Frage zu Linux (Firma Cannonical)?
Hallo Leute,
Ich habe mal eine kurze Frage als Neueinsteiger in die Linux Welt. Heute habe ich unter den Kommentaren eines Videos das ich mir auf YouTube angeschaut habe etwas gesehen was ich nicht ganz verstanden habe.
Es geht um das Thema Spionage und Anonymität (und dass Linux eben im Zuge dessen die bevorzugte Plattform für die Sicherheit ist). Der Verfasser eines Kommentars meinte dazu dass die Firma Cannonical in der Linux-Welt wohl kein großes Vertrauen dahingehend genießt aber ich konnte dazu keine Erklärung finden.
Weiß jemand was es damit genau auf sich hat?
Danke im Voraus für alle Antworten
3 Antworten
Das ist ein heißes Thema. Da gibt es Streit in Formen wie es zwischen verschiedenen Religionen schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden gibt.
Cannonical ist die Firma die Ubuntu, Snap und anderes veröffentlicht.
Wie die meisten Firmen erheben die möglichst viele Daten um die zu analysieren. Was genau mit diesen Daten gemacht wird und wie anonym die sind, das ist sehr undurchsichtig. Auch sind sich viele Nutzer nicht im Klaren ob und wann Daten von denen gesammelt werden.
Wie die meisten Firmen bevorzugt Cannonical das "Opt-out" verfahren, man muss das also abschalten wenn man das nicht möchte. Die Linuxwelt und Open-Source Welt im allgemeinen bevorzugt es, dass keine Daten ungefragt gesammelt werden und das "opt-in", also das freiwillige anmelden damit Daten gesammelt werden können.
Die Firma Cannonical hat großes geleistet durch ihre Schöpfung Ubuntu die jedem der Interesse hat es ermöglichst ein Linux Betriebssystem zu benutzen, dabei wurde sogar die Benutzerfreundlichkeit von Windows weit übertroffen! Dass es jetzt viele neue Alternativen dazu gibt ist dann der Grund warum man jetzt so leichtfertig über Ubuntu schimpfen kann.
Snap war ursprünglich die einfachste Art Linux Programme zu installieren. Man musste davor immer aufpassen welche Distribution man hat und ein passendes Installationspaket suchen und finden - falls es eines für das eigene System überhaupt gibt. Sonst musste man die Programme selber compilieren was Anfängern und sogar langjährigen "Normalusern" nicht immer gelingt. Auch hier gibt es jetzt genug Alternativen wie "Flatpack" die Plattformübergreifendes installieren von Programmen auf fast jeder Distri automatisch erledigen.
Ob die Firma Cannonical zwielichtige Dinge mit den gesammelten Daten anstellt und ob diese Daten kommerziell verkauft werden, das kann man nicht mit Sicherheit sagen. Beweise dafür gibt es nicht, Beweise dagegen auch nicht. So wie bei Religionen, man kann nicht beweisen welche davon richtig ist und welche falsch.
Ich stehe der Sache sehr neutral gegenüber. Ich nutze praktisch nichts von denen und glaube ohne Beweise keine der Anschuldigungen da mich das ja nicht betrifft und ich keine Angst haben muss, dass diese Anschuldigungen wahr sind.
Wenn Du selber Ubuntu benutzt, dann musst Du Dir Deine eigene Meinung bilden. Den ersten Schritt hast Du ja hier durch die Frage getan. Viel Glück!!!
Dann hast Du die gleiche Situation wie ich. Einfach entspannt zugucken wenn es Dich interessiert oder weggucken falls nicht.
Das Grundproblem ist, dass sich die Firma ein bisschen wie der größte Schurke aller Zeiten - Microsoft - verhält und ein paar von deren Geschäftspraktiken verwendet.
Der Hauptgrund für mich für den Umstieg war auch dass Microsoft immer mehr Daten sammelt und immer dreister wird (Stichwort neuer Servicevertrag). Daher wollte ich auch sicher gehen dass dieses System keine Daten sammelt
Linux an sich sorgt nicht dafür, dass keine Daten gesammelt werden können. Aber Linux erlaubt Dir die volle Kontrolle. Ob Du das natürlich umsetzen kannst, das ist eine ganz andere Sache.
Auch wir die sich sehr gut auskennen können Datamining nicht verhindern, nur erschweren, verlangsamen und ggf in die Irre führen.
Microsoft ist hier nicht der "Hauptfeind", die handeln nicht direkt mit den Daten und schon gar nicht mit persönlichen Daten. Andere Dienste die wir täglich nutzen müssen um nicht im Mittelalter zu leben tun das aber schon!
In Gegensatz zu vielen Linuxusern habe ich gar keinen Hass auf Microsoft. Die haben vieles geleistet was heutzutage nicht mehr wegzudenken ist.
Wusstest Du, dass der Mausstandard am PC von Microsoft ist? Davor haben die Mäuse nur Pulse gesendet die der PC selber zählen musste. Und da der das nicht immer kann, holperte die Maus oft. Auch das Scrollrad hat MS erfunden. Auch gerade im Officebereich und viele andere Dinge Rund um den PC haben die offene Standards die Jedermann benutzen kann geschaffen. Ganz und gar nicht böse Kapitalistisch geheim gehalten.
Das einzige, was mir missfällt ist, dass ich das Produkt nicht besitzen kann und es vor allem nicht beliebig verändern oder durchschauen kann. Man kann nur eine Lizenz erwerben es benutzen zu dürfen. Aber das liegt natürlich in der Natur der Sache wenn es sich um ein Kommerzielles Programm/Betriebssystem handelt. Urheberrecht halt. Bei einem Buch kauft man ja auch nicht die Geschichte und darf die nicht weiter geben, egal ob verändert oder nicht.
Ich bin umgestiegen lange bevor Linux auch nur annähernd einfach zu benutzen war. Der Hauptgrund ist, dass ich Linux durchschauen kann und kein Geld ausgeben muss um es benutzen zu dürfen. Es geht nicht um das Geld sondern darum, dass ich umgekehrt für etwas zahlen müsste dass ich nicht unbedingt so benutzen darf wie ich möchte.
Werden unter Linux Mint auch Daten gesammelt und wenn ja welche Optionen müsste man da deaktivieren?
Mint habe ich nie ausprobiert. Da kann ich gar nichts zu sagen.
Ok trotzdem danke für deine Informationen 👍🏻
Canonical ist die Firma, die Ubuntu (Linux-Distribution) bereitstellt.
Da gehört halt auch Snap (Snapcraft.io) dazu.. und das mögen die meisten Linux-Nutzer nicht - ich hasse Snap auch --> https://snapcraft.io/
Da ist Flathub besser. --> https://flathub.org/
Da Canonical nicht auf die Community hört, hasse ich und viele andere Linux-Nutzer die Firma Canonical und Ubuntu selbst auch.
Ich empfehle dir Linux Mint, was vollständig Open Source und Sicher ist. Es basiert zwar auf Ubuntu, aber es hat kein Snap und keine Dunkle Hintergeschichte wie Ubuntu.
Es gibt auch eine LMDE-Version (Linux Mint Debian Editon) aktuell in der Version 6, die auf Debian basiert.
Linux Mint: https://linuxmint.com
Ich empfehle die Cinnamon Edition.
LMDE ist imho Linux Mint zu bevorzugen. Bei dem Weg, den Canonical mit Snap-Ubuntu geht, wird LM nichts anderes als Basis mehr bleiben.
Ja.. stimmt leider.
Sollte es so kommen, werde ich die LMDE-Variante verwenden. Aktuell habe ich keinen zweck dazu, da (noch) alles passt.
Gut, ich kann mit Cinnamon allgemein nichts anfangen. Fühlt sich an wie ein GTK-Nachbau von KDE, der nicht fertig ist. :D Aber das ist persönliche Meinung.
Bin sehr gespannt, wie sich LM noch weiter entwickelt. Siehe bspw. "What's new" zu LM 21.3:
The team also drastically reduced the internal differences between LMDE and Linux Mint ISO images.
Vielleicht wird hier ein direkter Upgrade-Pfad von LM auf LMDE vorbereitet!
Wenn Sie jetzt noch ihre Tools direkt in Debian upstreamen würden, hätten alle was davon...
Danke für deine Antwort, nachdem ich mich etwas informiert hatte hatte ich mir auch Linux Mint Cinnamon installiert und nutze dies seitdem. Daher wollte ich jetzt auch sichergehen dass da keinerlei Daten gesammelt werden (da ich hauptsächlich wegen der massiven Telemetrie von Microsoft umgestiegen bin, Stichwort neuer Servicevertrag von Windows).
Ich verstehe nicht genau was der Unterschied dieser Debianvariante ist, was ist da der der Unterschied zu dem Derivat das auf Ubuntu basiert?
Canonical ist die Firma, der die Ubuntu-Betriebssysteme, Snap und Launchpad gehören.
Aufgrund des Erhebens und Analysierens von Daten steht dieser Konzern schon mal unter Kritik.
Also analysiert Ubuntu die Daten der Nutzer? Wenn ja bedeutet das dass Linux Mint hier auch Daten analysiert weil es ja auf Ubuntu basiert?
Danke für die Erklärung, ich nutze Linux Mint Cinnamon