Habt ihr es schonmal geschafft, Skalare zu züchten?
Wenn ja, habt ihr tipps?
3 Antworten
Hallo,
eigentlich ist das gar nicht so schwierig.
Du brauchst
- ein gutes harmonisierendes Pärchen, das Brutpflege betreibt
- möglichst ein entsprechend großes Zuchtaquarium, wo die "Familie" ihre Ruhe hat
- Nauplien
- passende Wasserwerte
Dann klappt das eigentlich wunderbar, wenn du reichlich fütterst. Das größte Problem ist die spätere Abgabe des Nachwuchses, denn an den Zoohandel wird man sie i.d.R. nicht los und es gibt nicht viele Aquarianer, die über so große Aquarien verfügen, dass sie Skalare halten können.
Es waren Rotrücken, die erst seit wenigen Generationen im Aquarium waren. Aus dem Gesellschaftsbecken entnommene Gelege sind komplett verpilzt, absolut keine Chance. Nachdem das Paar dann sein abgeteiltes Abteil ohne verfressene Nachbarn im Becken hatte, ist direkt ein Gelege durchgekommen. Deutlich über 50 perfekte Jungtiere.
Wenn man das Glück hat, ein Paar zu haben, das weiß wie Brutpflege funktioniert, ist es keine große Kunst. Von zentraler Bedeutung ist, dass es keine übermächtigen Fraßfeinde gibt, im Idealfall gar keine. Das Gelege sollte nachts mit einem schwachen Nachtlicht beleuchtet sein, damit die Eltern es durchgehend pflegen und schützen können. Sobald die Babys frei schwimmen, müssen sie mindestens 2x täglich mit lebenden Artemianauplien gefüttert werden. Skalarbabys sind kleine Vielfraße, es ist fast unglaublich wie viel die fressen können. Sie wachsen aber auch schnell. Wenn sie aussehen wie Skalare, sollte begonnen werden, feines Frostfutter und Trockenfutter beizufüttern. Wenn die Eltern noch dabei sind, ist das hilfreich, weil die Kleinen sich bei ihnen abgucken, was man essen kann. Von da an sollte man den Gesundheitszustand der Eltern genau beobachten. Manche pflegen so aufopferungsvoll, dass ihre Gesundheit massiv darunter leidet. Man sollte sie in solchen Fällen von den Jungen trennen, sobald die Kleinen auch was anderes als lebende Artemianauplien fressen.
Wenn man das Pech hat, dass die Eltern keine Ahnung von Brutpflege haben, wird es schwierig, weil ungepflegte Gelege sehr leicht verpilzen und absterben.
Hallo! Erstmal danke für die ausführliche antwort.
Mein Pärchen hat bisher schon brutpflege betrieben. Also das weibchen hat zb. sauerstoff zugefächert usw.
Der restliche besatz im becken, der gefährlich für die jungtiere werden könnte: Kupfersalmler, Zebrabärblinge, Brokatbarben und Netz-Pinselalgenfresser.
Meine Skalare sind erst 1,5 Jahre alt und haben gerade zum 3. mal abgelaicht. Die ersten 2 male waren erfolglos. Ich hätte auch jederzeit die möglichkeit die jungtiere von den eltern zu trennen, da ich mehrere ausweichbecken zur verfügung habe.
Ich habe für die Artemias Dieses JBL Artemio set, jedoch klappt das einfach nicht 🙁. Habe es schon mehrmals versucht, doch nie sind sie geschlüpft. Habe auch schon versucht, meersalz beizumischen. Auch erfolglos. Woran könnte das liegen?
Nachtlicht habe ich dann ab jetzt an.
mfg
Das Artemio Set und andere "Trichter mit Vetil unten" mag ich nicht. Es bleiben immer ungeschlüpfte Eier übrig, man hat niemals 100% Schlupfrate. Es ist ein Problem, die ungeschlüpften Eier sauber von den geschlüpften Nauplien zu trennen. Außerdem sind Plastiktrichtergeräte viel zu laut.
Diese Eier sammeln sich untenIch verwende für größere Artemiamengen 1 Liter Mehrweg Glas Saftflaschen (diese Form: https://www.rapps.de/das-sortiment/fruchtsaefte) Entweder einfach einen Silikon-Luftschlauch bis unten rein gehängt, oder mit dem "Kulturgerät" von Dohse/Hobby (passt perfekt zu dieser Flaschenform, Einweg Glas Saft Flaschen sind meist niedriger, da muss esgekürzt werden, passt vom Durchmesser nicht zu PET Flaschen). Kein Ausströmerstein, wiel dei großen Luftblasen das Wasser besser durchwirbeln. Dazu eine kleine Luftpumpe. Ca. 30g Salz pro Liter, Mehrsalz ohne Zusätze (grobköriges vom Edeka im 1kg Pack, keine Zusätze, auch kein Trennmittel oder so). Das Salz wiege ich ab und fülle es mit einem Trichter in die Flasche, die Eier kommen auch dazu, dann fülle ich Wasser auf und schließe die Luft an, das Salz löst sich dann . Die Eier hab ich bisher immer von einem Aquarianerfreund bekommen, der größere Mengen kauft. Ich weiß jetzt die Marke nicht, jedenfalls was teures. Die Flaschen mache ich nicht ganz voll, damit es vom blubbern nicht überläuft. Die geschlüpften Artemias sauge ich mit einem Lfutschlauch an. Eischalen sammeln sich oben schwimmend, ungeschlüpfte Eier sammeln sich unten. Dazwischen kann man mit einem Luftschlauch absaugen. Man mus aufpassen, dass man möglicsht wenig SChalen und ungeschlüpft Eier mit absaugt. Ob man ein Artemiasieb von Hobby oder JBL oder jemand anders kauft, ist egal. Je nach Raumtemperatur brauchen sie 40-48 8 Stunden zum schlüpfen. Mann braucht pro Tag eine Flasche, also immer 2 Flaschen im Betrieb. Die Hälfte zapft man auf eine 0,5 Liter Flasche ab (mit Salzwasser) , die für die zweite Fütterugn des Tages in den Kühlschrank stellt, die andre Hälfte verfüttert man direkt.
Für kleinere Mengen hat sich auch die Artemiaschale von Dohse/Hobby sehr gut bewährt. Ebenfalls mit ca. 30g Salz pro Liter. Entgegen der Bedienungsanleitung müssen da gut 600ml Wasser rein. Man braucht für ständige Verfügbarkeit 3 Stück, bei 2 gibt es Versorgungslücken. Man beginnt zu verfüttern, sobald sich die ersten Nauplien im Sieb finden und lässt die Schale stehen, bis nix mehr schlüpft. So kann man x mal am Tag kleine Mengen füttern und auch "langsame" Artemia, die mit der Flasche weggeschütztet würden, haben zeit zu schlüpfen. Wenn man große Mengen braucht, ist es aber uneffektiv.
Bei dem Beibesatz ist fraglich, ob Babys lang genug überleben, bis sie nicht mehr gefressen werden können. Der Schutz des Geleges ist für die Eltern übter diesen Bedingungen extrem anstrengend.
Geht es auch, wenn ich sie mit gekauftem aufzuchtfutter füttere?
Hab ich nicht probiert. Am Anfang ist es immer deutlich vorteilhaft, wenn das Futter lebt. Das Zappeln der Artemias ist ein Schlüsselreiz, der die Babys nach dem Futtrer schnappen lässt.
Bis zur Verkaufsreife haben die für mehr als 50 Euro Frostfutter gefressen, plus Artemia, plus Trockenfutter, plus das was das Becken kostet. Geld verdienen tut man so nicht.
Ja früher hatte ich mal einige und da sind auch Jungfische gekommen.
Hier mal paar Infos für dich allgemein.
War das bei ihnen in einem Gesellschaftsbecken oder in einem artenbecken?
Ich hatte die Skalare in einem separaten Becken, weil ich viele Raubfische hatte.
Wenn es nicht gerade Betonbrühe ist, sind Skalare sehr anpassungsfähig an verschiedenste Wasserwerte. Vermehrung und Aufzucht ist bis mindestens 18° dGH erwiesenermaßen kein Problem.