Hat das einen psychologischen Hintergrund?

4 Antworten

Es gibt verschiedene Einsatzmöglichkeiten für "man". Zum einen zum verallgemeinern, wie es meistens genutzt wird. Dann wird es gerne zb von Politikern genommen,wenn sie Scheiße gebaut haben,aber das wie immer auf andere schiebt. "Man hat nicht rechtzeitig reagiert ". Er hat nicht,will es aber erst gar nicht ansprechen.

Das dritte ist wie hier. Indem man man vom ich trennt, stellt man es ähnlich dar, als wäre es öffentliches Interesse.

Gerade das "wenn man fragen darf" ist ein feste Redewendung oder Floskel, so wie "man gönnt sich ja sonst nichts". Da würde ich gar nichts reininterpretieren.

Allenfalls, dass er sich zwar bewusst ist, dass ganz eventuell die Frage etwas zu persönlich sein könnte, und daher aus Höflichkeit diese Floskel einschiebt, aber nicht ernsthaft damit rechnet.

Anders sieht es aus, wenn jemand in der Man-Form über sich selbst berichtet, "Man hatte damals zu viel getrunken, wurde von seiner Frau verlassen ..." Da würde ich schon vermuten, das er aus einer Umgebung oder vielleicht auch Generation kommt, in der es unüblich ist, über sich zu reden.

MAN klingt allgemein, wo jeder antworten kann, ohne gleich seine persönliche Meinung preiszugeben.

> wenn man fragen darf?

Das ist nichts psychologisches, sondern eine gängige Redewendung.

In anderen Zusammenhängen höre ich es öfter mal, wenn Leute interviewt werden, die einen Fehler gemacht haben und das so darstellen wollen, als hätten andere in ihrer Situation genauso gehandelt. "Bei so einem Anruf ist man ja erst mal geschockt" anstatt "... war ich erstmal geschockt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

abcde1234567 
Fragesteller
 15.03.2024, 00:16

Und warum sagt man sowas hinter einer Frage ? Also "wenn man fragen darf"? Verstehe den Sinn nicht, man hat die Frage ja eh schon gestellt.

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TomRichter  15.03.2024, 00:27
@abcde1234567

Sprache hat viel mehr mit Konventionen zu tun als mit Logik. Smalltalk ganz besonders.

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