Ich glaube an eine höhere Macht, aber mein Glauben entspricht keiner Religion, wie nennt man das?

18 Antworten

Dann bist Du kein Atheist, die sprechen jegliche Existenz einer höheren Macht ab. Vielleicht passt Dein Glaube auf irgendeine alte Naturreligion und von denen gibt es extrem viele. Wenn Du aber keine Definition für Deine Glaubensrichtung findest, ist es auch nicht schlimm.

Hallo Kevblack

Die Schilderung Deiner Sicht der Dinge beschreibt man als neuzeitlichen Unglauben - und für diese Weltanschauung prägte der 1825 geborenen Zoologen Thomas Huxley den Begriff **Agnostiker***.

Huxley war Zeitgenosse von Charles Darwin und ein Verfechter der Evolutionslehre. 1863 beschrieb er das, was Dir vorschwebt und kam dann zu dem Schluss, er sehe keinen Beweis für die Existenz eines Gottes, „der uns liebt und für uns sorgt, wie das Christentum behauptet“.

Interessant in diesem Zusammenhang ist zum Beispiel, dass alle Menschen — auch Agnostiker — über ein angeborenes Gewissen verfügen. Viele bemühen sich, auf die Stimme ihres Gewissens zu hören, selbst wenn sie nicht an den Gott glauben, der ihnen diesen angeborenen Sinn für Recht und Unrecht eingepflanzt hat.

Der biblische Apostel Paulus erwähnte dazu, dass „Menschen von den Nationen“, die Gott nicht kennen dennoch „von Natur aus die Dinge des Gesetzes Gottes tun“ (Römer 2:14).

Als gutgemeinter Denkanstoß frage Dich doch daher bitte einmal folgendes:

  • Hatte das Universum einen Anfang? Die meisten Menschen stimmen mit JA.

  • Als nächstes: Hatte jener Anfang keine Ursache, oder hatte er eine Ursache? Die meisten bejahen, dass der Anfang des Universums eine Ursache hatte / haben musste.

  • Solche Überlegungen führen dann zu der Kardinalfrage: Wer oder was löste die Ursache aus? Wurde der Anfang von etwas Ewigem oder von einem Ewigen verursacht?

Um diese Überlegung jetzt weiterzuspinnen mag eine Notiz aus der Zeitschrift New Scientist hilfreich sein.

Dort war zu lesen, dass zwei britische Wissenschaftler kürzlich zu Ergebnissen gelangt sind, die bestätigen, dass unser genetischer Kode kein Zufallsprodukt sein kann. „Ihre Untersuchung hat gezeigt, dass . . . [der genetische Kode] der beste von über einer Trillion möglichen Kodes ist“.

Von den rund 10 hoch 20 (100 Trillionen) möglichen genetischen Kodes wurde nur einer in der frühen Geschichte des Lebens ausgewählt. Zwangsläufig entsteht die Frage: Warum gerade dieser? Antwort: Weil er Fehler bei der Proteinherstellung oder durch Mutationen verursachte Fehler auf ein Mindestmaß begrenzt.

Mit anderen Worten: Durch diesen speziellen Kode wird sichergestellt, dass die Gesetze der Vererbung streng eingehalten werden. Einige schreiben die Auswahl dieses genetischen Kodes zwar einem „starken Selektionsdruck“ zu, aber wie die beiden Forscher folgerten, „ist es außerordentlich unwahrscheinlich, dass ein solch leistungsfähiger Kode durch Zufall zustande gekommen ist“

Gesetze ohne intelligenten Gesetzgeber? Wie sollte das gehen? Mehr noch: Das konsequente Durchsetzen solcher Gesetze ohne zielbewusste „Exekutive“?

Deshalb noch einmal zurück zur Bibel:

Als der Bibelschreiber Paulus in Athen zu einer Gruppe sehr gebildeter Personen sprach, erklärte er, dass es Gott war, der „die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat“. Paulus gab seinen skeptischen Zuhörern deutlich zu verstehen, dass Gott sich für die Menschen interessiert und sogar „einem jeden von uns nicht fern ist“ (Apostelgeschichte 17:24-27).

Paulus begründete seine Überzeugung und nannte als einen Grund dafür: „Seine [Gottes] unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden“ (Römer 1:20).

Und damit wären wir wieder bei dem genetischen Kode!

Noch etwas:

Im 20. Jahrhundert ießen sich in etlichen Ländern, in denen korrupte politische Regime die Macht ergriffen, scheinbar anständige Menschen zwingen, schreckliche Grausamkeiten zu verüben. Im Gegensatz dazu weigerten sich Personen mit einem echten Glauben an Gott selbst dann, ihre Grundsätze preiszugeben, wenn sie deswegen mit dem Tod rechnen mussten.

Diese Kraft schöpften sie NICHT aus der Gewissheit alles sei blind - sowohl unsere Herkunft als auch unsere Zukunft.

Sie schöpften diese Kraft aus einer Zuversicht, die sie durch das erlangten, was die Bibel laut Hebräer 11:1 unter „Glauben“ versteht: „. . . Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht.“

Wie es beispielsweise der elektrische Strom auch ist. Ob man nun an dessen intelligenten Hersteller glaubt oder nicht.



MeisterGlanz  24.07.2012, 06:58

Falsch: Agnostiker postuliert die Nicht-Beweisbarkeit bzw. Widerlegbarkeit einer höheren Macht.

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Melanie19880203  24.07.2012, 08:25

Paulus begründete seine Überzeugung und nannte als einen Grund dafür: „Seine [Gottes] unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden“ (Römer 1:20).

Und damit wären wir wieder bei dem genetischen Kode!

Ja (Code), stimmt! :)

VOR LANGER ZEIT, da dachten die Genetiker, dass ein Großteil der DNS keinerlei nützliche Information beinhalte, weil es für keine Blaupause für irgendein Enzym oder Hormon oder Protein enthalte. Daher nannte man es "Junk-DNA" (Müll DNS). Das entspricht ca. 97% unserer DNS, also dem größten Teil.

Als man aber den "Code" der menschlichen DNS ins Internet ablegte (ca. 600 MB, passt auf einer CD-ROM), wurden diese Daten von Linguistiker herunter geladen und man ließ darauf die typischen Programme zur Analyse von fremden Sprachen laufen. Diese Programme werden auch zur Suche nach Extraterrestrischen Leben benutzt (SETI) und diese nutzen einen Algorithmus den man als Zipfschen Gesetz kennt. Jede Sprache weist dieses Muster auf, welches man über den Zipfschen Gesetz identifizieren kann, egal ob es sich um eine menschliche Sprache, eine Computer Sprache oder um das Singen der Wale handelt. Und was hat man herausgefunden: Die vermeintliche Müll-DNS ist kein Müll, sondern entspricht einer Sprache. Nun, wer hat uns programmiert? Durch Zufall kann das nicht entstehen. Das zu leugnen ist ... Römer 1:18-22

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DarkSepia  26.07.2012, 19:05
@Melanie19880203

VOR LANGER ZEIT, da dachten die Genetiker, dass ein Großteil der DNS keinerlei nützliche Information beinhalte, weil es für keine Blaupause für irgendein Enzym oder Hormon oder Protein enthalte. Daher nannte man es "Junk-DNA" (Müll DNS). Das entspricht ca. 97% unserer DNS, also dem größten Teil.

Und noch immer gibt es DNA, die sich vollständig entfernen lässt, ohne dass ein Effekt auftritt.

Als man aber den "Code" der menschlichen DNS ins Internet ablegte (ca. 600 MB, passt auf einer CD-ROM), wurden diese Daten von Linguistiker herunter geladen und man ließ darauf die typischen Programme zur Analyse von fremden Sprachen laufen. Diese Programme werden auch zur Suche nach Extraterrestrischen Leben benutzt (SETI) und diese nutzen einen Algorithmus den man als Zipfschen Gesetz kennt.

Es ist egal, ob Junk DNA einer Sprache ähnelt, es macht sie trotzdem nicht nützlich. Dass sich DNA wie Sprache verhält kommt daher, dass die Evolution von Sprache ähnlich verläuft, wie die Evolution von DNA. Sprache wird auch nur selten Designed.

Durch Zufall kann das nicht entstehen.

Selektion ist ja auch kein Zufall. Und wenn der Wille deines Gottes nicht zufällig ist, woher kommt er dann?

Das zu leugnen ist ... Römer 1:18-22

Ad hominem und Totschlagargument.

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Panazee  24.07.2012, 11:34

1. Hatte das Universum einen Anfang? Die meisten Menschen stimmen mit JA.

Ich stimme mit "Unser Universum hatte einen Anfang, aber wir wissen nicht ob unser Universum keinen Vorgänger hatte."

2. Als nächstes: Hatte jener Anfang keine Ursache, oder hatte er eine Ursache? Die meisten bejahen, dass der Anfang des Universums eine Ursache hatte / haben musste.

Ich stimme mit "Es muss zumindest eine Art Naturgesetz geben, aber nicht unbedingt eine Ursache (zumindest nicht in dem Sinne, auf den du hinaus willst)."

3. Solche Überlegungen führen dann zu der Kardinalfrage: Wer oder was löste die Ursache aus? Wurde der Anfang von etwas Ewigem oder von einem Ewigen verursacht?

Ich stimme mit "Das ist hochspekulativ."

[...] dass zwei britische Wissenschaftler kürzlich zu Ergebnissen gelangt sind, die bestätigen, dass unser genetischer Kode kein Zufallsprodukt sein kann. „Ihre Untersuchung hat gezeigt, dass . . . [der genetische Kode] der beste von über einer Trillion möglichen Kodes ist“.

Eine hohe Unwahrscheinlichkeit ist kein Beweis für eine Unmöglichkeit. Was den Rest des Artikels angeht kann ich nichts dazu sagen, da ich ihn nicht gelesen habe.

Einige schreiben die Auswahl dieses genetischen Kodes zwar einem „starken Selektionsdruck“ zu, aber wie die beiden Forscher folgerten, „ist es außerordentlich unwahrscheinlich, dass ein solch leistungsfähiger Kode durch Zufall zustande gekommen ist“

Ein hoher Selektionsdruck ist alles andere als Zufall.

Deshalb noch einmal zurück zur Bibel:

Auf alles was nach diesem Satz kommt gehe nicht ein.

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NinetiesResult  24.07.2012, 14:47
@Panazee

Sie verstehen Naturwissenschaften nicht und sie wollen sie auch nicht verstehen, das ist das Problem. Die meisten wissen gar nicht, was Zufall ist.

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NinetiesResult  24.07.2012, 14:52
@Panazee

Frage mich vor allem, wie so ein Gedankendurchfall so viele DH bekommen kann.

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Hallo,

das sagt er leider aber nicht, nicht mal Atheismus träfe es, auch wenn dein Glaube keiner direkten Religion entspricht. Es könnte der Deismus sein siehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Deismus

Aber auch Pan(en)theismus ist möglich, ja sogar die Gnosis. Schlage unter all diesen Punkten in Wikipedia nach und spezifiziere ein wenig deine Frage, denn so, wie sie da steht ist sie unscharf und kann nur eine unscharfe Antwort bekommen, da die Spannweite wirklich groß ist. An besten kann man es schlicht mit neutral "Weltanschauung" umschreiben, dieser Grundbegriff träfe durchaus auf alles zu, schießt alle Theismen (und Atheismen) mit ein und ist sogar ganz persönlich zurechtzuschneidern, wenn es denn "deine" Weltanschauung ist ;)

Das ganze nennt man religiöser Forschungsauftrag. Es bietet sich die Bibel an als wichtigste Literatur.

Solltest du allerdings den Forschungsauftrag ablehnen, dann handelt es sich bei deinem Glauben nicht um den Glauben an den lebendigen Gott, sondern allenfalls um den Wunsch, etwas eigenes neues zu finden oder erfinden. Das hätte dann mit Glauben wenig zu tun. Ich empfehle das Bibelstudieninstitut der Stimme der Hoffnung (siehe WEB-Site). Wenn es etwas Privates ein soll, dann das Buch: Gefühle - Sein (findet sich unter Google).

Religion ist nur dann sinnvoll, wenn sie der Wahrheit entspricht. Dazu benötigt man aber Glauben, weil kein Mensch in der Lage ist, alle Wahrheiten zu erkennen und zu verstehen. Deshalb ist es so schwierig, wirklich ehrlich zu sein, wenn es um Glauben geht.

Kommt drauf an, was du unter "Macht" verstehst. Meinst du ein höheres Wesen das dein Geschick bestimmt und dir deinen Weg vorgibt? Oder eher dass du durch übergeordnete Gesetze beeinflusst wirst? Oder villeicht etwas anderes?

Ich vermute mal, dass du es nicht im Sinne einer Religion wie das Christentum meinst. Also dass du keinen festgelegten Kanon hast, keine Organisation mit Hierarchie (Wär ja auch lustig bei einer Person), ect.pp. Ich denke mir eher, dass du deine eigene Variante gefunden hast. Sogesehen ist das zwar Religion, aber nicht im universellen Sinne des Wortes.

Ich denke was du da hast, klingt nach einem weit aufgefasstem Theismus. Im Prinzip das Fremdwort für den ersten Teil deiner Frage "Ich glaube an eine höhere Macht". Somit wärst du ein Theist. Mehr kann ich dir nicht sagen, da ich keine Ahnung habe, wie dein Glaube oder deine Religion aussieht.

Aber das ist nur eine verallgemeinerte Definition. Sie sagt im Prinzip nur aus, dass du an eine höhere Macht glaubst(im gegensatz zu einem Atheisten), wie diese Macht aussieht und welche Rolle sie spielt, gibt wieder was du jetzt noch genauer bist(Monotheist,Polytheist). Aber das ist denk ich mal nachrangig für dich. Es wird niemanden eine wirklich brauchbare Auskunft über dich bekommen, wenn du sagst das du Theist bist. Dann sagst du nämlich nur, das du glaubst und ich glaube, es ist interessanter für andere, was du glaubst. Aussagekräfftiger wäre vermutlich schon sowas wie "Individualreligiös" oder "One-(Wo)Man-Religion" ;-)