Glaubt ihr, dass Viren Lebewesen sind?
Biologisch gesehen sind es ja keine, ich würde sie aber dennoch als solche bezeichnen.
14 Stimmen
6 Antworten
Viren gibt es in vielen Formen, aber in der Regel enthalten sie
(1) ein Genom, das den Code für die Herstellung der viralen Proteine enthält
(2) einige Proteine, die dem Virus helfen können, in die Zellen eines Organismus einzudringen und seine Replikation (Herstellung weiterer Viren) in den Zellen eines anderen Organismus in Gang zu setzen.
Viren gelten nicht als lebendig, da sie in hohem Maße von einem Wirt abhängig sind, um etwas zu tun.
Viren sind laut wissenschaftlicher Definition keine Lebewesen. Viren haben DNA oder RNA, die genetische Information tragen. Doch sie haben keinen Stoffwechsel, können keine Energie umwandeln und vermögen auch nicht Proteine aufzubauen. Trotzdem sind sie ganz schön raffiniert. Sie benutzen den Stoffwechsel einer Wirtszelle, um sich zu vermehren. Es sind praktisch DNA-Stränge, die von einer Hülle umgeben sind. Auf der Oberfläche tragen sie Merkmale, wie besonders geformte Stachel, Fortsätze, die man als Schlüssel bezeichnen könnte, mit deren Hilfe sie die äussere Hülle einer Zelle "aufschließen" und eindringen können, bzw. so ihre DNA in die Zelle einschleussen können. Die DNA enthält alle Informationen mit denen sie die Zelle sozusagen umprogrammieren kann, damit diese die Virus DNA vermehrt und Virushüllen herstellt. Danach werden die fertigen Viren ausgeschleusst, oder die Zelle geht ganz einfach kaputt und die neuen Viren werden frei. Es gibt aber auch Viren, die hängen ihre DNA in das Genom des Wirtes und dort wird es von Generation zu Generation "mitvermehrt". Irgendwann kann es wieder abkoppeln, sich vermehren und eine Krankheit auslösen. Man weiss nicht genau, wann und wie die ersten Viren entstanden sind, aber "herkömmliche" Zellen müssen zuerst da gewesen sein, da Viren sich sonst nicht vermehren könnten.
Schau auch mal bei Wiki nach, da ist es eigentlich schön erklärt.
Im Prinzip sind sie biokybernetische Vermehrungsvorrichtungen, mit einer erstaunlichen Ähnlichkeit zu elektronischen "Viren". Ein genialer Schachzug der Natur, um DNA zu vermehren. Sozusagen "downgesiztes" Leben. Lebewesen sind sie aber nicht. Sie "suchen" auch keinen Wirt. Man könnte sagen, das Virus ist zufällig da, wo sich gerade ein Wirt befindet. Durch Berührung, Luftverdriftung, Blutkontakt, etc.Da es so endlos viele sind, treffen sie sich eben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit darauf. Wenn sie einen Wirt befallen haben, gibt es eben in der Nachbarschaft viele weitere Wirte. Dann wird es zur Krankheit, bis hin zur Pandemie. Die meisten Viren werden durch Kontakt mit Luftsauerstoff nach Minuten bis Tagen zerstört.
Die Kriterien des Lebens wurden in der Vergangenheit klar definiert.
Aber glauben kann man alles, so lange es niemanden schadet.
Nein, weil das biologisch so festgelegt ist, sowie es auch nur zwei Geschlechter gibt. Das ist keine Frage des Glaubens, sondern des Wißens.
Nein, es gibt mehr Geschlechter. Männlein, Weiblein und Zwitter. Aber Spass beiseite, ich würde sie im Alltag irgendwie demnoch als Lebewesen bezeichen. Auch wenn sie 2 Kriterien nicht erfüllen. Wüsste halt nicht, als was sonst.
Es gibt neben männlichen, weiblichen und zwittrigen Lebewesen auch solche ohne einem Geschlecht (die also weder männliche noch weibliche Keimzellen ausbilden)
Auch wenn sie 2 Kriterien nicht erfüllen.
An welche zwei denkst du da? Viren haben keinen Stoffwechsel, sie wachsen nicht, sie bewegen sich nicht eigenständig, sie können keine Veränderungen in ihrer Umgebung warnehmen und sie können sich nicht eigenständig fortpflanzen. Aber jede Art von Lebewesen hat diese Eigenschaften.
Viren sind eigentlich nur parasitäre DNA oder RNA in einer Proteinhülle.
Wüsste halt nicht, als was sonst.
Viren eben, die sind halt eine eigene Kategorie.
Dann sind wohl die fehlende eigenständige Bewegung und Fortpflanzng die Kriterien, an die du gedacht hast. Außerdem hat eine kurze Recherche im Internet ergeben, dass Internetseiten, die ich in Bezig darauf als seriös ansehe, angeben, dass Viren nicht reizbar sind. An welche Reizbarkeitserscheinungen hast du denn gedacht?
Naja, was du für Seiten findest ändert meine Meinung dazu nicht. Ich mach die Lehre zum Laborant und in Fach-Biologie haben wir das so gelernt. Ich vertraue darauf, das unser Arbeitswissen für den Fachbereich vertrauenswürdiger ist, als das Internet. Näher darauf eingegangen sind wir zwar auch nicht, da Viren nicht unser Schwerpunkt sind. Ich nehme an, es geht darum, dass sie mit ihrer Umwelt interagieren können, indem sie einen externen Wirt befallen. Zudem mögen Viren starke pH und Temreraturwechsel nicht, was ja auch äusserliche Reize sind worauf sie reagieren
Ich vertraue darauf, das unser Arbeitswissen für den Fachbereich vertrauenswürdiger ist, als das Internet.
Würde ich an deiner Stelle wohl auch so sehen.
Zudem mögen Viren starke pH und Temreraturwechsel nicht, was ja auch äusserliche Reize sind worauf sie reagieren
Interessant, da frage ich mich jetzt, wie genau sie das machen. ich wusste bis jetzt nur, dass sie bei ungeeigneten Umweltbedingungen zerstört werden (aber natürlich trifft das genau genommen auch auf Lebewesen zu, auch wenn die definitiv in einem gewissen Umfang darauf reagieren können).
Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und können sich ohne Wirt nicht vermehren.
Ich weiss, dass sie keine Lebewesen sins. Hab ja geschrieben "biologisch gesehen sind es ja keine". Aber vom Prinzip aus würde ich persönlich, ohne Miteinbezug der offiziell anerkannten Definition von Lebewesen, sie als solche bezeichnen, denn sie leben ja. Und sie können die Kennzeichen ja sogar erfüllen, in dem sie sich einen Wirten suchen, was doch ein lebloses Objekt nicht tun würde. Es ist irgendwie in meinem Kopf falsch, sie als lebloses Objekt zu beschreiben, da passt "Lebewesen" einfach besser