, wie.z.B. Tabak-, Spiel- oder Pornosucht, und keine koerperlichen Entzugserscheinungen verursachen, kann man mit einsernem Willen und evtl. Hilfe psychologischer Betreuung beikommen.

Falls du allerdings von Masturbation sprechen solltest, ist dieses keine Sucht, sondern ein normales Verhalten. Sollte dieses normale Verhalten allerdings dein Leben dahingehend beeinflussen, dass Reue und Vergebung danach deinen Tag bestimmen und du unter deiner "Suende" leidest, koenntest du eines Tages ein Fall fuer den Psychiater werden. Hier hilft nur ein Umdenken. Masturbation ist ein natuerliches Verhalten und erst die Religion macht es zur Suende.

Du kannst der beste und glaeubigste Mensch auf Gottes Erden sein. Ob du dich selbst von Druck befreist oder nicht, aendert daran nichts.

In einer Religion wo viele Regeln sind, gibt es auch viele Verbote die für "normale" Leute keine Verbote darstellen. Beispiel Masturbation. Der normale Typ von Nebenan macht das einfach und gut. Für ihn stellts keine Sünde dar, er ist es auch, der auch mal längere Zeit ohne durchhält weil er einfach nicht ständig dran denken muss.

In Religionen wo das verboten ist dreht sich alles um dieses Thema. Man denkt ständig dran, weils verboten ist. Aus rein pädagogischer Sicht kann ich dir sagen, alles was verboten ist macht doppelt so viel Spaß und alles was verboten ist lockt um so mehr. Es kann einen verrückt machen, weil die Gedanken immer wieder darum kreisen, so lange bis man nachgibt.

Eine Sucht ist das aber nicht. Sondern eher ein kompensieren von Dingen die eigentlich für den Körper natürlich sein sollten. Und da sind wir wieder bei den Neigungen. Bleiben wir mal beim Thema Masturbation.

Masturbation ist eine natürliche Neigung. Es ist nichts was uns beigebracht wird, selbst wenn man einem Kind nie etwas über Sexualität erzählen würde, so würde es später im Leben die Masturbation entdecken. Weil es eben einer der wenigen Knöpfe am menschlichen Körper ist um Druck abzulassen und stress abzubauen und sich zu entspannen.

In dem Moment wo das Verbot kommt wird die natürliche Neigung unterdrückt und daraus entsteht dann das was du Sucht nennst. Es entsteht für den Körper eine Reaktion die eigentlich nicht sein müsste. Genau so ist es auch mit der Homosexualität. Es ist eine angeborene Neigung, die durch Regelungen und Verbote in den Religionen unterdrückt werden soll. Auch hier entstehen für den Körper dann Probleme.

Für den religiösen Menschen gibts dann eigentlich nur 2 Wege. Entweder zulassen und das ständige schlechte Gewissen in diesem Kreislauf belassen oder eben der Natur freien Lauf lassen. Das Problem regelt sich dann meist, wenn die betreffende Person heiratet. Denn dann ist der Partner für Befriedigung da.

Das Beispiel hilft dann aber nur bei der Thematik Sexualität. Bei anderen Sünden hilft das nicht.

Es bleibt weiterhin eine Sünde.

Man kann nicht immer von Allah erwarten, dass er die Sünden immer wieder vergibt.

thewolverine353 
Fragesteller
 06.04.2023, 12:38

Ich habe nie gesagt, dass Allah sowieso direkt vergeben wird, also bitte hör auf irgendetwas zu erzählen. Allah vergibt natürlich jeder Sünde aber man sollte nicht direkt denken „Allah vergibt mir sowieso also..“

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thewolverine353 
Fragesteller
 12.05.2023, 00:42

Wer behauptet sowas?

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Assalamualejkum wa rahmetullahi wa bareekatuh Bruder/Schwester.

Danke für die Frage.

Frage:

(Islam)Was ist wenn man eine Sünde wiederholt,es versucht aufrichtig zu bereuen, jedoch dann eine Sucht entsteht, wie überzeugt man sich selbst um aufzuhören?

Wenn du eine Sünde wiederholst, es aber aufrichtig bereust und versuchst, dich zu bessern, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass Sucht ein ernsthaftes Problem ist und professionelle Hilfe erfordern kann.

Um sich selbst zu überzeugen, mit der Sucht aufzuhören, solltest du dich auf den Quran und die Sunnah des Propheten (Frieden sei auf ihm) besinnen. Im Quran heißt es: "Und wer auch immer einen Fehler oder eine Sünde begeht und dann daraufhin Allah um Vergebung bittet, der wird feststellen, dass Allah wahrlich Allvergebend und Barmherzig ist" (Sure 40, Vers 55). Dies bedeutet, dass Allah bereit ist, dir zu vergeben, wenn du aufrichtig bereust und versuchst, deine Sünde zu beenden.

Es ist auch hilfreich, sich an Allah und seine Barmherzigkeit zu erinnern, wenn du versuchst, mit einer Sucht aufzuhören. In der Sunnah des Propheten Muhammad (Frieden sei auf ihm) heißt es: "Allah ist barmherziger gegenüber Seinen Dienern als eine Mutter gegenüber ihrem Kind" (Sahih al-Bukhari). Du solltest dich daran erinnern, dass Allah dich liebt und bereit ist, dir zu helfen, wenn du aufrichtig um seine Unterstützung bittest.

Neben der spirituellen Unterstützung solltest du auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um mit einer Sucht umzugehen. Es gibt viele Ressourcen, die dir helfen können, einschließlich Beratung, Therapie und Selbsthilfegruppen. Du solltest nicht zögern, diese Ressourcen zu nutzen, um deine Sucht zu überwinden und zu einem gesünderen Leben zurückzukehren.

Ich hoffe ich konnte dir helfen!

Ma‘a salama!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Allāh (ﷻ) ist der Schöpfer der Schöpfung.
thewolverine353 
Fragesteller
 06.04.2023, 12:39

Ich danke dir, möge Allah dich dafür belohnen!!

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