Hochfunktionaler Autismus und Sorgerecht?

Mugua  02.10.2023, 16:09

Wieso sollte sie untersucht werden, nur weil das bei ihrem Sohn im Raum steht?

Lunatic0602 
Fragesteller
 02.10.2023, 16:11

Sie ist der Meinung das man sie zur Not gerichtlich dazu anweisen kann sich auch zu untersuchen damit man feststellen kann ob es von ihr vererbt wurde.

Mugua  02.10.2023, 16:14

Und wie kommt sie auf die Idee?

Lunatic0602 
Fragesteller
 02.10.2023, 16:19

Da bin ich mir nicht sicher, es ist nur das was sie mir gegenüber immer wieder erwähnt. Da ich zu diesem Themanichts im Internet finde weis ich nicht wo sie das her hat.

5 Antworten

Wenn man die zig Symptome für Autismus durchgeht, wird man bei so ziemlich allen Menschen etwas finden, was aber nicht heißt, dass diese dann tatsächlich Autismus haben.

Autismus hat ein sehr weites Spektrum, von recht harmlosen Sachen bis hin zu stark autistische Ausprägungen wo die Person ohne Hilfe gar nichts kann.

Davon mal abgesehen, sofern man nicht wirklich tief in der Materie drin ist, sollte man von Selbstdiagnosen die Finger lassen, Dr Google kann Anhaltspunkte ausspucken, aber ist in den meisten Fällen nicht durch einen Arzt zu ersetzen.

weil sie Angst vor den Folgen hat ( quasi nicht mehr als vollwertiger Mensch angesehen zu werden)

Was sie niemanden sagt, weiß am Ende auch niemand. Sofern nicht relevant wird niemand beim Kennenlernen oder in Freundeskreis sagen, hey bin die Lisa, hab Autismus und was geht bei euch so?

Was sie wem erzählt liegt einzig bei ihr.

Kann man einem Elternteil (alleinerziehend, keinen Kontakt zum leiblichen Vater) das Sorgerecht entziehen wenn Autismus festgestellt wird oder gibt es Möglichkeiten dem ganzen entgegen zu wirken?

Ja das geht, aber es ist dabei egal ob Autismus oder was anderes.

Relevant ist ob eine Person in der Lage ist sich und das Kind zu erhalten und sich oder das Kind nicht zu gefährden.

Da sie wohl schon länger lebt und ein Kind hat, welches sie bisher erfolgreich groß gezogen hat, sind die beiden Kriterien ja wohl gegeben und ich sehe keinen Grund, dass der Staat da eingreift.

Unabhängig davon gibt es neben der Kindsabnahme auch andere Mittel, die Mutter zu unterstützen, wenn man diese Möglichkeit sieht. Kindsabnahme ist immer die letzte Option.

Sie ist der Meinung das man sie zur Not gerichtlich dazu anweisen kann sich auch zu untersuchen damit man feststellen kann ob es von ihr vererbt wurde.

Es gibt Krankheiten die werden vererbt, aber es gibt auch im Autismus viele Sachen wo man medizinisch noch nicht mal richtig erklären kann was da überhaupt passiert, geschweige denn wo das her kommt. Wäre dem so, könnte man das längst vermeiden, es gibt für bestimmte Krankheiten Untersuchungen, aber bei sehr vielen, weiß man bis heute nicht, was genau die Ursache ist.

Unabhängig davon würde die Untersuchung nur Sinn machen um zukünftige Fälle zu vermeiden.

Die Tochter einer Kollegin hat Autismus, ist gerade in die Schule gekommen, kann nicht richtig sprechen, ansonsten ist sie den anderen Kindern um nichts nach. Vom sprechen abgesehen gibt es weitere Anzeichen, aber es ist nichts wo Ärzte sagen können, dafür ist dieses oder jenes verantwortlich.

Auch die Untersuchungen in der Schwangerschaft haben keine Anzeichen dafür gegeben, genauso wenig wie die nach der Geburt.

Autismus, da hat man immer das Bild von Menschen im Kopf die blöd ausgedrückt nicht normal sind, sich selbst nicht erhalten können, aber Autismus ist viel mehr als das.

Unabhängig ihrer "Web"-Recherchen würde jeder Arzt diese ignorieren und die Untersuchungen nach anerkannten Methoden durchführen.

Die Frage ist halt, will sie Gewissheit, dann wird sie zum Arzt müssen, wenn nicht und es auch keinen konkreten Grund gibt es abzuklären, spricht denke ich nichts dagegen.

Naja, erst mal weiss ja keiner ob sie Autismus hat, und es besteht keine Pflicht sich testen zu lassen.

Was das KInd angeht, das sollte so schnell wie moeglich aerztlich getestet werden, damit der Kleine die Foerderung bekommen kann die ihm zusteht. Es mag vielleicht sein dass der Arzt fragt ob Autismus in der Familie in der Familie vorkommt, aber darauf muss sie nicht antworten.

Die Hauptsache ist die Foerderung des Kinds, selbst wenn er keinen Autismus sondern etwas anderes hat, und da kann so viel gemacht werden, und je eher desto besser. (ich habe zwei Freundinnen mit austistischen Kindern.)

Lunatic0602 
Fragesteller
 02.10.2023, 16:16

Vielen Dank, ich würde es auch lieber diagnostizieren lassen um es für mein Kind zu wissen aber sie hat Angst davor das ihr Sohn dann "abgestempelt" wird und wie gesagt nicht, ihre Wort: als vollwertiger Mensch gilt" sondern quasi ständig Beobachtung braucht. Ich weis selber nicht so ganz wie ich ihr klar machen soll das es wahrscheinlich hilfreicher wäre es untersuchen zu lassen.

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Steffile  02.10.2023, 16:29
@Lunatic0602

Wenn er tatsaechlich Autist ist, dann ist Foerderung der beste Weg um ihm ein selbststaendiges Leben zu ermoeglichen. Den Kopf in den Sand stecken ganz sicher nicht.

Was das abstempeln angeht: das sind die Vorurteile der Mutter, da sollte sie sich mal fragen wieso sie Menschen mit behinderung nicht als vollwertig ansieht.

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Das Sorgerecht wird entzogen, wenn das Kindeswohl nicht anders sichergestellt werden kann.

Ein Elternteil eines gut versorgten Kindes wird nicht das Sorgerecht entzogen bekommen, nur weil das Kind irgendeine Diagnose bekommt.

Und auch autistische Elternteile können das Sorgerecht ausüben.

Nein, sie kann dadurch nicht das Sorgerecht verlieren, eher dadurch, dass sie ihn nicht untersuchen lässt, aber selbst da liegt die Hürde deutlich höher.

Nein, sie muss sich nicht auch untersuchen lassen.

Jedoch würde ich ihr nahelegen sich mal selbst untersuchen zu lassen, da sie offenbar absurde Ängste hat die ihr Kind gefährden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

Also solange sie nicht von einem Spezialisten diagnostiziert wurde würde ich gar nicht von Autismus reden. Wenn ich alle meine Symptome bei Google eingebe hätte ich tausend verschiedene “Krankheiten”. Ihren Sohn würde ich trotzdem mal untersuchen lassen. Ich hatte früher in meiner Klasse auch einen Jungen bei welchem es sehr offensichtlich war dass er autistisch ist und selbst sein Vater hat mir das mal im vertrauen gesagt, sie haben es aber nie diagnostizieren lassen weil sie eben auch Angst hatten dass er Nachteile durch diesen Titel haben könnte.

Im Nachhinein wurde wurde er aber aufgrund seines etwas anderen verhalten von meinen Mitschülern dermaßen gemobbt dass es echt nicht mehr schön war. Ich glaube dass man ihm mit einer Diagnose und eventuell Therapie oder richtigen Hilfe eher einen Gefallen getan hätte.

Nein, sie kann ihr Sorgerecht nicht verlieren. Sie kann ja nichts dafür falls sie Autismus hat und es eben noch nicht wusste und erst recht nicht dafür dass sie es an ihren Sohn vererbt hat. Trotzdem finde ich sie sollten sich beide untersuchen lassen. Eventuell haben ja beide kein Autismus. Und wenn doch kann man ihnen vielleicht anders helfen. Viel Glück