Hi ihr lieben wie viel habt ihr bei der kastrazion eurer katzen (mädchen ) bezahlt?

2 Antworten

Von Experte DaLiLeoMishu bestätigt

Ein sehr erhellender Blogbeitrag eines inzwischen in Rente gegangenen Tierarztes dazu, wie sich Narkosen im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben - und was genau dahinter steckt, dass es immer noch Billigangebote bei manchen Tierärzten gibt...: https://www.ralph-rueckert.de/blog/narkosen-und-zaehne-nach-wie-vor-die-arschkarten-der-katze/

Für unsere beiden Mädels haben wir jeweils etwas über 600 Euro gezahlt. Das war eine moderne Inhalationsnarkose mit umfassendem Monitoring, intrakutanen Nähten und allem, also auf modernem, aktuellem und somit sicherem Stand der Veterinärmedizin. Einfacher Satz GOT - günstiger geht legal nicht.

Wir haben beide "in einem Aufwasch" operieren lassen, was echt gut war. In den Tagen danach sind die Süßen ja doch etwas platt, ist schließlich eine große Bauch-OP. Auch der Body ist für sie komisch, nervt, stört und natürlich kann man sich darin gar nicht vernünftig bewegen (zumindest, solang man daran denkt, denn beim Öffnen der Leckerli-Schublade ging das flotte Herbeitraben ganz wunderbar ;)).

Wäre hier eine der beiden jungen Wilden in diesem Zustand gewesen und die andere komplett fit, wäre das für beide echt doof gewesen und hätte sicherlich Streit gegeben. Und natürlich auch umso mehr verbunden mit dem Risiko, dass die operierte Katze dann doch zu wild springt, rennt, tobt.

Übrigens, nach 2 Tagen kamen die Pflaster runter, nach 6 Tagen durfte der Body ab und selbst diese 6 Tage waren eher nach dem Prinzip "Lieber Vorsicht als Nachsicht", da eigentlich Intrakutannähte gar nicht mal zwingend Body oder Halskrause bräuchten. Auch am Tag der OP haben wir sie morgens hingebracht, mittags waren sie dran und gegen späten Nachmittag beim Abholen waren sie echt komplett fit und wach! Kein Vergleich zu meinen früheren Katzen, deren Kastrationen über 15 und über 30 Jahre her sind, die dann noch locker bis zum nächsten Tag wie besoffen, taumelig und neben der Spur waren. Allein diese zwei Punkte haben wirklich SEHR deutlich das bewiesen, was dieser Tierarzt in dem Blog so beschreibt....


DaLiLeoMishu  26.03.2025, 19:31

Was für ein mega genialer Blogbeitrag dieses Tierarztes! Danke für die Verlinkung in deinem Beitrag!

Ich mag mal einen Absatz hier in meinen Kommentar für Andere (nicht für dich *zwinker*) hinein kopieren, den es unbedingt lohnt zu lesen:

.... Nach dreißig Jahren in diesem Beruf kann ich die Zahl der Telefonanrufe gar nicht mehr zählen, bei denen sich Katzenhalter nach dem Preis der Kastration einer Kätzin oder eines Katers erkundigt haben. Berufsintern haben diese Leute den Spitznamen „Shopper“. Keine Tierhaltergruppe scheint so sehr wie Katzenbesitzer von dem in meinen Augen absurden Wunsch getrieben zu sein, Leben und Gesundheit ihres Tieres unbedingt in die Hände des billigsten Anbieters legen zu wollen. Da werden – wenn man das Stadtgebiet mit etwa 20 Anrufen und einem Zeitaufwand von locker einer Stunde abtelefoniert hat – auch noch alle Praxen des näheren Umlandes befragt und dann gern mal zwanzig Kilometer einfach zurückgelegt, um nochmal einen Zehner rauszuschlagen. Man muss sich klar machen: Bei den Kastrations-OPs von Kater und Kätzin reden wir beileibe nicht von ruinös teuren Eingriffen, sondern von Beträgen, die man für ein, zwei Tankfüllungen oder für eine bessere Marken-Jeans hinlegt, und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. ....

Und weiter schreibt er etwas später:

... Ich bin Insider! Ich weiß aus erster Hand, dass diese steinzeitlichen Billignarkosen keineswegs nur historische Anekdoten, sondern im unteren Preissegment nach wie vor gang und gäbe sind. Überall in Deutschland und jeden Tag winden sich entweder nicht ausreichend betäubte Katzen vor Schmerzen auf den OP-Tischen der Discount-Praxen oder sie wachen – oft erst Stunden nach dem Eingriff – halb verblödet wieder auf, weil sie zu viel Narkosemittel und demzufolge zu wenig Sauerstoff abbekommen haben. Lese ich dann in Katzenhalter-Foren und -Gruppen im Netz, wie sich Leute dafür feiern lassen, dass sie ihre Katze für einen „supergünstigen“ Betrag haben kastrieren lassen, wird mir schlecht! ...

Mir ist nach diesem Artikel ebenfalls latent übel! :-(

honeybee71  26.03.2025, 20:02
@DaLiLeoMishu

Ich konnte diesen Artikel ebenfalls nicht in einem durch lesen, sondern brauchte zwischendrin eine Pause, um das Ganze mal sacken zu lassen. Es ist unvorstellbar und unverantwortlich, welche Grausamkeit man seinen Katzen mit diesen "preiswerten" OPs antut!!

HappyMe1984  26.03.2025, 22:08
@DaLiLeoMishu

Ja, der Artikel ist echt heftig!

Ich bin darauf gestoßen, weil auch mich der Preissprung zwischen Lily damals und den beiden Mädels heute im ersten Moment ein bisschen irritiert hat. Auch mit Lily waren wir damals in einer der guten Tierkliniken hier. Dass es einen preislichen Unterschied zwischen Injektions- und Inhalationsnarkose gibt, ist mir auch schon länger bekannt, über die Kaninchenhaltung. Und unsere Praxis ist auch eine, die durchaus bemüht ist, die Kosten nicht explodieren zu lassen, nur eben nicht auf Kosten des Tiers. Deshalb war das schon erst mal so ein "Hui, schlägt hier jetzt die Reform der GOT voll zu?", was mich zum Googlen veranlasst hat.

Naja, und da war ich ziemlich schnell bei wiederholten Verlinkungen auf diesen Artikel - und war auch erst mal latent geschockt! Und dann einfach nur noch erleichtert und beruhigt, dass unsere Tierärztinnen mal wieder bewiesen haben, dass sie auf dem neusten Stand sind, dass sie sich weiterbilden, dass sie die Praxis bestmöglich ausstatten und dass unsere Fellnasen dort in absolut guten Händen sind!

Hallo Du,

Seit 22.11.2022 haben sich die Tierarztkosten verdoppelt.

265€ für eine Kastration (nicht Sterilisation) plus 25€ für einen Body (den deine Katze nicht braucht, würde der/die TA eine Intrakutannaht setzen) ist der normale Preis bei 2-fach GOT.

Für einen Kater kostet es aktuell 175€.

Ich schließe mich somit der fantastischen Antwort von HappyMe1984 an.

Bitte lies unbedingt (!) den von ihr verlinkten Blogartikel des Tierarztes. Dann wirst du die Preise verstehen.

Ich mag mal 2 Absätze hier in meinen Beitrag hinein kopieren, die es unbedingt lohnt zu lesen:

.... Nach dreißig Jahren in diesem Beruf kann ich die Zahl der Telefonanrufe gar nicht mehr zählen, bei denen sich Katzenhalter nach dem Preis der Kastration einer Kätzin oder eines Katers erkundigt haben. Berufsintern haben diese Leute den Spitznamen „Shopper“. Keine Tierhaltergruppe scheint so sehr wie Katzenbesitzer von dem in meinen Augen absurden Wunsch getrieben zu sein, Leben und Gesundheit ihres Tieres unbedingt in die Hände des billigsten Anbieters legen zu wollen. Da werden – wenn man das Stadtgebiet mit etwa 20 Anrufen und einem Zeitaufwand von locker einer Stunde abtelefoniert hat – auch noch alle Praxen des näheren Umlandes befragt und dann gern mal zwanzig Kilometer einfach zurückgelegt, um nochmal einen Zehner rauszuschlagen. Man muss sich klar machen: Bei den Kastrations-OPs von Kater und Kätzin reden wir beileibe nicht von ruinös teuren Eingriffen, sondern von Beträgen, die man für ein, zwei Tankfüllungen oder für eine bessere Marken-Jeans hinlegt, und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. ....

Und weiter schreibt er etwas später:

... Ich bin Insider! Ich weiß aus erster Hand, dass diese steinzeitlichen Billignarkosen keineswegs nur historische Anekdoten, sondern im unteren Preissegment nach wie vor gang und gäbe sind. Überall in Deutschland und jeden Tag winden sich entweder nicht ausreichend betäubte Katzen vor Schmerzen auf den OP-Tischen der Discount-Praxen oder sie wachen – oft erst Stunden nach dem Eingriff – halb verblödet wieder auf, weil sie zu viel Narkosemittel und demzufolge zu wenig Sauerstoff abbekommen haben. Lese ich dann in Katzenhalter-Foren und -Gruppen im Netz, wie sich Leute dafür feiern lassen, dass sie ihre Katze für einen „supergünstigen“ Betrag haben kastrieren lassen, wird mir schlecht! ... Quelle: https://www.ralph-rueckert.de/blog/narkosen-und-zaehne-nach-wie-vor-die-arschkarten-der-katze/

Mir ist nach diesem Artikel ebenfalls latent übel! :-(

Wenn man also nicht möchte, dass die Katze nach der OP entweder total verblödet und verhaltensauffällig, oder traumatisiert durch live Erleben der OP, dann nimmt man bereitwillig diese fast 300€ pro Katze in die Hand.

Deiner Katze alles erdenklich Gute.

beste Grüße 🙋‍♀️ +😺 +😺

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehrenamt - Tierschutz/Pflegestelle Katze