Gottes Wille?
Hallo,
Ich bin 16 und männlich und katholisch. Ich hatte dieses Jahr meine Firmung im Sommer und meine Tanten waren natürlich auch zu Besuch. Ich musste am Altar eine Fürbitte vorlesen und als die Kirche dann vorbei war meinte meine Tante sie könnte sich vorstellen dass ich eines Tages Priester werde. Ich habe dieses abgeneigt weil ich möchte gerne eines Tages Kinder und eine Frau haben. 2Monate sind vergangen und ich weiß nicht mehr woher aber mir kommt so die ganze Zeit in meinen Gedanken so Angst dass wenn ich keine Priester werde Gottes Wille für mein Leben verfehlt habe und er mich in die Hölle bringt obwohl ich kein Priester werden will. Ich finde es ja an sich ganz schön und gut dass Evangelium zu verbreiten und habe auch riesigen Respekt die diesen Dienst ausführen. Nun aber ich will halt eines Tages eine Familie haben und habe sooo Angst dass Gott mich deswegen richtet und ich habe auch irgendwie in letzter Zeit dass Gott mich verlassen hat und mich nichtmehr liebt weil ich sündige in letzter Zeit voll oft mit Lust. Weil ich halte diesen Gedanken nicht mehr aus ich habe das Gefühl es irgendwo raußlassen zu müssen weil ich so eine Wit in mir habe und mich einfach so gezwungen fühle etwas zu werden was ich garnicht will. Oder mit kommen auch manchmal die Gedanken dass wenn ich nicht mit der oder Person über Jesus rede dass sie ihn die Hölle kommen und ich dran schuld bin weil ich ihnen nicht von Jesus erzählt habe genauso habe ich auch Angst um meine Eltern sie sind zwar gläubig also meine Mutter schon stark aber mein Vater würde ich sagen nicht so er glaubt zwar aber ich habe ihn noch nie beten oder so gesehen habe einfach so viele Angst vor der Hölle. Was würdet ihr tun??
Danke euch im Vorraus für eure Antworten
11 Antworten
Hallo Fiddd,
vor Gott brauchen wir wirklich keine Angst zu haben, auch wenn wir ihn hin und wieder enttäuschen! Wusstest Du, dass einer der führenden Christen im ersten Jahrhundert sogar mehrere Menschenleben auf dem Gewissen hatte? Ich spreche hier vom Apostel Paulus, der, bevor er selbst Christ wurde, die Christen überall im Land heftig verfolgte und sogar für den Tod einiger verantwortlich war.
Wurden ihm aber diese schweren Sünden vergeben? Ja, auf jeden Fall! Das zeigt sich daran, dass sich Jesus ihm auf besondere Weise offenbarte, worauf Paulus wenig später den christlichen Glauben annahm. Doch selbst nachdem Paulus Christ geworden war, fühlte er sich manchmal von seinen Fehlern erdrückt. So schrieb er einmal:
"Denn das Gute, das ich tun möchte, tue ich nicht, sondern das Schlechte, das ich nicht tun möchte, das mache ich. Wenn ich nun tue, was ich nicht möchte, dann führe nicht mehr ich es aus, sondern es ist die Sünde, die in mir wohnt" (Römer 7:19,20).
Doch drücken seine anschließenden Worte Zuversicht aus: " Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn" (Römer 7:25). Was meinte Paulus damit? Er wusste, dass es durch das Opfer Jesu die Möglichkeit der Sündenvergebung gibt. Sein Beispiel zeigt also, dass Gott bereit ist, selbst über schwere Fehler oder häufiges Sündigen hinwegzusehen, sofern jemand echte Reue empfindet!
Die Bibel sagt über Gottes großzügige Bereitschaft zur Vergebung von Sünden folgendes:
"Er hat uns nicht so behandelt, wie wir es wegen unserer Sünden verdienen, noch hat er uns unsere Vergehen heimgezahlt. Denn so hoch, wie sich der Himmel über die Erde erhebt, so groß ist seine loyale Liebe zu denen, die Ehrfurcht vor ihm haben. So weit weg, wie der Sonnenaufgang vom Sonnenuntergang ist, so weit hat er unsere Übertretungen von uns entfernt." (Psalm 103:10-12).
Wenn Du über diese Dinge nachdenkst, lässt das dann noch irgendeinen Raum für Angst gegenüber Gott?
LG Philipp
oh je
du leidest richtig
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Zuerst meine Meinung vorab: Gott ist ein Konstrukt/Konzept der Menschen. Ich bin also Atheist, ich war katholisch. Mein Glaube war auf einem Maximum bei der Firmung, vllt. auch gerade so, wie bei dir (Ich schreibe dies dem Aufwand, den Ritualen und dem Drumherum zu.). Und komisch, Schuldgefühle hatte ich genau so wie du auch - ich komme in die Hölle etc. - Sünde, Hölle, etc. - obwohl ich nichts angestellt habe. Meine Gläubigkeit flog danach sehr schnell weg und ich wurde Atheist - mittlerweile denke ich sogar, dass Religion schädlich sein kann.
Höre in dich rein, mache das was du möchtest. Nicht das was andere Menschen oder "Gott" von dir wollen. Du hast nur ein Leben (auf Erden, wenn es so möchtest). Quäle und leide nicht aus einer abstrusen Sache heraus.
Gläubige würden dir sagen, dass Gott kein strafender Gott ist und wenn du kein Priester werden möchtest - es auch nicht Gottes Wille ist, dass du ein Priester sein sollst.
Verkopf dich nicht.
Was Du hier beschreibst, sind die typischen Angsmacher, mit denen die Kirche lange Zeit unbehelligt und heute subtil arbeitet.
Genau wegen diesen blödsinnigen Mustern ist es unglaublich wichtig, zwischen Religion ums Glaube zu unterscheiden.
Niemand, keine Verwandten, kein Priester oder sonst irgend ein Mensch hat das Recht dazu, Dich in Deinem Glauben zu belehren. Und wenn es einen allmächtigen und guten Gott gibt, wird er Dich nicht dafür verurteilen, wenn Du genau Deinen Weg gehst. Würde er das, wäre er es nicht wert, angebetet zu werden.
Und weil das nicht nur für Dich, sondern für jeden Menschen gilt, erübrigt sich Deine Frage nach der Missionierung Deines Umfelds.
Nimm Dir die Zeit, Dir darüber im klaren zu werden, was Du möchtest und geh dann genau diesen Weg. Du bist dabei ausschließlich Dir selbst und Deinem Gewissen gegenüber Rechenschaft schuldig. Und wenn Du an einen Gott glaubst, der für Dich einen bestimmten Weg vorsieht, wird er Dich entsprechend leiten. Er braucht dazu keine Menschen, die Dir irgendetwas eintrichtern.
Es ist mir unbekannt, dass Gott irgendjemand zwingt. Und was die Tanten oder sonstwer meint, spielt keine Rolle.
Wenn Du Dir etwas wünschst und möchtest, dass Gott dabei ist, dann bete immer "Dein Wille geschehe." Wir Menschen wollen glücklich sein - aber Gott weiß am besten, wie das erreicht werden kann. Deswegen ist ja unser Vertrauen in und zu Gott so wichtig.
Wenn Du viel Gutes mit Gott erlebt hast, dann wirst Du auch zunehmend die Freude haben, diese Freude und den Grund - anderen mitzuteilen. Lass Dich von Menschen nicht unter Druck setzen - und setz Dich auch selbst nicht unter Druck. Das macht Gott auch nicht..........
Es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um deine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Suche dir Unterstützung bei Menschen, denen du vertraust. Und vergiss nicht, Du bist nicht allein auf dieser Welt. Gott ist immer an deiner Seite.
LG aus Tel Aviv