Frage an Christen?

5 Antworten

Hallo Tennis92927,

das Problem ist, dass die Bibel zwar etwas direkt zum Morden sagen, während der Selbstmord nicht direkt erwähnt wird. Eines kann man aber mit Sicherheit sagen: Gott sieht den Selbstmord als einen als schwerwiegenden Verstoß gegen den Grundsatz des Lebens!

Immerhin tastet ein Mensch, der sich selbst das Leben nimmt, etwas an, was eigentlich nur Gott gehört. In den Psalmen heißt es daher: "Denn bei dir ist der Quell des Lebens; durch Licht von dir können wir [das] Licht sehen" (Psalm 36:9).

Da also von Gott alles Leben ausgeht, kann letztlich nur er darüber verfügen. Allgemein sagt man zwar, das Leben gehöre uns, doch das stimmt nicht ganz. Das Leben ist eine Gabe, mit der wir allerdings nicht auf x-beliebige Weise verfahren dürfen. Für das, was wir tun, sind wir in jedem Fall vor Gott rechenschaftspflichtig. Dazu heißt es in der Bibel: "So wird denn jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen" (Römer 14:12).

Es gibt allerdings Situationen im Leben mancher Personen, die als ein Ausnahmezustand zu sehen und zu bewerten sind. Bei einer schweren Depression z. B. mag der Kranke geradezu zwanghaft Selbstmordgedanken entwickeln. Für andere ist der innere Schmerz so unerträglich groß, dass sie nur eine Möglichkeit sehen, diesem zu entkommen, den Freitod.

Gott beurteilt jedoch bei Sünden nicht nur was wir tun, sondern vor allem, aus welchem Beweggrund heraus wir etwas tun. Daher kann nur er wirklich beurteilen, welche Faktoren bei einem Selbstmord eine Rolle gespielt haben. Doch wir können sicher sein, dass sich Gott stets von Liebe und Barmherzigkeit leiten lässt.

Sehr zu Herzen gehend ist z. B. das, was in einem Psalm über Gottes Bereitschaft, zu vergeben, gesagt wird: "Er hat uns selbst nicht nach unseren Sünden getan; noch hat er nach unseren Vergehungen das auf uns gebracht, was wir verdienen. Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, So ist seine liebende Güte übermächtig gegenüber denen, die ihn fürchten. So fern der Sonnenaufgang ist vom Sonnenuntergang, so weit hat er unsere Übertretungen von uns entfernt" (Psalm 103:10-12).

Meinst Du nicht auch, dass Gottes Vergebung so weit reicht, dass er grundsätzlich auch Menschen vergeben kann, die Selbstmord begehen? Ganz bestimmt!

LG Philipp

Nicht direkt, nein. Der Islam ist hier wesentlich deutlicher!

Die Haltungen der Kirchen im Laufe der Jahrhunderte waren häufig von der aktuellen historischen Situation geprägt. Wo aber sind im Alten und Neuen Testament Aussagen zu Suiziden zu finden? Im Folgenden haben wir Bibelstellen aufgeführt, die Selbsttötungen beschreiben.
Mindestens neun Suizide werden in der Bibel geschildert, je nach Auslegung sind es zwölf. Fünf dieser Suizide sind in den Makkabäer-Büchern beschrieben, die nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen wurden und von Katholiken und orthodoxen Christen – nicht aber von Protestanten – als Teil der Bibel angesehen werden. Einer näheren Kommentierung oder theologischen Wertung enthalten wir uns und beschränken uns auf die Wiedergabe der Textstellen. Unterschiedliche Übersetzungen sind möglich.
Bemerkenswert ist bei den zitierten Bibelstellen, dass sich keine Hinweise auf Sünde, Verfehlung gegen Gottes Gebot oder ewige Verdammnis anschließen. 

Quelle: https://www.agus-selbsthilfe.de/fileadmin/common/broschueren/downloads/kirche_umgang_mit_suizid.pdf (S. 17)

Tennis92927 
Fragesteller
 18.12.2023, 15:17

Im dieser Frage geht es um das Christentum, nicht um die Bibel

https://www.gutefrage.net/frage/selbstmord-im-christentum-und-im-islam#answer-526327133

Außerdem ist deine Antwort aus christlicher Sicht falsch

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Das 5. Gebot sollte ausreichen, um zu erkennen, dass Mord immer ein schweres Vergehen gegen Gott ist und das betrifft nicht nur die Tötung anderer Menschen, sondern auch der Selbst-Mord - wie der Begriff schon aussagt. Nicht nur das Leben anderer ist von Gott gewollt und erschaffen, sondern auch das eigene. Nur Gott ist der Herr über Leben und Tod.

Eine andere Sache ist, in welchem Zustand der Selbstmörder gehandelt hat, ob er mit klarer Überlegung gehandelt hat oder so unter Leidensdruck stand, dass er eben nicht mehr frei und überlegt handeln konnte. Das kann nur Gott beurteilen.

Nicht zu verwechseln mit Selbstmord ist die Hingabe des eigenen Lebens, um einen anderen zu retten. Dann nimmt man sich nicht das Leben, nimmt aber in Kauf, dass man es verlieren könnte.

Tennis92927 
Fragesteller
 18.12.2023, 15:07

Wenn man also klar im Kopf ist und nicht an etwas psychischem leidet und man dann sich entscheidet Suizid zu begehen, dann hat man Mord begangen?

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Raubkatze45  18.12.2023, 15:14
@Tennis92927

Wenn man weder durch psychische und körperliche Leiden beeinträchtigt ist und kein aufgebauter Leidensdruck die Tat mildert, sondern klar und bewusst die Entscheidung trifft, sein Leben zu beenden, muss man zumindest damit rechnen, sein ewiges Heil zu verfehlen. Das kann man immer nur objektiv beurteilen, ins Herz kann nur Gott schauen.

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dasistnett  25.12.2023, 18:17
Das 5. Gebot sollte ausreichen, um zu erkennen, dass Mord immer ein schweres Vergehen gegen Gott ist und das betrifft nicht nur die Tötung anderer Menschen, sondern auch der Selbst-Mord - wie der Begriff schon aussagt.

Was sprichst Du Unsinn ?

Das göttliche Gebot meint nicht "Töten" sondern Mord, eben töten aus niedrigen Beweggründen wie Habgier, Eifersucht, Rachsucht, etc. .

Dass Gott nicht das Töten per se` verurteilt, erkennst du an den zahlreichen, von Gott für gerecht erklärten biblische Kriegen, geführt von Moses, David, Josua, Saul, ... . In all diesen Kriegen wurden zig-tausende Menschen getötet und dies war notwendig und Gottgerecht!

Denke auch an die Situationen von Nothilfe, Notwehr, etc. . Wie sollte jemand, der ultima ratio tötet, um die Gerechtigkeit zu wahren gegen Gottes Gebot verstoßen?

Zum Begriff "Selbst-Mord":

Bitte lasse deinen Verstand walten und erkenn welch unsinnigem Wort du dich bedienst! Das Wort Selbstmord existiert per ratio nicht ! (es allenthalben neudeutsche, schnodderige Umgangssprache ist)

Kann der Begriff "Selbstgeburt" wahr sein ? Nein ! Denn keiner kann sich selbst gebären. Dazu braucht es den Mutterleib einer anderen Person.

Kann der Begriff "Selbst-Mord" wahr sein ? Nein ! Denn niemand kann sich selbst ermorden. Ermorden kann man nur andere, nicht sich selbst !

Im Unterschied zur Tötung allgemein Kennzeichnet "Mord" das Merkmal der Heimtücke, und zwar ausnahmslos. Deshalb, aufgrund dieses Mordmerkmales ist "Mord" die qualifizierte Form des Tötens. Der Begriff Selbst-Mord ist ad absurdum weil niemand Heimtückisch gegen sich selbst sein kann. Wie sollte das gehen ?

Deshalb ersetze diesen Begriff besser gegen die Zutreffenden wie Suizid/ Selbsttötung, Suizidant.

Da Selbsttötung kein Merkmal von Mord aufweist, fällt diese nicht unter das göttliche Gebot.

So sehe ich das. Im Übrigen ist in der Bibel von 9 Suiziden geschrieben, 8 im AT (u.a. Simson, Abimelech, Saul u. sein Waffenträger, Rasi, Simri, ...) und 1 im NT (Judas). Bitte Quellen bitte selber googeln.

All diesen ist gemeinsam: Es steht nicht zu lesen dass Gott diese Suizidanten deshalb verurteilte, weil sie sich selbst das Leben nahmen.

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Er gilt sogar als schlimmer als Mord, nämlich als Verstoß gegen Gottes Pläne. Denn egal welchem schlimmen Schicksal man sich durch Selbstmord entziehen will, dieses Schicksal war, was Gott bestimmt hat. Leiden ist (angeblich) gottgefällig und wird im Christentum gepriesen, weil Jesus ja auch leiden mußte, die Flucht davor nicht.

... ziemliche Sado-Maso-Religion, wenn man genau darüber nachdenkt ...

Pfefferprinz  18.12.2023, 15:09
wenn man genau darüber nachdenkt ...

Nö, wenn man es oberflächlich betrachtet.

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Daoga  18.12.2023, 15:39
@Pfefferprinz

Der "tiefere Sinn" ist ein ganz anderer, nämlich ganz pragmatisch die Frage, wieviel lassen sich die dummen Schäfchen gefallen bis sie aufzumucken wagen. In früheren Zeiten noch fast alles, als die Kirche noch mächtiger war als die Fürsten blieb ihnen gar nichts anderes übrig als zu parieren, heute wenig bis gar nichts mehr, wenn sogar immer mehr Kinderschänder vor Gericht landen.

Wenn von Dir jemand verlangt, Du sollst gefälligst leiden, statt gegen das Leiden was zu unternehmen, dann fragst Du Dich wohl auch, ob derjenige ein bißchen pervers ist und sich am Leiden anderer aufgeilt, oder? Es gibt aber auch Leute die das eigene Leiden geil macht, die nennt man Masochisten. Sehr beliebt bei jedem, der selber der dazu passende Sadist ist oder zumindest seinen Nutzen aus den dummen Masochisten ziehen kann.

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Pfefferprinz  18.12.2023, 16:15
@Daoga

In meiner Kirche gibt es keine dummen Schäfchen. Deine Vorstellung vom christlichen Glauben strotzt nur so von durch Halbwissen genährte Vorurteile.

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Daoga  18.12.2023, 17:25
@Pfefferprinz

Ich bin katholisch aufgewachsen - aber ausgetreten, sobald ich selber zu denken begonnen habe und nicht mehr blind die Vorgaben der Verwandtschaft nachgackerte. Würdest Du heute eine Krankheit stumm und leidend und gottergeben hinnehmen weil ja "gottgewollt", oder würdest Du zum Arzt geben, der die Krankheit kuriert? Siehste, jeder der zum Arzt geht und sich heilen läßt, wäre nach mittelalterlichem Verständnis schon ein Ketzer gewesen, der Gottes Willen mißachtet. Zu damaligen Zeiten standen Ärzte generell immer mit einem Bein auf dem Scheiterhaufen, noch mehr die Leute die kein Studium aufzuweisen hatten, wie Hebammen und Kräuterfrauen. Ein Glück daß wir uns inzwischen geistig weiterentwickelt haben und nicht mehr jeden Schamott den die Kirchen vorgeben glauben.

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Pfefferprinz  18.12.2023, 17:33
@Daoga
die Vorgaben der Verwandtschaft

Weil die Verwandtschaft Bullshit erzählt, bist du aus der Kirche ausgetreten. Interessant.

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Daoga  18.12.2023, 17:34
@Pfefferprinz

Sie hat Bullshit gelebt. Katholisch ist kein Synonym für menschenfreundlich.

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Pfefferprinz  18.12.2023, 17:37
@Daoga

Deine Verwandtschaft hielt den Bullshit für katholisch - das war aber nicht katholisch. Und das sage ich als Protestant.

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Daoga  18.12.2023, 17:54
@Pfefferprinz

Die genannten Vorgaben bezogen sich nicht auf Medizin, sondern auf was anderes, Fragen des Zusammenlebens. Mann als Herr im Haus und so, was sich schädlich weitergezogen hat. Selbst die meisten Katholiken sind heute nicht mehr so gläubig, daß sie noch an Gesundbeten glauben.

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Daoga  18.12.2023, 18:54
@Pfefferprinz

Bei Fundamentalisten gehört das bis heute dazu. Die leben genauso unverändert im geistigen Mittelalter wie fanatische Muslime. Ein Grund unter vielen, warum so viele aus der Kirche austreten.

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