Habt Ihr schon mal was von NEED gehört? Northern European Enclosure Dam. Ein Nordseedamm als Maßnahme gegen steigenden Meeresspiegel?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sieht nach Größenwahn aus der wohl mehr Schaden anrichten würde als dass er Nutzen hätte.

Carbonfree 
Fragesteller
 25.11.2023, 13:21

Wäre es weniger Schaden, wenn man die Niederlande und viele weitere küstennahe Regionen ans Meer verliert? Allein die Ahrtalkatastrophe in dieser winzigen Region waren schon 40 Mrd Euro. Rechne das mal auf die betroffene Fläche der Küstenzonen hoch...

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Für den Bau braucht man Unmengen an Beton - der Sand den man für Beton braucht ist eh schon knapp - also wird das so nicht besser. Zudem muss man permanent das Wasser der Flüsse herauspumpen: Energie sparen ist gerade angesagt, nicht noch mehr Dauerverbraucher derselben... Und wenn das Ding aufgrund von weiter steigendem Druck irgendwann bricht gibt's einen Megatsunami...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Carbonfree 
Fragesteller
 25.11.2023, 13:12

Jaja, dass das Ganze gigantisch ist, dürfte jedem klar sein. Dieser Damm würde niemals massiv aus Beton gebaut werden, siehe Video, sondern primär als Aufschüttung, die abgedichtet wird. Ob 500 Mrd.EUR reichen? Denke nicht.

Dass mit den Pumpwerken ist wahrlich ein Hammer. Wie sie schreiben kann das größte Pumpwerk gerade 500 m³ pro Sekunde schaffen, aber sie müssten es auf 40.000 bringen. Kann man nur leisten, wenn man viel grünen Strom hat.

Megatsunami? Nee, eher nicht. Es geht um einen Höhenunterschied des Meeresspiegels von cm bis einem oder zwei Metern. Und wenn dieser Damm bräche, dann würde Wasser von außen nach innen durch die Bruchstelle einströmen. Der Damm wäre dann ja nicht schlagartig weg, die entstandene Lücke würde wie bei jedem Deichbruch dann durch die einströmenden Wassermassen erweitert durch Materialabtragung an den Seiten, bedeutet, dass der Einströmunfsprozess sich verstärkt. Das ist dann aber immer noch kein Tsunami. Es ist Physik. Muss man aber nicht studieren um das abschätzen zu können :-)

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Würde dann Skandinavien nicht zufrieren, wenn der Golfstrom ausbleibt?

Und die Schifffahrt? Da bräuchte man ne Menge Schleusen. Auch wenn die Niederlande direkt vom steigenden Meeresspiegel betroffen sind, könnten die da was dagegen haben.

Die immensen Summen, die dafür notwendig sind, wären für andere Projekte bestimmt hilfreicher.

Ähnliches war auch mal für das Mittelmeer im Gespräch (vor ca 100 Jahren): ein riesiges Wasserkraftwerk in der Straße von Gibraltar, dessen Damm Marokko und Spanien verbindet.

Carbonfree 
Fragesteller
 25.11.2023, 13:16

Die Nordatlantische Zirkulation geht nicht nur und vorwiegend durch den Ärmelkanal. Es geht "außenrum".

Ja, Schleusen wären nötig, kann man ja einbauen und dann wäre es sicher teurer diese Region zu befahren. Ob Schleusen schlimmer wären als langfristig abzusaufen und Rotterdam als Seehafen dicht zu machen? Kostenabwägung.

Andere Projekte? Welche? Flächendeckende Eindeichung der Anrainer? Wurde gerechnet. Wird teurer. Mehr Geld für Deine vs. Weniger Geld für den Damm? Kein Geld ausgeben und kollektic absaufen, wäre das dein Vorschlag?

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BennTheMan  25.11.2023, 13:37
@Carbonfree

Mein Vorschlag wäre erstmal eine echte Machbarkeitsstudie, die auch den Kosten-Nutzen-Faktor einschließt. Ob dies überhaupt realisierbar ist, halte ich nämlich für fraglich.

Die Kräfte der Natur sollten auch nicht unterschätzt werden, was Wartung und Instandhaltung sehr aufwendig und kostspielig machen dürfte (ständiger Verschleiß durch Gezeiten, Stürme, Tektonik und Salz).

Der Golfstrom hat auch eine größere Auswirkung, die nicht nur dessen eigentliches Zirkulationsgebiet betrifft und wenn dann nur noch der (Nord)westliche Teil Skandinaviens uneingeschränkt am Meer liegt, hat das definitiv Auswirkungen.

Flächendeckende Eindeichung der Anrainer? Wurde gerechnet.

Kann mir vorstellen, dass Aufwand und Kosten geringer wären (wie gesagt: erstmal seriöse und unabhängige Machbarkeitsstudie).

Mehr Geld für Deine vs. Weniger Geld für den Damm?

???

Kein Geld ausgeben und kollektic absaufen, wäre das dein Vorschlag?

Warum sollte das mein Vorschlag sein? Glaube aber auch nicht, dass in den nächsten Jahren/Jahrzehnten groß was geändert wird - kaum jemand möchte wirklich was an seinem Lebensstil ändern und die Wirtschaft will nicht auf Profit verzichten (und die Kassen deren Lobbyisten sind besser gefüllt).

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Auch wenn es technisch machbar sein wird und sogar die Finanzierung durch die 16 betroffenen (?) Staaten klappt, hilft das ja bei zunehmendem Klimawandel nicht gegen die daraus resultierenden Folgeschäden. Außer der Überflutung der Küstengebiete sind ja noch Extremwetter, Missernten, Kaltzeit (dank Golfstromschwäche), deutlich ansteigende Migration aus nicht eingedämmten Ländern usw. zu erwarten.

Die Kosten für dieses und ähnliche Projekte weltweit sollten einfach nur in die Verhinderung des Klimawandels investiert werden. Ist sicher eine völlig neue Idee von mir, aber vielleicht kommen die Verantwortlichen ja noch selbst drauf.

Carbonfree 
Fragesteller
 25.11.2023, 13:19

Alle wissen, dass es kein Klimaschutz ist. Du wirst aber das Ansteigen des Meeresspiegels nicht mehr aufhalten, selbst wenn heute der CO² Ausstoß sofort global aufhören würde. Du musst also was tun um die Effekte zu mildern. Wir sind gerade auf dem Weg zu 3 bis 4 Grad plus.

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Zalla55  25.11.2023, 13:29
@Carbonfree

Sicher könnte die Weltgemeinschaft den Anstieg der Meere noch bremsen, so dass es dann eben nicht zum Versiegen des Gofstroms und damit zum extremen Klimawandel in Europa kommt. Entsprechende Szenarien gibt es sicher auch in anderen Weltregionen. Es müsste eben nur mal genug getan werden, das langfristig wirkt.

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