Hat der Mensch die Zähne eines Raubtiers?

14 Antworten

Die Raubtiere (Carnivora) sind eine große Ordnung innerhalb der Säugetiere, zu denen zum Beispiel Hunde, Bären, Katzen, Marder und auch die Robben und Seelöwen zählen. Sie sind alle miteinander verwandt und aus einem gemeinsamen Vorfahren hervorgegangen. Da der Mensch aber zu einer ganz anderen Ordnung (Primates) gehört, teilt er auch nicht die Gebissmerkmale eines Raubtiers, sondern hat eben ein Primatengebiss. 

Nun ist der Begriff "Carnivore" aber doppeldeutig: in der Zoologie meint er nur die eben genannten Raubsäugetiere, in der Ökologie meint er jedoch jedes fleischfressende Tier. Innerhalb der beiden Disziplinen müssen wir diese Begriffe also abgrenzen.

Aus systematischer Sicht haben wir bereits geklärt, dass der Mensch kein Raubtier-Gebiss haben kann, weil er eben nicht mit Hund, Katze und Co. verwandt und deshalb eben kein Raubtier ist. Hat er aber das Gebiss eines Fleischfresser? 

Um diese Frage zu klären, sollte man sich nicht nur die Zähne, sondern auch den Rest des Verdauungssystems betrachten. Vergleicht man unseren Verdauungsapparat mit dem unserer nächsten Verwandten, fällt sofort auf, dass Menschen und Menschenaffen ein ganz bestimmtes Verhältnis zwischen der Länge von Dick- und Dünndarm sowie der Magengröße haben. Ein langer Dickdarm und ein großer Magen eignen sich vor allem für Pflanzennahrung, während ein langer Dünndarm besser geeignet ist, Fleisch zu verdauunen. Im direkten Vergleich hat der Mensch von allen Menschenaffen den proportional gesehen längsten Dünndarm und kleinsten Magen, während der Gorilla den längsten Dickdarm und größten Magen hat. Der Gorilla ist nämlich ein reiner Pflanzenfresser, während der Mensch von allen Primaten am besten dafür ausgestattet ist, Fleisch zu verdauen.

Fleisch ist in unserer Ernährung zwar sehr wichtig und einige Nährstoffe, die wir brauchen können wir auch nur aus Fleisch und Tierprodukten beziehen, aber trotzdem ist es im Gesamtspektrum unserer Ernährung nur zweitrangig. Den größten Teil unserer Nahrung beziehen wir nämlich aus pflanzlicher Kost. Und dazu haben wir auch das geeignete Gebiss, um zum Thema zurückzukommen: ein dicker Zahnschmelz gibt uns die Möglichkeit, vor allem Früchte umd Wurzeln, aber auch Getreide und eben auch Fleisch zu verwerten. 

Wir haben somit das Gebiss eines Omnivoren, dessen Nahrungspräferenz auf pflanzlicher Kost liegt.

Hat der Mensch die Zähne eines Raubtiers?

er hat das Gebiss eines Allesessers.

Könnte der mensch Rohes Fleisch Essen Bzw. Sind seine Zähne dafür gemacht?

klar.

Viele Rohköstler berichten, daß sie nach einer Mahlzeit mit fettem
Fisch Glücksgefühle haben und intensiv träumen. Ferner hat es sich
gezeigt, daß Tätigkeiten, die eine große geistige Ausdauer und
Konzentration erfordern, nur möglich sind, wenn genügend tierische
Lebensmittel verzehrt werden.

Auch bei belastenden Tätigkeiten (modernes Wort: Streß) stellen
Rohköstler einen erhöhten Bedarf an tierischen Lebensmitteln und
besonders Innereien wie Leber fest. Im Gegenzug berichten vegan lebende
Rohköstler, daß sie kaum noch zu konzentrierter geistiger Arbeit
imstande sind, schnell gereizt reagieren und keinen Streß vertragen.
Dies alles untermauert die Feststellungen zum biologischen Nutzen
tierischer Lebensmittel, speziell zur Ernährung des Gehirns.

Es hat sich herauskristallisiert, daß tierische Lebensmittel für
die Praxis der Rohkost unbedingt erforderlich und nicht durch andere
Lebensmittel ersetzbar sind. Werden sie trotzdem weggelassen, ergeben
sich recht schnell verschiedene Mängel, die in dem Artikel Mangelerscheinungen bei veganer oder vegetarischer Rohkost ausführlich behandelt werden.

http://www.rohkostwiki.de/wiki/Fisch_und_Fleisch_in_der_Rohkost

Raubtiere haben meist Fangzähne, um die Beute festzuhalten (zu stellen), da können menschliche Eckzähne wohl kaum die gleiche Funktion erfüllen.

Im Zuge seiner Entwicklung hatte der Mensch den Einsatz von Werkzeugen perfektioniert, weil er mit seinem Gebiss nicht rohe Fleischteile vom Knochen "reissen" kann.

MarkusPK  27.01.2017, 19:21

Das musste er auch nie. Als der Mensch begann, sein Nahrungsspektrum um tierische Eiweiße zu erweitern, war er bereits ein Werkzeugmacher. Ein Brechscherengebiss und Reißzähne brauchte er nie zu entwickeln, weil er auf sogar noch gefährlichere Waffen zurückgreifen konnte.

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Nein. Der Frage sind Densmore und Schlickensey schon vor langer Zeit nachgegangen und haben u.a. Zähne und Verdauungssystem des Menschen mit andern Lebewesen verglichen. Laut ihrer Kostvergleichstabelle ist der Mensch ein Früchte und Samenesser. Das Gebiß weist nicht, wie das der Raubtiere (Fleischfresser) nur Reißzähne auf, sondern Mahlzähne. Der Speichel enthält im Gegensatz zu Fleischfressern Ptyalin, ein Enzym, das zur Stärkeverdauung benötigt wird. Die Magensäuer ist zu schwach, um mit den Erregern in rohem Fleisch fertig zu werden und der Darm ist sehr viel länger und faltiger als der gerade, kurze Darm der Fleischfresser.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ärztlich geprüfter Gesundheitsberater, >20 Jahre Erfahrung
matrix1984  27.01.2017, 16:33

War Emmet Densmore nicht der, der Hauptgründe gegen den Gebrauch von Brot, Zerealien, Hülsenfrüchten und Kartoffeln erforscht hat?!

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