Meinung des Tages: Neue alarmierende Zahlen - Sollte die neue Bundesregierung die Bekämpfung von Armut zur obersten Priorität machen?

(Bild mit KI erstellt)

Steigende Armut in Deutschland

Die Armutsquote hierzulande ist im letzten Jahr auf 15,5 Prozent gestiegen, was rund 13 Millionen Menschen betrifft. Hauptursache ist laut dem Paritätischen Gesamtverband die Inflation, durch die vor allem einkommensschwache Haushalte massiv an Kaufkraft verloren haben.

Das mittlere Einkommen armutsbetroffener Menschen ist auf inzwischen 921 Euro pro Monat gesunken. Besonders alarmierend ist, dass auch Menschen mit Vollzeitjob zunehmend unter die Armutsgrenze fallen. Die Folge: Viele Menschen können sich grundlegende Dinge wie Heizung, neue Kleidung oder Internetzugang nicht mehr leisten.

Betroffene und regionale Unterschiede

Am häufigsten betroffen sind Alleinerziehende, junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren sowie Rentnerinnen. Zu den von Armut Gefährdeten gehören zudem 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche. Haushalte ohne deutsche Staatsangehörigkeit sind überdurchschnittlich oft von Armut betroffen.

Während in Bremen fast jeder vierte von Armut betroffen ist, ist es in Bayern nur ungefähr jeder achte.

Forderungen an die Politik

Sozialverbände fordern von der neuen Bundesregierung entschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut, darunter bessere Löhne, stärkere Renten, mehr sozialer Wohnungsbau und gerechtere Vermögensbesteuerung.

Eine leichte Verbesserung zeigt sich bei der Armutsquote unter Erwerbstätigen – hier wird die Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro sowie die Wohngeldreform als positiv gewertet. Dennoch sehen die Verbände keine Trendwende: Die Krisen der letzten Jahre hätten zu einem generellen Wohlstandsverlust geführt, der gezielte politische Antworten erfordere.

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte die Bekämpfung von Armut in Deutschland eine der obersten Prioritäten der neuen Bundesregierung sein?
  • Welche konkreten Maßnahmen fordert Ihr von der Politik zur Bekämpfung von Armut?
  • Wie könnte eine stärkere Unterstützung für von Armut betroffene Kinder und Jugendliche aussehen?
  • Ist eine stärkere Besteuerung von großen Vermögen / Erbschaften ein denkbarer Weg zu mehr sozialer Gerechtigkeit?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Andere Meinung....

Ich würde mich da ein wenig mit dem Begriff Armut auseinander setzen. Es wird immer Menschen geben, die weniger haben, als andere. Das ist unvermeidlich. Problematisch wird es eher dann, wenn besagte arme Menschen nicht (gefühlt) würdig leben können und/oder keine Perspektive haben.

Und hier liegt das eigentliche Problem, es ist eine extrem komplexe Thematik. Es bringt wenig, Löhne, Renten, etc um 50% zu erhöhen, wenn kurze Zeit später die Lebenshaltungskosten in gleichem Maß steigen. Jede Verbesserung der Situation ist natürlich willkommen, kleine Maßnahmen sind besser als gar keine Maßnahmen. Ohne vermutlich sogar internationale Zusammenarbeit ist dies ein Kampf gegen Windmühlen.

Die Bekämpfung von Armut sehe ich in so weit kurzfristig als notwendig an, als dass Armut Unzufriedenheit verursacht und unzufriedene Menschen dazu neigen, radikal zu wählen. Dies ist aber zumindest in Deutschland eine sehr subjektive Unzufriedenheit, meines Erachtens gibt es daher eigentlich wichtigere Themen.

Dennoch würde ich Maßnahmen zur Vermögensumverteilung begrüßen.

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Nein. Pluralismus ist ein hohes Gut in einer Demokratie und man sollte mit seinen Mitmenschen, trotz unterschiedlicher politischer Meinung, gemeinsam am Tisch sitzen und sich mögen können.

Wer seine politische Gesinnung kundtun möchte soll das natürlich gerne machen. Wie andere Menschen darauf reagieren ist natürlich denen überlassen.

Übrigens, es gibt da den schönen Spruch: "Sei vorsichtig, was du dir wünschst, es könnte wahr werden." Bei solchen Maßnahmen sollte man sich immer die Frage stellen, ob es einem gefallen würde, wenn die Gegenseite solche Informationen für die eigenen Zwecke benutzt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das, was du als Gegenseite abstempelst und mit Faschismus gleichsetzt, wachsenden Rückhalt in der Bevölkerung bekommt.

Wer bereit ist, solche Maßnahmen zu fordern, scheint weder ein mündiger Bürger zu sein, noch, Geschichte verstanden zu haben.

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Naja, ich sehe das jetzt eher so, dass das eben Teil vom Kinder haben ist. Kinder großziehen bedeutet eben auch unschöne Momente und ich finde es wichtig, sich davor auch nicht zu verstecken. Gerade Windel wechseln finde ich eigentlich gar nicht so schlimm, kann ja auch ein schöner Moment zwischen Mama und Kind sein.

Das muss sie jetzt nicht in Summe zu einer schlechten Mutter machen, auch werde ich es nicht werten. Ich habe da eher ein Fragezeichen und Unverständnis.

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Ich habe meine Geschwister sehr gerne und wir verstehen uns toll. 😊

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Das Thema hat meines Erachtens mehrere Aspekte.

Zum einen mal der umgangssprachliche Wandel. Ich denke, dass die wenigsten Menschen Kinder tatsächlich hassen - es ist inzwischen einfach bei vielen Leuten üblich, Unannehmlichkeiten jeglicher Art als "Ich hasse das." abzustempeln, ohne dabei zu reflektieren, welche starken Implikationen dieses Wort mal hatte.

Dann ist da der gesellschaftliche Wandel. Früher hat man eben geheiratet und Kinder bekommen, ob man wollte oder nicht, Punkt. Man hatte das zu mögen. Das ist natürlich schon lange nicht mehr so, aber mehr denn je steht die persönliche Selbstentfaltung im Vordergrund. Da sind Kinder hinderlich, entsprechend entwickeln mehr Menschen Abneigung gegen diesen Gedanken.

Als nächstes darf man fragen: wer sagt sowas überhaupt? Ich denke, dass es für viele ältere Kinder und Jugendliche normal ist und schon immer war, eine gewisse Ablehnung gegen jüngere Kinder zu haben. Das kommt wohl von dem ganz normalen Wunsch, erwachsen und eben nicht als Kind wahrgenommen zu werden. Und das versucht man natürlich offensiv dadurch zu zeigen, in dem man sich nach außen hin stark von "Kinderkram" distanziert, den man selbst vor einem halben Jahr oder immernoch daheim gerne macht. Nämlich "man ist ja kein Baby mehr". Ganz spannend zu beobachten bei so 11-13-jährigen, die daheim oft noch total kindlich, verspielt und kuschelig sind, aber draußen auf taff und cool machen. Ironisch, denn als Erwachsener lernt man dann irgendwann, dass es überhaupt nicht schlimm ist, auch solche Seiten zu haben und sie im richtigen Moment auszuleben.

Und zuletzt: ich habe im vorherigen Punkt von Jugendlichen gesprochen, die Realität ist heutzutage aber, dass junge Erwachsene unselbständiger und infantiler sind als je zuvor. Sich um Kinder kümmern bedeutet Verantwortung übernehmen und mit Konflikten umgehen zu können. Dabei können viele Leute nicht mal für sich selbst Verantwortung übernehmen. Man traut sich nicht, jemanden anzurufen, die Eltern übernehmen die Einschreibung an der Uni, an jedem Fehler sind immer die anderen Schuld, man kann sich nicht selbst beschäftigen ohne sich berieseln zu lassen, man bekommt nichts organisiert, man kann keine Entscheidungen oder verbindlichen Zusagen treffen, man schafft es nicht, einfache, Informationen zu beschaffen oder Anweisungen zu befolgen, man kommt ohne google Maps nicht zwei Straßen weiter. Klar wollen solche Menschen nichts mit Kindern zu tun haben. Sie sind im Kopf noch selbst welche.

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Zum "Wieso": Biologie, pauschal gesagt. Wir sind als Lebewesen natürlich darauf "programmiert", uns fortpflanzen zu wollen. Wie stark dieser Wunsch ist ist natürlich individuell und gerade für Jugendliche ist es sonst ganz üblich, Kinder doof zu finden. Mir ging es aber wie dir: auch ich wusste immer, dass ich mal Kinder mag. Wann das von so einer kindlich-kulturellen Selbstverständlichkeit zu einem reflektierten, konkreten Wunsch wurde, kann ich nicht sagen, das war fließend. Diese "Kinder sind doof"-Phase hatte ich auch nie. 🙂

Was deine Situation angeht: ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass das klappt. 😊

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Das muss man natürlich speziell diese Eltern fragen. 😅 Müsste ich jetzt mal eine Behauptung aufstellen:

Kinder zu bekommen und großzuziehen ist eine sehr tiefgreifende Erfahrung und an Erfahrungen wächst der Mensch natürlich. Zusätzlich eine enorme Verantwortung.

Heißt natürlich nicht, dass Menschen ohne Kinder nicht auch Lebenserfahrungen machen, aber wohl weniger tiefgreifende und wohl eher welche, an denen man irgendwann weniger wächst. Die ersten paar Reisen sind vielleicht noch besonder, ist die hunderste das in gleichem Maße? Gleiches für Partys, Videospiele, Sporterlebnisse, ...

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Das ist natürlich eine Entscheidung, die niemand für dich treffen kann.

Sobald du mal eingestellt bist kann dir natürlich nicht einfach gekündigt werden. Im Studium wird das bestimmt nicht anders sein, aber da musst du dich informieren. Außerdem, Beamtenstellen gibt es immer wieder, wenn ein zweites Kind dein Herzenswunsch ist würde ich mir ehrlich die Frage stellen: wenn du in 30 Jahren zurück blickst, von was versprichst du dir schönere Erinnerungen?

Aber an der Stelle noch eine andere Perspektive, weil du das Alter deines Sohnes erwähnt hast: natürlich, je länger du wartest desto weniger würden die beiden gemeinsame Interessen haben. Gleichzeitig hatte ich in meiner Kindheit zu meiner fünf Jahre jüngeren Schwester eine weniger enge Verbindung als zu meinem acht Jahre jüngeren Bruder. Zu ihr war der Altersabstand nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich sehe 32 jetzt nicht als das Ende aller Dinge an, viele Frauen werden heute in dem Alter ja überhaupt zum ersten mal Mama, da ist definitiv noch Spielraum. Aber auch hier: du kennst deinen Körper am Besten.

Falls du bereit wärst, ein wenig zu warten, würde ich wohl zumindest das Studium abschließen - das nimmt dir keiner mehr, egal was danach kommt. Und vielleicht in den letzten Zügen schon probieren. Beim Jobanfang muss ja niemand wissen, dass du schwanger bist. 🙂

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Über die meisten Punkte bin ich ganz schön vaduzt. Die sind doch absolut irrelevant.

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Ich finde es erst mal unnötig, ein Baby zu beschenken. Und ja manchmal wissen Großeltern auch nicht, wie viel angemessen und wann gut ist. Das würde ich jetzt sber eher aufdringlich als übergriffig bezeichnen.

Wo ich bei Ärger über zu viel und teuren Firkefanz noch Verständnis habe, sehe ich das bei der Größenordnung nicht gegeben. Und mit so Verbrauchsgütern wie Windeln oder Essen tut man ja in erster Linie der Mama was Gutes.

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Es wird ja langsam wärmer. Bei uns, damals Sommer, hat es damals geholfen, unsere Kleine einfach nackig spielen zu lassen, bevorzugt nicht im Haus. Natürlich schwierig, falls man kein Garten, Terrasse oder Balkon hat. Klar gab es da gerade am Anfang mal Sauerei, was ja draußen noch recht unproblematisch ist, aber das hat dann eigentlich schnell geklappt. Sie war da aber auch offen für, das ist ja von Kind zu Kind individuell.

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Das Problem sehe ich weniger darin, irgendeine eine Person zu finden, als jemanden, dem du vertrauen und dir leisten möchtest.

Es gibt professionelles Babysitting, die Leute dort kosten entsprechend, bringen Know-How mit und da es eine offizielle Dienstleistung ist, gibt es auch vertragliche Absicherungen bezüglich Verantwortungen (wobei für mich persönlich eine vertragliche Schuldübernahme dann erst mal herzlich egal ist, sollte meinem Kind was Schlimmes passieren ...).

Normalerweise sind da Personen der Wahl Bekannte. Freunde, Familie, vielleicht das jugendliche Mädel aus der Nachbarschaft, die du kennst und die ein wenig Taschengeld dazuverdienen möchte. Wenn du verzweifelt bist kannst du natürlich über Aushänge an Spielplätzen oder über Facebook nachfragen, aber je fremder die Person, desto größer natürlich die Frage, ob man da vertrauen kann.

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Ja komisch

Komisch finde ich es weniger, dass du Babys nicht magst. Kommt vor, gerade in deinem Alter. Eher, dass du jetzt nur ansatzweise ein Ding daraus machst, einem Baby (oder generell einer anderen Person) circa vier Sekunden deiner Zeit zu schenken, um es zu begrüßen. Musst ja nicht mit "gutschi-gutschi" oder so Kram kommen, reicht ja, das Baby anzulächeln, es mit Namen zu begrüßen, vielleicht kurz zu winken, das wars. Babys lernen eben durch Interaktion mit unterschiedlichen Menschen. Wenn es jetzt für dich so ein Riesending ist, diese minimale Interaktion zu betreiben, gerade dann solltest du die Situation nutzen, dich mal damit auseinanderzusetzen.

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Passiert bei kleinen Kindern eben mal und gerade bei Jungs ist das doch unkompliziert. Wenn er da abseits wo niemand spielt ins Gebüsch, an einem Baum oder im Zweifel einfach ins Gras pieselt interessiert das vermutlich niemanden.

Und sollte jemand doch meckern: einfach Schultern zucken. Was soll schon groß passieren? 🙂

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Von einer gesunden Freundschaft profitieren beide Seiten. Wenn das nicht mehr funktioniert kann man es auch bleiben lassen. Dein letzter Satz klingt für mich aber sowieso danach, dass du jetzt auch nicht gerade der allzu gute Fang bist.

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