Glaubt ihr das alles aus einem Grund passiert?

8 Antworten

Nein.

Ich empfinde die Sinnlosigkeit von allem als Trost.

Nein, denn das würde ja bedeuten das ich gottgleich durch mein Handeln das Leben der anderen Menschen beeinflussen würde.

JTKirk2000  04.02.2024, 03:51

Wenn ich entscheide, dass ich heute mal mein Auto nutze, um zum Supermarkt um die Ecke zu fahren, statt mit dem Fahrrad zu fahren oder zu Fuß zu gehen, kann ich damit erstens meinen notwendigen Weg beeinflussen (also Straße, Radweg oder Bürgersteig) und andererseits beeinflusse ich dadurch in gewissem Maße auch die benötigte Zeit hin zum Supermarkt und auch wieder zurück. Da sich im Laufe der Zeit, zu der ich dann früher oder später bei der Kassenschlang ankomme auch die Länge der Kassenschlange verändern kann und damit die Wartezeit an der Schlange, kann ich damit mehr oder weniger beeinflussen, sowohl wie lange ich insgesamt brauche, auch wenn dies zu einem großen Teil nicht von mir beeinflusst werden kann, denn es wirken dabei die Ergebnisse der Entscheidungen aller anderen Beteiligten mit hinein.

Im Endeffekt ist es ähnlich wie wenn man einem Bekannten unterwegs trifft, denn so wie eigene Entscheidungen bewirken, dass man zur entsprechend richtigen Zeit den entsprechend richtigen Weg geht, gilt dies auch für die Entscheidungen des betreffenden Bekannten. Dabei entscheidet niemand gottgleich über die Entscheidungen oder das Leben anderer, sondern was sich entsprechend ereignet, ist dann ein Resultat der Folgen der Entscheidungen aller betreffend direkt und eventuell auch indirekt beteiligter Personen.

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MrMiles  04.02.2024, 11:25
@JTKirk2000

Wenn man der Meinung ist, es wäre vorherbestimmt das sich zwei Personen treffen, dann bedeutet das eben doch das alles was diesen Personen auf dem Weg passiert, das Leben aller anderen denen sie auf dem Weg begegnen beeinflusst. Eben zum Beispiel das genau in dem Moment die Ampel für dich grün ist und für jemand anderen rot.

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JTKirk2000  04.02.2024, 21:00
@MrMiles

Vorherbestimmung bedeutet, dass nichts entschieden werden kann, sondern stattdessen alles von vornherein unveränderlich ist. Das heißt, simpel ausgedrückt, dass es auch als Schüler in der Schule vollkommen egal ist, ob man für eine Klassenarbeit vorher lernt oder nicht, man würde so oder so eine gute oder schlechte Leistung bei der Arbeit liefern und entsprechend so oder so, egal ob vorbereitet oder nicht eine gute oder schlechte Zensur bekommen. Dass das nicht gerade naheliegend ist, sollte jeder Person verständlich sein, der so etwas wie Eigenverantwortung etwas sagt, anstatt allem anderen außer sich selbst die Schuld für alles zu geben, was in ihrem Leben irgendwie schief läuft.

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MrMiles  04.02.2024, 21:01
@JTKirk2000

Ja aber man würde ja damit wieder den Schnitt aller beeinflussen.

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JTKirk2000  04.02.2024, 21:30
@MrMiles

Nein, nur indirekt. Die direkte Beeinflussung liegt primär immer nur bei der Entwicklung im jeweils eigenen Leben, es sei denn man nutzt Entwicklungen in den Leben anderer so massiv aus, aber auch dann wieder als Folge eigener Entscheidungen, die dann vermutlich entsprechend spontan sind, weil man für gewöhnlich Entscheidungen Anderer nicht wirklich vorhersehen kann, dass die Entwicklung der Leben anderer entsprechend maßgeblich beeinflusst würden, wie beispielsweise bei Gewalttaten.

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MrMiles  04.02.2024, 22:58
@JTKirk2000

Wenn die eigene Note vorherbestimmt ist, und damit den Notenschnitt der Klasse beeinflusst, dann beeinflusst das direkt alle anderen Schüler. Denn wenn der Schnitt der Klasse gut ist, dann hebt es das Selbstvertrauen aller. Ist er niedrig, dann sinkt das Selbstvertrauen aller anderen.

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JTKirk2000  05.02.2024, 00:39
@MrMiles
Wenn die eigene Note vorherbestimmt ist

Ist sie ja nicht, denn sie hängt von der Leistung ab, die der jeweilige Schüler oder die jeweilige Schülerin liefert und damit hängt dies also von der Entscheidung schon bei der Vorbereitung auf eine entsprechende Klassenarbeit der betreffenden Person ab. Vorherbestimmung kann nicht beeinflusst werden, sondern ist unabänderlich. Entscheidungen sind aber ein deutlicher Hinweis darauf, dass Entwicklungen beeinflusst werden können und dadurch Vorherbestimmung ausgeschlossen werden kann.

Denn wenn der Schnitt der Klasse gut ist, dann hebt es das Selbstvertrauen aller. 

Unwahrscheinlich, denn der Durchschnitt beeinflusst nicht die zuvor abgelieferte Leistung und die darauf begründete Benotung. Wenn überhaupt etwas das Selbstvertrauen von Klassenmitgliedern beeinflusst, dann die eigene Leistung gegenüber dem Durchschnitt, also je höher die eigene Leistung gegenüber dem Durchschnitt ist, je besser ist potentiell das Selbstvertrauen. Man identifiziert sich schließlich mit dem, was man selbst schafft, nicht mit dem, was andere schaffen, aber Du hast es genau anders herum beschrieben.

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Ich denke, dass es einen Unterschied zwischen Grund/Begründung und Sinn gibt. Und dass keineswegs alles "aus einem bestimmten Grund" geschieht.

Ein Grund kommt oft "von außen" und ist als Ursache unveränderlich. Ich kann aber etwas als Grund für eine Sache deuten und interpretieren - und diese Interpretation kann auch absolut gar nichts darüber aussagen, inwieweit eine Ursächlichkeit tatsächlich besteht oder nicht. Fakt ist auch, dass es Phänomene in der Physik gibt, die nachweislich absolut zufällig sind. Mit anderen Worten: das mechanische Weltbild funktioniert im Prinzip ganz gut, aber eben keineswegs absolut.

Sinn ist eine Sache, die von innen kommen kann: ich gebe einer Handlung Sinn oder ich finde einen Sinn darin - und dadurch wird sie für mich (oder auch für andere) wichtig. ich kann, vollkommen entgegen der Vernunft der Natur, meine spärliche Freizeit dafür aufbringen, unentgeltlich für andere Menschen körperlich zu arbeiten, obwohl ich eigentlich von meiner eigenen Arbeit völlig erschöpft bin ich mich erholen müsste. Aber ich finde Sinn dahinter, weil ich dadurch etwas für andere Menschen und das Gemeinwohl vollbringe und einen moralischen Mehrwert stifte.

Dieses sinnstiftende Denken kann allerdings dazu führen, dass ich auch Sinn zum Beispiel in meinem erduldeten Schmerz finde: Ich bin meinen Weg gegangen und habe mich, unterstützt von meinen Lebensschwierigkeiten, weiterentwickelt, nämlich dorhin, wo ich jetzt stehe. Dann bin ich imstande, meinen Lebensweg innerlich anzunehmen, weil ich ihm Sinn verleihen kann.

Glaubt ihr das alles aus einem Grund passiert?

Ja, denn irgendwie hat alles eine Ursache und die liegt für gewöhnlich, sofern Wesen mit Entscheidungsfreiheit beteiligt sind, in entsprechend Entscheidungen.

Glaubt ihr das manche Menschen aus einem bestimmten Grund in eurem Leben sind?

Ja, weil alle Beteiligten Entscheidungen so getroffen haben, dass man einander auf irgendeine Weise begegnet ist.

Oder das alles einen tieferen Grund hat wieso mit jenes und dem zusammen sind.

Sind Entscheidungen nicht hinreichend tiefe Gründe? (Natürlich sind Entscheidungen je nach Kontext unterschiedlich tiefgründige Absichten verbunden.)

AbbyAaliyah  04.02.2024, 10:25

Dem stimme ich absolut zu! 🙂👍

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Ich habe das Buch gelesen 'Schicksal als Chance' und das hat mich sehr inspiriert.

Jeder Mensch hat die Probleme die er braucht um sich weiterzuentwickeln.

In meinem Fall stimmt es. Ich war mit 18 alleine schwanger, hab während der Elternzeit Abi gemacht, danach studiert

Ich weiß noch wie ich in meinem Kinderzimmer lag und mir eine Sendung ansah, mit Hoppalas.

Da war ein kleines Kind, dass mir seinem Fahrrad in den Busch fuhr.

Zuerst lachte ich weil es so lustig aussah und dann weinte ich, weil ich mir dachte, ich kann meinem Kind nicht mal ein blödes Fahrrad kaufen damit es damit gegen einen Busch fährt.

Mich hat das sehr mitgenommen.

Ich hab mich dann als Praktikantin beworben damit ich mal einen Job hab und dann am zweiten Bildungsweg alles gemacht. Zuerst Abi, dann Lehrabscluss, dann Meister und dann Magister.

Heute suche ich händeringend Leute die Bock haben und motiviert sind.