Gendern, werden nur Frauen noch weiter bevorzugt?
Guten Tag liebe Community.
Ein Verb wird zum Substantiv, indem man seine Infinitivform mit "en" mit einem "er" austauscht.
Damit sind bei sämtlichen Nomen, aufgrund der deutschen Sprache, keine weiblichen Zusätze gemeint.
Dies bereitet den Frauen beim Gendern also eine gewollte Sonderstellung.
Im Zuge der Gleichberechtigung, wo ein Ausgleich der Gleichberechtigung nahe Null gehen sollte, sind solche Sonderstellungen doch eher suboptimal, in Betracht der Gleichberechtigung.
Denn Lehrer kommt von lehren und meint alle Lehrkörper. Oder muss es dann genderkonform dann Lehrkörperinnen heißen?
2 Antworten
Ein Verb wird zum Substantiv, indem man seine Infinitivform mit "en" mit einem "er" austauscht.
Nein.
Damit sind bei sämtlichen Nomen, aufgrund der deutschen Sprache, keine weiblichen Zusätze gemeint.
Das ist zumindest streitbar. In Berufsbezeichnungen existiert schließlich eine Flexion mit Sexus, zu sagen bei der männliche Flexion Handle es sich ausschließlich um Genus, nicht aber um Sexus wäre zumindest inkonsistent. Zudem müssten dann auch die paar Bezeichnumgen, die klassisch weiblichen Genus, sind ebenfalls für Männer gelten (also Pfleger müssten dann auch Krankenschwestern sein, Flugbegleiter Sterardessen und Witwer Witwen usw.).
Im Zuge der Gleichberechtigung, wo ein Ausgleich der Gleichberechtigung nahe Null gehen sollte, sind solche Sonderstellungen doch eher suboptimal, in Betracht der Gleichberechtigung.
Das ist aber z.Z. der Fall bei Berufsbezeichnungen. Empirische Experimente haben zudem gezeigt, dass Frauen und Mädchen sich nicht vom generischen Maskulinum angesprochen fühlen, d.h. dass Sexus im Denken impliziert wird, selbst wenn sprachlich nur der Genus gemeint ist. Dadurch kommt dem männlichen Genus in der deutschen Sprache eine Sonderstellung zu.
Aber selbst wenn wir das ignorieren würden bliebe noch, dass bei Berufsbezeichnungen fast ausschließlich der männlich Genus verwendet wird,während bei anderen Bezeichnung mit unbestimmten Sexus, die Verteilung des Genus rein zufällig ist (Der Mensch, die Person, der Bürger, die Fachkraft usw.).
Also nein, Frauen werden durch Gendern nicht bevorzugt, sie werden z.Z. durch die Verwendung des generischen Maskulinums benachteiligt.
Oder muss es dann genderkonform dann Lehrkörperinnen heißen?
Nein. "Körper" wird nicht gegendert. Ist ja keine Person, welche sich als Individuum mit einer Persönlichkeit und einer Identität versteht.
Gibt es irgendjemanden, der dies tatsächlich so anwendet - also ernsthaft, nicht diese Verkasperungen davon - oder fordert?
Fordern ja. Angewendet wird meist der Spruch "Im Zuge der besseren Verständlichkeit, ist dieses Dokument genderfrei geschrieben, was keineswegs eine Diskriminierung darstellen soll" oder so etwas im Dreh.
Naja ... solche Disclaimer sind inzwischen ja usus.
Es gibt eine Menge Menschen und auch der Prozess an sich ist es ebenso, die sich nicht sicher sind oder gar einig, wie das nun so funktioniert und was eigentlich damit gemeint ist.
Der Gedanke ist ja, dass bei den Bezeichnungen, welche eine Identität beschreiben, das generische Maskulin dazu geführt hat, dass Frauen gesellschaftlich immer im Hintergrund sind. Berufsbezeichnungen wurden schon lang gegendert .... also, zumindest gibt es schon lang gegenderte Formen der Berufsbezeichnungen. Werden, bzw. wurden aber nur sehr selten angewandt.
Danke für die Antwort