Hilfe Firmung ja oder nein?
Hallo,
ich bin in einer mittlemäßig religiösen Familie aufgewachsen, in der Glaube, ErstKommunion und Firmung quasi als selbstverständlich gelten.
Und ich soll bald gefirmt werden. Aber eigentlich glaube ich gar nicht wirklich an den christlichen Gott oder zumindest habe ich mich noch nicht wirklich entschieden, ob Gott ja oder nein. Meine Familie geht aber davon aus, dass ich natürlich gläubig bin und mich natürlich firmen lasse, vor allem auch, weil ich früher immer ziemlich begeistert von Religion und so war.
Und jetzt weiß ich nicht ob ich mich wirklich firmen lassen soll, ich meine, ich kann doch nicht etwas beteuern, zu dem ich mich noch gar keine Entscheidung getroffen habe.
Aber wenn ich mich gegen die Firmung entscheide, wie soll ich das meiner Familie beibringen? Ich habe schon einmal Andeutungen gemacht, dass ich eventuell keine Firmung will, aber das wurde nur abgetan und man hat mir gesagt, dass ich mich natürlich firmen lassen werde, weil man das eben macht und es ja keine Nachteile bringt und ich ohne Firmung vielleicht einmal Probleme bei der Heirat oder in bedtimmten Berufen bekommen könnte.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Könnt ihr mir vielleicht mal eure Sichtweise der Dinge sagen? Das wäre super nett und vielleicht hilft es mir ja etwas.
8 Antworten
Mein Tipp: Mach den Firmkurs mit. Da würde ich aber gleich zu Anfang sagen, dass du noch nicht weißt, ob du dich für die Firmung entscheidest. Nimm die Kursleiter ordentlich mit kritischen Fragen in die Mangel!
Er zähle dann davon zu Hause. so bekommt deine Familie auf jeden Fall schon mal mit, dass die Frimung bei dir nicht sicher ist. Das gibt sicher auch spannende Diskussionen, die zu einer Klärung beitragen.
Dann entscheide dich ehrlich. Tu nichts nur um der Familie willen, das wäre verlogen.
Hallo Ewem 89,
zunächst mal grundsätzlich:
Mit der Taufe bist du in die Kirche aufgenommen worden, und deine Eltern und Paten haben für dich stellvertretend den Glauben bekannt. Bei der Firmung bist du aufgefordert, dazu ja zu sagen.
Es ist kein Abschluss sondern der Einstieg in neue Aktivitäten und in einen bewussten Glauben. (Stell dir vor, du bist im Fußballclub und sollst einen
Lehrgang für die Aufnahme in die erste Mannschaft machen. Das ist ja auch kein Abschluss sondern ein Beginn.)
Willst du das? Dann los! - Willst du das nicht: keine Firmung! Keine Rücksicht auf Brauch, Geschenke, Eltern! Es bleibt d e i n e Entscheidung.
Ein Tipp: Entscheiden kann man sich, wenn man Entscheidungsgrundlagen
hat. Du hast auch die Möglichkeit, am Firmkurs teilzunehmen und dann aufgrund deiner Erfahrungen zu sagen: Ich lasse mich nicht firmen. Oder: Ich werde mir das für die nächsten Jahre mal überlegen - aber jetzt noch nicht.
Ich finde es gut, dass Du Dir zu dem Thema Gedanken machst und es nicht einfach "durchziehst". Wenn Du persönlich kein Problem mit der Firmung hast, könntest Du Dich vielleicht einfach erstmal anmelden. Während der Firmvorbereitung beschäftigt man sich nochmal intensiv mit dem eigenen Glauben und hat Gelegenheit, sich sowohl mit Gleichaltrigen, die vielleicht ebenfalls Zweifel haben, als auch mit einem Katecheten (demjenigen, der die Firmvorbereitung durchführt) oder Geistlichen auszutauschen. Vielleicht gibt Dir das den fehlenden Kick, der es Dir ermöglicht, Dich mit dem Glauben zu identifizieren oder es bestärkt Dich darin, Dich von Deiner Religion zu lösen.
Das Problem mit Deiner Familie hättest Du dann immer noch, aber Du selbst wärst einen Schritt weiter und könntest dann vielleicht die richtigen Argumente finden, Deiner Familie Deine Überzeugung darzulegen.
... und wenn du deine Entscheidung gegen die Firmung später bereust kannst du die Firmung unabhängig vom Alter immer noch nachholen
ich finde auch gut, das du dir Gedanken machst
denn mit der Firmung sollst du eine Taufe bestätigen, du bestätigst, das du Christ sein möchtest, da ist es nur ehrlich Nein zu sagen, wenn man damit aber nichts anfangen kannst, das könntest du deinen Eltern sagen
allerdings würde ich dir auch raten, erst einmal den Firmkurs zu machen und dann zu entscheiden, es ist ok, wenn du dich dann dagegen oder für eine spätere Firmung entscheidest
Nachteile hast du durch eine Firmung nicht, nur Unehrlichkeit
Vorteile hast du auch nicht, nur, wenn dir die Kirchenzugehörigkeit wichtig ist
durch die Firmung wirst du im kirchlichen Sinn erwachsen, d.h. du bist ein vollinitiertes Mitglieder deiner Gemeinde
du kannst kirchlichen Laienaufgaben wie Lektorendienste übernehmen, darfst den Pfarrgemeinderat wählen und dich auch aufstellen lassen....
ein kirchlicher Arbeitgeber fragt nicht nach der Firmung, nur nach der Kirchenzugehörigkeit, d.h. Taufe und keinen Austritt
kirchlich Heiraten wirst du können, wenn dein/e Partner/in in der Kirche ist(ich weiss jetzt nicht, ob die weiblich oder männlich bist), dann bekommst du eine Dispens, eine Ausnahmegenehmigung
ein Patenamt wirst du nicht übernehmen dürfen, weder Tauf- noch Firmpate, höchstens Taufzeuge
wobei es Priester gibt, die da nicht so genau hinschauen
also, schau dir doch die Vorbereitung erst einmal an und entscheide dann, dann hast du auch eher Gründe, die du deiner Familie sagen kannst
Ich bin auch gefirmt und glaube nicht an Gott... Nachteile habe ich bis jetzt keine erlebt... Die einzigen Vorteile darin waren eigentlich für mich nur, dass man Geschenke bekommt(aber Geschenke sind halt nicht alles...) und meine Familie(warum auch immer, verstehe ich ehrlich gesagt nicht) stolz war...
Ob man Probleme bei einer kirchlichen Hochzeit ohne Firmung bekommt weiß ich nicht! Laut der folgenden Internetseite aber kein Problem( https://www.erzdioezese-wien.at/pages/inst/18404935/kirchlichheiraten/oftgestelltefragen )...