Introvertiert Sein verändern?

6 Antworten

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Introvertiertheit und Extrovertiertheit bedeuten nicht automatisch, ob man viel redet oder schüchtern ist, auch wenn es da Zusammenhänge gibt.

Der eigentliche Unterschied ist, dass wenn du extrovertierter bist, mehr Dopamin brauchst, um dich stimuliert zu fühlen. Jemand, der sehr extrovertiert ist, ist durch konstantes Interagieren mit anderen genau so stimuliert, wie es jemand der sehr introvertiert ist, ist, wenn er allein Musik hört / ein Buch liest. Wenn dieser sehr introvertierte Mensch in der gleichen Situation wie der sehr extrovertierte Mensch wäre, würde ihn das im Vergleich viel mehr stimulieren / auf Langzeit Energie rauben. Introvertierte beziehen den Großteil ihrer Energie aus ihrer Innenwelt und Extrovertierte aus ihrer Außenwelt.

Wie viel Dopamin du brauchst, um dich stimuliert zu fühlen, also wie introvertiert oder extrovertiert du bist, ist durch deine Gene und Umwelteinflüsse in deinem Gehirn verankert. Deswegen warst du immer schon so "introvertiert", wie du es jetzt bist. Was sich wenn dann verändert hat, ist, dass du nicht mehr so sozial bist, wie du es früher warst.

Man kann natürlich ändern, wie viel man redet und wie schüchtern man ist. Egal wie extrovertiert oder introvertiert, jeder kann Angst davor haben mit anderen zu interagieren. Das kannst du durch Übung abtrainieren (Atemübungen, Gespräche mit Fremden, positive Selbstgespräche). Atme kurz durch und alles wird gut. Auch wenn Denken etwas Gutes ist; wenn du während andere Reden oder nachdem du etwas gesagt hast, sofort in deine eigene Welt gehst und Overthinking betreibst, dann endet das meistens darin, dass du kaum mehr was sagst und die anderen ohne dich reden. Versuche dadurch, dass du mit anderen ins Gespräch kommst zu üben, im Takt mit dem was die anderen sagen zu sein / Sachen beizutragen, ohne dass du nur leise nachdenkst, auch wenn es nicht natürlich kommt.

"Überdreht" solltest du sowieso nicht werden. Finde am besten einen Mittelweg; wenn du introvertiert bist, sei einfach du selbst, aber versuch trotzdem in sozialen Situationen nicht schüchtern zu sein. Es ist doch unauthentisch, wenn du dir durch gefaktes Überdreht und Mutigsein eine Freundin suchen willst.


LODR12 
Beitragsersteller
 02.11.2024, 22:02

Ich stimme Olivia zu, sehr gute Antwort...

Auf jeden Fall hilft es, sich in dem Moment bewusst zu werden, wer man ist und vielleicht wie wenig Auswirkungen das, was ich jetzt mache auf mich haben wird, bzw. wie viel besser es mir vielleicht geht, wenn ich jetzt einfach offen bin.

Vielleicht schaffst du es in dem Moment kurz ein- und auszuatmen. Muss ja nicht offensichtlich sein. Und danach kannst du versuchen einfach cool zu bleiben.

Denn es gibt keinen Grund dafür sich zurückzuhalten. Auch wenn ich das Problem selber hab und es nicht immer so einfach ist :)

Ich nehme mir manchmal tanzen als Beispiel, spricht dich jetzt vielleicht nicht so an, aber stellt einfach gut dar, was ich meine. Wenn man anfängt mit tanzen ist man eher zurückhaltend und denkt vielleicht, dass es peinlich ist, wenn man sich wirklich traut.

Und klar, am Anfang wird gesagt ist in Ordnung, man fängt ja grade erst an und so... aber wenn man sich nie wirklich traut, wird man auch nicht weiter "gesehen"...

Aber alle die sich wirklich trauen und genau das machen, wovor man selber Angst hat und denkt es ist peinlich, die werden gesehen und als Vorbild genommen, weil sie es einfach richtig gut machen.

Naja und irgendwie finde ich, dass es die Situation gut darstellt. Wenn man sich traut, ist das nicht unangenehm, sondern man wird zum Vorbild der anderen...

Also natürlich auch nicht extrem und so, aber ich finde das ist ein guter Trick um in solchen Situationen Selbstbewusst zu bleiben.

Ich hoffe ich konnte dir deine Frage ein wenig beantworten :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – einfach meine Meinung dazu :)

LODR12 
Beitragsersteller
 02.11.2024, 22:03

Ja konntest du ;) danke

Wichtig ist, dass du versuchst, du selbst zu sein. Mal aufgedreht, mal in dich gekehrt. Manchmal wird man auch von anderen "angestiftet", oder quasi abgefärbt. Ist auch okay so lange du hinter allem stehen kannst, was du tust.

Und wenn du merkst, es wird zuviel, erde dich. Mit Achtsamkeitsübungen: tief in den Bauch atmen und bewusst wahrnehmen, was gerade in diesem Moment um dich ist: Geräusche, Gerüche etc.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LODR12 
Beitragsersteller
 03.11.2024, 09:17

Vielen Dank

Geht mir genauso. Außerdem, introvertiert zu sein ist nichts schlechtes

Und "cool" muss man auch nicht sein xD

Sky<3


Braucht einfach ein wenig Übung. Wenn man oft genug in der Situation war, klappt das ganz von selbst. 🙂


LODR12 
Beitragsersteller
 03.11.2024, 09:51

Leider nicht, ich sehe irgendwie keine Besserung mir an...

LilaInPink  03.11.2024, 10:27
@LODR12

Ich glaube, man selbst ist oft sein härtester Kritiker. Geht ja nicht darum, dass das passiert, sondern wie du damit umgehst. 🙂