"Hoffnung für alle", oder "Gute Nachricht"?

8 Antworten

Die HFA lese ich oft, weil ich es auf meiner App habe. Diese Übersetzung wurde zuletzt 2015 überarbeitet.

Der Hfa-Übersetzung wird vorgeworfen, sie würde den Interpretationsspielraum überziehen und sich zu weit von den Urtexten entfernen. Der hoch angelegte Maßstab möglichst breiter Allgemeinverständlichkeit führe dazu, dass die Hfa-Übersetzung an manchen Stellen psychologisiere, entontologisiere und das Tun Gottes durch ein Tun des Menschen ersetze.[3] Spätere Revisionen (zuletzt 2020) gehen teilweise auf diese Kritik ein.

Die Gute Nachricht wurde 2018 das letzte mal revidiert. Aber ich habe sie schon länger nicht mehr gelesen.

Erstellt wurde die GNB in Kooperation der Deutschen Bibelgesellschaft (evangelisch), des Katholischen Bibelwerks e. V. Stuttgart und den evangelischen Bibelgesellschaften sowie den katholischen Bibelwerken in Österreich und der Schweiz. Die GNB wird also von evangelischen und katholischen Verlagen vertrieben und ist damit die einzige interkonfessionelle Bibel im deutschen Sprachgebiet und daher besonders für das ökumenische Gespräch geeignet.[6][8]

Die Neues Leben Bibel wäre eine Alternative.

Die Neues Leben Bibel ist eine kommunikative Übersetzung, die sich an einer Sprache, wie sie im Alltag gelesen und gesprochen wird, ausrichtet. Zentrale theologische Begriffe wie Sünde, Schuld, Gnade u.a.m. bleiben erhalten und werden nicht durch modernere Formulierungen in ihrer Bedeutung aufgelöst. Die Übersetzung ist geeignet für Einsteiger im Bibellesen und darüber hinaus für alle, die dem Bibeltext in einer zeitgemäßen Sprache begegnen wollen.

Die BasisBibel würde ich nicht empfehlen!

Die „BasisBibel“ hat die theonome Dimension gelöscht. So ist aus einer „Theologie des Wortes“ eine „Theologie der richtigen Wörter“ geworden. Sie ist moralischer Kitsch, der das Märchen von der Selbstgerechtigkeit erzählt. Dann wird aus dem Nächsten der Mitmensch, aus Auferstehung die Auferweckung und aus Barmherzigkeit Mitleid. Wer mit der „BasisBibel“ die Erstbegegnung mit dem Christentum hat, bekommt den Eindruck, Kirche sei Humanismus mit frommem Flair und konfessorischem Touch. Aus dem „fleischgewordenen Wort“ (Johannes 1) ist „wortgewordenes Fleisch“ geworden.

Woher ich das weiß:Recherche

helmutwk  25.05.2025, 17:10

Die Kritik an der HfA, die du aus Wiki kopiert hast, stammt von einer einzigen Person …

Auch zur GNB hast du aus Wiki zitiert. Besser wäre es, auf die ganzen Artikel hinzuweisen.

Zu Basisbibel kann man bei Wiki lesen:

Basisbibel steht für folgende Bibelausgaben bzw. -übersetzungen:
BasisBibel, eine von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegebene Bibelübersetzung
Basisbibel, eine Auswahlübersetzung des Neuen Testaments von Arnulf Zitelmann, aus dem Beltz Verlag
Die Neue Basisbibel, eine Überarbeitung von Zitelmanns Basisbibel, aus dem Luchterhand Fachverlag
Basisbibel, eine Ausgabe der Einheitsübersetzung aus dem Verlag Wort im Bild

Es wäre sicher besser, wenn du angeben würdest, welche Basisbibel du meinst.

Die „BasisBibel“ hat die theonome Dimension gelöscht.

Das ist jetzt aber nicht bei Wiki zu finden, jedenfalls nicht auf der Seite, in der die bekannteste, oben als erste genannte Übersetzung beschrieben wird. Und es würde mich interessieren, woran du das festmachst.

Aus dem „fleischgewordenen Wort“ (Johannes 1) ist „wortgewordenes Fleisch“ geworden.

„Fleischgewordenes Wort“ bezieht sich auf Jh 1,14, wo in wörtlichen Übersetzungen »das Wort wurde Fleisch« steht. Die Basisbibel schreibt:

Er, das Wort, wurde ein Mensch.
Er lebte bei uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.

Zum Vergleich die Gute Nachricht Bibel:

Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut.[6] Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit,…

Also wieso kritisierst du die Basisbibel, aber nicht die GNB? Oder meinst du doch eine andere Basisbibel?

Oder auch die HfA, die auch ganz ähnlich schreibt?

helmutwk  25.05.2025, 18:31
@Gottestrost
Ich kenne die Basis Bibel überhaupt nicht!

Und dann reichen dir die Aussagen von jemand, den du vermutlich gar nicht kennst, und der sich einzelne Bibelstellen herausgepickt hat?

Zur "Hoffnung für alle" kann ich nur sagen, dass diese häufiger für ihre recht freie Übersetzung kritisiert wird. Sie ist sehr leicht zu lesen, das stimmt schon. Aber dies geht teilweise auf Kosten der Urtexttreue.

Über die "Gute Nachricht" kann ich nichts sagen.

Ich selbst verwende in digitaler Form die Neue evangelistische Übersetzung (NeÜ/bibel.heute), in physischer Form die Basisbibel. Beide sind recht kommunikativ und leicht verständlich, achten aber gleichzeitig darauf, sich nicht zu sehr vom Urtext zu entfernen.

Letztlich stellt jede Bibelübersetzung immer einen Kompromiss dar, bei dem mal die eine (urtexttreue) und mal die andere (kommunikative) Seite dominiert.

Beide dürften empfehlenswert sein. Du kannst ja mal reinlesen und überlegen, welcher Stil dir zum Lesen besser gefällt.

Eine Alternative könnte die "Neue Genfer Übersetzung" sein, die eine genaue Übersetzung mit moderner und gut lesbarer Sprache zu kombinieren versucht. Es gibt aber noch noch kein komplettes Altes Testament in dieser Übersetzung.

Auf http://www.bibleserver.com kannst du verschiedene Übersetzungen miteinander vergleichen.

Tipp: Gute Bibelkommentare wie die von Walvoord, MacArthur, Ryrie oder MacDonald können helfen, die biblischen Texte besser zu verstehen.

Eine Möglichkeit wäre die MacArthur-Studienbibel, die man im PDF-Format kostenlos herunterladen kann: Die komplette Studienbibel als PDF-Datei | Sermon-Online

Der MacDonald-Bibelkommentar findet sich hier kostenlos als PDF:

Erster Korinther 6:9, Hoffnung für Alle: "homosexuell verkehrt"

Täuscht euch nicht: Wer sexuell unmoralisch lebt, Götzen anbetet, die Ehe bricht, wer sich von seinen Begierden treiben lässt und homosexuell verkehrt, wird nicht in Gottes Reich kommen;

https://www.bibleserver.com/GNB.ELB.HFA/1.Korinther6%2C9

Elbefelder schränkt hier auf Missbrauch ein:

Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige[9] noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge[10] noch mit Männern Schlafende[11]

10 = Hier sind Jungen oder junge Männer gemeint, die sich sexuell missbrauchen lassen

11 = Hier sind Männer gemeint, die Jungen oder Männer sexuell benutzen

Gute Nachricht:

Täuscht euch nicht: Menschen, die Unzucht treiben oder Götzen anbeten, die die Ehe brechen oder als Männer mit Knaben oder ihresgleichen verkehren,

https://www.bibleserver.com/GNB.ELB.HFA/1.Korinther6%2C9

kommunikative Übersetzung? 

Die BasisBibel gilt als leicht verständlich:

Täuscht euch nicht! Das betrifft Menschen, die verbotene sexuelle Beziehungen haben, die Götzen dienen oder die Ehe brechen.
Das betrifft auch junge Männer, die sich älteren anbieten, oder Männer, die mit Männern schlafen.

https://www.die-bibel.de/bibel/BB/1CO.6


helmutwk  25.05.2025, 17:32
Elbefelder schränkt hier auf Missbrauch ein:

Da wird eben wörtlich übersetzt.

Das mit »Weichling« übersetzte Wort bezog sich auf jemanden, der sich von einem Mann penetrieren ließ - was nicht verboten war, aber doch als erniedrigend angesehen wurde, so ein Mann wurde schlecht angesehen. Der penetrierende hatte bei Griechen keine Probleme, insbesondere wenn sein Sexualpartner per se in einer untergeordneten Stellung war (Jüngling, Sklave).

Die Deutung auf Missbrauch ist zwar beleibt, aber historisch ungenau bis falsch. Insbesondere »Weichling« war kaum geeignet, einem Mann, der als Jüngling mal von einem Mann belehrt (in vieler Hinsicht) und sexuell einvernehmlich benutzt worden war, zu brandmarken - vorausgesetzt dass er als Erwachsener sich nicht mehr penetrieren ließ. Beim zweiten Ausdruck hat wohl die griechische Übersetzung von 3.Ms 18,22 eine Pate gestanden.

Paulus sagt hier also, dass beide Partner gegen Gottes Gebote verstoßen, die Doppelmoral der Griechen wird abgelehnt.

Mayahuel  25.05.2025, 17:39
@helmutwk
aber historisch ungenau bis falsch.

Belege deine Behauptung.

helmutwk  25.05.2025, 18:01
@Mayahuel

Ich kopiere von einer künstlichen Intelligenz:

Die griechischen Begriffe:

  • „Lustknaben“ (malakoi): Wörtlich „Weichlinge“. Gemeint sind meist Männer, die sich passiv an homosexuellen Handlungen beteiligen, oft im Zusammenhang mit Prostitution. Das Wort kann auch allgemein für moralische Schwäche oder sexuelle Ausschweifung stehen.
  • „Knabenschänder“ (arsenokoitai): Zusammengesetzt aus „arsen“ (Mann) und „koite“ (Bett). Gemeint sind Männer, die mit anderen Männern sexuelle Handlungen vollziehen. Der Begriff umfasst alle Formen homosexueller Praxis, nicht nur Prostitution oder Missbrauch.

Das (und weitere Details) habe ich vor einiger Zeit auch in einem Fachaufsatz gelesen, stelle aber fest, dass ich mir den Link nicht gespeichert habe. Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, war das ein säkularer Autor.

Mayahuel  25.05.2025, 18:04
@helmutwk
Gemeint sind Männer,

das ist kein Beleg.

Der Begriff umfasst alle Formen homosexueller Praxis,

reine Spekulation

Es ist unklar, was Paulus mit μαλακός (malakos) und α̉ρσενοκοίτης (arsenokoitēs) gemeint haben könnte:

Paulus benutzt keine besonders gängigen Begriffe zur Umschreibung gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Eventuell war ihm das Phänomen mehr als unvertraut.

Bereits Zeitgenossen war unklar, was mit μαλακός (malakos) gemeint sein kann:

Den unsicheren Gebrauch der Vokabel führt eine Notiz bei Dionysios von Halicarnass vor Augen.
Ein gewisser Aristodemus wird als μαλακός bezeichnet und man wisse nicht, ob es sich darauf beziehe, dass er weibisch sei und sich wie eine Frau gebrauchen lasse oder aber dass er fein und milde sei (Dion. Hal. Antiquitates Romanae 7.2,4).

Mehrere Bedeutungen sind möglich:

a) μαλακός bezeichnet jemanden, der geschmeidig und gepflegt ist;
b) μαλακός ist ein moralisch fragwürdiger Weichling;
c) μαλακός ist ein mit weiblichen Attributen belegter Mann, der gegen Geschlechterkonventionen verstößt;
d) μαλακός ist ein Mann, der nicht der geforderten Pflicht nachkommt, aktiv zu sein oder nicht die gesellschaftliche Potenz hierzu besitzt und sich gebrauchen lassen muss.

Ähnliches bei α̉ρσενοκοι̃ται (arsenokoitai):

Noch weit ungewöhnlicher als μαλακός ( malakos) ist der andere Begriff, α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai), bei dem es sich vielleicht um einen von Paulus geschaffenen Neologismus handelt.
John Boswell sieht mit α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai) ursprünglich nur männliche Prostituierte gemeint, genauer: Männer, die allgemein Geschlechtsverkehr haben, nicht aber spezifische Formen gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. sei es zu einer Bedeutungsverschiebung gekommen, der Begriff wurde nun „antigay“ (Boswell, 350–353).

https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/neues-testament/homosexualitaet-nt

Und das größte Problem dabei: die Antike hatte von dem Thema keine Ahnung. Schon gar nicht Bibelautoren.

helmutwk  25.05.2025, 18:44
@Mayahuel
Bereits Zeitgenossen war unklar, was mit μαλακός (malakos) gemeint sein kann:

Die erste der beiden Bedeutungen (»dass er weibisch sei und sich wie eine Frau gebrauchen lasse«) ist die, die in den Zusammenhang passt.

andere Begriff, α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai), bei dem es sich vielleicht um einen von Paulus geschaffenen Neologismus handelt.

Der ist von αρσενος κοιτην in 3.Ms 20,13 abgeleitet, vgl. auch 3.Ms 18,22, wo αρσενος … κοιτην steht (Nur nicht unmittelbar hintereinander).

Und das größte Problem dabei: die Antike hatte von dem Thema keine Ahnung.

Aber Gott hat Ahnung. ;)

helmutwk  25.05.2025, 18:59
@Mayahuel
Auch hier kennt niemand die Umstände

Der Ausdruck ist so allgemein, das klar ist: Umstände spielen keine Rolle.

Gott glaubt, dass die Erde flach ist

Nö.

Gott weiß, dass es zur selben Zeit irgendwo Nacht und woanders Tag ist.

Poetische texte sollte man nicht zu wörtlich nehmen, auch wenn sie in der Bibel stehen.

Mayahuel  25.05.2025, 19:03
@helmutwk
Umstände spielen keine Rolle.

Spielt also keine Rolle, ob eine sexuelle Handlung eine Vergewaltigung ist.

Bist du zufälligerweise Politiker?

Poetische texte

Gibt reichlich Poesie, die man in der Bibel nicht ernst nehmen soll.

 nicht zu wörtlich nehmen, auch wenn sie in der Bibel stehen.

Und zwar immer dann, wenn es einem nicht in den Kram passt.

helmutwk  25.05.2025, 19:19
@Mayahuel
Spielt also keine Rolle, ob eine sexuelle Handlung eine Vergewaltigung ist.

Du reißt meine Worte aus dem Zusammenhang. Es ging darum, dass Sex zwischen Männern immer Sünde ist, egal welche Umstände.

Gibt reichlich Poesie

Was Poesie ist und was nicht, dafür gibt es literarwissenschaftliche Kriterien.

Und zwar immer dann, wenn es einem nicht in den Kram passt.

… das von jemand, die mit dem Totschlagargument »Spekulation« kommt, wenn es ihr in den Kram passt.

Mayahuel  25.05.2025, 19:27
@helmutwk
 literarwissenschaftliche Kriterien.

Auferstehung, Dämonen und Engel sind übernatürlich und somit ein Kriterium für „Poesie“.

Sex zwischen Männern immer Sünde ist, egal welche Umstände.

In der Bibel steht das nicht explizit drin.

1) gab es damals und heute gleichgeschlechtliche Vergewaltigung von und mit heterosexuellen Männern

2) geht es bei Lot sogar explizit um Vergewaltigung

3) hatte niemand davon eine Ahnung

helmutwk  25.05.2025, 19:35
@Mayahuel
Auferstehung, Dämonen und Engel sind übernatürlich und somit ein Kriterium für „Poesie“.

Nein, »übernatürlich« ist kein Kriterium. Es geht um sprachliche Formen (in Deutschen etwa Versmaß und Reim).

In der Bibel steht das nicht explizit drin.

Muss, wenn so formuliert ist, dass es auf alle Fälle passt, noch explizit gesagt werden, dass sich das verbot auf alle fälle bezieht? 🙄

2) geht es bei Lot sogar explizit um Vergewaltigung

Ich habe nicht von 1.Ms 19 gesprochen (in äußert schlechtes Beispiel, wenn es ums Thema Homosexualität geht, denn in Jud Vers 7 ist gerade der Wunsch nach Sex mit »fremden Fleisch« das schlimme am Wunsch der Sodomiter). Ich habe von 3.Ms 18 gesprochen, und da wird alles verboten, egal welche Umstände.

Mayahuel  25.05.2025, 19:55
@helmutwk
Es geht um sprachliche Formen

Unterscheidet sich nicht von anderen Stellen.

Jesus persönlich nennt Noah und die Arche. Und zwar so, als ob es sie wirklich gab.

Wenn man das anders sieht, dann kann man beliebig alles zu "Poesie" erklären.

Und die biblische Sintflut gab es nachweislich nicht.

 noch explizit gesagt werden, dass sich das verbot auf alle fälle bezieht?

was nicht drin steht, steht halt nicht drin.

helmutwk  25.05.2025, 19:58
@Mayahuel
Wenn man das anders sieht, dann kann man beliebig alles zu "Poesie" erklären.

Quatsch. Wie ich sagte: ES gibt Kriterien. Literaturwissenschaft (auf die entsprechende Sprache/Kultur bezogen) beschäftigt sich damit).

Und die biblische Sintflut gab es nachweislich nicht.

Das macht die Sintflutgeschichte nicht zur Poesie.

Es ist ja wohl eher dein Ansatz, gemäß dem alles zur Poesie erklärt werden kann …

Mayahuel  25.05.2025, 20:03
@helmutwk
ES gibt Kriterien.

Die kann man auf die Bibel nicht anwenden, da sie ein religiöser antiker Text ist.

Das macht die Sintflutgeschichte nicht zur Poesie.

ist aber ebenfalls im Buch Genesis.

Und bei der Sintflut werden Schleusen in der harten Himmelskuppel geöffnet. Das ist genau DAS Gewässer.

Es gibt keine harte Himmelskuppel. Es gibt keine Gewässer oberhalb dieser Kuppel.

Die Sintflut gab es nicht.

Jesus spricht von Noah und der Arche, also ob es sie wirklich gab.

helmutwk  25.05.2025, 20:18
@Mayahuel
Die kann man auf die Bibel nicht anwenden, da sie ein religiöser antiker Text ist.

Wenn du Kriterien für europäische Poesie meinst: ja. Aber für hebräische bzw. griechische Poesie gibt es auch Kriterien (im Hbr. etwa der parallelismus membrorum).

ist aber ebenfalls im Buch Genesis.

Na und?

helmutwk  26.05.2025, 10:47
@Mayahuel

Hab ich gesagt, dass das Poesie ist? Damit kamst du doch an.

Mayahuel  26.05.2025, 10:57
@helmutwk
Damit kamst du doch an.

du schrubtest:

Poetische texte sollte man nicht zu wörtlich nehmen, auch wenn sie in der Bibel stehen.

Jesus spricht von Noah und der Arche als real existierend:

37 Aber wie die Tage Noahs ⟨waren⟩, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. 38 Denn wie sie in jenen Tagen vor der Flut waren: – sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging 39 und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte –, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.

https://www.bibleserver.com/ELB/Matth%C3%A4us24

Falls man jetzt sagt: "nein, sehe ich anders", dann kann das für jede Aussage von Jesus so gesehen werden.

Völlig beliebig.

helmutwk  26.05.2025, 10:59
@Mayahuel
du schrubtest:

Das bezog sich auf das, was du zur Gestalt der Erde sagtest. Nicht auf die Sintflut.

Mayahuel  26.05.2025, 11:07
@helmutwk

und ich hab dir erklärt, dass das zusammenhängt.

Die Gewässer der Sintflut sind die Gewässer oberhalb der harten Kuppel.

Schleusen in der Kuppel:

Gen 7,11   im sechshundertsten Lebensjahr Noachs, am siebzehnten Tag des zweiten Monats. An diesem Tag brachen alle Quellen der gewaltigen Urflut auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich.

https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/gen7.html

Diese Schleusen sind hier in der bereits verlinkten Grafik zu sehen:

https://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/586772566/2_full.webp?v=1742769438000

Diese Schleusen gibt es nicht. Diese harte Kuppel gibt es nicht. Die Gewässer gibt es nicht.

Und so haben sich das auch die Babylonier gedacht:

https://gold.mukto-mona.com/new_site/mukto-mona/Articles/brent_meeker/cosmology_files/image005.jpg

helmutwk  26.05.2025, 11:14
@Mayahuel
Schleusen in der Kuppel:

Genau, und wenn heute jemand davon spricht, dass die Sonne aufgeht, dann ist klar, dass er die Erde für eine Scheibe hält, die unbeweglich ist, während die Sonne sich bewegt (also auf- und untergeht).

Jesus vergleicht die Situation vor der Sintflut mit der Situation vor dem Ende der Welt. Schleusen am Himmel sind da kein Thema.

Mayahuel  26.05.2025, 11:26
@helmutwk
wenn heute jemand davon spricht,

HEUTE.

Damals war das genau das, wie man sich die Welt vorstellte.

Weltkarte des Hekataios (ca. 560 bis 480 v. Chr.): die Erde ist eine flache Scheibe (Erdkreis) umgeben von Wasser

https://de.wikipedia.org/wiki/Hekataios_von_Milet#/media/Datei:Hecataeus_world_map-de.svg

Kreisrunde Erdscheibe der Babylonier:

https://cms.ibep-prod.com/app/uploads/sites/18/2023/08/Weltbild_3.jpg

Auch die Bibel beschreibt mit Erdkreis.

WiBiLex:

Der Merismus „Himmel und Erde“ sowie die mehrgliedrigen Formeln zeigen, dass das Alte Testament die grundlegende vertikale Aufteilung der Welt in Himmel, Erde und Meer bzw. Unterwelt teilt.
Belege des Lexems חוּג ḥûg „Kreis / Kreislinie“ deuten darauf hin, dass die Erde als kreisrund (vgl. Jes 40,22) und von einem Urstrom umgeben gilt, „der ringförmig die ganze Erde umgibt und von dem Bereich des Himmels trennt“ (Seybold, 783; vgl. Hi 26,10; Spr 8,27; zum östlichen und westlichen Horizont als „Tor des Himmels“ für den Sonnengott vgl. Ps 65,9 und Ps 19,5-7).
Dabei ist das Meer offen für das dem Menschen unzugängliche Jenseits (Dtn 30,13; vgl. die spätbabylonische Weltkarte, die an den Rändern ebenfalls in den mythischen Raum übergeht; s.o. 2.1.).
Die Erdscheibe (תֵּבֵל tevel) ist im Meer gegründet (Ps 24,1; vgl. Ps 136,6). Auch wenn von עַמֻּדִים ‘ammûdîm „Säulen“ (Ps 75,4; Hi 9,6; vgl. – mit anderen Termini – 1Sam 2,8; Ps 104,5; Hi 38,4-7) und מוֹסָדוֹת môsādôt „Grundmauern“ (Jes 24,18; Jer 31,37; Mi 6,2; Ps 82,5; Spr 8,29; 2Sam 22,16 = Ps 18,16) der Erde die Rede ist, wird in diesem Zusammenhang JHWHs welterhaltende – oder auch welterschütternde (vgl. Jes 24,18) – Aktivität betont.
„Das AT sieht im unbegreiflichen Halten der Erde über den Wassern ein unbegreifliches Werk JHWHs.“ (Keel, 1985, 160; vgl. Abb 6).
Die irdisch-menschliche Welt erscheint wie eine Luftblase inmitten von Wassern; denn das Urmeer (יָם jām; תְּהוֹם təhôm) ist sowohl unterirdisch (Gen 7,11; Gen 8,2; Gen 49,25; Dtn 33,13; Ps 24,2) wie über-himmlisch (Gen 1,6-8; Ps 148,4-6; vgl. Gen 7,11; Gen 8,2; Mal 3,10) gedacht. Das Urmeer kann – wie sonst im Alten Orient – in Gestalt von reptilienartigen Chaosmonstern personifiziert sein (Ps 74,13f u.ö.; → Chaos).

https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/welt-weltbild-at

Das war nicht als "Poesie" oder "Metapher" gedacht. Das war das damalige Weltbild.

helmutwk  28.05.2025, 14:23
@Mayahuel
Damals war das genau das, wie man sich die Welt vorstellte.

Du willst mir also erzählen, dass Jesus und die alten Babylonier meinten, der Regen käme aus Schleusen am blauen Himmel bzw. Sternenhimmel und nicht aus Wolken?

Mal ganz abgesehen davon, dass die Schleusen in deinem Text gar nicht vorkommen …

helmutwk  28.05.2025, 14:32
@Mayahuel

Ich meinte den Text über das Weltbild, den du oben gepostet hast.

Mayahuel  28.05.2025, 14:40
@helmutwk
den Text über das Weltbild,

die harte Kuppel und das Chaoswasser wird beschrieben.

Und hier die Schleusen:

Dies wird nur verständlich, wenn man das biblische Weltbild beachtet. Man nahm an, dass der Himmel ein festes Gewölbe über der Erde darstellt – wie eine Käseglocke.
Dieses feste Gewölbe drängt das Chaoswasser zurück, das sich jetzt oberhalb des Himmelsgewölbes und unterhalb der Erde befindet.
Die Erde als Lebensraum für Mensch und Tier mit dem festen Himmelsgewölbe über ihr, wird als Oase vorgestellt, die der Schöpfergott durch das Zurückdrängen des Chaoswassers geschaffen hat.
Indem sich während der Sintflut die Schleusen des Himmelsgewölbes und die „Schächte“ der Erde öffnen, kommt das Chaoswasser von oben und von unten zurück und droht, die geschaffene Welt in ihren Anfangszustand des Chaos (hebr. tohu wa bohu in Gen 1,2) zurück zu versetzen.

https://www.uni-siegen.de/phil/evantheo/mitarbeiter/naumann/sintflut/vortrag_das_raetsel_der_sintflut

Beides sind leicht verständliche Übersetzungen, was notwendigerweise bedeutet, dass zuweilen interpretiert wird (Luther, der im Prinzip auch lieber verständlich als wörtlich übersetzte, hat sich bei Interpretationen meist zurückgehalten und lieber wörtlicher übersetzt).

Das Problem bei wörtlichen Übersetzungen ist weniger, dass die schwerer zu verstehen sind, sondern dass sie da, wo sie scheinbar leicht zu verstehen sind, zuweilen falsch verstanden werden.

Die GNB ist ökumenisch übersetzt (kath. und ev. Bibelwerke bzw. -anstalten haben zusammengearbeitet). Die HfA ist von frommer Seite (IBS bzw. Biblica) erstellt worden. Weshalb die Theologie der Mitarbeiter sich unterscheidet, das wirkt sich auf Interpretationen aus. Andererseits ist die GNB genauer (was den Sinn angeht, ich rede nicht von wörtlich).

Am besten vergleichst du beide online.

Bibelserver (GNB und HfA)

Oder kennt eine andere gute kommunikative Übersetzung?

Es gibt noch die NeÜ, die schon von anderen empfohlen wurde, die NGÜ (die ich neben GNB benutze, AT ist noch nicht komplett übersetzt) und die Basisbibel. Außer der Basisbibel findest du sie alle auf dem oben verlinkten Bibelserver. Und noch einige weitere …

Nicht empfehlen würde ich die Volxbibel (will »Jugendsprache« sein, nur ändert sich Jugendsprache schneller als man übersetzen kann, und sie ist wenig professionell erstellt). Beim Rest kannst du, wie gesagt, beim Bibelserver dich etwas reinlesen.


Mayahuel  25.05.2025, 17:56
wenig professionell erstellt

die ist sogar richtig gut.

Mayahuel  25.05.2025, 18:33
@helmutwk
Hast du mit dem griechischen Text verglichen?

Genau das ist nicht der Punkt dieser Bibel.

Sie will den Sinn in die heutige Zeit bringen. Und das macht sie gut.

Ohne christlichen Background versteht man vieles in der Bibel nicht. ZB die Bedeutung und Stellung eines Schweinehirten.

Und nicht mal viele bibeltreue Christen verstehen Sachen richtig. ZB Müsliriegel ist die heute verständlichere Übersetzung von ṣim·mu·qîm (צִמֻּקִ֖ים) als Rosinenkuchen.

 18 Da eilte Abigajil und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Scheffel Röstkorn und hundert
Rosinenkuchen
und zweihundert Feigenkuchen und lud alles auf Esel

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Samuel25,18

Dieses "Rosinenkuchen" sind keine Kuchen im heutigen Sinne, sondern gepresste getrocknete Rosinen.

Müsliriegel und diese "Rosinenkuchen" sind Reiseproviant, der lange haltbar ist. Wer das nicht weiß, stellt sich unter Rosinenkuchen etwas völlig Falsches vor.

Da ist die Volxbibel verständlicher:

 18 Abigajil ließ sofort ihren Benz vorfahren und packte in den Kofferraum 200 Fladenbrote, zwei Kisten Bier, fünf Spießbraten, eine Kiste mit Kartoffelchips, 100 Portionen Müsli und 200 Gläser Erdbeermarmelade.
helmutwk  25.05.2025, 18:54
@Mayahuel
Sie will den Sinn in die heutige Zeit bringen. Und das macht sie gut.

Um das zu beurteilen, sollte man auch den Sinn kennen. Und dazu reicht es nicht aus, Übersetzungen zu vergleichen.

Dieses "Rosinenkuchen" sind keine Kuchen im heutigen Sinne, sondern gepresste getrocknete Rosinen.

Na ja, Lutherbibel ist nun wirklich eine Quelle von nicht guten Übersetzungen - und sei es deshalb, weil sich die Bedeutung von Wörtern ändert.

2.Sm 25,18 Schnell ließ Abigajil einige Esel beladen. Sie nahm 200 Fladenbrote, zwei Krüge voll Wein, fünf geschlachtete Schafe, einen Sack geröstete Körner,[2] 100 Portionen gepresste Rosinen und 200 Portionen Feigenmark. (GNB)

So was nenne ich Übersetzung. Die Volxbibel ist eine Übertragung - sie ändert auch am Inhalt, um den Text einfacher zu machen. Kartoffeln gabs beispielsweise zur zeit Davids nur in Südamerika …

Mein »unprofessionell« bezog sich darauf, wie via VX-Wiki der Text zusammengestückelt wurde.

Mayahuel  25.05.2025, 18:57
@helmutwk
sie ändert auch am Inhalt, um den Text einfacher zu machen.

So wie andere Übersetzungen.

eine Übertragung 

Yep.

via VX-Wiki der Text zusammengestückelt wurde.

So funktioniert zB OpenSource Software wie Linux.

Hochprofessionell.

helmutwk  25.05.2025, 19:26
@Mayahuel
So wie andere Übersetzungen.

Nein, der Inhalt sollte nicht verändert werden - der Wortlaut natürlich schon, weil Sprachgen nun mal nicht v1:1 gleich strukturiert sind.

So funktioniert zB OpenSource Software wie Linux.

Bei Programmen kann man modular arbeiten, man kann Code auf Korrektheit prüfen - bei Übersetzungen ist das etwas anders. Schon deshalb ist das ein schlechter Vergleich (bin übrigens selbst Linux-Nutzer).

Und eine Koordinierung wie bei Linux habe ich, als ich mal bei der Volxbibel mitmachte, nicht erlebt. Ist allerdings jetzt auch schon länger her.

Mayahuel  25.05.2025, 19:30
@helmutwk
 der Inhalt sollte nicht verändert werden

wie gesagt, der Text wird nicht von allen Menschen verstanden.

Darum gibt es die Kinderbibel für Kinder. Und diese Bibel hat auch eine bestimmte Zielgruppe.

 Schon deshalb ist das ein schlechter Vergleich

Dann nimm Wikipedia.

helmutwk  25.05.2025, 19:37
@Mayahuel
der Text wird nicht von allen Menschen verstanden

Wenn du Luther meinst: ja.

Aber es gibt ja noch andere Übersetzungen.

Dann nimm Wikipedia.

Das soll man mit Übersetzen vergleichen können?

Die Qualität von Wiki-Artikeln ist auch sehr unterschiedlich …