Haben Gott oder der Teufel mehr Menschen getötet?

14 Antworten

Moin, ich selbst bin Atheist und glaube weder an "Gott" noch an den "Teufel", habe mich mit diesen Fragen aber früher auch mal etwas beschäftigt.

Gläubige Menschen reagieren mitunter sehr empfindlich, wenn sie auf logische Widersprüche in ihrem Glauben hingewiesen werden. Ein solches Verhalten von einem Lehrer in der Schule geht m.E. gar nicht, zumal sich schon etliche Leute über deine Frage Gedanken gemacht haben.

In der Zeit des frühen Christentums gab es schließlich eine ganze religiös/philosophische Strömung, die sich unter anderem mit dieser Frage auseinandergesetzt hat: Die Gnosis (heute z.T. auch Gnostizismus genannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gnosis

Die Gnostiker waren in ihren Ansichten und Praktiken zum Teil sehr unterschiedlich, jedoch gab es grundsätzliche Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel gingen sie davon aus, es gäbe eine "höhere Gottheit", "unnennbar und namenlos". Der Schöpfergott der Bibel bzw. des alten Testaments wurde als "böser oder unwissender" Demiurg betrachtet.

Einige der "Apokryphen", d.h. Evangelien die nicht in das neue Testament aufgenommen wurden sind gnostischen Ursprungs. Für die frühen "Kirchenväter" waren die Gnostiker Häretiker und Feinde und ihnen wurden die schlimmsten Schandtaten zugeschrieben, was es für die heutige Forschung sehr schwierig macht. (Siehe auch das Buch von Kurt Rudolph, Die Gnosis)

Auch spätere Bewegungen innerhalb des Christentums, die noch gnostisch geprägt waren wurden unerbittlich bekämpft, z.B. die Katharer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Katharer

Wenn der Schöpfergott des alten Testaments als unwissend oder böse betrachtet wurde gingen später einige den Schritt seinen Widersacher, meist als Luzifer bezeichnet, als gut zu betrachten. Das war der "Luziferianismus":
https://de.wikipedia.org/wiki/Luziferianismus

Inkognito-Nutzer   02.05.2024, 14:59

Danke für die Antwort!

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Dein Nicht-Verstehen beruht darauf, dass Du einen anderen Maßstab für gut und böse hast, als Gott.

Gemäß der Bibel hat Gott die Erde und das Leben geschaffen. Von daher leitet sich das Recht ab festzulegen, was gut ist und was böse ist.

Zu Deinem besseren Verständnis von gut und böse ist es hilfreich zu verstehen, warum Gott die Erde und das Leben schuf - bzw. welche Ziele Er damit verfolgte.

Dieses Gut und dieses Böse, was sich aus den Absichten Gottes ergibt, ist ganz sicher nicht identisch mit dem, was Menschen mit gut oder böse bezeichnen.

Inkognito-Nutzer   02.05.2024, 14:54

Was ist dann aus Gottes Sicht Gut oder Böse?

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Nordlicht979  02.05.2024, 15:16
@Inkognito-Fragesteller

Der Maßstab für Gut und Böse wird im sogenannten höchsten Gebot ausgedrückt:

Das höchste Gebot ist das:

„Höre, Israel,

der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,

und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben

von ganzem Herzen, von ganzer Seele,

von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ (5. Mose 6,4-5).

Das andre ist dies:

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19,18).

Es ist kein anderes Gebot größer als diese beiden.

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Dieses Doppelgebot lehrte auch Jesus. Z.B. in Markus 12, 29-31, ist es zu lesen.

Sich voll danach zu richten, ist gut. Sich nicht danach zu richten, ist böse.

Nachfolge Jesu beinhält das Befolgen dieses Doppelgebotes. Die Liebe zu Gott führt dazu, dass Menschen Jesus nachfolgen.

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Ave!

Ungeachtet des Fakts, dass ich an keine unbeweisbare Witzfiguren glaube, kann man aus der Bibel alleine einige Faktoren ableiten:

Ohne Satan und die Furcht vor ihm würde die gesamte Bibel und der christliche Glaube in sich zusammen fallen.

In der Hinsicht muss Gott mit Satan zusammen arbeiten. Ohne Satan hätte Gott kein schwarzes Schaf um vermeintlichen Schrecken zu vermitteln und von eigenen Taten abzulenken.

Auch der Fakt, dass Gott Satan jederzeit vernichten könne, es aber nicht tut ist ein klares Indiz, dass Satan in gewisser Weise als Gegenfigur benötigt wird.

Gott wäre nicht gütig und liebevoll, wenn ihm all das verursachte Leid auf der Welt zugerechnet würde.

Beschäftigen wir uns aber etwas intensiver mit der Bibel sehen wir auch hier eine klare Linie: Gott hat etwa 20 Millionen Morde zu verzeichnen, während es bei Satan exakt 12 Morde (keine Millionen!) sind - die meisten davon beauftragt von Gott selbst.

Während Gottes Morde allesamt damit gerechtfertigt wurden, dass die Menschen nicht taten, was Gott verlangte, haben wir bei den Eigenverantwortlichen Morden Satans ein anderes Bild: Hier waren Kinderschänder und andere Mörder die Opfer.

Im Endeffekt bekommt aber dennoch Satan all das Leid zugeschoben und Gott profiliert sich als gütigen, liebevollen Schöpfer.

Wenn man die Bibel nur einmal aus nicht-indoktrinierter Sicht betrachtet, zerpflückt sich das Kartenhaus dieser Witzfiguren völlig von selbst.

Der Höhepunkt ist aber, dass die Kirchen den größten Profit hieraus ziehen: Durch die indoktrinierte Furcht wurden und werden Millionen bis Milliarden an Geld gescheffelt.

Vor nicht allzu langer Zeit gab es noch das äußerst profitable Geschäft der Absolutionsbriefe um sich selbst rein zu waschen und Gott [wieder] zu gefallen.

Man stelle sich vor Satan wäre Inexistent und Gott wäre tatsächlich gütig. Mit diesen Grundsätzen im Hinterkopf mag man die Bibel abermals lesen, dann kommen wir zu einem ziemlich simplen Schluss und meinem Lieblingszitat:

Satan ist der beste Freund der Kirche, denn er hat sie all die Jahre am Leben gehalten.

~Anton LaVey; Satanische Bibel

Persönlich glaube ich diesen Hokuspokus aber nicht, ich sehe es nur wie oben beschrieben als wundervolle Propaganda an um religiöse Fanatiker fügig zu machen und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelanges Mitglied der Church of Satan
Inkognito-Nutzer   02.05.2024, 14:53

Theoretisch müsste man dann ja mehr Angst vor Gott haben, als dem Teufel.

Gott ist ja eigentlich der Mächtigste, also bräuchte man vor dem Teufel gar keine Angst haben, da Gott einen davor beschützen müsste.

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Nefesch  10.05.2024, 21:47
@Inkognito-Fragesteller

Ja, lies die Bibel, um zu verstehen: Es heißt z.B.: „Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Racheist mein; ich will vergelten!, spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«. Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“ Hebräer‬ ‭10‬:‭30‬-‭31‬ ‭ https://bible.com/bible/157/heb.10.30-31.SCH2000

Und: „Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! — und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“

‭‭Epheser‬ ‭2‬:‭4‬-‭6‬, ‭8‬-‭9‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/eph.2.6-8.SCH2000

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Naja, ich glaube an keines von beiden.

Aber im Namen dieser 2 Wesen war es eindeutig Gott.

Das Christentum (natürlich nicht nur die ganz alleine) haben leid verursacht.

Beispiel: Hexenverbrennungen, Kreuzzüge und der 30 Jährige Krieg. Ohne das Christentum, wären diese Ereignisse so nicht geschehen bzw. garnicht.

Jemand der im Namen des Teufels mordet, ist oft ein Mensch, welcher eine (extreme) Mentale Krankheit hat. Diese hören Stimmen und können im Prinzip gar nichts dafür, dass sie meinen sie machen das, weil Satan es ihnen gesagt hat.

Satanisten morden nicht. Zumindest keine echten. Es gibt Menschen, die an den Teufel als tatsächlich Wesen glauben, dies sind aber (fehlgeleitete) Christen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Atheistisch Religiös - Satanimus (ohne Zugehörigkeit)
Inkognito-Nutzer   02.05.2024, 14:56

Danke für die Antwort!

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Der Teufel ist nicht in der Lage irgendwem zu töten. Dazu hat er keine Macht. Er kann nur zum Töten verführen. Und das ist wirklich boshaft.

Wenn du aber jetzt denkst, dann ist der Teufel ja gut, wenn er keinen töten kann. Das ist so nicht richtig 😅 und sterben muss nicht immer etwas schlimmes sein. Denke an einen schwerkranken Menschen. Für den kann der Tod eine Erlösung sein. Generell wenn du gläubig bist und an den Himmel glaubst, solltest du den Tod nicht als schlimm betrachten.

YlangYlangDuft  01.05.2024, 23:15

Und zu deiner Frage, warum Gott der gute und Teufel der böse ist. Gott ist der Schöpfer. Er hat auch den Teufel erschaffen. Jedoch ist der Teufel ihm gegenüber ungehorsam geworden und wurde deshalb vom Himmel verbannt. Deswegen hat der Teufel angekündigt, jeden Menschen von Gottes Weg irre zu leiten, damit auch dieser Mensch nicht in den Himmel kann. Dh. Der Teufel macht nichts anderes als dafür zu sorgen, dass auch wir niemals ins Paradies kommen sollen.

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Inkognito-Nutzer   01.05.2024, 23:17

Ich betrachte den Tod nicht als schlimm, aber ich glaube nicht, dass jeder Mensch, den Gott mit seiner Flut ertränkt hat, den Tod als eine Erlösung sah. Er hat damit genauso Kinder und Schwangere umgebracht und auch Tiere, die damit nichts zu tun haben.

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YlangYlangDuft  01.05.2024, 23:23
@Inkognito-Fragesteller

Ja da hast du vollkommen Recht. Aber siehe, unschuldige kommen in den Himmel. Sie kommen an einen besseren Ort. Der Glaube an Gott beinhaltet auch, dass man an das Jenseits glaubt.

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Inkognito-Nutzer   01.05.2024, 23:25
@YlangYlangDuft

Aber warum würde Gott unschuldige umbringen, wenn er ja 'Gut' ist?

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YlangYlangDuft  01.05.2024, 23:26
@Inkognito-Fragesteller

Irgendwie müssen wir ja sterben. Das gehört zum Menschsein dazu. Wann wir jedoch sterben entscheidet Gott und das ist auch gut so. Stell dir vor, jeder Mensch würde mit 90 Jahren im Schlaf sterben. Dann würden viele bis 89 Jahre sündigen, und kurz vor ihrem Tod Reue zeigen. Das wir aber nicht wissen, wann es soweit ist, soll uns motivieren stets gute Menschen zu sein.

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YlangYlangDuft  01.05.2024, 23:32
@Inkognito-Fragesteller

Und bezüglich das Sterben der Unschuldigen. Weißt du ich bete immer zu Gott, dass er dann mein Leben nehmen soll, wenn ich am unschuldigsten bin, weil ich ins Paradies kommen will. Für mich wäre das ein Segen.

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MagisterSamael  02.05.2024, 00:06
@YlangYlangDuft

Deine Argumentationskette hinkt gewaltig.

Ich sündige jeden Tag und hab mein Leben auf Erden zum Paradies gemacht - da brauche ich keine vage Vorstellung von einem Paradies, wozu ich auch noch mein irdisches Leben weg schmeißen muss, weil mir all die Dinge verboten sind, die spaß machen.

Wenn in dieses von dir angesprochene "Paradies" nur Personen kommen, die nie sündigen, dann muss das eine ziemlich langweilige Truppe sein. Das ist schlimmer als jede Vorstellung der Hölle.

Ich kann jetzt sofort abtreten und es wäre mir egal - denn ich lebe mein Paradies bzw. habe es dann gelebt. Mehr brauche ich nicht.

Die Vorstellung von einem übernatürlichen "Paradies" ist aus meiner Sicht nur etwas für schwache Personen, die es nicht gerissen bekommen ihr Leben wundervoll zu machen und an der Vorstellung von einem Plan B festhalten, nur um nicht in ein Loch zu versinken.

Ewiges Leben wäre ohnehin irgendwann langweilig.

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YlangYlangDuft  02.05.2024, 00:43
@MagisterSamael

Wie du dein Leben lebst, oder wie du über das jenseits denkst, ist hier völlig am Thema vorbei. Fragesteller fragt bezüglich Themen aus dem Reli-Unterricht. Und ich habe so geantwortet, dass es allgemein zu egal welchem Religionsunterricht passt. Warum fühlt ihr Atheisten euch immer so extrem getriggert? Entspann dich Mal.

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MagisterSamael  02.05.2024, 00:45
@YlangYlangDuft

Du siehst eine gegensätzliche Meinungsäußerung also als Ausdruck eines Triggers an?

Das tut mir leid. Ich bin weder getriggert, noch tangiert mich das Thema. Es war eine simple Gegenargumentation, weil doch einige deiner angesprochenen Dinge keinen analogischen Sinn ergeben.

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YlangYlangDuft  02.05.2024, 00:46
@MagisterSamael

Es ist egal ob sie für dich einen Sinn ergeben oder nicht. Hier geht es um Reli-Unterricht. Kannst du dazu nichts beitragen, dann schau wo anders rein. Das sind die Regeln hier.

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YlangYlangDuft  02.05.2024, 00:48
@MagisterSamael

Lies dir die Frage des Fragestellers genau durch, und dann antworte der Person. Das ist der Sinn von Gutefrage.

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MagisterSamael  02.05.2024, 00:50
@YlangYlangDuft
Hier geht es um Reli-Unterricht. Kannst du dazu nichts beitragen, dann schau wo anders rein

Du selbst kannst nicht einmal etwas richtiges dazu beitragen:

Der Teufel ist nicht in der Lage irgendwem zu töten

Was ist mit den klaren Mordaufträgen Gottes, die an den Teufel gestellt wurden, womit Gott dem Teufel versprach, wieder als Engel aufgenommen zu werden?

Kennst wohl deine eigene Bibel nicht. Also vermittel auch keine falschen Dinge...

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YlangYlangDuft  02.05.2024, 00:52
@MagisterSamael

Wie gesagt, ich habe so geantwortet, dass es jedem Reli-Unterricht passt. Fragesteller hat ja auch nicht geschrieben, dass es um den christlichen Reli-Unterricht geht.

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MagisterSamael  02.05.2024, 00:54
@YlangYlangDuft

Der einzige religiöse Tag zur Frage abseits des Satanismus ist "Christentum". Somit wird es sich um das Christentum und die Bibel drehen.

Damit hast du abermals selbst bestätigt, dass du deine eigenen Dinge nicht beherzigst:

Kannst du dazu nichts beitragen, dann schau wo anders rein.
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YlangYlangDuft  02.05.2024, 01:04
@MagisterSamael

Also nochmals, es geht um den Reli-Unterricht. Es geht hier weder um deine persönliche Meinung, noch um meine. Aber ich kenne und beherzige die Sichtweise der monotheistischen Religionen und habe so geantwortet, dass es zu allen monotheistischen Religionen passt. Danit habe ich der FS zu mindest die Sichtweise der monotheistischen Religionen näher gebracht. Was diese Person damit anfängt, ist mir egal. Ich habe lediglich die Fragen beantwortet. Du hingegen, verschwendest deine Nacht damit, mit mir diskutieren zu wollen. Damit hilfst du weder dem FS, noch mir, noch dir selbst.

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MagisterSamael  02.05.2024, 01:05
@YlangYlangDuft

Nicht jede monotheistische Religion kennt einen Teufel.

Du meinst Abrahamitische Religionen.

Du hingegen, verschwendest deine Nacht damit, mit mir diskutieren zu wollen.

Hab nichts besseres zu tun \o/

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YlangYlangDuft  02.05.2024, 01:10
@MagisterSamael

Na wenn so dein paradiesisches Leben auf Erden aussieht... Jedenfalls gehe ich jetzt schlafen. Gute Nacht.

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MagisterSamael  02.05.2024, 01:13
@YlangYlangDuft

Nicht arbeiten zu müssen, wegen ausreichender finanzieller Rücklagen und gerade einen Whiskey am Pool zu genießen? Ja, so würde ich ein paradiesisches Leben bezeichnen.

Schlaf gut.

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Kibiz2  02.05.2024, 07:03
@YlangYlangDuft

Ein Segen für dich, gewiss. Es kann ja sein, dass Menschen, die du liebst, diesen Segen nicht erhalten.Sie kommen dann ins ewige KZ, in die Hölle. Dann zeigt sich deine Liebe.

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YlangYlangDuft  02.05.2024, 07:32
@Kibiz2

Auch für dich gilt, antworte dem Fragesteller auf die Frage. Antworte aus der Sicht, wie es für diese Person und diese Frage gerade relevant ist. Auf diese Weise habe auch ich dem FS geantwortet. Denn würde ich dieser Person aus meiner Sicht antworten, würde meine Antwort deutlich differenzierter aussehen.

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