Hat der Westen die DDR kaputt gemacht und hinter dem Zusammenbruch der DDR gesteckt?

10 Antworten

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Der Westen hat die DDR nicht kaputt gemacht, den Zusammenbruch der DDR kann man an einem Satz festmachen

Haben ist besser als brauchen.

Die sozialistische Planwirtschaft hat die DDR "kaputt" gemacht, wo Arbeiter für Überstunden Urkunden/ Orden aber nicht mehr Geld bekamen, was zu einer dementsprechenden Arbeitsmoral führte.

Zudem bestand permanent Rohstoff-Knappheit, Betriebe hatten oft schon vor der Mittagspause kein Material mehr, da wurde dann die Werkstatt ausgefegt oder man ging nach Hause.

Die verwaltete Mangel Wirtschaft zeigte sich in allen Lebensbereichen.

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Ein weiterer Aspekt war die paranoide Überwachung des eigenen Volk durch die Stasi die astronomische Summen verschlang.

In der Zeit von 1950 bis 1989 gab es insgesamt ca. 620.000 IM . Die Entwicklung des IM -Netzes ist nicht allein von einem kontinuierlichen Anstieg geprägt, sondern verweist auf besondere Wachstumsphasen in Zeiten innergesellschaftlicher Krisen wie dem 17. Juni 1953 oder am Vorabend des Mauerbaus.

Die DDR hatte Zeit ihres Bestehens von 1949 bis 1990 mit massiver Abwanderung zu kämpfen: Im Jahr ihrer Gründung hatte die DDR eine Wohnbevölkerung von rund 18,79 Millionen Menschen. Bis zum Jahr 1989 sank diese auf rund 16,43 Millionen Menschen.

 So waren im Jahr 1989 rund 189 000 IM aktiv, also ein IM auf rund 89 Einwohner.

https://www.tagesspiegel.de/politik/zahl-der-im-grosser-als-bisher-bekannt-1641826.html#:~:text=Bislang%20waren%20Sch%C3%A4tzungen%20davon%20ausgegangen,DDR%20%C3%BCber%20620%20000%20IM.

https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/mfs-lexikon/detail/inoffizieller-mitarbeiter-im/#:~:text=In%20der%20Zeit%20von%201950,oder%20am%20Vorabend%20des%20Mauerbaus.

Die "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" bestimmt seit 1971 den Kurs des SED-Regimes unter Erich Honecker. Die wirtschaftliche Lage der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verschlechtert sich zunehmend durch steigende Schulden und sinkende Produktivität.

https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-krisenmanagement/niedergang-der-ddr.html#:~:text=Die%20%22Einheit%20von%20Wirtschafts%2D%20und,steigende%20Schulden%20und%20sinkende%20Produktivit%C3%A4t.

Kurz vor der Wende Wie kaputt war die DDR-Wirtschaft?

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Marode Betriebe, Mangelwirtschaft, hohe Schulden: Die DDR-Wirtschaft befindet sich Ende der 80er-Jahre in einem desaströsen Zustand, der Staatsbankrott scheint kurz bevorzustehen. Doch liegt es alleine am Geld?

Das gängigste Urteil über die DDR-Wirtschaft kurz vor der Wende lautet, sie sei ohnehin pleite und am Ende gewesen. Über zwölf Jahre warteten die Bürger auf ein neues Auto. Bananen und Nylonstrümpfe? Wenn, dann nur aus Paketen von Verwandten im Westen. Und die Betriebe kämpften mit einem gigantischen Investitionsstau und maroder Infrastruktur.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-kaputt-war-die-DDR-Wirtschaft-article21309549.html

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Udavu  07.02.2023, 06:22

⭐Danke

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Multiprofessor  20.04.2023, 05:38

Hier ist schon Vieles zutreffend dargestellt worden. Die DDR (wie der ganze RGW) ist selbstverschuldet durch die Wahl eines uneffektiven Wirtschaftssystems zusammengebrochen (weshalb ja die Grenze zu Westeuropa dicht gemacht werden musste). Der Begriff „Planwirtschaft“ ist nicht ganz korrekt, denn in jeder Wirtschaft wird geplant (auch in der Marktwirtschaft). Richtig ist der Begriff sozialistische „Zentralverwaltungswirtschaft“, die durch folgende Merkmale charakterisiert werden kann:

  • zentrale staatliche Planungsbehörde (Festlegung: wer produziert was und wieviel zu welchem Preis)
  • staatlich beaufsichtigtes Volkseigentum, Genossenschaften und nur wenige private Kleinunternehmen
  • Vollbeschäftigung (keine Arbeitslosen mit wenigen sozial bedingten Ausnahmen)
  • staatlich finanziertes Gesundheits- und Bildungswesen incl. Kinderbetreuung
  • Staatlich festgesetzte Einheitspreise für alle Waren und Dienstleistungen (mit Ausnahme weniger privater Dienstleister und Hersteller)
  • die Geldmenge entspricht der Summe aller staatlich festgesetzten Preissummen aller Waren und Dienstleistungen
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Nein, natürlich nicht. Das haben die Parteibonzen in der DDR ganz alleine geschafft. Die Fabriken in der DDR wurden "auf Verschleiss" gefahren, nichts wurde erneuert oder ausgetauscht. Es wurde nichts für den Umweltschutz getan. Es war kein Geld da, um Strassen auszubessern. Beim Wohnungsbau setzte man auf Neubauten, die Altbauten liess man vergammeln. In vielen Wohnungen gab es noch nicht mal eine Toilette, dafür musste man in einen Raum im Treppenhaus gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

Nein, ich glaube, das hat sie von alleine geschafft. Ich kenne da keine Details, aber wenn sich "der Westen" tatsächlich eingemischt hätte, hätte das auch nur dafür gesorgt, das der Zusammenbruch vielleicht ein paar Jahre früher geschah. Aber von einer solchen Einmischung würde ich gar nicht unbedingt ausgehen.

Die DDR hat das ganz alleine geschafft, und mit einer solchen Planwirtschaft in einer staatskapitalistischen Diktatur wundert es mich fast schon, das sie so lange durchgehalten hat.

Ja, die DDR hat Reperationskosten für das ganze Land übernommen, Der Westen hat ein Haufen Divisen verlangt für Waren und vor dem Mauerbau wurden von der DDR ausgebildete Fachkräfte abgeworben.

Nein, das haben die Bürger der DDR schon ganz allein erledigt. Mit freundlicher Unterstützung aus Moskau.

Katinkacat  23.04.2023, 19:57

Die Bürger hatten überhaupt nichts zu sagen. Meine Familie wurde enteignet. Wir wollten nie den Sozialismus. Sozialismus steht für Misswirtschaft, und die ist schuld am Zusammenbruch der DDR - nicht der Westen.

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Katinkacat  23.04.2023, 20:10
@Niels489

Was sollten wir denn machen in der DDR? Die Arbeitsplätze waren doppelt besetzt, wir wussten nicht, wie wir die Zeit totschlagen sollten. Aber Teilzeitarbeit bekamen die wenigsten Leute genehmigt.

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