Gendern?

6 Antworten

Von Experte LunarEclipse bestätigt
Gendern:

Ich halte Gendern, also gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache, generell für eine sinnvolle Maßnahme. Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Formen und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, gemindert wird.

Geschlechtsneutrale Erziehung:

Ich sehe darin kein Problem. Ein Kind sollte sich seinen eigenen Interessen und dem eigenen Charakter nach entfalten dürfen, statt in stereotype Rollenbilder gezwängt zu werden. Geschlechtsneutrale Erziehung heißt nicht, das Kind nicht über den eigenen Körper aufzuklären.

Abschlussbemerkung:

Weshalb du diese doch unterschiedlichen Punkte in einer Frage abarbeitest, erschließt sich mir nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"

Gendern ist Quatsch. Man will alle Geschlechter inkludieren schließt aber bewusst mit dem gendern Geschlechter aus.

Geschlechterneutrale Erziehung.... Das beinhaltet das man sein Kind NICHT mit den eigenen Körper vertraut macht. Auch ein Kind muss wissen wie man seine Körperteile nennt. AUCH unten rum! im Falle eines Übergriffs kann das Kind genau sagen was wo passiert ist. Es ist fahrlässig das Kind sein eigenes Geschlecht und seinen Körper vorzuenthalten. Geschlechterneutrale Erziehung heißt für mich den Kind nicht einzureden was geht oder nicht weil das Geschlecht eben so ist. Ein Junge möchte ein Kleid tragen. Soll er doch. Sie will Polizist werden? Soll sie doch!

Adomox  25.08.2023, 17:41
Man will alle Geschlechter inkludieren schließt aber bewusst mit dem gendern Geschlechter aus.

Wie meinst du das?

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MonaLisa557  25.08.2023, 17:45
@Adomox

Das sagen die Gener erfinder auch selbst. Gendern ist eine Form wo man die Form *innen anwendet. Aber zB nonbinäre die keine Geschlechtsform haben/wollen werden damit ausgeschlossen.

Für nonbinär würde es wahrscheinlich statt Lehrer*innen Lehr heißen. Wird aber nicht angewendet.

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Adomox  25.08.2023, 17:46
@MonaLisa557

Okay, seltsam. Als Person, die selbst gendert und zum Thema sogar arbeitet, ist mir nie ein "Gender erfinder" begegnet, der so etwas behauptet hat. Im Gegenteil sogar: Die Form mit Sternchen steht explizit für alle Geschlechter.

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MonaLisa557  25.08.2023, 17:54
@Adomox

Louise Pusch gilt als "Großmutter" der Gendersprache. Sie hat die typische Genderpause erschaffen.

Gruppierungen haben dann das Stern dahingeklatscht um die Pause zu signalisieren.

Selbst die Gruppierungen haben gesagt das das Gendern nicht alle Gsachlechter und Identitäten Inkludiert.

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Adomox  25.08.2023, 17:58
@MonaLisa557

Ungefähr das hattest du bereits geschrieben, ja. Zu Puschs Zeiten ging es tatsächlich nur um Männer und Frauen, aber Zeiten ändern sich und Sprache entwickelt sich.

Bzgl. des Sternchens widerspricht deine Darstellung eben dennoch meiner persönlichen Erfahrung im Austausch mit Menschen, die gendern, mit queeren Aktivist*innen, mit Leitlinien und Ratgebern, und mit Definitionen, die man verschiedenen Orts findet.

Selbst die Gruppierungen haben gesagt das das Gendern nicht alle Gsachlechter und Identitäten Inkludiert.

Hast du dafür, also für eine Gruppierung, die das sagt, ein konkretes Beispiel?

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MonaLisa557  25.08.2023, 19:17
@Adomox

Habe damals sehr viele Dokus zu den Thema gesehen und da wurden auch Quellen eingefügt. Die jetzt raus zu suchen schaffe ich Zeitlich nicht.

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Mayahuel  25.08.2023, 18:15
Geschlechterneutrale Erziehung.... Das beinhaltet das man sein Kind NICHT mit den eigenen Körper vertraut macht.

wo kann man das nachlesen?

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MonaLisa557  25.08.2023, 19:19
@Mayahuel

In sozial Media ist das Thema gerade recht present. Selbst die die nicht in der Bubble sind kriegen das. Dort sagen es manche Eltern selber das sie jedes Thema des Geschlechts dem Kind nicht näher bringen wollen.

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Mayahuel  25.08.2023, 20:00
@MonaLisa557
In sozial Media ist das Thema gerade recht present

Das Thema an sich ist mir bekannt. Aber nicht das hier:

 Das beinhaltet das man sein Kind NICHT mit den eigenen Körper vertraut macht.

Verlink doch etwas, in dem das behauptet wird.

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MonaLisa557  25.08.2023, 20:15
@Mayahuel

Das kann ich sehr gerne tun, wenn ich so ein Video wieder finde.

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Tessact  25.08.2023, 23:23

Ich finde Gendern auch schlecht bzw die aktuelle Form mit dem * oder :, eine Gendergerechte Sprache finde ich aber trotzdem wichtig, nur das Gendern ist eine schlechte Lösung. Auch ein Kind erzwungenermaßen Geschlechtsneutral zu erziehen halte ich für nicht sinnvoll, da Trans Personen immernoch eine sehr kleine Minderheit sind. Falls das Kind aber merkt das etwas nicht passt sollte man es in seiner Entscheidung unterstützen anstatt dort gegen an zu spielen

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Beim Gendern befürchte ich, dass der Schaden den Nutzen überwiegt.

Dass man versucht, Kindern möglichst wenige Geschlechterstereotypen mit auf den Weg zu geben finde ich eine gute Sache. Dass sich Männlein und Weiblein dadurch ähnlicher werden ist dadurch allerdings nicht zu erwarten, wie man in den skandinavischen Ländern gut sehen kann, wo trotz oder gerade wegen der hohen Gleichberechtigung mehr Menschen geschlechtertypische Berufe ergreifen.

Ich halte vom Gendern überhaupt nichts. Erstens wird die Sprache dadurch deutlich komplizierter und die Barrierefreiheit leidet auch darunter. Ausserdem sieht es geschrieben ziemlich hässlich aus, gesprochenes Gendern klingt einfach nur verstörend, so wie ein Sprachfehler.

Zweitens halte ich das Ganze für recht sinnlos, da Gendern an den bestehenden Problemen nichts ändert. Das ist nur so eine Art Sprachkosmetik, mit der man sich schön selbst inszenieren kann.

Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt das sowieso ab. Man erzeugt durch penetrantes Gendern einfach nur noch mehr Ablehnung.

Was die Erziehung betrifft: Ich bin der Meinung, dass Kinder frei von irgendwelchen Ideologien aufwachsen sollten.

Gendern ist Vergewaltigung einer historisch "organisch" gewachsenen Sprachkultur und wird sich darum auch nicht durchsetzen können. Zwangsweise aufgedrückte Verschlimmbesserungen akzeptiert der Volksmund nicht, der spricht weiterhin wie ihm der Schnabel gewachsen ist und sitzt die Säue die fleißig durchs Dorf getrieben werden einfach aus.

Kinder sollen ihren eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten nach aufgezogen werden, unabhängig vom Geschlecht, da wird nach wie vor viel zu wenig drauf geschaut.