Gedicht?
Hallo bei Vers 8 kommt meiner Meinung nach eine personifikation vor eine synasthesie und eine onomatopoesie vor oder? Oder liege ich falsch?
Andreas Gryphius: Es ist alles eitel
1. Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
2.Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
3.Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein,
4.Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden.
5.Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
6.Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,
7.Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
8.Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.
9.Der hohen Taten Ruhm muss wie ein Traum vergehn.
10.Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
11.Ach! Was ist alles dies, was wir für köstlich achten,
12.Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
13.Als eine Wiesenblum’, die man nicht wieder find’t.
14.Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!
3 Antworten
1.Personifikation
Die Personifikation ist eine Stilfigur, bei der unbelebten Dingen oder abstrakten Begriffen menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden. In Vers 8 "Jetzt lacht das Glück uns an" wird das Glück personifiziert, indem es als etwas dargestellt wird, das lachen kann, eine menschliche Handlung. Also ja, hier liegt eine Personifikation vor.
Ergebnis: Personifikation ist vorhanden.
2.Synästhesie
Synästhesie ist die Verbindung verschiedener Sinneseindrücke. In Vers 8 gibt es keine direkte Verbindung von Sinneseindrücken, wie zum Beispiel das Sehen von Tönen oder das Hören von Farben. Daher liegt hier keine Synästhesie vor.
Ergebnis: Synästhesie ist nicht vorhanden.
3.Onomatopoesie
Onomatopoesie oder Lautmalerei ist die Nachahmung von Geräuschen durch Worte. In Vers 8 "bald donnern die Beschwerden" wird das Wort "donnern" verwendet, welches ein Geräusch nachahmt. Das Donnern steht hier für die lautstarken Beschwerden, die kommen werden. Daher liegt hier eine Onomatopoesie vor.
Ergebnis: Onomatopoesie ist vorhanden.
Ich habe diese Aufgabe auf Jagoda.ai gelöst und dort mache ich meine paar Fragen auch immer rein. Passt generell immer ziemlich gut, wenn mal jemand nicht schnell antwortet :)
Hier ist nochmal die Antwort genauer: https://www.jagoda.ai/de/domyhomework/Deutsch/dRtHBc5sE6
Eine Personifikation, auf jeden Fall, mit dem Rest mögen sich die Experten beschäftigen ;-)
Die Personifikation ist klar, das andere würde ich "metaphorisch" nennen. Die Synästhesie sehe ich nicht (welche sinnlichen Empfindungen mischen sich hier?). Onomatopoesie wegen 'Donnern'? - ja, würde ich auch sagen, aber wichtiger ist. ,dass man hier eine Metapher feststellt.
Glück kann nicht lachen, Beschwerden können nicht donnern, die Sonne kann aber lachen (jedenfalls im Sprachgebrauch) und das Wetter, das Gewitter kann donnern.
Man kann sich jemanden vorstellen, der kräftig an ein großes Holztor donnert und Einlass begehrt.
Donner-Metapher: Unheil, dumpfes wütendes Begehren, Urgewalt (Donner brüllt) als Starker Kontrast zum freundlichen uns anlachenden Glück im selben Vers.