Wie nennt man die Leute die keiner Religion angehören aber auch keine Atheisten sind?

18 Antworten

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Ganz allgemein sind das Theisten (gesprochen: te-isten, das heißt Gottgläubige) oder Spirituelle (Gläubige).

Die weitere Unterbezeichnung richtet sich danach, wie man sich diese höhere Macht vorstellt:

  • Ist die Macht personal und eine einzige, sind es Mono-Theisten,

  • sind es viele Mächte, sind es Poly-Theisten.

  • Ist die Macht apersonal, sind es Pantheisten (Gott ist alles),

  • Panentheisten (Gott ist in allem),

  • Spiritualisten (glauben, dass es außer der Materie noch Geistiges gibt),

  • Panpsychisten, Animisten (glauben an eine Seele in allem),

  • Okkultisten (glauben, dass es Verborgenes gibt),

  • Spiritisten (glauben, dass es Geistiges gibt, über das man Macht haben kann),

  • Fatalisten (glauben, dass sie einer höheren Schicksals-Macht ausgeliefert sind)

  • Eklektizisten, Synkretisten (wählen selber aus, was ihnen für ihre Weltanschauung passt und was nicht, und schließen sich daher keiner gemeinsamen Religion an)

  • Idealisten (glauben, dass es höhere Ideen gibt),...

Leute mit indifferentem Glauben..

Der zu nichts gebrauchen ist ,weder im hier und jetzt noch hüben und drüben ..

ịn·dif·fe·rent

Adj. ịn·dif·fe·rent, in·dif·fe·rẹnt

  1. (geh. ≈ unentschieden) so, dass jmd. nicht bereit ist, sich zwischen zwei Positionen zu entscheiden Er hat in dieser Frage eine indifferente Haltung eingenommen. Indifferenz
  2. so, dass jmd. sich gleichgültig und ohne innere Teilnahme verhält Sie wirkte während der gesamten Aussprache völlig indifferent.
LichtG  24.09.2014, 14:29

Das wäre Agnostizismus!

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Waldfrosch4  25.09.2014, 16:59
@LichtG

Nicht ganz . Ein Agnostiker hält es für möglich das es Gott gibt . Er findet dafür nur keine "Beweise "..diese Agnostiker .. sprechen auch selten von "höherer Kraft "...

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LichtG  26.09.2014, 19:38
@Waldfrosch4

Ja, er hält es für möglich, aber das ist für ihn egal. Es spielt für ihn keine Rolle, da er zwischen den Stühlen steht, aber dennoch so denkt/lebt, wie andere Ungläubige (ohne Gott). Er selbst sucht auch nicht nach Beweisen, sondern ist quasi in einer Warteposition, die passiv oder aktiv sein kann. Also entweder sieht er sich beide Seiten an und hofft auf ein Ergebnis, oder er beschäftigt sich gar nicht mit der Thematik und mischt sich erst dann ein bzw. sucht erst dann eine Position, wenn es Beweise gibt (wobei es natürlich schon genug Beweise für die Nichtexistenz gibt).

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Waldfrosch4  27.09.2014, 10:14
@LichtG

@Licht

Nein es ist nicht egal : für einen Agnostiker gibt es immer noch Hoffnung ,die es für einen nicht gibt welcher sich bewusst von Gott abgewendet hat .

Zudem meine ich lebt ein Agnostiker auch anders als ein Atheist .

(wobei es natürlich schon genug Beweise für die Nichtexistenz gibt).

OK ...jetzt bin schon ganz gespannt das du mir diese bringst ..ich warte ..schon ganz ungeduldig ,

Was die Atheisten in langen Disskussionen hier in 4 Jahren nicht bringen konnten auch Dawkins Freunde nicht ,bringst du mir ?

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Je nachdem könnte es sich um Synkretisten handeln,

https://de.wikipedia.org/wiki/Synkretismus

oder Pantheisten, Panentheisten, Panpsychisten u.s.w.

aber mit Sicherheit sind sie keine Agnostiker (wie hier schon viel und falsch behauptet).

Soll diese "höhere Macht" denn mehr wie eine Person sein, also ein Bewusstsein und einen Willen haben, oder eher wie eine Kraft oder ein Naturphänomen (z.B. die Quantenfluktuationen des Vakuums)?

LichtG  24.09.2014, 14:00

Synkretismus ist auch nicht passend zu der Frage hier. Denn es wurde ja gefragt, wie man Personen nennt, die keiner Religion angehören, aber Synkretismus ist ja eine Form von Religion bzw. Religionsphilosophie. Darunter fällt z.B. das "neue Heidentum", Wicca etc.

Pantheisten sind auch Angehörige einer Religion z.B. Hinduismus.

Personen die diese Glaubensrichtungen glauben, ohne sich direkt zu einer dieser Religionen als Mitglieder zu sehen, sind dann ebenfalls Konfessionslos.

In diesem Fall konfessionslose Pantheisten.

Man muss differenzieren. Denn wenn man an Götter bzw. höhere Mächte glaubt, basiert dies IMMER auf irgendeiner der hier genannten Richtungen. Nur weil diese Einzelpersonen mit den Strukturen dieser Religionen/Glaubensrichtungen nicht einverstanden sind und daher keine Mitglieder sind, kann man sie eigentlich gar nicht als etwas anderes bezeichnen.

Beispiel:

Jemand glaubt an das katholische Bild von Jesus. Er möchte aber kein Katholik sein, weil ihm die Regeln dort etc. nicht gefallen. Aber ihm gefällt der Jesusglaube. Andere christliche Gruppen möchte er nicht angehören, weil er auch deren Regeln nicht mag und deren Bild von Jesus nicht so gut seinen Vorstellungen entspricht, wie das der Katholiken. Er ist also ein Katholisch Gläubiger, ohne Mitglied zu sein, also "Konfessionslos mit katholischem Glauben"

Vergleichen kann man das mit einem Studenten. Ich kann Mathematik studieren, ohne mich an einer Uni einzuschreiben. Ich kann die selben Dinge lernen, wie ein eingeschriebener Student. Aber ich kann mich nicht offiziell als Student bezeichnen, sondern nur als Autodidakt. Was fehlt mir: Eine "Mitgliedschaft".

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Du nennst zwei Extrempositionen. Die erste ist die, dass jemand einer Religion angehört. Das sagt zunächst nichts aus, daher vermute ich mal, du meinst eine der großen Theistischen Religionen (Juden, Islam, Christentum) und unterstellst, dass das Mitglied auch glaubt, was die Religion vorgibt. Diese Religionen gehen von einem persönlichen Gott (Gott als Person) aus.

Das andere Ende wäre der Atheismus. Atheisten glauben nicht an einen persönlichen Gott, an einen Theos.

Daziwschen liegt eine große Zone, die mit ganz unterschiedlichen Ideen gefüllt werden kann. Deswegen gibt es da auch keinen Fachbegriff, um die ganzen Ideeen zusammenzufassen. Der korrekte Begriff hängt von der konkreten Idee ab.

Daher halte ich die Antwort von DeutscherIdiot am zutreffendsten: "Je nachdem, wie diese höhere Macht dargestellt wird, ...nennt man sie unterschiedlich: Deisten, Pantheisten, Panendeisten, Patchwork-Religiöse, um nur einige Begriffe zu nennen."

LichtG  24.09.2014, 14:29
Atheisten glauben nicht an einen persönlichen Gott, an einen Theos.

Das ist eine weit verbreitete Falschaussage. Richtig ist:

"Atheisten haben keinen Glauben an Gott."

Anders ausgedrückt:

"Atheisten ist das Konzept "Gott" Fremd"

Daher halte ich die Antwort von DeutscherIdiot am zutreffendsten: "Je nachdem, wie diese höhere Macht dargestellt wird, ...nennt man sie unterschiedlich: Deisten, Pantheisten, Panendeisten, Patchwork-Religiöse, um nur einige Begriffe zu nennen."

Diese Begriffe sind alle hier nicht anwendbar. Wie bereits mehrfach geschrieben, sind zb Pantheisten auch entweder einer solchen Religion zugehörig oder nicht.

Die zutreffendeste Bezeichnung ist ganz einfach: Konfessionslos.

Diese Bezeichnung sagt nur eines: Man gehört offiziell keiner Religion an, kann aber sehr wohl an deren Inhalte glauben.

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Hamburger02  25.09.2014, 19:06
@LichtG

Und woher weißt du, was falsch und was richtig ist?

Unter Theos versteht man einen personalen Gott. Davon gibt es viele: Zeus, Jupiter, Jahweh ..die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Wer an einen solchen glaubt, ist Theist und wer nicht dran glaubt, ist Atheist. Auch Deisten sind Atheisten, da die davon ausgehen, dass es zwar einen Gott gibt, aber keinen wie er in der Bibel geschildert wird. Pantheisten sind ebenfalls Atheisten, glauben ebenfalls an Gott, gehen aber davon aus, dass dieser die gesamte Natur durchdringt, ja sogar mehr oder weniger eins mit ihr ist. Der Begriff Atheismus wurde von der katholischen Kirche geschaffen, um damit alle zu bezeichnen, die nicht an einen personalen Gott wie Jahweh glauben.

"Atheisten ist das Konzept "Gott" Fremd"
Denen ist das Konzept der Bibel für einen Gott fremd, nicht grundsätzlich für Gott in einem anderen Konzept, wie oben erwähnt.

Religion kann, muss aber keinen personalen Gott annehmen. Buddhismus ist auch eine Religion, Buddha selber lehnte den Glauben an einen Gott aber ab.

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LichtG  26.09.2014, 19:01
@Hamburger02
Wer an einen solchen glaubt, ist Theist und wer nicht dran glaubt, ist Atheist.

Definitiv falsch. Denn deine Aussage sagt, dass Atheismus auch nur eine Form von Glauben wäre, was aber ein Paradoxon darstellen würde per Definition.

Deisten und Pantheisten sind definitiv keine Atheisten! Es ist völlig irrelevant, welche Form ein Gott haben soll, der Begriff Atheismus bezeichnet Personen, denen das Konzept von Göttern nicht bekannt oder geläufig ist. Du kannst hier nicht von der Semantik ausgehenm auch wenn diese eigentlich auch anwendbar ist, nur nicht so wie du es tust.

Atheismus ist eben nicht nur die Unkenntnis in Bezug auf theistische Götter, sondern in Bezug auf ALLE Gottvorstellungen. Das ist die allgemein bekannte und genutzte Definition.

Der Begriff Atheismus wurde von der katholischen Kirche geschaffen, um damit alle zu bezeichnen, die nicht an einen personalen Gott wie Jahweh glauben.

Ganz klar Falsch. Der Begriff "Atheismus" wurde in der Antike schon von den Griechen verwendet, allerdings in anderer Form als heute. Man darf nicht veraltete Definitionen mit neuen/aktuellen vermischen oder vertauschen!

Atheismus war in der Antike/Im MIttelalter meist die Bezeichnung für eine Auffassung, die im Widerspruch zur gesellschaftlich herrschenden religiösen Ansicht stand. Das Wort wurde von Polytheisten gegenüber Monotheisten genauso verwendet, wie umgekehrt. Auch Heiden (Naturreligionen, Pantheisten) wurden ebenfalls als solche bezeichnet.

Benutzt man diese veraltete Definition, muss man die Perspektive berücksichtigen. Würde man das tun, wäre das Wort in unserer Gesellschaft für sich allein nutzlos. Moslems müssten dann Christen als Atheisten bezeichnen, Christen die Juden, .... usw. Das ergäbe dann keinen Sinn. Wir wären dann ALLE Atheisten - jeweils aus der Sicht anderer Religionen.

Nach heutigem Verständnis bezeichnet Atheismus ganz einfach, das Nichtvorhandensein von Gottglauben bzw. die Unkenntnis und Nichtberücksichtigung des des Konzeptes "Gott".

"Atheisten ist das Konzept "Gott" Fremd" Denen ist das Konzept der Bibel für einen Gott fremd, nicht grundsätzlich für Gott in einem anderen Konzept, wie oben erwähnt.

Falsch. Ihnen ist genaus das Konzept des Koran-Gottes, des Christen-Gottes, der Hindu-Götter etc. fremd.

Buddhismus ist auch eine Religion,

Eben nicht! Buddhismus ist eine religiöse Philosophie. Religion beinhaltet IMMER den Glauben an irgendein höheres Wesen, egal welcher Art es ist. Im Buddhismus werden Götter nicht ausgeschlossen, aber auch nicht als wichtig angesehen. Daher ist dies ein Sonderfall, um den man streiten könnte, was ich nicht tun will.

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Die Antwort ist ganz einfach: Konfessionslos.

Einige hier benutzen wild irgendwelche Begriffe, die völlig falsch sind. Daher möchte ich es dir mal erklären:

  1. Schwacher Atheist: Kann keine Aussage machen, weil er das Konzept "Gott" nicht kennt.
  2. Starker Atheist: „Ich denke es gibt keinen Gott, weil ich dazu keine Belege habe“
  3. Antitheist: "Ich weiß, dass es keinen Gott gibt und möchte diesbezüglich aufklären".
  4. Agnostiker (schwach): "Zum heutigen Zeitpunkt und mit den heutigen Mitteln wissen wir es nicht. Ich lebe jedenfalls ohne Gott".
  5. Agnostiker (stark): "Es wird nie möglich sein, dies zu wissen. Ich lebe in jedem Fall ohne Gott"
  6. Ignostiker: "Ich weiß nicht ob es irgendwelche Götter gibt und es würde auch keine Rolle spielen, weil ich so oder so ohne sie lebe. Auch wenn es mal Beweise dafür geben würde, wäre es mir egal"
  7. Die Lehre des Pantheismus geht davon aus, dass Gott überall ist und alles mit einschließt: Gut und Böse, den Kosmos, die Natur, alle Lebewesen und jeden Menschen. Im Pantheismus ist die Welt eine Ausdehnung Gottes selbst, was soviel bedeutet: Gott ist nicht personal bzw. Gott geht völlig in der Natur auf und ist somit ein unpersönliches "ewiges Gesetz" oder eine unbestimmte "kosmische Kraft". Oder anders gesagt: Gott ist überall und in allem, was vorhanden ist.

Nichts davon trifft auf das zu, wonach du gefragt hast. Jemand der zwar Gottgläubig ist, aber zu keiner Religion gehört, ist ganz klar Konfessionslos.

Pantheisten als "nicht einer Religion angehörend" zu bezeichnen ist unsinn. Die beiden großen asiatischen Religionen Schintoismus und Hinduismus sind pantheistische Religionen!

Es gibt außerdem noch sogenannte Religionsphilosophien, wie den Buddhismus, Konfuziansmus und Taoismus. Dort gibt es nur bedingt Gottglauben, weswegen man sie nicht als Religion im eigentlichen Sinne bezeichnen kann. Aber auch wenn Götter dort keine oder nur eine geringe Rolle spielen, kann man sie nicht als Atheisten oder sonstwie bezeichnen. Eigentlich gibt es dafür keine direkte Bezeichnung.

Ich hoffe ich konnte helfen und aus dem Wirrwar der hier gegebenen Antworten etwas den Knoten rausnehmen.

Gronkor  24.09.2014, 21:02

Nachdem Du meine Antwort kritisiert hast, habe ich mir mal Deine angeguckt - und habe folgende Anmerkungen:

  1. "Konfessionslos" bezeichnet nur einem Menschen, der keiner Religionsgemeinschaft angehört. Ob er/sie an eine "höhere Macht" glaubt oder nicht, ist in dem Begriff gar nicht erfasst - und somit ist der auch keine Antwort auf die Frage. Vielleicht sollte man Deine und meine Antwort zusammenfügen und von "konfessionslosen Spirituellen" reden.

  2. Ein Ignostiker ist nach meinem Verständnis etwas ganz anderes als was Du schreibst. Mein Ignostiker würde sagen: "Erkläre mir erstmal, was genau Du unter 'Gott' verstehst. Erst dann kann ich sagen, ob ich daran glaube oder nicht."

  3. "Religionsphilosophie" ist ein Zweig der Philosophie, der sich mit den Religionen beschäftigt - und nicht, wie Du behauptest, ein Begriff für eine Gruppe von Weltreligionen.

Du kannst "Ignostizismus" und "Religionsphilosophie" mal bei Wikipedia eingeben, da findest Du meine Definitionen bestätigt.

Liebe Grüße

Gronkor der Ork

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LichtG  26.09.2014, 18:11
@Gronkor
  1. Du hast recht, dass Konfessionslos keine Aussage darüber macht, ob jemand an eine höhere Macht glaubt. Aber der Begriff erscheint mir immer noch am sinnvollsten, entgegen der meisten anderen Antworten hier. Für das gesuchte gibt es offensichtlich keinen wirklich klar definierten Begriff. "Konfessionslos Spirituell" finde ich auch nicht wirklich passend, da Spiritualität nicht unbedingt beinhaltet, dass man an eine bestimmte höhere Macht glaubt. Vielleicht wäre es besser zu sagen: "Konfessionslos Gläubige", wobei man auch wieder differenzieren kann/muss, da jemand der Konfessionslos ist, aber dennoch an religiöse Dinge glaubt, eine gewisse Richtung haben muss, aus der er seinen Glauben bezogen hat. So müsste man zwischen einem "konfessionslosen Christen", "konfessionslosen Moslem", "Konfessionslosen Juden"... etc. unterscheiden.

Wer beispielsweise an Jesus glaubt, als Erlöser etc., aber keiner Kirche angehört, der dürfte dann ein Konfessionsloser Christ sein.

Ich weiß gar nicht wieso ich es hier nicht erwähnt habe, aber eigentlich nutze ich für solche Personen immer ein anderes Wort:

INDIVIDUALGLÄUBIGE.

Das sind Personen, die sich aus der Religion die sie kennen, sozusagen die Rosinen herauspicken und sich mit eigenen Ideen, Interpretationen und eventuell Verknüpfungen zu Lehren anderer Religionen einen eigenen Glauben zusammengebastelt haben.

Ich denke das trifft es dann noch wesentlich besser, oder?

  1. WIkipedia sehe ich grundsätzlich nicht als verlässliche Quelle an, schon gar in in Bezug auf religiöse oder philosophische Bereiche.

Für eine bessere Definition schau mal hier: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Ignostizismus.html

  1. Die genannten "Religionen" Buddhismus etc. werden allgemein in der Religionswissenschaft als "Religionsphilosophien" bezeichnet. Der Buddhismus etc. ist nämlich nicht als Religion zu definieren, sondern vielmehr eine Philosophische Idee mit religiösen Inhalten.

Im Prinzip hast du recht, da man Religionsphilosophie auch mehrheitlich als etwas anderes ansieht, aber der Buddhismus etc. kann nunmal nicht als eine Religion bezeichnet werden. Es geht dort nicht um Götter oder Glauben , sondern um die "Erfahrung des eigenen Ich". Aufgrund dessen, was daraus geworden ist, sind einige religiöse Züge hinzugekommen. Viele zählen den Buddhismus mit zu den Weltreligionen, was an sich aber falsch ist - wie du richtig bemerkst.

Ich habe es hier mit aufgezählt, der Vollständigkeit halber. Tatsächlich ist aber gerade diese Ideologie sehr schwierig einzuordnen. Ich werde es wohl zukünftig nicht mit einbeziehen, da es zu irritationen kommen könnte ;)

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Gronkor  06.10.2014, 08:16
@LichtG

Naja. Wenn ich "Ignosticism" in meine Suchmaschine eingebe, unterstützen sämtliche Einträge auf der ersten Seite die Version von Wikipedia:

http://www.benefind.de/web.php?q=ignosticism

Von Deiner Definition von "Ignostizismus" lese ich in Deinem Beitrag (und Link) das erste Mal. Aber ok - es gibt immerhin einen Link, der sie unterstützt.

Und zu "Religionsphilosophie" habe ich auch noch Fragen:

  1. Hast Du zu Deiner Definition des Begriffs irgendeinen Link?

  2. Du schreibst "Buddhismus etc.". Welche Religionen meinst Du außer dem Buddhismus?

Und hinzufügen möchte ich, dass ich den Buddhismus eigentlich schon zu den Weltreligionen zähle. Sicher unterscheidet er sich deutlich von den monotheistischen Religionen des Westens (Judentum, Christentum, Islam), aber:

  • Er stiftet Sinn im menschlichen Leben
  • Er verfügt über Rituale
  • Er verfügt über ein Glaubenssystem
  • Er bezieht sich auf transzendente Realitäten
  • Er macht Aussagen über ein "Leben nach dem Leben"
  • Es gibt im Buddhismus sogar einen Klerus

... wenn man meint, zu "Religion" gehöre zwingend die Anbetung mindestens eines Gottes, dann zählt er natürlich nicht dazu. In den Religionswissenschaften betrachtet man den Buddhismus aber eigentlich durchgehend als Religion.

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LichtG  07.10.2014, 09:52
@Gronkor
Von Deiner Definition von "Ignostizismus" lese ich in Deinem Beitrag (und Link) das erste Mal

So ging es mir bei deiner Definition. Ich befasse mich schon sehr lange mit der Thematik und kenne nur die, die ich dir hier genannt habe.

Und hinzufügen möchte ich, dass ich den Buddhismus eigentlich schon zu den Weltreligionen zähle

Das machen viele ist aber grundlegend falsch. Der Buddhismus entspricht in keiner Form den Kriterien für eine Religion, da er u.a. nicht als Ziel hat, Herrschaft zu beanspruchen, was für eine Religion aber elementar ist.

Gottglaube ist ebenfalls elementar für eine Religion, weil die Götter darin dazu dienen, den Herrscher zu legitimieren. Der Duden sagt dazu: "gläubig verehrende Anerkennung einer alles Sein bestimmenden göttlichen Macht"

Man muss aber wissen, dass Religion heute vielfach anders definiert werden soll, weil das Konzept, welches ursprünglich Sinn und Zweck einer Religion war, heute kaum noch auf Zuspruch stößt. Aktuell sind mir nur noch Islamisten bekannt, die Religion in ihrem eigentlichen ursprünglichen Sinn und Zweck anwenden.

Alle anderen wollen daraus etwas Positives machen, weil sie die Inhalte so interpretieren, wie es ihnen gefällt. Dabei lassen sie außen vor, dass die inhalte einer Religion völlig irrelevant sind. Man kann alles mögliche zu einem Glauben machen. Was zählt ist der Zweck den man damit verbindet und der war nunmal immer nur Machterlangung/erhaltung.

Das leugnen heute viele, weil sie von den Inhalten geblendet sind.

In den Religionswissenschaften betrachtet man den Buddhismus aber eigentlich durchgehend als Religion.

Das habe ich anders erfahren. Er ist religionsähnlich, aber aufgrund der genannten Dinge ist er keine.

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