Fremdgehen nach der Verlobung – kann man wirklich verzeihen und wieder vertrauen?
Ich bin seit kurzem verlobt. Eigentlich sollte das eine der schönsten Phasen meines Lebens sein – doch nur anderthalb Wochen nach der Verlobung habe ich erfahren, dass mein Verlobter mich betrogen hat.
Er hat mit einer anderen geschrieben, ihr intime Bilder von sich geschickt – und sie ihm auch. Für mich war das ein tiefer Vertrauensbruch.
Trotzdem habe ich mich dazu entschieden, ihm zu verzeihen. Ich wollte nicht gleich alles aufgeben, weil ich ihn liebe.
Aber seitdem fühle ich mich innerlich leer, verletzt und irgendwie nicht mehr dieselbe. Ich frage mich, ob ich mir selbst etwas vormache.
Deshalb meine Frage an euch:
Gibt es hier Menschen, die nach einem solchen Betrug in einer Beziehung oder Ehe geblieben sind – und bei denen es sich wirklich geändert hat?
Oder Männer, die ehrlich sagen können: Kann sich jemand nach so etwas wirklich verändern? Und lohnt es sich, zu kämpfen?
Ich will keine beschönigten Antworten – sondern ehrliche Erfahrungen.
Hat Vergebung in so einer Situation eine Zukunft? Oder verliert man sich nur selbst?
Danke fürs Lesen.
9 Antworten
Ich habe jetzt keine Ahnung, was das für eine Art von Fetisch sein soll, dass man sich gegenseitig Bilder schicken muss, um sich die Palme zu wedeln. Weil heutzutage hat ja jeder Zugriff auf Pornografie (als Christ möchte ich das aber auch nicht unbedingt empfehlen!).
Aber je nachdem, ob Du das von selbst erfahren hast oder er es Dir gebeichtet hat, weil er es selbst bereut, würde ich meine Entscheidung treffen. Man sollte möglichst objektiv einschätzen können, ob sich so etwas wiederholen oder noch schlimmer wird oder nicht. Ich denke, als seine (noch) Verlobte wirst Du das am besten können. Du kannst Dich ja vielleicht noch einmal mit seinen Eltern darüber unterhalten. Das dürfte wohl die Wiederholungsgefahr etwas mindern. Falls Du dahinterstehen solltest, ihm eine zweite Chance zu geben.
Wie auch immer Deine Entscheidung aussehen mag: Möge Gott Dich leiten!
Ja, das sind 50:50. Gibt es schon einen Plan, wann die Hochzeit stattfinden soll? Sonst wäre es noch eine Möglichkeit, diese erst einmal aufzuschieben. Ich kenne Paare, die schon drei Jahre verlobt waren, ich selbst war zwei Jahre verlobt (bedingt durch Fernbeziehung).
Ja die Hochzeit soll erst in 1-2 Jahren stattfinden. Meine Eltern meinten ich soll mir da nach dieser Sache Zeit lassen und schauen ob es sich mit ihm lohnt und er was verändert
Jop, das ist eine gute Herangehensweise. Höre im Zweifel auf Dein Bauchgefühl und versuche nichts auf Krampf.
Für mich wäre das auch ein sogar tiefer Vertrauensbruch und die Beziehung wäre versehrt, die Intimität gestört, selbst wenn es sich hierbei um "Fremdgehen light" handelt.
Der Partner hat bewusst gehandelt, dies in einer Zeit, in der andere Frauen erst recht nicht sein Interesse wecken sollten/dürften. Ich hätte zudem bedenken, dass es wieder passieren könnte oder vorher schon häufiger stattgefunden hätte.
Ich bin ein Mensch, bei dem sich so ein Verhalten auf die Gefühle für den anderen niederschlägt. Ich bräuchte wohl mindestens eine Pause, denke aber, dass es auch zum Ende der Beziehung führen könnte. Es wäre nichts mehr, wie zuvor.
Ja, ich glaube du machst dir da was vor.
Die Grundlage jeder Beziehung ist Vertrauen, hast du das zu deinem Partner wirklich noch?
Die Verlobungszeit, also, die Zeit vor der Hochzeit sollte die schönste Zeit überhaupt sein, wo sich das Paar freut gemeinsam in die Zukunft zu gehen.
Wenn er da schon solche Sachen macht, was meinst macht er dann in 10 Jahren?
Glaubst du wirklich, dass du dich auf ihn in wirklich allen Lebenslagen, also auch wenn es mal schwer wird, verlassen kannst?
An deiner Stelle würde ich mir das auf jeden Fall noch ganz genau überlegen und, die Hochzeit mal noch nicht planen.
Ich denke ich sehe leider das Gute in Menschen und hoffe auf eine Veränderung. Gleichzeitig hab ich auch Angst, Angst davor, dass es wieder passieren wird :) ich denke ich weiß ganz tief in mir, ganz genau was richtig ist- bin aber emotional total abhängig und das ist so ein ekelhaftes Gefühl
Ja, Trennungen sind immer schwer aber willst du wirklich in einer Partnerschaft ohne Vertrauen und mit ständiger Angst leben?
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Was meinst wie viele Menschen schon gedacht haben nach einer Trennung geht das Leben nicht mehr weiter und wenn du die dann nach ein paar Jahren fragst sind die wieder glücklich, mit jemand anderen der besser passt.
Du bist also nicht die einzige der es so geht. Besser jetzt als in ein paar Jahren vielleicht auch noch mit Kind.
Alles Gute!
Ich verstehe dich sehr gut – das ist ein tiefer Einschnitt in Vertrauen und Selbstwert. Ja, Menschen können sich verändern – aber nur, wenn sie von sich aus reflektieren und bereit sind, an den Ursachen zu arbeiten. Veränderung aus Angst, dich zu verlieren, hält meist nicht lange. Vergebung ist möglich, aber Vertrauen kommt nur langsam zurück – und nie ganz so wie vorher. Viele, die geblieben sind, berichten später von ständiger Unsicherheit, Wut oder dem Gefühl, sich selbst zu verlieren. Wenn du bleibst, muss er ehrlich Verantwortung übernehmen und transparent werden – sonst ist es Selbstbetrug Ohne Therapie oder intensive Aufarbeitung bleibt oft ein bröckeliges Fundament. Vergebung bedeutet nicht, dass man bleiben muss – du kannst vergeben und trotzdem gehen Frag dich: Kämpfst du aus Liebe oder weil du Angst hast, allein zu sein? Nur wenn du dich wieder sicher, gesehen und geachtet fühlst, lohnt es sich wirklich, zu kämpfen.
Meine eltern. Mein Vater ist meiner Mutter ein einziges Mal fremdgegangen. Danach haben sie komplett von vorn angefangen und es ist nie wieder passiert. Sie haben sich von ganzem Herzen geliebt
Poahh das weiß ich garnicht genau. Aber sie waren aufjedenfall schon lange zsm
Eben, irgendwann ist halt die Luft raus und die körperliche Anziehung nicht mehr so groß, da kann so etwas vielleicht passieren aber doch nicht wenn man sich gerade mal erst verlobt hat.
Großen Respekt vor deiner Mutter, dass sie damit leben konnte und wieder Vertrauen aufbauen konnte, ich könnte und möchte das nicht.
Aber man ist ja auch bissl zsm bevor man sich verlobt hoffe ich mal
Naja, schon aber es ist ein Unterschied ob man 2 Jahre oder 20 Jahre zusammen ist.
Dachte man verlobt sich vllt nach so 5 6 Jahren erst haöö haha
Ich hab's durch seinen eigenen Post erfahren :) das Mädchen hat diesen Post gesehen und mir daraufhin eine Nachricht geschrieben. Ich habe ihn daraufhin konfrontiert, er hat es direkt zugegeben und gesagt wie leid es ihm gut und dass er alles bereut.
ausserdem habe ich direkt mit meinen Eltern darüber geredet und mein Papa hat seinen angerufen. Wir führen eine Fernbeziehung (200km) sein Vater hat ihn gepackt und ist direkt zu uns gefahren. Sie versicherten mir, sowas würde nie wieder mehr geschehen und er auch. Ich hab keine Ahnung 😣 möge Gott mir beistehen