Gemeinsamkeiten von Aminosäuren mit Fettmolekülen und Kohlenhydratmolekülen?

2 Antworten

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Hi!

Fangen wir  mal ganz von vorn an. Was weisen diese drei Stoffklassen überhaupt für Merkmale auf?

Fette sind Ester des Propantriols mit verschiedenen Fettsäuren. Es gibt gesättigte (keine Doppelbindungen), einfach ungesättigte (eine Doppelbindung) und mehrfach ungesättigte (mehrere Doppelbindungen) Fettsäuren. Charakteristisch für Fettsäuren sind der lange, unpolare Rest sowie eine Carboxygruppe. Diese Carboxygruppe bindet nun an die Hydroxygruppe unter Abspaltung von Wasser, sodass ein Ester entsteht. Eigenschaften sind Hydrophobie

Kohlenhydrate sind der Oberbegriff der Zucker. Ich denke, ihr werdet vor allem mit Mono-, Di- und Polysacchariden gearbeitet haben. Bei Monosacchariden gibt es eine Ringform (Harworth-Struktur) und eine offenkettige Form (Fischer-Projektion). Monosaccharide sind den Aldosen (Aldehydgruppe) bzw. den Ketosen (Ketogruppe) zuzuordnen. Disaccharide und Polysaccharide bestehen aus mehreren Monosacchariden, die glykosidisch an den Hydroxygruppen miteinander verknüpft sind. Sie sind i.d.R. wasserlöslich (kommt auf das Molekül an, aber bei der Anzahl an Hydroxygruppen eher schon).

Amonisäuren haben eine Carboxygruppe und eine Aminogruppe sowie einen Rest. diese Reste sind in umpolar, sauer, basisch und neutral zu unterteilen. Aminosäuren sind wasserlöslich im Regelfall und zudem Zwitterionen.

Gemeinsamkeiten zu Fetten bestehen nur bezüglich der Fettsäuren: Diese  besitzen eine Carboxygruppe und auch Aminosäuren können unpolare Reste haben.  Reagieren AS miteinander, so entstehen Polypeptide, welche ebenfalls in einer Kondensationsreaktion miteinander reagieren. Es entstehen lange Ketten von Molekülen bis hin zu Proteinen, welche in der Sekundär- und Tertiärstruktur zusammengelagert sind. Dies ist bei Fetten allerdings nicht der Fall. 

Gemeinsamkeiten zu Kohlenhydraten gibt es ebenfalls. Es gibt einzelne Bausteine, die sich in einer Kondensationsreaktion zu Ketten zusammenlagern (z.B. Cellulose). Die intermolekularen Kräfte sind bei Polysacchariden und bei Proteinen Wasserstoffbrückenbindungen. Es gibt zwar bei Monosacchariden auch eine "Umwandlung" (Keto-Enol-Tautomerie bz. Ring- und offenkettige Form), allerdings kann man das nur auf der Ebene "Chemisches Gleichgewicht" betrachten, in welchem, wie bei den Zwitterionen auch, beide Stoffe vorliegen und sich ständig ineinander umwandeln - ein chemisches Gleichgewicht eben. Das spielt bei bestimmten Eigenschaften (Glycin zersetzt sich beim Erhitzen ohn e zu schmelzen) sowie bei Nachweisreaktionen (Tollens/Fehling bzw. Seliwanow bei Monosacchariden) eine wichtige Rolle!

Mehr fällt mir auf Anhieb nicht ein, vielleicht hilft dir das ja weiter. Viel Erfolg morgen!

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterabschluss Chemie + Latein Lehramt
Rica13 
Fragesteller
 16.06.2017, 16:18

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Tatsächlich kam dieses Thema in der Klausur dran und deshalb hat es mir sehr weitergeholfen. Lg Rica

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Aminosäuren: Aminogruppe, Carboxylgruppe (Säuregruppe), variabler Rest (siehe 22 proteinogene AS-Reste)

Fette: Ester von Glycerinen und Fettsäuren (Carboxylgruppen)

Kohlenhydrate: Hydroxygruppen, Aldehydgruppen, Ketone

Das sind die chemischen Eigenschaften, die diese Moleküle aufweisen.

Jetzt ist es deine Aufgabe diese Strukturen zu recherchieren und sie nach gemeinsam und unterschiedlich zu ordnen.

Viel Erfolg.


Bevarian  15.06.2017, 17:02

Tsss, was Du alles aufzählst - das artet ja in Arbeit aus, alles zusammenzutragen! Da könnte sie ja gleich in ihren Mitschrieben nachschauen...

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Wunnewuwu  15.06.2017, 23:39

Wir könnten hier ja auch mal pädagogische Maßnahmen aufgreifen ;-P

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