Ich möchte Kickboxen anfangen, traue mich aber irgendwie nicht?

5 Antworten

Hi.

Geh hin! Klar, ist ne blöde Situation da Keinen zu kennen, aber das gibt sich. Und a Anfang ist Jeder schlecht. Unser Trainer hat mit uns mindestens den ersten Monat lang (2x/Woche 1,5 h) lang nur Schritte und Beinarbeit geübt. War so was Ähnliches, weniger wettbewerbsorientiert als Kickboxen.

Mir hat der Kampfsport aber wahnsinnig gut fürs Ego getan - außerdem ist es n super Sport.

Und wenn Du langsamer lernst, dann kauf Dir nen Boxsack und üb daheim noch n bisschen (und tu was für Deine Ausdauer, z.B. joggen, schwimmer, Geländelauf), dann hältst Du locker mit.

Da gibt es keine großen "Tipps". Alles was für einen neu ist, fängt man als Anfänger an und wer nicht anfängt, lernt nie etwas. Mit allem, was Du kannst, warst Du mal Anfänger.

Selbst fehlendes Selbstbewusstsein kann man trainieren, wenn man in diesem Bereich "Anfänger" ist.

Reiß Dich zusammen, geh so schnell wie möglich hin und bleib dabei. Wenn Du vernünftige Trainer/Ausbilder hast, wirst Du Dich in einigen Wochen fragen, warum Du Dir eigentlich selbst so einen Stress gemacht hast.

Ich trainiere zwar die japanische Kampfkunst Aikido und nicht Kickboxen, möchte mich aber dennoch zu Worte melden, da ich deine Bedenken nachvollziehen kann.

Ich verrate dir mal, wieviel Vorkenntnisse und Erfahrung beim Kampfsport tatsächlich von Anfängern und Neueinsteigern verlangt werden:

Absolut Keine!

Anfänger müssen weder wissen, wie man richtig steht, noch wie man eine richtige Faust macht - geschweige denn, wie man einen Tritt ausführt.

Es gibt also keinen Grund sich irgendwie zu schämen, denn wenn man keine Vorkenntnisse hat - dann kann man auch nichts falsch machen. :-)

Wenn es dir hilft, kannst du ja schon beim Termin machen für das Probetraining erklären, welche Sorgen du dir machst - und man wird darauf eingehen.

Persönliche Erfahrungen

Beispiel A

Wir hatten bei uns im Aikido einen etwas pummeligen Anfänger, der offenbar nicht sehr gelenkig war und sich wahrscheinlich auch vorher nicht viel bewegt hatte.

Bei der vorbereitenden Gymnastik und den Übungen zum Abrollen ließ er immer wieder mal Darmwinde fahren, was ihm sicher sehr unangenehm war.

Aber es hat sich niemand über ihn lustig gemacht, es wurde einfach akzeptiert, dass er eben noch am Anfang ist - und irgendwann erledigt sich das Problem von selbst.

Beispiel B

Ein anderes Mitglied in unserem Verein hatte ein körperliches Handicap - wegen neurologischer Probleme bewegte er sich nicht normal.

Wir haben bei den Würfen darauf Rücksicht genommen, und am Ende der Technik eben kein Abrollen erzwungen, sondern ihn selbst "hinlegen" lassen.

Als er schließlich die erste eigene Vorwärtsrolle aus dem Kniestand hinbekam, war das für ihn ein absoluter Erfolgsmoment, über den sich alle gemeinsam freuten.

Beispiel C

Wir hatten auch ein Mädchen in der Kindergruppe, das sehr scheu war und Probleme damit hatte, jemandenzugreifen - sie wollte nämlich "keinem weh tun".

Auch in diesem Fall haben wir sie zu absolut nichts gezwungen, sondern immer mal spielerisch dazu ermuntert, doch noch etwas aus sich herauszugehen.

Sie wechselte später den Verein wegen eines Umzugs, aber als sie ging, war sie ein selbstbewusstes Mädchen, das Spaß an Herausforderungen hatte.

Beispiel D

Ich selbst war eine Zeit lang wegen privater Gründe aus dem Training und dann nicht mehr ganz so sicher in der Durchführung der Techniken wie zuvor.

Am ersten Tag war ich noch etwas besorgt, ob man möglicherweise wegen meiner Trainingserfahrung höhere Erwartungen an mich stellen würde.

Doch ich wurde wie immer gleichberechtigt behandelt und niemand verlangte von mir, wegen meiner Graduierung besonders geschickt zu sein.

Du siehst an diesen vier Beispielen also, dass von keinem Anfänger oder Wiedereinsteiger irgendetwas unmögliches erwartet wird.

Man entwickelt sich einfach weiter.

Über "mangelnden Fortschritt" brauchst du dir keine Gedanken zu machen - als Anfänger hast du genug Zeit, die Grundlagen zu erlernen.

Das braucht schon seine Zeit - und wenn du dann so weit bist, dass tatsächlich "Fortschritt" ein Thema wird, sollte sich diese Angst längst gelegt haben. :-)

Und Nehmen wir einfach emal an, Kickboxen sollte sich doch nicht als so toll erweisen, wie du vermutet hast - dann ist das absolut kein Beinbruch!

Es gibt so viele verschiedene Stile und Methoden, dass sich ganz sicher einer finden wird, der deinen persönlichen Vorlieben und deinem Charakter entspricht. :-)

Du siehst also - es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen.

Viel Spaß beim Training. :-)

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Vielen lieben Dank für deine Antwort!!! Echt hilfreich!!

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Dir sollte klar sein, dass jeder Sport von vorn beginnt... von Anfang an.. du kannst dich also nicht wirklich blamieren, da man auch bei dir erst mit Grundsachen beginnt :)

Jaa ich weiß schon, ich muss mich einfach einmal überwinden! Danke :)

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@yoloswagger573

Da solltest du aber nicht warten, bis dich zufällig mal die Emotion trifft, nun loszumarschieren, dann kriegt man erfahrungsgemäß nie den Arsch hoch.

Besser ist es, sich selber einen festen Termin in nächster Zeit zu legen, wann man hingeht und sich selber gegenüber dann auch keine Ausreden mehr akzeptieren.

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Deine Befürchtung ist völlig grundlos. Alle haben als Nichtskönner angefangen.

Und gerade bei mangelndem Selbstbewusstsein wirst du aus den Fortschritten, die sich im Laufe des Trainings einstellen, garantiert auch Selbtsbewusstsein schöpfen.

Überwinde einfach deinen inneren Schweinehund, denn damit fängt die Selbsterziehung zu mehr Selbstbewusstsein an.

Ja, ich glaube wenn ich einmal hingehe, wird‘s schon! Danke für due Antwort! :)

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