Fleisch widert mich an - was ist zu tun?

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Hi kath, ich rate Leuten meist, die Sache vom Kopf her zu betrachten. Fleischessen hat viel zu tun mit Gewohnheit, Traditionen, auch in der Familie, Erinnerung bzw. Verknüpfung mit bestimmten Situationen, z. B. Essen mit Freunden, Familienfeiern, Lieblingsessen als Kind so wie allgemein Kindheitserinnerungen... Betrachtet man das Ganze vom Kopf her, stellt man fest, dass Fleisch ungewürzt und roh mindestens genauso "neutral" schmeckt wie z. B. Tofu. Wäre Fleischessen "normal" und natürlich für uns Menschen, bräuchten wir es weder zu kochen, zu braten, grillen oder garen noch müsste es gewürzt, geräuchert, eingelegt, mariniert und mit Soßen und Tunken übertüncht werden... Der englische Biologe und Naturwissenschaftler Thomas Henry Huxley hat gesagt: "Der Mensch kam vor Beil und Feuer, also kann er kein Fleischesser sein..." Ihm stimmen unzählige Wissenschaftler vor und nach seiner Zeit zu - der Mensch war und ist als Pflanzenesser konzipiert. Versuch mal, das Thema von diesem Aspekt her aufzudröseln und immer, wenn dich der Hype überkommt, ruf dir das ins Gedächtnis und stell dir das Fleisch roh vor, schließ dann die Augen und sieh das lebende Tier... Kochst du gerne ? Schau mal bei "veganguerilla", "laubfresser", probier mal veganes "Chillie sin Carne" vegane "Bolognesesauce" oder "Chickenwings" aus Seitan (Weizengluten), den Unterschied merken selbst hartgesottene Fleischesser nicht - schmeckt bestimmt auch deiner Familie :)....es gibt so unendlich viele Alternativen auf pflanzlicher Basis. Ich empfehle dir außerdem für Informationen die Bücher "Vegan" von Kath Clements und "Anständig essen" von Karen Duwe...Hör auf dein Inneres und auf deinen Körper und lass es zu, was passiert - es hat schon alles seinen Sinn..., ich wünsch dir alles Gute :) LG, Sigi

Moucky  04.07.2013, 08:00

Ich danke dir für das Sternchen... :)

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Klingt eher so, als wäre das bei dir jetzt nur eine Phase. Wahrscheinlich irgend eien Reportage gesehen über Schlachthöfe etc. und jetzt plagt dich dein Gewissen und der Hunger ist dir erst einmal vergangen. Passiert gerade bei jungen Menschen öfter mal, dass man sich beeinflussen lässt, weil man selbst noch nicht weis, wo man eigentlich steht. Du wirst deinen persönlichen Mittelweg noch finden.

kath164 
Fragesteller
 03.07.2013, 01:22

Unter anderem wegen einer Reportage, muss ich zugeben. Hast du dir meinen Text durchgelesen? Dann muesstest du gemerkt haben, dass es mir um mehr geht. Mir geht es nicht nur darum, wie die Tiere gehalten und geschlachtet werden, sondern darum, dass das garnicht erst passieren sollte! Auch Schweine, die auf einer schoenen gruenen Wiese mit viel Platz, besten Bedingungen und von mir aus Streicheleinheiten ihre letzten Tage verbringen und dann ganz sanft und schnell den Tod finden, wuerd ich nicht essen. Weil ich finde, diese Tieren haben genauso wie wir ein Anrecht auf leben. Und das hat mir keine Reportage eingeredet.

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SupraX  03.07.2013, 02:07
@kath164

Der Punkt ist doch der (weshalb ich darauf komme): Bis vor kurzem hast du ja noch sehr gerne Fleisch gegessen. Und jetzt plötzlich widert es dich zwar an und dir wird nur beim Gedanken an Fleisch schon übel. Gleichzeitig schreibst du aber selbst, du kannst dir nicht vorstellen, dein Leben lang auf Fleisch zu verzichten. Das vermittelt einfach nicht den Eindruck, als würdest du es wirklich absolut aus tiefster Überzeugung ernst meinen.

Dazu kommt, dass sich deine Einstellung scheinbar urplötzlich von heute auf morgen aber auch gleich so extrem verändert hat (wieso hatten die Hühner in den Chicken Burgern die du ja liebst kein Recht auf Leben?), das scheint kein Prozess zu sein, der sich halt so ergibt. Ergo, es ist erstmal nur eine Phase, davon macht man in jungen Jahren sehr viele durch.

Ob du dann tatsächlich das dein Leben lang durchziehst oder doch irgendwann wieder deine neuen Ideale über Board wirfst (halte ich für wahrscheinlicher) wird die Zukunft zeigen.

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kath164 
Fragesteller
 03.07.2013, 07:10
@SupraX

Wieso hatten die Hühner in den Chicken Burgern die du ja liebst kein Recht auf Leben? Korrigiere: liebtest. Am Anfang meiner Beschreibung steht ja auch: Seit einiger Zeit... Das kam nicht von heute auf morgen. Das ist schon seit mehreren Monaten so. Und auch nicht das erste Mal. Ich hab dieses Gefuehl schon oefters gespuert und einige Zeit ohne Fleisch ausgehalten. Es ist nichts, was ich einfach so ablegen kann. Nicht so ein "Fuer-eine-Woche-Vegetarier". Dafuer mach ich mir viel zu viele Gedanken. Als ich meinte, dass ich nicht ein Leben lang kein Fleisch essen werde, meinte ich doch nicht, dass ich dann ploetzlich wieder anfange massenhaft Fleisch zu konsumieren. Mehr so ein Ausrutscher. Ich bin noch jung. Ich hab noch so viel Zeit, die auf mich zu kommt, die ich meistern muss. Ich glaub aber, dass ich das im Grossen und Ganzen durchhalte. Und das auch ohne, dass du an mich glaubst ;) Oder gerade deswegen... Danke dafuer!

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SupraX  03.07.2013, 12:25
@kath164

Ich bin noch jung. Ich hab noch so viel Zeit, die auf mich zu kommt, die ich meistern muss.

Das ist doch genau das, worauf ich hinaus will. Ich war ja auch mal jung und kenn das.

Es ist nicht so, dass ich nun sage, du scheiterst sowieso also lass es bleiben. Nein, ich wünsche dir viel Erfolg dabei und freue mich für dich, wenn du es tatsächlich dauerhaft durchziehst und es zumindest mal probierst. Meinen Erfahrungen nach ist das, nach deiner eigenen Beschreibung, aber eher unwahrscheinlich. Du willst doch sicher ehrliche Meinungen haben, also warum sollte ich dich dann anlügen?

Solltest du dabei bleiben, dann bist du dann aber hoffentlich auch so konsequent und meidest nicht nur Essen aus "Tierleichen" sondern auch alle anderen Produkte (Kosmetik, Mode etc.), die aus Tieren bzw. deren Teilen hergestellt werden bzw. für deren Herstellung / Erforschung Tiere gequält werden. Genau da liegt dann nämlich fast immer der Unterschied zwischen "ich mach jetzt mal Vegetarier, ist gerade in und ich hab ja sowieso ein schlechtes Gewissen" und den echten, überzeugten Vegetariern.

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kath164 
Fragesteller
 03.07.2013, 21:30
@SupraX

"Als Vegetarismus wird eine Ernährungsweise des Menschen bezeichnet, bei der der Verzehr von Fleisch und Fisch bewusst vermieden wird." (wikipedia) Ernaehrungsweise, mein Lieber.. Ueber andere Produkte informiere ich mich spaeter (danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast), aber ich muss das erstmal mit dem Essen hinkriegen, sprich mir vegetarische Rezepte beschaffen etc.. Ich denke, alleine dieser Schritt ist ein grosser in die richtige Richtung und ich will nichts ueberstuerzen, weil das nicht die einzige Veraenderung in meinem Leben sein soll und ich es sonst nicht durchziehe.. Was ich jetzt umso mehr will!

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SupraX  03.07.2013, 23:35
@kath164

Na, wenn Wikipedia das sagt...

Sicher kann man es nur auf die Ernährung beschränken... das ist dann aber eben genau das, was ich unter anderem bei dir (und auch bei fast allen Mode-Vegetariern) so in Frage stelle. Viel Tamtam machen und die armen, armen Tiere, ich will nicht, dass die wegen mir gequält werden, alles so grausam und gemein... aber an die eingepferchten Milchkühe und Legehennen und an die ganzen Versuchstiere der Kosmetikindustrie denkt man nicht bzw. die werden bewusst ignoriert, weil die Schuhe sind ja doch so schick und das Make-Up doch so hübsch und überhaupt ist das doch alles so kompliziert...

Im Prinzip könnten wir so noch seitenlang weiter diskutieren. Meine Einschätzung wird sich nicht ändern.

Aber letztlich ist es ja gut, wenn ich doch wenigstens ein paar Denkanstösse geben konnte und du meine "Kritik" als Ansporn siehst.

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kath164 
Fragesteller
 04.07.2013, 06:22
@SupraX

Wie gesagt, ich ignoriere es nicht bewusst, ich habe mich nur noch nicht genauer damit befasst, weil ich mich halt in erster Linie um mein "Fleisch-Problem" kuemmern will, was man aus der Ueberschrift Fleisch widert mich an.. allemal haette schlussfolgern koennen.. Ich bezweife, dass du von heute auf morgen komplett deine Lebensweise umkrempeln koenntest.. Zum letzten Absatz: Allemal! Cheers

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kath164 
Fragesteller
 04.07.2013, 06:33
@kath164

Mir geht es ja in erster Linie darum, dass keine Tiere wegen mir sterben sollen.. Und nur Ernaehrung wuerd ich das auch nicht nennen. Wuerdest du nur deinen Jahre lang gewohnten Fleischkonsum einstellen? Wuerdest du dir nur Gedanken darueber machen, ob die Massenabschlachtung von Tieren ethisch korrekt ist? Wuerdest du nur aus Mitgefuehl dein Leben fuer etwas aendern, das noch nichtmal weiss, was du fuer es aufgibst? " Mode-Vegetariern" hin oder her. Ich behaupte das ist immerhin besser als kein Vegetarier.

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SupraX  04.07.2013, 12:51
@kath164

Wie gesagt, ich will weder dich noch deine Einstellung angreifen. Es geht mir nur darum dir deutlich zu machen, dass du im Moment erstmal nur eine Phase durchmachst und sich der Rest alles erst noch zeigen wird, nichts weiter. Das glaubst du jetzt nicht, aber warte noch mal ein paar Jahre ab.

Wenn du für dich selbst entscheidest kein Fleisch mehr zu essen, alles andere aber weiterhin zu ignorieren, dann ist das dein gutes Recht. Und in der Tat wäre das mehr, als viele andere Menschen tun. Dann solltest aber eben darauf achten, dass du nicht so eine wirst, die eigentlich keine Ahnung von der Materie hat, aber trotzdem meint jedem in ihrem Umfeld ihre eigene Meinung bzgl. Fleisch aufs Auge drücken zu müssen und sich deshalb für etwas besseres hält. Solche Leute sind nämlich extrem nervig.

Ich bin selbst kein Vegetarier und möchte auch nicht auf Fleisch verzichten müssen. Inzwischen habe ich meinen Fleischkonsum aber doch deutlich reduziert und achte auch darauf, wo das Fleisch herkommt. Das liegt nicht primär an den armen Tieren sondern viel mehr daran, was mit Fleisch alles für Schindluder getrieben wird. Ich sag nur Gammelfleisch und Lasagne.

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Ich erkenne kein wirkliches Problem. Iss einfach kein Fleisch. Unterwegs gibt es tausende vegetarische Möglichkeiten, seien es Veggieburger oder Döner statt Fleisch mit Falafel oder nur mit Gemüse, asiatische Gerichte ohne Fleisch oder was auch immer.

Und nein, Fleisch gibt keine Kraft. Auch Großeltern brauchen es nicht, selbst wenn sie das behaupten. Außerdem wird es ja wohl gekochte Kartoffeln oder irgendwas als Beilage geben und nicht nur Fleisch. Gemüse kannst du dir ja dazu zubereiten.

Und nur weil du momentan kein Fleisch essen möchtest, heißt das nicht, dass das ein lebbenslanger Zustand ist. Wobei ich auch da wiederum nicht weiß, wo da das Problem sein sollte. ;)

Annemaus85  03.07.2013, 01:33

Probier Fleischalternativen, z.B. aus dem Bioladen. Es gibt verschiedene Sachen, nicht nur aus Soja, auch aus Seitan oder Lupine, ....manches schmeckt so echt, dass sich einige Vegetarier und Veganer davor ekeln. Ist mir auch schon so gegangen, bei "Hähnchen"-Sojamedaillons.

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Moucky  03.07.2013, 07:40

DH, Anne... :)

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73ZVZV  04.07.2013, 02:13

Die Aussage der Großeltern stammt noch aus der Kriegszeit, als auch Obst und Gemüse Mangelware waren und es hauptsächlich so Dinge wie Kartoffeln gab. Da war Fleisch wirklich ein Kraftspender, aber nur, weil es zu wenig Alternativen gab, die man heutzutage an jeder Ecke findet.

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Ich muss dann daran denken, wie das Tier sich davor bewegen konnte, gelebt hat und es genauso ein Anrecht auf leben hat

Hallo.

Wer keine Tiere essen will, der will auch nicht, dass diese Tiere mal leben.

Paschulke82  03.07.2013, 11:52

Deiner Logik nach wären Tiervermehrer eine gute Sache? Oo

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kath164 
Fragesteller
 03.07.2013, 21:16
@Paschulke82

Versteh ich auch nicht, was die Person mir sagen will.. Wer keine Tiere essen will, der will natuerlich, dass sie leben! Jedenfalls geht mir das so

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ClausSanta  04.07.2013, 10:40
@kath164

Das wundert mich nicht. So ein Huhn oder Schwein existiert im eigentlichen Sinn darum, weil jemand mal ein Schnitzel essen will.

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Paschulke82  04.07.2013, 11:39
@ClausSanta

Wow... muss man Dankbar für ein Leben sein, dessen Sinn es ist in der Kindheit die Kehle aufgeschlitzt zu bekommen um dann verspeist zu werden und zuvor möglichst wenig Kosten zu verursachen -.-

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CrazyDaisy  05.07.2013, 06:03
@Paschulke82

Nana, Paschulke, das klingt ja jetzt wie der alte Witz: Ich esse nur noch Fleisch aus Massentierhaltung, weil es gemein finde, glückliche Tiere zu schlachten...

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kami1a, UserMod Light  08.07.2013, 15:32

Wer keine Tiere essen will, der will auch nicht, dass diese Tiere mal leben.<

Das ist doch voll daneben! Tiere dürfen wie Menschen auch leben wenn man sie nicht essen will.

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