Ich bin nicht die Trauzeugin - tut weh?
Ich habe 2 Brüder und 1 Schwester. Zur Schwester haben wir alle kein Kontakt. Hat driftige Gründe. Mit einem Bruder B. bin eher sporadisch. Wir sehen uns, wenn was ist. Hören uns alle paar Wochen mal. Aber hauptsächlich meldet er sich nur, wenn er was braucht. Keine enge Bindung. Mein anderer Bruder K. hat dieselbe Beziehung zu ihm.
K. und ich hingegen haben schon immer eine gute Bindung gehabt. Uns regelmäßig gesehen und auch offen über alles gesprochen.
Nun wird K. heiraten. Es wird nur Standesamtlich und klein. Als Trauzeugen dachte ich ehrlich, dass er entweder einen Freund oder mich fragt. Doch er fragte Bruder B. Er kam nicht mal auf die Idee mich zu fragen. Ich hakte nach wieso. Er meinte, dass es eben Tradition ist Mann - Trauzeuge, Frau - Trauzeugin. Doch alles andere was mit Hochzeit zu tun hat, hat er keine Ahnung von Traditionen, denn die laufen keineswegs traditionell ab.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es nicht böse meinte. Er plant sogesehen nicht groß voraus und denkt oft nicht weitläufig. Er ist ein "wie es eben kommt"-Typ. Das er wirklich nur im Kopf hatte ein Mann muss einen Mann wählen. Ich wollte da auch nicht groß rumdiskutieren, um nicht zu nerven. Dennoch bin ich ehrlich verletzt, dass er es nicht mal in Erwägung zog. Nach allem was wir durchmachten und wie gut unsere Geschwisterbeziehung ist. Das er eher an den Bruder denkt, mit dem er nicht dicke ist.
Tut mir das zurecht weh? Hab ich ein Recht verletzt zu sein?
4 Antworten
Du fühlst eben, wie du fühlst. Das ist völlig normal und okay so.
Du sagtest es ja bereits, er ist nicht allzu gut im Planen, dazu kommt, dass Männer einer Hochzeit eh eher weniger Bedeutung zuschreiben als Frauen und auch weniger ihre Emotionen zum Ausdruck bringen. Er hat also vermutlich schlicht pragmatisch gehandelt, vielleicht war im nicht mal bewusst, dass es anders geht als "traditionell" oder hat das nie hinterfragt. Aber all das ist zweitrangig, die Entscheidung ist gefallen und das war ja nicht mal deine Frage. Aber vielleicht macht dir dieser Ansatz die Situation etwas einfacher. Nicht zu diskutieren war definitiv die richtige Entscheidung.
Du musst jetzt aber mit deinen Gefühlen leben und dich damit auseinander setzen. Hoffentlich steht das nicht langfristig zwischen euch. Viel Glück.
Hey, ich wüßte nicht, warum du verletzt sein solltest. Brautleute wählen Trauzeugen meistens aus einer traditionellen Sicht, wobei diese eigentlich nur drei Aufgaben bekommen. Dazu zählt as Ausrichten des Junggesellen - oder Junggesellinnenabschieds, sowie die Trauung im Heiratsbuch schriflich zu bezeugen und auch dem Brautpaar in schlechten Zeiten beizustehen.
Das erstere würde für dich sowieso nicht in Frage kommen, das zweite ist nur eine Unterschrift und über Eheprobleme wird dein Bruder wohl lieber mit seinem gleichen Geschlecht reden wollen, genau wie eine Frau lieber mit einer Freundin. Da ist also nichts was dich verletzen könnte.
Nun, ich kann sehr gut verstehen, dass du enttäuscht bist, weil du eben ganz fest mit dieser Aufgabe gerechnet hast. Du fühlst dich aber verletzt und fragst, ob du ein Recht darauf hast. Die Antwort ist weder ja noch nein, für Gefühle gibt es kein Recht oder Unrecht. Sie sind einfach da und man muss ganz alleine damit fertig werden
Doch manchmal kann man ein bisschen helfen, indem man das Geschehen aus einer anderen Sichtweite betrachtest. Ich persönlch finde die Antwort von LilaInPink sehr gut, genauso wie du, sonst hättest du ihr nicht den Stern gegeben. Dein Bruder wollte dir nichts böses, er hat einfach nur nicht weiter überlegt. Er hat dir also bewusst nichts schlechtes getan und somit auch in keiner Weise verletzt.
Wenn du dich verletzt fühlst ist das alleine dein Problem, das auch nur du alleine lösen kannst. Vielleicht beschäftigst du dich mal mit tolerieren und akzeptieren, das würde dir vieles im Leben leichter machen
Das Brautpaar entscheidet. Ganz egal wie Verwandte/ Freunde/ sonstwer darüber denkt.
Ja, es gibt Leute die sagen beispielsweise: Der Bräutigam hat einen männlichen Trauzeugen, die Braut hat einen weiblichen Trauzeugen.
Bei meiner Hochzeit hatten wir beide jeweils einen männlichen Trauzeugen.
Ich hab aber auch schonmal eine Hochzeit erlebt, da hatte der Bräutigam eine weibliche Trauzeugin.
Egal wie, manche nehmen ein Familienmitglied (mit dem sie eng verbunden sind, oder von dem sie eine engere Verbindung dadurch erhoffen, oder weil sie denken es müsse so sein). Manche wählen gezielt jemanden aus dem eigenen engsten Freundeskreis. Und manchen ist es völlig egal, hauptsache da steht ein Trauzeuge.
Wie gesagt, das Brautpaar entscheidet über die Einzelheiten ihrer Eheschließung - egal wie Familie oder andere Leute darüber denken könnten. Sie entscheiden wer eingeladen wird, wer welche Rolle im Ablauf spielt, etc.
Ist halt einfach so. Das ist kein persönlicher Angriff sondern einfach nur eine Tatsache
Ich hatte gar keinen? Wozu auch? Meine Frau hatte auch keine "Trauzeugin". Verheiratet sind wir immer noch und dabei glücklich.
Genau das ist es ja. Er beredet sonst immer alles mit mir. Wir sind ein eingeschworenes Team. Mit den anderen ist kaum bis gar kein Kontakt vorhanden, geschweigedenn eine Bindung.