Introvertiert - Trinken um offen zu sein?
Ich bin M/18 und ziemlich stark introvertiert. Wenn ich Leute nicht kenne, dann fällt es mir sehr schwer mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Generell erstmal andere anzusprechen ist für mich eine große Hürde, vor allem auf Partys. Sobald ich Leute erstmal kenne ist es kein Problem mehr, mit Fremden zu sprechen ist mir aber sehr unangenehm. Wenn ich nüchtern bin, dann bin ich immer der Typ der einfach dabei steht, aber nicht aktiv Teil der Gruppe ist.
Nun wurde ich in letzter Zeit ein paar Mal zu Feiern eingeladen, wo ich auch hinging. Oft kannte ich dort von den 30-40 Gästen nur eine Hand voll - viele sah ich dort zum ersten mal.
Meistens habe ich es jetzt immer so gemacht, dass ich mir mit 2-3 Getränken die Introversion weggetrunken habe. Danach fiel es mir deutlich leichter mit Leuten Gemeinsamkeiten zu finden und eine gute Zeit zu haben. Die Reaktionen waren dann auch immer positiv, ich war Teil der Gruppe und es waren schöne Abende.
Ich trinke recht selten, nur wenn ich auf Partys bin (was nicht oft ist, vllt 5-6x pro Jahr). Dadurch reichen zwei Bier auch schon, um gut beschwipst zu sein. Das beschriebene Verhalten gilt auch ausschließlich für Feiern, im Alltag trinke ich gar nichts.
Ist es dennoch problematisch oder in Ordnung?
4 Antworten
Dafür wurde der Alkohol erfunden 😉 Ich finde es also nicht schlimm, dass du dir auf Feiern erst ein paar Bier genehmigst, bevor du auf Tuchfühlung gehst.
Im Alltag kannst du es einfach üben. Kurzes Gespräch mit der Kassiererin, beim Bäcker, etc. Du wirst feststellen: Die meisten Menschen sind freundlich, gesellig und offen für Smalltalk. Schüchternheit Ablegen bedeutet einen immensen Zuwachs an Lebensqualität, zumindest habe ich das so empfunden.
Alles Gute!
bei mir ist das genauso also fr eins zu eins & du hast das so gut in worte gefasst!! danke
Ich kann dich total verstehen, mir geht es genau so. Solange es nicht zu oft ist, finde ich es überhaupt kein Problem, seine Laune mit Alkohol etwas aufzubessern.
Aber pass auf, dass es nicht zu einer Gewohnheit wird und du im „normalen“ Leben auch ohne Alkohol klar kommst.
Du trinkst ein wenig Alkohol, um die als positiv wahrgenommenen Effekte zu erfahren. Im Grunde so, wie alle anderen auch, bloß maßvoller. Ist zwar immer noch nicht gesund, aber wohl auch nicht dramatisch.
Vielleicht interessant: "Trinken ohne Risiko – geht das?", https://www.kenn-dein-limit.info/gesundheit/risikoarmer-konsum/
5-6x pro Jahr
Nicht der Rede wert.
Danke für deine Einschätzung :)
Ich bin tatsächlich nur in meiner Freizeit so schüchtern, wenn ich sie mit Freunden oder eben Fremden verbringe. Im Supermarkt mit den Kassierern sprechen macht mir keine Probleme, auch jemand Fremden nach dem Weg zu fragen ist kein Thema für mich. Früher empfand ich das auch als sehr unangenehm, mittlerweile habe ich es aber geschafft und kann gut klar kommen.
Ich mache einfach immer diese Unterscheidung zwischen Pflichten und Freiwilligem Zeug. Pflichten sind z.B. alles während der Arbeit, Einkäufe machen etc. Freiwilliges Zeug ist eben Feiern oder Dinge mit Freunden unternehmen.
Die Kommunikation bei den Pflichten fällt mir immer sehr leicht, da ich kommunikativ eigentlich gut bin. Nur im freizeitlichen Bereich ist es schwierig, da die Atmosphäre ja ganz anders ist.