Ich möchte so gerne kein Fleisch mehr essen, schaff es aber einfach nicht...
Hallo liebe Community,
schon eine ganze Weile versuche ich kein Fleisch mehr zu essen. Ich möchte nicht, dass Tiere wegen mir schlecht behandelt oder getötet werden.
Wenn ich es dann mal eine Weile geschafft habe, ohne Fleisch zu leben, bekomme ich urplötzlich wieder eine enorme Lust, fast schon Gier nach Fleisch oder einem Stückchen Wurst. Meist ist das Verlangen dann in dem Moment so groß, dass ich dem nachgebe und ein Stück Fleisch esse. -.- Danach fühle ich mich wieder unglaublich schlecht...
Wie habt ihr es geschafft vom Fleisch wegzukommen und ein waschechter Vegetarier zu werden?
Was macht ihr, wenn ihr so richtig Lust auf Fleisch bekommt?
Dieses Tofu-Fleisch-Ersatz-Zeugs ist leider so gar nicht meins...
Vielen Dank für Tipps und Ratschläge schon im Voraus.
46 Antworten
Hallo gretel, ich wollte beim Lesen deiner Frage spontan auch den Film "Earthlings" empfehlen, da waren andere schneller :) Es gibt neben zig anderen Filmen noch die ziemlich bekannten "Glasswalls" und "Mercy for Animals"... Weißt du, irgendwann im Leben kommt der Moment, in dem was in dir passiert - durch einen Film, ein Buch, ein persönliches Erlebnis - da sagst du dir einfach: Nein, niemals mehr und du gibst deiner Seele und den Tieren ein Versprechen, nie mehr ein Stück Fleisch zu essen...Wann dieser Zeitpunkt kommt, ist bei jedem Menschen unterschiedlich, wichtig ist , DASS er kommt, das wird er auch bei dir, denn der Grundstein ist gelegt :) Keiner ist perfekt, keiner wird es je sein, am Anfang sind wir alle in diverse Fallen getappt, da kann sich sicher keiner ausnehmen... Die Erfahrung und Festigkeit kommt mit zunehmender Information, aber man sollte sich nicht fertigmachen, wenn man mal Gelüste verspürt - die sind oft mit Kindheitserinnerungen oder andern Erlebnissen verknüpft und somit eine Kopfsache... Schau mal auf die genialen Rezepteseiten hier im Netz, z. B. von "veganguerilla", "laubfresser", "cooking with ente" oder die Videos der "rock`n-roll-veganer-Show"...., "kuechengoetter", "Chefkoch vegetarisch" oder "rezeptefuchs"... Hast du schon mal von Seitan gehört ? Im Online-Versand wie "veganwonderland" oder "alles vegetarisch" findest du geniale Dinge und Schmankerln... Wie gesagt: Nobody is perfect", aber der Wille und der Grundgedanke ist erstmal entscheidend - besser, als gar nix zu tun ! Mach weiter so und bleib auf deinem Weg - du wirst bald nichts mehr vermissen, im Gegenteil :) Ich wünsch dir alles Gute ! LG, Sigi
Danke, das freut mich... Jeder Mensch, der sich Gedanken dazu macht, ist ein großer Gewinn für die Erde und all die, die auf ihr leben....
hi mir ging es mal ähnlich. ich wollte zwar vegetarierin werden, aber wusste dass ich nicht ohne fleisch kann. ich möchte auch nicht dass tiere wegen mir leiden. also habe ich für mich entschieden dass es auch andere wege gibt. ich esse weiterhin fleisch und tierische produkte, allerdings möglichst nicht aus konventioneller tierhaltung, sondern aus biologischer. ich versuche auch auf produkte mit den älteren, renomierten bio-sigeln zurück zu greifen (z.b. demeter), da die standarts bei den produkten mit EU-bio-sigel nicht so hoch sind wie bei denen die ich genannt habe. außerdem esse ich bei weitem weniger fleisch als früher, mir reicht so ca zwei mal die woche.
so habe ich für mich eine gute zwischenlösung gefunden, mit der ich jetzt sogar glücklicher bin als ich als vegetarier hätte werden können.
man sollte sich nicht zwingen auf etwas zu verzichten, wenn man es nicht aus gesundheitlichen gründen muss.
ich hoffe du findest für dich den richtigen weg. lg
Ach ich liebe solche Fragen... was da immer alles rausgekrochen kommt - herrlich :)
Ich persönlich mochte Fleisch zwar auch nie wirklich, aber in meiner Familie ging nunmal nix ohne Fleisch - da hieß es immer nur: Fleisch + Beilage (Nudeln/ Kartoffeln/ Reis) + bissl Gemüse oder Salat = Hauptmahlzeit...
richtig kreativ, ne?
Nee.
Ich hab, wenn ich für mich selbst gekocht habe, schon immer hauptsächlich vegetarisch gekocht. Mir einfach Gemüse zusammengeschnibbelt und Aufläufe in allen Variationen gemacht. Seit ich Vegetarierin bin, hat sich das nochmal verstärkt. Nachdem ich aus Indien zurück war, hab ich eine innige Liebe zu Gewürzen aller Art entwickelt. Damit kann man herrlich herumspielen. Fertiggerichte esse ich nur noch selten - dafür hab ich viel zu sehr Spaß am Kochen.
Und ich denke das ist ein ganz wichtiger Punkt. Es ist wichtig, dass man auch Lust auf das Essen hat, darauf neues zu probieren und zu kombinieren - sich auch mal was traut ;) und Kochen vor allem als etwas kreatives sieht. Ich denke das Problem ist da häufig, dass viele Menschen gar nicht diesen Bezug zum Kochen haben. Die haben, wie schon gesagt, diese Schemata im Kopf nach denen ein Gericht aufgebaut sein sollte oder sie hangeln sich an Rezepten entlang. Das sehe ich auch immer wieder wenn´s darum geht, wenn mir "Nicht-Vegetarier" was zu essen machen wollen. Die sind regelrecht hilflos... da fehlt jede Kreativität.
Und wenn man wirklich so große Lust auf Fleisch hat ist es auch keine Schande, sich zu besonderen Anlässen ein Stück zu leisten - vor allem dann wenn man sich Mühe mit der Zubereitung gemacht hat und weiß woher es kommt.
Stimme dir teilweise zu und ich finde es gar nicht verwerflich, wenn Menschen, denen die Kreativität beim Kochen nicht in die Wiege gelegt wurde, geniale und hilfreiche Rezepteseiten oder Kochbücher nutzen. Ich koche auch frei Schnauze ohne Rezept, aber nicht jeder hat das mit auf den Weg bekommen, vor allem oft nicht Kinder und Teenager.... Ich ziehe meinen Hut vor jedem Menschen, besonders vor sehr jungen, die bereit und willens sind, dem Kreislauf von Leid und Tod zu entkommen und andere Wege zu gehen, ob mit oder ohne Rezept... :)
Hmm... also es scheint so, als würde ich mich doch ein wenig "verurteilender" anhören als gewollt. Natürlich will ich niemandem vorschreiben, die Kochbücher aus dem Haus zu werfen und der Phantasie freien Lauf zu lassen. Rezepte sind für mich selbst ja auch eine "Inspirationsquelle". Ich kann ja nicht von jedem erwarten einfach mal so wild alles in eine Pfanne zu schmeißen - das Gefühl, was zusammen passt und wie bestimmte Dinge zubereitet werden müssen, muss man ja auch erstmal entwickeln.
Es ging mir eher um eine gewisse, kollektiv scheinende Grundhaltung, Kochen in diesen vorgegebenen Schemata zu begreifen, die jede eigene Kreativität ausschließen. Um mal meinen Bruder als Beispiel anzugeben: Wenn der kocht und irgendeine Zutat in seinem Rezept fehlt, dann fährt der los und holt genau das. Und damit meine ich keine so ausgefallenen Sachen wie Mung Bohnen (die ham wa eh da ;) sondern Schalotten oder Rahm oder Margarine. Anstatt also einfach Zwiebeln zu nehmen müssen es Schalotten sein - damit will ich nicht sagen, dass Schalotten mild gedünstet nicht was feines wären, aber es zeigt eben dieses sture, sich an die Vorgaben haltende Denken in Bezug auf´s Kochen.
selbst gelernte köche haben da ihre probleme. bestell doch mal vegetarisch. wie oft kriegste da entweder nur gedünstetes gemüse mit salz, oder es ersäuft in käse. was anderes kennen sie meist nicht. echt traurig!
Hey, ich versteh das es dir schwer fällt. ich hab jetzt seit 4 jahren kein fleisch mehr gegessen und es ist immer noch so, dass ich ab und zu total lust darauf bekomm. gerade wenn irgendwas total lecker riecht oder es irgendwas gibt, was ich früher total gerne mochte. das ist dann so schwer dem drang das zu essen zu widerstehen. aber wie du schon sagst, fühlst du dich danach schlecht. und ich glaube, das ist der grund warum ich dann doch nie nachgegeben habe. ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich danach gut fühle, höchstens in dem moment wo ich es esse schmeckt es vielleicht und danach würde ich mich aber total mies fühlen. jetzt denke ich, wenn ich mal wieder lust auf fleisch bekomme, einfach daran, dass das ein tier ist, was mit höchster wahrscheinlichkeit ein qualvolles leben hinter sich hatte und das ich wirklich keine lust hab ein stück von einem tier zu essen, was so leiden musste, nur damit wir dann den fleisch-genuss haben. und meistens hilft das einigermaßen...falls der drang fleisch zu essen dann wirklich riesig ist, kann man sich auch einfach mal ein paar bilder oder videos über massentierhaltung oder schlachtung angucken, also wenn einem da der appetit nicht vergeht, weiß ich auch nicht... falls du haustiere hast, denk dran, dass du die auch niemals essen würdest, warum also andere tiere?!
aber falls du garnicht drauf verzichten kannst, dann guck dich doch mal um, ob es in der nähe einen hof gibt, auf dem die tiere artgerecht gehalten werden...klar sind die tiere dann immer noch getötet worden, aber du weißt, dass sie ein glückliches (insofern man das beurteilen kann) und zumindest artgerechtes leben hatten... aber wenn du sicher sein willst, müsstest du dir schon einen richtigen hof suchen, wo du dir alles angucken kannst und nicht einfach irgendwelchen bio- oder eben auch nicht bio - produkten vertrauen...
wobei ich sagen muss, dass diese lust auf fleisch mit der zeit nachlässt...bei mir ist das ungefähr zweimal im jahr mittlerweile. am anfang, hatte ich viel öfter lust auf fleisch, aber wenn man einfach konsequent ist, lässt das nach...was mir geholfen hat, ist einfach mich so viel wie möglich über teirhaltung etc. zu informieren, weil je mehr ich darüber erfahren hab, desto weniger lust hatte ich auf fleisch. an büchern kann ich beispielsweise "tiere essen" von jonathan safran foer und "kein fleisch macht glücklich" von andreas grabolle empfehlen.
haha, ja diese ersatz-produkte find ich meistens total schrecklich, aber, ob dus glaubst oder nicht, es gibt tatsächlich auch solche sachen, die schmecken. für mich schmecken manche sachen davon auch total nach fleisch (auch wenn alle anderen sagen, es würde so überhaupt nicht nach fleisch schmecken^^) allerdings find ich das immer garnicht so toll, wenn das für mich so fleischartig schmeckt, weil ich erst immer total den schreck kriege, wenn ich den ersten bissen nehme...
auf jeden fall finde ich es super, dass du dir da gedanken drüber machst und wenigstens versuchst, deinen fleischkonsum zu reduzieren. du musst ja auch nicht von heute auf morgen damit aufhören, wenn dir das zu schwer fällt, du kannst ja einfach nur noch ganz wenig fleisch essen und nach einiger zeit hörst du dann vielleicht ganz auf. aber ich denke, dass ich wichtigste ist die einstellung und das man bereit ist, sich mit dem thema fleishc näher auseinanderzusetzten...natürlich sollte man dann auch was ändern und ich denke mit der nötigen disziplin kann es jeder schaffen, mit dem fleisch-essen aufzuhören...
also, ich wünsche dir alles gute und hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. ich finds wirklich toll, dass dus versuchst und eigentlich bin ich mir sicher, dass du das schaffen kannst ohne fleisch zu leben!! viele liebe grüße.
Ich habe 7 Jahre lang komplet vegetarisch gelebt. Das ging ganz gut, als ich mit einer Vegetarierin zusammen war und auch die Zeit danach, als ich Solo war.
Also ich dann wieder mit einer Fleischesserin zusammen war bin ich auch wieder schwach geworden. Ich esse aber nach wie vor selten Fleisch.
Das Problem sehe ich nicht im Fleischkonsum per se, sondern in der Menge und der Herkunft des Fleisches das konsumiert wird.
Fünf mal die Woche Fleischteile aus der Discounter Kühltheke ist das Problem und nicht einmal die Woche Fleisch vom Bauernhof.
Mach dich nicht verrückt. Ein paar Schritte in die richtige Richtung sind besser als sich gar nicht auf den Weg zu machen.
Wow, eine wirklich tolle und sehr hilfreiche Antwort, herzlichen Dank! Von Seitan hatte ich schon mal gehört, werde mich nun mal genauer darüber informieren.