Geschlechtsidentität herausfinden?

4 Antworten

Identifikationen kannst du dir im großen und ganzen aussuchen, wobei ich es selbst als dämlich und unnütz empfinde sich großartig mit seiner Sexualität zu identifizieren.


TofuLilith  09.01.2018, 16:10

Geht es hier nicht um Identifikation mit dem Geschlecht?

Identifikation und sexuelle Orientierung ist ein anderes Thema, aber ich denke für viele gehört die sexuelle Orientierung auch zur Identität, zumindest wenn sie nicht hetero sind.

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LinksGlobalist 
Beitragsersteller
 09.01.2018, 15:03

Aber hieße das nicht, das Wort Geschlechtsidentität ist reiner Unsinn?

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phiLue  09.01.2018, 15:24
@LinksGlobalist

Nicht unbedingt. Es gibt Menschen die meinen sie seien ein Mann gefangen im Körper eine Frau, identifizieren sich aber als Mann. Anders herum gibt es das genau so. Was bei den Menschen schief gelaufen ist kann ich nicht sagen, aber ich denke das wird im Laufe der Entwicklung passiert sein das sie sich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr mit dem eigenen, gebürtigem Geschlecht identifizierten können. Da hat man dann auch die Wahl sein Geschlecht mittels Operation ggf. zu ändern oder, die Alternative wäre, einen Weg zu finden sich mit seinem eigenem Geschlecht zu identifizieren.

Allerdings hat man heute, so empfinde ich das, viele Menschen die meinen sich eine Geschlechtsidentität aussuchen zu müssen. Im Regelfall passiert die Identifikation mit dem eigenen Geschlecht allerdings von alleine.

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Zuerst einmal passt die Geschlechtsidentität mit dem Geschlecht zusammen, denn sie ist das Geschlecht, das man hat.

Und herausfinden kann und wird man sie nur selbst - da gibt es keine "Kriterien" oder ein "Schema", nach denen sich das richtet. Man merkt es einfach, es wird einem klar oder erschließt sich einem.

Manche erkennen es früher, die anderen später - das Wissen ist aber von Anfang an da. Einige brauchen Zeit, um den Zugang dazu zu finden, andere haben ihn direkt und wissen, was sie sind, resp. nicht sind.

Ein fremder Mensch kann das nicht beurteilen und herausfinden, dazu ist die jeweilige Person nur selbst in der Lage. Er kann möglicherweise Annahmen und Vermutungen anstellen - korrekt bestimmen kann man sein Geschlecht allerdings nur selbst.

Das kann dir niemand sagen, dass entscheidest du einfach für dich. Entscheiden aber mehr im Sinne: so fühle ich mich nun mal und das wird sich auch nicht ändern. ^^


Achterbahn96  30.12.2018, 09:22

Prinzipiell stimme ich dem zu, dass das niemand für einen herausfinden kann, sondern nur man selbst.

Allerdings "entscheidet" man sich nicht, sondern findet es einfach heraus. Und man "fühlt" es auch nicht, man ist es einfach nur.

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LinksGlobalist 
Beitragsersteller
 09.01.2018, 14:23

Aber muss es da keine allgemein gültige Definition geben?

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Das Gender (so etwas wie 'soziales Geschlecht' oder 'Geschlechtsidentität') ist das, was du von dir selbst hältst und wie du von anderen gesehen werden möchtest.

Das ist ein inneres Gefühl. Wenn du dich auf dich selbst konzentrierst und in deinem Kopf sagst 'Ich bin (bzw.habe)...weiblich/männlich/ein anderes Geschlecht/kein Geschlecht', dann kann es sein, dass sich eine oder mehrere Optionen (besonders) richtig oder falsch anfühlen.

Auch macht es Sinn sich darüber gedanken zu machen, was man an der eigenen Erscheinung mit Gender in Verbindung bringt, und weshalb man Dinge tun, die man tut und wie man sich dabei fühlt etwas auszuführen, was für einen typisch für ein Gender ist. (Z.B. Nagellack tragen, breitbeinig gehen, Stimme tief stellen, das Wort 'süß' benutzen, aufs Frauenklo gehen, etc.)

Einige Leute erleben so etwas wie Gender Disphoria: Sie haben ein ungutes bis sehr schlechtes Gefühl, wenn ihr Gender nicht dem entspricht was sie sind oder wenn sie von Personen falsch gelesen werden. Dies muss aber nicht zwangsläufig bei Trans*personen (auch nicht-binäre Leute eingeschlossen) der Fall sein. Ein anderes Gefühl ist Gender Euphoria: Ein positives (sehr gutes) Gefühl, welches des gender Disphoria gegenübergestellt ist.

Berücksichtigen sollte man allerdings, dass jede person ihr Geschlecht anders Erlebt und, dass es für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Aspekte (und mit Gender einhergehende Dinge) zur Geschlechtsidentität dazu gehören.

Das heißt nicht, dass eine Gender Identität weniger richtig oder weniger wert ist, nur weil eine Person z.B. weniger Disphoria erlebt oder das Geschlecht durch die Kleidung anders ausdrückt.