Können Computerviren wie biologische Viren von selbst entstehen?

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Nein.

Und das liegt zum größten Teil einfach daran, dass hierbei selbst der Evolutionsprozess binär wäre: Entweder ein absolutes überleben oder ein absolutes aussterben, nichts dazwischen oder darüber hinaus.

Nur dass ein Programm, das beim Kopieren von PC 1 nach PC 2 auch nur den kleinsten Defekt bekommen hat eine geradezu absurd höhere Wahrscheinlichkeit hat, dass diese Mutation sofort ausstirbt, als eine ungleich höhere Menge an Mutationen bei einer biologischen Entität.

Kurz:

  • Computerprogramm: Meist reicht schon eine Mutation auf einem einzigen Bit, damit diese Abweichung fast augenblicklich ausstirbt.
  • Biovirus: Dutzende Abweichungen in der DNS können immer noch zu Vorteilen führen, die diese Abweichungen nicht nur überleben lassen, sondern ggf. noch erfolgreicher machen als die Nicht-Abweichungen.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 21:40

Danke, das ist endlich mal eine nützliche Antwort.

Nein xD.

Computerviren sind keine Bakterien, die vom Himmel fallen, sondern Computerprogramme.

Ein Computer ist "dumm" (auch wenn es durch KI-Programme anders zu sein scheint) macht nur, was man (bzw. der Programmiere) ihm "sagt".

Das ist nichts weiter als ein automatischer Taschenrechner, der der Reihe nach Anweisungen in Folge von Rechenoperationen abarbeitet. "Computer" heißt wörtlich übersetzt "Rechner".

Diese Abfolge wird "Programm" genannt und dieses entsteht nicht von alleine, sondern wird von einem Menschen geschrieben.

Ein Computervirus ist ein Programm

Microsoft Word ist ein Programm

Der Unterschied zwischen den beiden ist allein die einprogrammierte Funktionalität: Das eine macht nur Schaden und das andere ermöglicht es dem Bediener, einen Brief zu schreiben.

Auch dass sich so ein Virus vermehrt und wie genau er es tut, ist nur eine einprogrammierte Folge. Idr. vermehrt er sich nicht von selbst über die Grenzen eines Computers hinaus. Vielmehr nutzt er Transportwege (indem er im Falle eines Wurmes z.B. seine eigene Programmdatei über vorhandene Email-Postfächer weiterverschickt) und die Dummheit des Benutzers (fällt auf diese Mails rein, führt das Programm dabei versehentlich aus und zack, ist ein weiterer Computer "infiziert") aus.

Damit ein Virus wirksam wird, muss der betroffene Computer eingeschaltet sein und sein Programm auf diesem ausgeführt werden.

Strandet die weitergeschickte Virus-Programmdatei unausgeführt irgendwo, weil sie z.B. nicht mit dem Betriebssystem oder dem Computer selbst kompatibel ist oder weil ein Antivirenprogramm rechtzeitig eingreift oder weil der Benutzer die Situation rechtzeitig erkannt hat, passiert nichts und es verbreitet sich von diesem Computer aus auch nicht selbstständig weiter, da das Programm in solchen Fällen einfach nicht läuft. Und ein Programm, das nicht läuft, ist "nicht da". ein Computer "denkt" sich nicht selbstständig einen Virus aus. Und falls er das doch über eine KI tut, ist diese KI selbst bereits ein Virus.

Weitere gängige Möglichkeiten, Viren zu verbreiten:

  • Sie in eigentlich nützliche und bekannte Programme zu integrieren und diese manipulierten Programme zum Download anzubieten und warten, bis der ahnungslose Benutzer diese startet
  • Dateien anderer Programme zu "infizieren" (=sich in den Programmfluss einzukoppeln) und darauf setzen, dass der Nutzer diese Programme auf anderen Computern ausführt oder sie an andere Benutzer weitergibt
  • Sich in Daten-Dateien (.doc, .mp3, .jpg) einfügen und darauf setzen, dass das zugehörige Programm diese zusammen mit den Daten ausliest und ausführt (z.B. sog. Makrovirus).
  • Den Virus aktiv durch Hacking auf fremde Systeme installieren
  • Die wohl fatalste: Sicherheitslücken ausnutzen (z.B. den Virus so machen, dass er sich über die automatischen Updatemechanismen des Betriebssystems verbreitet, so dass keine aktive Mitwirkung eines Menschen nötig ist)

Diese Methoden haben alles gemeinsam: Das sind rein technische Vorgänge.

Viren bewusst auf fremde Systeme zu verbreiten ist zudem eine Straftat. Mindestens derjenige, der das erste Exemplar programmiert und ausführt, begeht diese zwangsläufig, sobald das ganze den eigenen Computer verlässt und das Schicksal seinen Lauf nimmt.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 12:12

Aber auch biologische Viren sind ja "dumm". In der Regel wird aus aus einem DNA-Strang weder Krebs noch ein Virus. Dass es zu soetwas kommt, ist ein großer Zufall.

Nein, Viren sind einfach nur von Menschen geschrieben Schadprogramme.


EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 00:03

Aber warum nicht?

Ireeb  13.08.2024, 00:24
@EgelDirebus

Warum sollten sie? Es sind wie gesagt einfach nur Programme. Wie soll ein Programm aus dem nichts entstehen? Ein Programm muss programmiert werden.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 00:29
@Ireeb

Nicht zwingend. Biologische Viren sind aus DNA-Fragmenten entstanden. Und das mehrfach und unabhängig voneinander. Niemand musste sie programmieren. Die Grundlage für diesen Vorgang bildet die Selbstreplikation der Zelle. Ähnliche Prozesse existieren auch im digitalen Raum. Was verhindert die natürliche Entstehung von Computerviren?

SpitfireMKIIFan  13.08.2024, 00:45
@EgelDirebus
Ähnliche Prozesse existieren auch im digitalen Raum.

Tauchen auf deinem PC aus dem Nichts Programme und Dateien auf? Auf meinem PC nicht. Solche Prozesse existieren in der digitalen Welt nicht.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 00:50
@SpitfireMKIIFan

Im digitalen Raum bestehen Bugs. Mit Prozess ist hier die Selbstreplikation gemeint.

SpitfireMKIIFan  13.08.2024, 01:25
@EgelDirebus
Im digitalen Raum bestehen Bugs.

Ja, und manche Menschen leiden an Asthma, deswegen ist kein Virus entstanden...

Mit Prozess ist hier die Selbstreplikation gemeint.

Die Natur kennt kein Strg+C - Strg+V

Ireeb  13.08.2024, 01:35
@EgelDirebus
Ähnliche Prozesse existieren auch im digitalen Raum.

Nein, tun sie nicht. Du musst von der Idee wegkommen, dass ein Computer-Virus irgendetwas mit einem biologischen Virus zu tun hätte, nur der Name ist gleich, sonst nichts.

Das wäre, als würdest du davon ausgehen, dass jedes Haus, das irgendwo steht, an einer Schnecke gewachsen sei. Schließlich gibt es ja nunmal Schneckenhäuser, also kann man davon ausgehen, dass man irgendwann einer Schnecke begegnet, auf der ein gemütliches Landhaus mit zwei Badezimmern und Kamin gewachsen ist, oder?

Ich glaube, dir scheint nicht gar nicht klar zu sein, was ein Computervirus überhaupt ist. Denn wie jedes Programm, erfüllt auch ein Virus eine Aufgabe, die ihm ein Mensch gegeben hat. Es gibt keinen Virus, der keinen Zweck erfüllt, schon daran erkennt man, dass jeder Virus von einem Menschen geschrieben wurde, um dessen Ziele zu erreichen. Das besondere an Viren im Vergleich zu anderen Programmen ist dabei lediglich, dass es sich dabei meist um niederträchtige Ziele handelt. Die meisten Viren sind direkt darauf aus, Geld zu machen. Beispielsweise, indem ein Computer oder Dateien darauf gesperrt werden, sodass der Entwickler des Viruses ein Lösegeld verlangen kann. Oder ein Virus, der Tastatureingaben im Hintergrund mitschreibt, diese an den Entwickler schickt, sodass der damit deine Passwörter z.B. zum Online-Banking klauen kann.

Es gibt auch Viren, die einfach nur Schaden anrichten. Aber auch diese wurden entwickelt, um genau das zu tun. Diese treffen aber selten Privatpersonen, solche Viren werden dann eher z.B. gegen politische oder geschäftliche Gegner eingesetzt, um diese zu sabotieren.

Ein Virus ist ein Programm, ein Programm ist eine Liste an Anweisungen. Genau so, wie kein Kochrezept oder Bauplan für ein Raketentriebwerk durch Zufall ohne Zutun eines Menschen entsteht, entsteht auch kein Virus durch Zufall.

Viren sind eine von Menschen erschaffene Technologie, um anderen Menschen zu schaden.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 12:31
Ireeb  13.08.2024, 13:09
@EgelDirebus

Ich übersetze deine Frage ins biologische:

"Warum ist es nicht möglich, dass durch einen Gendefekt bei der Zeugung eines Kindes zwischen zwei Menschen plötzlich ein Tyrannosaurus Rex entsteht? Dessen Aufbau wurde ja ebenfalls durch Gene beschrieben."

Wenn bei der Zeugung eines Menschen ein Gendefekt auftritt, dann ist das ein Mensch mit Gendefekt, und nicht plötzlich eine andere Spezies.

Wenn bei der Übertragung eines Programms ein Fehler auftritt, dann hat man ein fehlerhaftes Programm, und nicht plötzlich ein völlig anderes Programm.

Du unterschätzt nach wie vor, wie komplex Programme und Computerviren sind.

Ich kann programmieren und arbeite im IT/Entwicklungs-Bereich und sage es dir noch ein letztes Mal:

Viren können nicht durch Zufall entstehen. Es ist technisch unmöglich. Zu glauben, Viren würden von selbst entstehen ist kindisch, naiv, und ignorant. Würdest du das vor einem IT-Menschen so sagen, würde er dich auslachen, denn diese Idee ist absolut abstrus und unsinnig. Jeder, der weiß, wie Programme funktionieren, weiß, dass Viren nicht von selbst entstehen können. Hättest du ein Grundverständnis dafür, wie Programme funktionieren, wäre auch für dich klar, dass sowas nicht möglich ist. Ich kann dich nicht innerhalb eines Kommentars zum IT-Experten machen, daher musst du mir glauben, dass alle deine Annahmen darauf basieren, das du kein Verständnis dafür hast, wie Computerviren und Programme funktionieren. Hättest du dieses Verständnis, wäre auch dir klar, wie abstrus diese Idee ist, da bin ich mir sicher.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 13:14
@Ireeb

Einfach nur aua. Du hast die Frage nicht verstanden.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 13:19
@Ireeb

Viren sind keine Lebewesen, aber aus der DNA von Lebewesen entstanden. Ist dir bewusst wie gut und wie exakt biologische Prozesse funktionieren. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass DNA-Abschnitte ausgeschleust werden, dass ihr Inhalt zum Andocken an andere Zellen in der Lage ist, dass darauf (durch bloßen Zufall) ein biologisches Programm zu finden ist, das Selbstreplikation ermöglicht und so weiter. Virenentstehung ist von unglaublich vielen Zufällen abhängig. Zugleich ist es in der Biologie nicht nur einmal passiert, sondern mehrfach unabhängig voneinander. Dein Dino-Argumet ist einfach nur albern.

Ireeb  13.08.2024, 18:57
@EgelDirebus

Das Dino-Argument ist genau so dämlich und hirnrissig, wie die Idee, ein Virus könnte durch Zufall entstehen.

Klar kann man das Argument bringen, alles könnte durch Zufall passieren. Aber auch mit dieser Idee bleiben bestimmte Dinge unrealistisch im Sinne von: Die Wahrscheinlichkeit ist effektiv Null und es wird in dieser Realität nicht eintreten.

Wenn du es für realistisch hältst, dass ein Computervirus durch Zufall entsteht, musst du es auch für realistisch halten, 500 Mal am Stück einen 6er im Lotto zu gewinnen, dass ein Affe mit einer Schreibmaschine durch Zufall alle 7 Harry Potter-Bücher Wort für Wort korrekt abtippt, oder dass sich eben bei einem genetischen Erbgang die DNA so verändert, dass eine völlig andere Spezies dabei herauskommt.

Dir scheint einfach völlig das Verständnis zu fehlen, wie komplex Programme sind und wie unwahrscheinlich es ist, dass bei zufällig veränderten Bits überhaupt ein funktionierendes Programm herauskommt. Ein falscher Bit reicht, damit ein Programm nicht mehr richtig funktioniert. So ein Programm hat meist mehrere Millionen Bits, kannst ja mal ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit bei 1 zu 2^2.000.000 wäre.

Zudem gibt es hier, im Gegensatz zur natürlichen Selektion, kein System, das bestimmte Entwicklungen verstärkt und andere unterdrückt. Im Gegenteil, bei den meisten Datenübertragungen wird auf Fehler geprüft, sodass eine Abweichung von den ursprünglichen Daten gar nicht erst passieren kann.

Das Szenario, dass ein Virus von selbst entsteht, bleibt ein Hirngespinst. Ist noch nie passiert, kann nicht passieren, wird nie passieren, genau so wenig wie der 500-fache Lottogewinn oder der vom Affen verfasste Harry-Potter Abschrieb.

Wenn dir das Gedankenexperiment, dass das passieren könnte, gefällt, schön. Aber du musst dringend von der Idee wegkommen, dass das außerhalb deiner Fantasie passieren könnte.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 20:23
@Ireeb

Alles was du hier schreibst trifft auch auf die Entstehung von biologischen Viren zu. Da würde ich dir einfach mal raten, dich etwas zu informieren. Auch Zellen haben rafinierte Mechanismen, die das Aus- und Einschleusen von DNA überwachen sowie Mechanismen kaputte Stränge zu reparieren. Auch kann eine einzige Base dafür sorgen, dass ein ganzer Abschnitt, ja ein ganzer Strang völlig nutzlos wird. Ich sehe jetzt nicht ganz den Unterschied. Das Einzige, das hier wirklich Gewicht haben könnte, ist die angesprochene Wahrscheinlichkeit. Hast du belege für die angeführten Zahlen, oder sind diese deinem Geist entsprungen?

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 20:25
@EgelDirebus

Sind Bugs in der Informatik wirklich seltener als Mutationen in der Biologie?

Ireeb  13.08.2024, 21:02
@EgelDirebus

Ich hab keine Lust, mit jemandem zu diskutieren, der sich vehement weigert, Dinge zu verstehen, und nur die eignen Sichtweisen bestätigt sehen will.

Du überträgst Schlussfolgerungen von einem System ins andere, aber die Systeme funktionieren nicht gleich. Das alles nur, weil sich irgendwer entschieden hat, es "Virus" zu nennen, statt nur Schadsoftware, und schon kommt jemand, der noch nie ein Programm auf geschrieben hat, auf die Idee, dass ein Computer Virus definitiv etwas mit einem echten Virus zu tun haben muss und lässt sich davon auch nicht mehr abbringen. Wie extrem du dich auf diese Wortwahl fokussierst, ist für mich unbegreiflich.

Ich erkläre es dir gerne noch ein letztes Mal. Ein Programm ist wie ein Text. Man kann es wirklich sehr gut mit einem Rezept vergleichen. Nur dass ein Programm in der Regel mehrere Tausend Zeilen hat.

Ein Beispiel:

Wir haben ein Rezept für Bolognese-Sauce mit etwa 30 Zeilen Text.

Nun schicken wir das Rezept von Computer A zu Computer B und haben dabei pro Buchstabe eine Wahrscheinlichkeit von 1%, dass sich dieser zu einem zufälligen anderen Buchstaben ändert. In der Realität ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer, und wenn mit Prüfsummen gearbeitet wird, ist sie effektiv Null, da damit festgestellt werden kann, ob sich irgendwas geändert hat.

Nun fragst du: "Wäre es möglich, dass beim Versenden dieses Rezepts durch Übertragungsfehler aus dem Bolognese-Rezept eine Anleitung zum Bau einer Bombe wird?"

So rein theoretisch ist das möglich, wenn sich jeder Buchstabe zufällig so ändert, dass da am Ende eine korrekte und funktionerende Anleitung zum Bau einer Bombe daraus wird.

Deutlich wahrscheinlicher ist, dass irgendwo statt "Tomate," da einfach "ToQate" steht.

Würdest du sagen, dass es mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% pro Buchstabe realistisch ist, dass aus dem Rezept ein völlig anderer, aber in sich logischer, grammatikalisch korrekter Text, dessen Inhalt ebenfalls richtig ist und den Fakten entspricht, entsteht?

Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist deutlich höher, als dass das bei einem Programm passiert. Dass sich ein Bit bei der Übertragung ändert, kann passieren, aber die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist weitaus geringer als 1%. Die genaue Wahrscheinlichkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber deshalb werden eben oft auch Methoden eingesetzt, um zu überprüfen, ob eine korrekte Übertragung stattgefunden hat.

Und während man ein Rezept mit einem falschen Buchstaben dennoch verwenden kann, für ein einzelner Fehler in einem Programm fast immer zum Absturz.

In der Biologie hat sich die DNA Stück für Stück entwickelt. Kleine Änderungen haben sich fortgepflanzt, bis sich daraus eben bestimmte Dinge entwickelt haben.

So funktioneren Computer aber nicht, selbst kleinste Abweichungen führen dazu, dass ein Programm nicht mehr lauffähig ist, und das führt dazu, dass es in der Regel gelöscht und frisch installiert wird. Es gibt also keine Chance für Änderungen, sich fortzupflanzen.

Damit aus einem beliebigen Programm ein Virus wird, müssten sich bei einem einzelnen Übertragungsvorgang Millionen an Bits in ganz bestimmte Zustände ändern, damit am Ende überhaupt noch ein ausführbares Programm herauskommt, und von allen möglichen ausführbaren Programmen gibt es nur wenige, die dann auch noch Schaden anrichten können. Denn Betriebssysteme versuchen ja grundsätzlich schädliche Aktionen zu unterbinden, das Programm müsste also auch noch rein zufällig in die bestimmten Sicherheitslücken eingreifen.

Das Beispiel mit dem Rezept, das zu einer Bombe Bauanleitung wird, ist wirklich sehr, sehr großzügig. Bei echten Programmen ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich ändern, und dann trotzdem noch ausführbar sind um ein Tausendfaches geringer.

Entweder musst du mir das glauben, oder wenn du mir immer noch nicht glaubst, dass nicht aus einem Programm in einem einzigen Übertragungsvorgang ein völlig anderes Programm werden kann, dann musst du mal ein paar eigene Programme schreiben. Am besten ein normales Programm wie ein ein Tabellenkalkulationsprogramm, und dann mal z.B. einen Botnet-Virus, und schaust dir an, wie viel die gemeinsam haben (Tipp: So gut wie nichts).

Ein Computer ist aber nicht biologisch, du musst aufhören, es mit biologischen Viren zu vergleichen. Sie existieren in verschiedenen Universen, in denen unterschiedliche Regeln gelten. Nur weil ein IT-Mensch es witzig fand, Schadsoftware als "Virus" zu bezeichnen, heißt das nicht, dass du religiös daran glauben musst, dass diese irgendwelche Gemeinsamkeiten haben. Ein Computervirus hat so viel mit einem biologischen Virus zu tun, wie die Computermaus mit der Haselmaus.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 21:07
@Ireeb

In wiefern unterscheidet sich das jetzt von biologischen Viren? Bitte vergiss diesen Bezug nicht. Auch Informationen die aus Zelle ausgeschleust werden haben ja in aller Regel keine sinnvolle Information und sind noch viel seltener schädlich.

Nein, das ist nicht möglich. Computerviren müssen immer erst bewusst programmiert werden. Dadurch unterscheiden sie sich von Viren in der Natur.

Bugs hingegen entstehen meist durch unbeabsichtigt schlechte Programmierung.


EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 00:06

Worin besteht der funktionale Unterschied zwischen Computerviren und biologischen Viren? Warum kann ein Bug nicht zu einem Virus werden?

0irandochu  13.08.2024, 00:08
@EgelDirebus

Ein Bug ist ein unbeabsichtigter Fehler innerhalb eines Programms, aber kein echtes Schadprogramm. Viren sind eigenständige Programme, die gewisse Schäden anrichten sollen.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 00:10
@0irandochu

Also ist es eine Sache der Definition. Hinter einem Virus MUSS also eine schlechte, menschliche Absicht stehen. Dann eine andere Frage: Können Programme, die Viren funktional ähneln - wie biologische Viren - von selbst entstehen?

0irandochu  13.08.2024, 00:15
@EgelDirebus

Weil hinter einem Computervirus immer eine Absicht stehen muss. Und solche Absichten können Computer selbst nicht bewerkstelligen.

EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 00:16
@0irandochu

Aber es geht hier ja nicht um Computerviren, sondern um durch Bugs von selbst entstandene Programme, die Viren nur funktional ähneln.

Computerviren können nicht von selbst entstehen wie biologische Viren. Sie benötigen menschliches Eingreifen, um erstellt und verbreitet zu werden. Hier ist der Unterschied:

  • Biologische Viren: Diese entstehen durch natürliche Prozesse wie Mutationen und Replikation in lebenden Organismen.
  • Computerviren: Diese werden von Menschen programmiert. Sie sind Software, die durch menschliche Hand erstellt wird und sich dann über Netzwerke, E-Mails oder andere Wege verbreiten kann.

Obwohl Computerviren nicht „von selbst“ entstehen, können sie sich selbst weiterverbreiten und verbreiten, wenn sie einmal aktiviert sind, besonders wenn Sicherheitsmaßnahmen fehlen.


EgelDirebus 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 12:22

Ja, ist schon klar, dass Computerviren in der programmiert werden. Das ist ja nicht die Frage. Die Frage ist, ob es mechanismen gibt, die die natürliche Entstehung von Computerviren verhindern.