Haben Opiate und Opioide im Grunde ein Unterschied?

1 Antwort

Hallo und danke für deine freundliche Nachricht! Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende!

Du hast im Grunde recht – Opiate und Opioide wirken sehr ähnlich, weil sie an denselben Rezeptoren im zentralen Nervensystem (v. a. den µ-Opioid-Rezeptoren) andocken. Sie lindern Schmerzen, wirken beruhigend und können euphorisierend sowie atemdepressiv sein.

Der Hauptunterschied liegt in der Herkunft:

  • Opiate: natürliche Substanzen, die direkt aus dem Schlafmohn (Papaver somniferum) gewonnen werden. Dazu gehören z. B. Morphin, Codein und Thebain.
  • Opioide: Oberbegriff, der auch die halbsynthetischen (z. B. Hydromorphon, Oxycodon) und vollsynthetischen Wirkstoffe (z. B. Fentanyl, Methadon) umfasst.

Warum ist dieser Unterschied relevant?

1. Pharmakologische Feinheiten: Synthetische Opioide lassen sich gezielt verändern – das beeinflusst z. B. Wirkstärke, Wirkdauer oder Nebenwirkungen.

2. Missbrauchs- und Abhängigkeitsrisiko: Einige synthetische Opioide (z. B. Fentanyl) sind viel potenter als natürliche Opiate – das macht sie gefährlicher bei Missbrauch.

3. Rechtlicher Rahmen: In der Medizin, im Betäubungsmittelrecht oder im Dopingbereich wird oft differenziert zwischen natürlich und synthetisch.

Zusammengefasst:

Die Wirkung ist sehr ähnlich, weil alle Substanzen an denselben Rezeptoren wirken – aber die Herkunft, Potenz, Steuerbarkeit und rechtliche Einordnung unterscheiden sich.

Viele Grüße zurück!


Dreyjey 
Beitragsersteller
 24.05.2025, 11:55

Und warum wird Morphin leichter verschrieben als Opioide? Jeder Krebspatient bekommt Morphin zur Schmerzlinderung , doch wenn sich jemand das Knie bricht gibts ne Ibu?

Wo ist die Logik🙃

Dreyjey 
Beitragsersteller
 24.05.2025, 11:56
@Dreyjey

Nicht böse gemeint an alle die Krebs haben

AufKopfGefahlen  24.05.2025, 13:46
@Dreyjey

Morphin wird bei Krebspatienten häufiger verschrieben als bei Menschen mit akuten Verletzungen wie einem Knochenbruch, weil die Art und Dauer der Schmerzen unterschiedlich sind. Krebsschmerzen gelten als chronisch, schwer und fortschreitend, während der Schmerz bei einem Knochenbruch in der Regel vorübergehend ist und mit der Heilung abnimmt.

Bei Krebspatienten steht die Lebensqualität im Vordergrund, vor allem in fortgeschrittenen Stadien, weshalb das Risiko von Nebenwirkungen oder Abhängigkeit in Kauf genommen wird. Bei akuten Schmerzen ohne Tumorursache versuchen Ärzte hingegen, auf starke Schmerzmittel zu verzichten, da die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung höher bewertet wird als der Nutzen.

Hinzu kommt, dass bei nicht-tumorbedingten Schmerzen häufig auch Nicht-Opioide wie Ibuprofen oder Paracetamol ausreichend wirksam sind. Die medizinischen Leitlinien und rechtlichen Vorgaben unterstützen den großzügigen Einsatz von Opioiden bei Tumorschmerzen, sind aber bei anderen Schmerzarten deutlich zurückhaltender.

Zusätzlich hat die Erfahrung mit der Opioidkrise, insbesondere in den USA, weltweit zu einer vorsichtigeren Verschreibungspraxis geführt, insbesondere bei Erkrankungen, die nicht lebensbedrohlich sind.

Dreyjey 
Beitragsersteller
 24.05.2025, 19:20
@AufKopfGefahlen

Alles klar. Das hast du mir sehr ausfûhrlich erklärt xD aber in Europa sind wir Gott sei Dank noch nicht so weit wie in den USA... mit der Opioid aka Fentanyl Krise /

Dreyjey 
Beitragsersteller
 24.05.2025, 11:54

Sind alle synthetischen Opioide weniger wirksam als natürliche Opiate? Weil z.B tilidin ist ja nicht so stark wie Heroin aus dem Schlafmohn?

Sind die natürlichen Opiate dann nicht umso gefährlicher -wie (Codeine oder H) -weil man den Turn &die Wirkdauer nicht beeinflussen kann?

Lg