Heimweh wegen Medizinstudium im Ausland?
Hallo! Ich bin 18 Jahre alt und komme aus Österreich. Mit meiner guten Matura habe ich es geschafft, mir einen Medizinstudienplatz in Deutschland zu sichern. Ich hab jetzt gerade mal die Ersti-Woche hinter mir und will schon jetzt einfach nur mehr nach Hause. Ich vermisse meine Familie und meine Freunde und habe die ganze Zeit Heimweh. Ich würde so gerne nächstes Jahr den MedAt in Österreich schreiben.
Was aber wenn ich den nicht schaffe und dann meinen Medizinstudienplatz verliere?
Meine Eltern wären total enttäuscht und sind es irgendwie jetzt schon weil ich total überzeugt von meiner Idee war, in Deutschland zu studieren. Ich fühle mich so verloren und einsam. Was soll ich tun?
6 Antworten
Heimweh ist normal, aber das wird sich bessern. Du solltest dich freuen, einer der raren Studienplätze in Humanmedizin, bekommen zu haben. In den vorklinischen Semestern bis zum Physikum wirst du extrem viel lernen müssen, Anatomie, Biochemie, Physiologie, medizinische Terminologie etc. Die Praepkurse beginnen. Du kannst noch nebenbei jobben, um deine finanzielle Situation zu verbessern und du wirst andere Menschen kennenlernen, wo sich Freundschaften ergeben, z.b. unter deinen Studienkollegen/innen.
Heimweh ist zu Anfang normal. Ist doch auch klar, alles ist neu. Das vertraute fehlt. Es hilft, wenn man den Kontakt hält und für sich Etappenziele setzt. Und natürlich neue Kontakte knüpft.
Du studierst Medizin, du wirst einmal viel Verantwortung tragen. Da kannst du jetzt schonmal Üben und die Verantwortung für dich übernehmen. Viel Erfolg
Durchhalten. Keine Ahnung, warum so viele junge Menschen glauben, ihnen würde alles ohne Eigenleistung zufliegen und die Welt müsste funktionieren, wie sie es sich erträumen...
Konzentriere dich aufs Studium, und baue dir nebenbei neue Kontakte auf. Es gibt reichlich Gruppen, Vereine und Treffpunkte, an denen du aktiv Leute kennenlernen kannst, also warte nicht darauf, dass "neue Freunde" dich finden und ansprechen.
Und steigere dich nicht zu sehr in dein Heimweh hinein. Wenn dir die Decke auf den Kopf fällt, schreib nicht mit alten Freunden, heul dich nicht bei Mutti aus, blättere keine Fotos aus "besseren Zeiten" durch. Bleib stattdessen im Hier und jetzt, geh raus, erkunde eine Ecke deiner neuen Heimat, jogge um den Block, vergleiche verschiedene Supermärkte, kauf dir was am Imbiss oder fahr eine Runde mit dem Bus.
Die Angst vor dem "neuen Leben" ist meist mindestens so schlimm wie der "Verlust" des alten...
Wenn du den MedAt schreibst und nicht schaffst verlierst du ja nicht deinen Studienplatz in Deutschland.
Also kannst du es zumindest probieren. Ich persönlich empfinde den halt als psychische Folter. Messe Wien - 5000 Leute in einem Raum und es ist still. Die Atmosphäre dort ist nervenzerreissend und ich hab den Test nicht mal absolviert...
Doch, beim MedAt in Wien sind bis zu 10.000 Leute dabei, aufgeteilt auf zwei Messehallen.
Und klar gibt es Zeitansagen etc. Aber trotzdem ist es eine wirklich ganz extreme Atmosphäre. Ich habe dort 3x gearbeitet, kenne es also sehr genau
Ich habe dort auch gearbeitet, als Aufsichtsperson und ihn selbst mitgeschrieben 😉 zumindest während corona wurde man in mehrere Räume aufgeteilt. Und wie gesagt - die SIPs sind letztendlich nichts anderes 😅
Meine Zeit war vor Corona und da gab es überhaupt keine Trennung (außer Halle A oder Halle C)
Da musst du durch, Zähne zusammenbeißen, andere haben das ja auch geschafft.
Mir wurde im Leben nichts geschenkt, ich musste mir alles selbst erarbeiten und habe es auch geschafft. Mit jedem Tag wird man selbständiger.
Die 5000 Leute sind nicht in einem Raum, sondern auf mehrere aufgeteilt und es ist nicht dauerhaft still. Gibt nen ansager zwischendurch - der machts aber nicht unbedingt besser.😅
Wenn einen die Prüfungssituation (mal angesehen von der Aufregung) schon so sehr zusagt, dann ist man im medizinstudium sowieso verloren. Die SIPs an der MUW sind nämlich nicht wirklich anders.