Freund wohnt bei den Eltern und ich fühle mich dort wie ein kleines Kind, unsicher und schwach, hat jemand Ratschläge?
Hallo miteinander!
Mein Freund und ich (beide 22) sind glücklich seit 3-4 Jahren zusammen. Wir sehen uns immer nur am Wochenende. Wir kommen aus sehr unterschiedlichen Familien und ich stoße deshalb gerade an meine Grenzen. Er wohnt mit seinen Eltern auf dem Land in einem wunderschönen Haus, macht seine Ausbildung und hat auch nicht vor so schnell dort wegzuziehen. Ich wohne seit längerem alleine städtisch in einer Studentinbude(ca. 20km von ihm), studiere und fühle mich frei, experimentiere beim Kochen und lasse meiner Kreativität freien Lauf. Ich fühle mich so richtig wohl hier in meiner kleinen Bude und habe auch versucht hier alles so zu gestalten, dass mein Freund es auch mag. Das Problem ist: mein Freund fühlt sich eigentlich nur bei sich Zuhause wirklich wohl... das führt dazu, dass er nur auf meinen Wunsch auch mal zu mir kommt und dann schon nach ein paar Stunden wieder weg "muss".
Zum Problem wird es für mich erst dadurch, dass ich bei ihm immer mit seinen Eltern konfrontiert bin. Ich bin etwas menschenscheu und brauche lange Zeit um mich im Umfeld von Menschen wohlzufühlen. Ich mag seine Eltern wirklich, aber ich fühle mich dort so minderwertig. Die Mutter kocht mehrmals am Tag und wir können uns nie aussuchen wann und was wir dort essen. Es ist wie früher, wenn man mit 12 andere Freunde besucht und dann dort mitisst. Ich bin dort einfach gar nicht heimisch, kann nicht richtig entspannen, muss zum Frühstücken einen BH tragen, traue mich nichts. Ich soll dort sogar schon einen Tag vorher sagen ob ich zum Mittagessen da bin, damit sie wissen wieviel einzukaufen ist. Ich möchte doch einfach am Wochenende mit meinem Freund den ganzen Tag in Schlafsachen "rumgammeln", mich nicht schminken müssen und einfach frei sein und spontan irgendwo hinfahren wenn uns danach ist und essen wenn wir Hunger haben. Wenn seine Eltern im Urlaub sind ist es soooo schön... ich weiß echt gerade nicht wie die Situation für mich angenehmer wird, mein Freund wartet darauf dass ich heute zu ihm fahre und mir kommen schon fast die Tränen bei dem Gedanken daran...
Habt ihr Ratschläge für uns?
Danke, HapsHaps
6 Antworten
Ich würde die Situation, die du schilderst, einfach steril nennen. Es sollte eigentlich ein Gefühl von Familie sein, ist aber eigentlich doch so als wärst du immer ein Gast zum sonntäglichen Kaffeeklatsch. Du möchtest deine Beziehung auch mal in lockerer und ungezwungener Zweisamkeit (aus-)leben und das geht in der geschilderten Form garnicht. Das würde mich auch nicht dauerhaft zufrieden stellen. Dass er dir dann auch noch nichtmal diese Möglichkeit "bietet", durch seine Sehnsucht nach Hause zu gehen, spricht leider nicht für ihn. Er übergeht einfach deine Gefühle, eigentlich nicht akzeptabel. Man ist jung, impulsiv und möchte mal fünfe grade sein lassen ;-) ... da stören Eltern nur. Er scheint ein Muttersöhnchen zu sein und sich gerne bedienen zu lassen. Dann weißt du ja jetzt was in Zukunft auf dich zukommen würde. Und rede dir nicht ein, dass du irgendwelche Defizite hättest nur weil du zurückhaltend bist. Wer ohne BH am Frühstückstisch sitzen will um evtl. seinen Freund zu "necken", kann so scheu nicht sein ;-). Nee Nee ... mit 22 und der Möglichkeit mit der Freundin alleine zu sein....da würde ich denken...Eltern, welche Eltern?! ;-). Sorry, aber bei deinem Freund wär ich skeptisch und würde dem mal auf den Zahn fühlen bezüglich der nöglichen Zukunftsvorstellungen. Und ich meine nicht die in 20 Jahren bis zum Haus, dazwischen kommt noch einiges und das soll auch Freude machen und spannend sein.
Solange Dein Freund zu Hause festklemmt, wird das immer so bleiben. Er fühlt sich dort wohl, Mutti liest alles von den Augen ab, kennt ja ihr Kind in- und auswendig. Du fühlst Dich wie ein Fremdkörper, und ich kann das sehr gut verstehen.
Wenn ihr schon so lange zusammen seid, müsste man sich mal darüber unterhalten, wie die nächsten 5 Jahre aussehen sollen. Jeder sagt, wie er sich das vorstellt, wann ausziehen und eigene Wohnung etc. Kommt ihr nicht auf einen gemeinsamen Nenner, bleibt wohl nur die Trennung.
Meine Mama sagt immer "Alt und jung unter einem Dach geht nicht gut". Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Wie ich die Sache einschätze, wird es sehr schwer werden - wenn es nicht sogar unmöglich ist - Deinen Freund von seinem zu Hause in die traute Zweisamkeit zu "locken".
Ich wünsche Dir alles Gute+
Wir haben gottseidank ziemlich ähnliche Träume, aber diese zu verwirklichen wird schwer. Mein Freund würde liebend gerne irgendwann mal ein eigenes Haus haben und dabei kämen wir auch auf einen Nenner, aber wir verdienen beide noch kein richtiges Geld, sodass der Traum vom Haus wohl noch sehr weit in der Zukunft liegt... Danke für die Antwort!
Du fühlst Dich dadurch eingeengt, wenn Du zum Frühstück einen BH anziehst? Findest Du das nicht ein wenig übertrieben? Und sicher zwingt Dich niemand, Dich zu schminken. Ich bin sicher, dass Du auch ohne Make up vorzeigbar bist und niemandem das Frühstück wieder hochkommt.
Ist ja schön und gut, wenn Du lange brauchst, bis Du Dich bei jemandem wohlfühlst, aber nach 3-4 Jahren Beziehung sollte das schon mal machbar sein, findest Du nicht? Auch dass ihr einen Tag vorher Bescheid gebt, ob Du dort mit isst, ist doch legitim, mir scheint, dass sie wollen, dass Du Dich dort wohl fühlst und Du findest sie ja auch nett. Ich glaube, das Problem liegt vielmehr bei Dir , nicht bei ihm.
Wenn Du Dich nicht bei ihm wohl fühlst und er sich nicht bei Dir, ihr auch nicht zusammenzieht, gibt es hier keine Lösung.
Aber niemand zwingt Dich, zu ihm nach Hause zu fahren. Dann lass es einfach bleiben. Das ist der einzige Weg, den ich sehe, wenn Dir der Gedanke zu ihm zu fahren sogar die Tränen in die Augen treibt.
Das Problem liegt aber bei ihr, nicht bei ihm oder seinen Eltern. Sie bringt sich dazu, nicht andere. Und wenn sie da dennoch nicht hin will, dann soll sie es halt lassen, es zwingt sie doch niemand.
Hm, seh ich nicht so. Wie würdest du dich denn an ihrer Stelle fühlen? Ich kann ihre Beklemmung verstehen.
Ja dass du es anders siehst, merke ich. Darf ich fragen, warum du dann nicht deine meinung, um die die fragestellerin uns ja gebeten hat, nicht in einer eigenen antwort verfasst und ihr somit vielleicht hilfst?
Ich würde mich nicht so fühlen und mich nicht so benehmen und denken wie sie, denn ich bin nicht sie. Sie ist nach 3-4 jahren noch scheu, fühlt sich bei ihm zu hause minderwertig usw. Da bin ich anders. Andere menschen, anderer umgang mit der situation, andere denkweise.
Erst einmal dankeschön euch beiden für den Blick in eine andere Sichtweise! Dass ich prinzipiell ein Problem mit mir selbst habe ist mir auch klar, ich bin ziemlich schüchtern und möchte, dass die Eltern meines Freudes gut über mich denken. Ich weiß nicht wieso, aber es ist mir verdammt wichtig was sie über mich denken. Sie sind praktisch meine Schwiegereltern in spe und da will ich nicht allzu blöd darstehen. Wenn es doch nur so einfach wäre mein Selbstbewusstsein zu pushen... ;)
Ich würde ihn das klipp und klar sagen, finde ich ein No-go in einer Beziehung wenn der eine noch so ein Mama Baby ist. Aber das sind Männer oft. Rede einfach mit ihm!
Sag deinem Freund, was dich stört.
Ihr seid beide keine kleinen Kinder mehr, deren Tagesablauf seine Eltern bestimmen können.
Wenn seine Eltern ihr Verhalten nicht ändern wollen, muss er entscheiden, was ihm wichtiger ist: Du oder die Harmonie mit seinen Eltern
Und je nach seiner Entscheidung musst du entscheiden, was dir wichtiger ist: Ein Leben, wie es dir gefällt, oder dein Freund.
Sie fühlt sich halt einfach nicht wohl, was gibts da zu sagen? Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Das Problem ist ja auch nicht, dass sie es stören würde, dass sie einen BH anzieht, das Problem ist die Sache, die sie dazu bringt, einen anzuziehen! Verstehst du, was ich meine? Ich kanns nicht anders beschreiben