Ideen für einen Essay über den Philosophieunterricht an Schulen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Philosophisches Denken zu erlernen ist das Wichtigste im Leben. Aber weil es so komplex ist, oft so paradox, meist ohne allgemeingültige und ewig wahre Lösungen, meist wegen des Nachdenkens am spontanen Handeln hindert, auch nicht schulisch benotbar ist, weil es meist polarisiert Richtiges erkennen lässt, weil es meist immer zu Jahrtausende altem Grundwissen führt, was man zuerst erlernen sollte, weil es dazu führt, dass man erst angemessen über die Theorie und die Praxis der Religionen nachdenken kann, weil es uns an die Grenzen unserer betonierten Meinungen über Gut und Böse führt, weil es die postulierte Sicherheit in Werten als Fundament des Glückgefühls im Alltagsleben nimmt, weil es uns also in die gesuchte, aber auch beängstigende Freiheit führt - genau deshalb wird sie von den Menschen, die all das nicht verstehen können oder annehmen wollen, alltäglich verspottet, verlacht, verachtet und zu verhindern versucht...

Schon in der Schule soll man lernen, keine Schachtelsätze mit mehren Nebensätzen zu schreiben, denn das sei verwirrend und nicht konzentriert. Nur für kurze Sätze wird man belohnt. - Nein, genau diese Sprache zeigt die Leidenschaft im Denken und Fühlen, treibt in die Sehnsucht nach Freiheit, ins Unendliche!

Aber die Freiheit des einzelnen Menschen ist das Schlimmste, was in einer Gesellschaft geschehen kann. Er ist dann keine Ware mehr. Er zerstört das materialistische Weltbild, denn er ist nicht bestechlich, auch nicht erpressbar, somit nicht unterdrückbar.

All das und noch viel mehr erkennt man, wenn man philosophieren und das Wissen und Zweifeln von Philosophen gelernt hat. Und man erkennt plötzlich, dass man überwiegend von männlichen Gehirnen aus patriarchalischen Gesellschaften deren Philosophien lernte. Zum Beispiel ist aber das Lebensglück des Mannes ein anderes als das Lebensglück der Frau. Ja, auch diese Freiheit ist plötzlich die Freiheit aus der Unterdrückung des Mannes, des Welt- und Menschenbildes des Mannes. Was die Vernunft des Mannes sagt, sagt noch lange nicht die Vernunft der Frau. I. Kant, der Gründer der Vernunft, des richtigen Urteilens über Gut und Böse, wusste nichts von Gefühlen. Zu seiner Zeit waren das an das Denken irritierende und angeheftete Leidenschaften (Affektenlehre).

Aber die Emotionalität des Menschen ist das Leitende, es war noch nie der Verstand. Es wird nur immer (!!) im männlichen Gehirn versucht, die Gefühle mit Denkweisen zu verschleiern, das ist eben traditionell männlich - und ach so stark.

Kriege mit Massenmorden führt man aus Gründen des Verstandes, doch nicht aus Macht- und Habgier oder gar Rache. Frauen heiratet man aus Gründen des Verstandes, doch nicht aus Liebe, nicht aus dem Willen zu einer lebenslangen kompromissvollen Partnerschaft. oder doch!? Kinder zeugt man doch nicht ...

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So, vielleicht helfen dir diese paar Sätzchen als Quellen für deinen Gedankenfluss. Lass ihn sich zu einem Essay formen! Grüße!

lucian6994  24.03.2021, 13:18

Ist schon eine lange Antwort.

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Skoph  24.03.2021, 16:08
@lucian6994

Für mein Gehirn eher eine sehr abgebrochene... Gestalte sie mit System zu deinem Essay um, so war das gedacht...

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heyhoallesgut 
Fragesteller
 24.03.2021, 18:58

Vieeeelen lieben Dank!! Wird mir sicherlich sehr helfen!

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20Fragender00  29.07.2021, 20:54

Sehr schöner Text!

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Skoph  30.07.2021, 07:39
@20Fragender00

Danke. Es war aber wieder einmal früh morgens im Halbschlaf. Und diese Gedanken und weitere dazu, bräuchten noch mehr Seiten, in dem all die Vernetzungen aufgezeigt werden, eben einen Essay, zum Beispiel wie sogar unser wissenschaftliches Denken betont männliches Denken, nicht nur den Verstand, benutzt. Zum Beispiel entstammt das regelmäßige Mamma-Screening der alternden Frauen den Gehirnen von männlichen Ärzten, die zugleich gegen die regelmäßigen Prostatatests alternder Männer sind, das sei nicht so dringend nötig. Zum Beispiel sei der regelmäßige Sport mit dem die Konkurrenz vergleichenden Siegen - auch gegen sich selbst - das Allheilmittel, es ist nur die Testosteron-Steigerung - obwohl man seit den 1980er Jahren WEIß, dass nur entspannende Meditationsformen epigenetische Wirkungen gegen alle möglichen Erkrankungen haben, dass die antiaggressive Teamarbeit ohne Sieger - die Anerkennung der Gruppe der Leistungen des Einzelnen - schon seit der Kindheit die beste Psychotherapie für ein glückliches und friedvolles Leben ist. Da gäbe es leider hunderte Beispiele! So polarisiert männlich sind unsere gesellschaftlichen Vorstellungen und Werte.

Ich bin auch ein Mann, aber das heißt eben nicht, dass die männliche Sichtweise die Wahrheit liefert. Das bemerkte ja bereits Goethe in seinem Drama FAUST, das Niederknien des zerstörerisches Mannes vor der verbindenden, tröstenden, vergebenden Frau: Wahrscheinlich bespricht man den FAUST II deshalb in den Schulen nicht, er bewertet das männliche Dasein als armseliges, Liebe verneinendes Machtstreben - gerade die letzten Kapitel mit dem Schlussgedicht stellen das ganz besonders dar!

Stopp! ... wird sonst der nächste Essay...

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Beides wird nichts bringen.

Du gehst zur Schule, um auf das Arbeitsleben vorbereitet zu werden. Du wirst mit aller Wahrscheinlichkeit niemals in der Schule lernen, wie Du Dein eigenes Geld am besten verwalten kannst, wie Du Deine Kinder am besten erziehen könntest und wie Du das Wetter interpretieren kannst, um es dann vorher zu sagen. Du bist schlichtweg nicht für Dich in der Schule, sondern um später mal der Arbeitswelt gut dienen zu können.

Religionsunterricht wird so lange stattfinden, bis die Kirchen den Schulen kein Geld mehr dafür zahlen. Solange dort Geld fließt, wird es auch den Unterricht geben. Das Einzige, was Deine Eltern machen können: Dich nicht taufen lassen bzw. Dich aus der Kirche austreten zu lassen, damit Du nicht mehr am Unterricht teilnehmen brauchst.

Philosophie sollte allemal Vorfahrt vor Religion erhalten, schon weil Religion ein bloßer Glauben ist, fernab aller Wissenschaft, einfach bloße Behauptung ohne seriösen Nachweis.

sich mit Philosophie zu bewschäftigen macht schon Sinn, weil man so ausloten kann, was - einem - wichtig ist im Leben und was nicht. Alle möglichen Sinnfragen passen zur P., so dass man einen Standpunkt bekommen kann und keine bloße Meinung.

AriZona04  24.03.2021, 10:37

Das klingt super: Einen Standpunkt bekommen, statt einer bloßen Meinung! Das sollte jeder Bürger tun!

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lucian6994  24.03.2021, 13:20
@AriZona04

Philosophie ist schon besser als Religion, weil das erweitert den Horizont.

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Im Ansatz zur Religion finde ich jeder sollte glauben dürfen was er will sodass ich die Wahl nicht zwischen Philosophie und Religion Setzen würde sondern, dass Philosophie eine Grundlage bilden sollte und jeder sagen kann ob er dazu ein religionsbasiertes Fach wählen möchte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
lucian6994  24.03.2021, 13:19

Also ich fände es besser, wenn man den Religionsunterricht durch Philosophieunterricht ersetzen würde. In Religion lernt man nichts Gescheites.

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