Führt ein freier Wettbewerbsmarkt dazu, dass zu 'zu wenig' Investitionen in den Umweltschutz getätigt werden?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist eher umgekehrt und historisch belegt: Je schlechter eine Volkswirtschaft aufgestellt ist und je geringer das Pro-Kopf-Einkommen aufgrund der desolaten Wirtschaftslage, desto umweltschädlicher verhält sie sich auch.

Die ehemalige DDR wäre da ein Paradebeispiel für eine sozialistische Planwirtschaft und eine damit einhergehende Verwahrlosung des Umweltschutzes. In den Gegenden um Bitterfeld beispielsweise erkrankten die Kinder zu Tausenden aufgrund der Luftverschmutzung an Pseudokrupp. Hohe Umweltstandards findet man hingegen in Skandinavien oder der Schweiz, wo die Wirtschaft brummt.

wäre er frei, würde mehr für den Umweltschutz getan.

Die Umwelt wird eigentlich nur zerstört, weil Umweltverschmutzung nichts kostet und von der Allgemeinheit solidarisch von unseren Steuergeldern bezahlt wird. Das heißt, die Märkte werden hier verzerrt. In einer freien Marktwirtschaft müsste sich jeder Martteilnehmer für seine Abgase, Abwässer und Abfälle Rechenschaft ablegen und für sämtliche Schäden direkt aufkommen.

Führt ein freier Wettbewerbsmarkt dazu, dass zu 'zu wenig' Investitionen in den Umweltschutz getätigt werden?

Nicht zwangsweise.

Wenn es sich für das Unternehmen auszahlt (weil z.B. die Kunden deshalb lieber bei ihm als beim Mitbewerber kaufen), dann nicht.

Im Endeffekt entscheidet dann der Käufer darüber.

Vegetarian75  09.02.2024, 00:43

Im Falle eines Wettbewerbes,nicht bei einem Monopol!

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Waldmensch70  09.02.2024, 00:47
@Vegetarian75
Im Falle eines Wettbewerbes,nicht bei einem Monopol!

Lies die Frage, da steht:

"Führt ein freier Wettbewerbsmarkt dazu, dass (…)"

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Nicht zwingend.

In Indien trat kürzlich der Fall ein, dass Solarenergie durch technischen Fortschritt deutlich günstiger wurde als die bisher bevorzugte Kohleenergie. Dort wird jetzt kein Mensch mehr Kohlekraftwerke bauen und Solarenergie boomt.

Ja, weil Umweltschäden in einer (radikal) freien Marktwirtschaft sogenannte externe Kosten sind. Die Kosten fallen nicht dem Erzeuger/Verursacher an, daher schert er sich nicht um sie.

Solche externen Kosten zu internalisieren, ist Aufgabe von Politik. Sobald Umweltschäden die Verursacher teuer zu stehen kommen, tun sie auch etwas dagegen.

Vegetarian75  09.02.2024, 00:40

Nicht unbedingt! Wenn die Mehrheit ihrer Kunden es verlangt dann tun sie es auch ausser es ist ein Monopol...Wettbewerb ist immer ein Muss!!

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Schnarchnix  09.02.2024, 00:43
@Vegetarian75

Als ob die Kunden das verlangen. Der Großteil der Kunden geht nach dem Preis (billig = gut). Nur eine kleine Minderheit achtet auf irgendwelche Greenwashing-Labels.

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Vegetarian75  09.02.2024, 00:45
@Schnarchnix

Da wär ich nicht so überzeugt! Immer mehr Menschen erleiden den ' Greenbrainwashing' lol

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SyntaxError95  10.02.2024, 00:58
@Vegetarian75

Wenn dann ist es umgekehrt der Fall, das fossile Anwendungen mit Greenwashing wieder sauber gestellt werden.

Aktuell wird zusätzlich die fossile mit massiven Subvensionen unterstützt.

Dein Brainwashing existiert nur in deiner Fantasie.

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