Ich bin nicht kommunikativ?
Ich bin 20 Jahre alt (weiblich) und sehr introvertiert.
Merke das vor allem bei der Arbeit im Büro. In der Pause stehen/sitzen allen zusammen und ich gehe da auch immer dazu, da ich sonst als Außenseiterin wahrgenommen werde. Bin erst seit 6 Monaten in dieser Abteilung und will nicht denselben Fehler wie bei der alten Abteilung machen und mich komplett ausgrenzen... Daher gehe ich bei den Pausen wenigstens mit obwohl ich nicht möchte.
Ich fühle mich dabei sehr unwohl. Alle quatschen und ich stehe dort und höre zu. Weiß nicht was ich reden soll und kann bei den Themen auch nicht mitreden. Und ich kann auch über die Witze der Kollegen nicht wirklich lachen. Vlt weil die alle viel älter als ich sind. Da mache ich dann einfach ein gezwungenes Lächeln.
Der Chef und weitere Kollegen haben schon zu mir gesagt ich würde nie was reden. Habe dann gesagt ich bin lieber ruhig und höre zu bzw weiß nie was ich reden soll. Die Leuten sagen dann nie etwas dazu sondern lächeln mich nur komisch an, wenn ich das sage.
Ehrlich gesagt habe ich auch kein Interesse daran denen Geschichten zu erzählen. Die erzählen alles private untereinander aber ich will das nicht, geht die nichts an.
Ich mache meine Arbeit am Computer korrekt, da hat sich bisher niemand beschwert. Nur eben reden kann ich überhaupt nicht gut. Ich stottere am Telefon oft oder vergesse Wörter. Aber ansonsten mache ich die Arbeit glaub gut.
Vor Freunden und Verwandten bin ich ganz anders, da rede ich viel, lache und bin offener.
Nur vor Arbeitskollegen oder Fremden bin ich so distanziert.
Habe nur eine Kollegin die gegenüber von mir sitzt mit der rede ich echt viel, auch privates, am Tag aber das können die anderen nicht hören. Sobald aber eine Person mehr dazu kommt rede ich nichts mehr. Vor Gruppen zu reden fällt mir schwer.
Bin schon mein ganzes Leben lang so und es wurde nie besser. Wurde eher immer verschlossener.
Ich glaub ich wirke auf andere unsympathisch weil ich nicht viel lache und fast nie was rede aber ich meine das nicht böse, bin halt so.
Die alte Abteilung wollte mich aus diesem Grund auch loswerden, daher habe ich gewechselt.
Ist es schlimm nicht kommunikativ zu sein?
Kann das ein Kündigungsgrund sein?
Ich bin so und kann nichts dafür.
7 Antworten
Hey, ich erkenne mich in deiner Situation wieder. Ich war auch so. Immer schüchtern und zurückhaltend. Hatte auch richtig „Angst“ was zu sagen, weil ich eben auch nicht wusste was ich sage, wie es rüberkommt, ob ich stottere u Wortverdreher habe… ich hab dann auch oft zu schnell gesprochen u deswegen hab es dann Wortsalat.
von meinen Kollegen wurde das aber nie negativ aufgenommen, sondern eher als ruhig u schüchtern aber immer freundlich u meine Arbeit hab ich auch gewissenhaft ausgeführt. Bei mir dauert es auch immer etwas länger bis ich die Kollegen richtig kennengelernt hab.
ich habe mir dann für Pausen ein aktuelles Gesprächsthema überlegt ( was halt gerade aktuell war in Nachrichten oder Umgebung) u dann langsam u deutlich meinen „Senf“ dazu gegeben, wenn es nur ein paar Sätze waren.. und die Kollegen merkten dann sogar „Huch- die kann ja sprechen..😉“ und ich wurde immer mehr ins Gespräch eingebracht u hab mich selbst auch eingebracht.. mit der Zeit wurde es dann kein Problem..
wenn du keine Lust hast zu reden, dann ist das vollkommen okay- mach ich jetzt auch noch. Solang deine Arbeit passt, musst du dir keine Sorgen machen. Das Plaudern kommt von allein. Ich hab damals über ein Jahr gebraucht um „mitreden“ zu können u zu wollen u meine Schüchternheit abzulegen. Mach dir keinen Kopf.
Soll sie doch auch nicht. Deswegen sag ich ja sie soll sich keinen Kopf machen u wenn sie nicht reden möchte dann ist das doch vollkommen in Ordnung!
Ich würde das an deiner Stelle mal klarstellen, unmissverständlich: "Mir fällt es schwer, Smalltalk zu machen und manchmal stotterte ich auch dabei. In der Pause bin ich lieber für mich, weil mich Geselligkeit in größeren Gruppen überfordert. Das ist nicht böse gemeint und kein Urteil über die Kollegen. Es wäre schön, wenn man das hier nicht als Abweisung der Kollegen wahrnehmen würde, sondern einfach als mein Bedürfnis nach Ruhe und meine Überforderung mit größeren Gruppen/ Geselligkeit."
Vielleicht hilft es ja, wenn du morgens und abends grüßt und mal eine kleine Bemerkung machst (Kompliment über Kleidung,Haare, Glückwünsche zum Geburtstag, Baby, zur Beförderung, Kommentare zu aktuellen Themen, Wetter etc.) - damit die Kollegen sehen, dass du schon freundlich sein möchtest, nur eben nicht jeden Mittag über Persönliches reden möchtest).
Als ich in der Oberstufe war, kam ich zwar mit den Mitschlern gut klar, brauchte aber hin und wieder Bewegung (habe keinen Sport gemacht) und lief dann manchmal in den langen Mittagspausen im Schulgebäude herum, treppauf, treppab. Oder ich nahm mir ein dickes Lehrbuch mit und verzog mit ich einen kleinen, ungenutzten Raum und las da. Das hat nie jemanden gestört, auch nicht das Verhältnis zu den Mitschülern beeinträchtigt, ich habe das auch nie thematisiert - nur in der Abizeitung wurde beides tatsächlich als Kommentar zu mir abgegeben. Also, es wurde bemerkt, aber toleriert.
Von daher denke ich, dass es doch möglich sein muss, eine ruhige Kollegin zu tolerieren. Vor allem, wenn sie - was ja durchaus bei vielen denkbar ist - die gängigen Themen der restlichen Kollegen nicht teilt.
Bei mir in der WG, im Studium wurde oft über Dschungelcamp und "Ich bin ein Star.." gesprochen, zwei Sendungen, die ich mir nicht mal anschauen könnte, wenn man mich dafür bezahlen würde, weil ich einfach gedanklich komplett abschweifen würde. Ich habe nicht über die Sendungen gelästert, aber halt nie mit geschaut oder mit diskutiert. Auch dort war das nie ein Problem. Ich habe allerdings selten mal offen zugegeben, dass ich mit diesen Sendungen wenig anfangen konnte. Auch das war kein Problem.
Hätte ich mich dazu gezwungen, wäre meine Laune vermutlich im Keller gewesen und die Mitbewohner/ Mitstudenten hätten auch nichts von nur vorgespieltem Interesse bei völligem Boreout gehabt.
Hallo,
ich war früher auch eher schüchtern. Dann bin ich in einen Selbstverteidigungskurs gegangen. Das hat mir sehr geholfen. Ich wurde selbstbewusster und körperlich viel fitter.
Es ist nicht ganz einfach aus so einer Situation heraus zu kommen ohne sich dabei selbst komplett zu verleugnen.
Was aber geht, du kannst lernen, vor einer Gruppe zu sprechen. Versuche mal eine (Laien)-Theatergruppe zu finden. Da hast du dann auswendig gelernten Text zu sagen. Das ist einfacher, als wenn du die Wörter gleichzeitig noch formulieren musst. Das Training hilft dir dann möglicherweise auch im Alltag.
Ist kein Kündigungsgrund, aber halt lw. Übe das
Ich kann das aber nicht, ich fühle mich sehr unwohl dabei.
Und warum sollte sie sich für ihre Kollegen ändern? Ich finde solche Kollegen viel angenehmer, als welche die ständig ein Mitteilungsbedürfnis haben und mich von der Arbeit ablenken! Schrecklich!